„Nuttalliella namaqua“ – Versionsunterschied

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Die '''Nuttalliellidae''' sind eine [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Zecken]]. Sie sind als eine Übergangsform zwischen den [[Lederzecken]] und den [[Schildzecken]] anzusehen. Sie besitzen daher sowohl einen Schild aus [[Chitin]], als auch eine weiche [[Cuticula]].
Die '''Nuttalliellidae''' sind eine [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Zecken]]. Sie sind als eine Übergangsform zwischen den [[Lederzecken]] und den [[Schildzecken]] anzusehen, sie gelten als Reliktform, die am ehesten die Merkmale der Stammart behalten hat. Ihre Stellung basal zu den beiden größeren Zeckenfamilien wurde durch molekulare Studien bestätigt. Die Familie besitzt nur eine Art: ''Nuttalliella namaqua'' Bedford, 1931. Diese Art besitzt ein teilweise sklerotisiertes Rückenschild, das als Pseudo-Skutum bezeichnet wird. Das übrige Integument ist lederartig und ähnelt eher dem der Lederzecken.

Sie saugen Blut von [[Säugetiere]]n und [[Vögel]]n. Diese Familie besitzt nur eine Art (''Nuttalliella namaqua''), die bisher bekannt ist. Ihr Rückzugsgebiet beschränkt sich auf Süd- und Südwestafrika, im Besonderen auf [[Namibia]].
Wie alle Zeckenarten saugt ''Nuttalliella namaqua'' Blut. Als Wirtsarten wurden bisher identifiziert: [[Klippschliefer]], [[Erdmännchen]], eine [[Karru-Ratten]]-Art (''Parotomys brantsi'') und die Kleine Streifenschwalbe (''Hirundo abyssinica''). Jüngst erstmals durchgeführte Experimente deuten auf Eidechsenarten als Vorzugswirte hin. Die Art besitzt weder medizinische noch tiermedizinische Bedeutung.
Ihr Verbreitungsgebiet ist im wesentlichen Süd- und Südwestafrika, im Besonderen die Republik [[Südafrika]] und [[Namibia]], wo die Art bisher an sechs Lokalitäten in nicht mehr als ca. 30 Exemplaren gefunden worden ist. 1976 wurde sie auch in [[Tansania]] entdeckt. Alle Fundorte liegen in Trockengebieten.


== Quellen ==
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* Dönges J (1988): "''Parasitologie. Mit besonderer Berücksichtigung humanpathogener Formen''"; Thieme Stuttgart
* Dönges J (1988): "''Parasitologie. Mit besonderer Berücksichtigung humanpathogener Formen''"; Thieme Stuttgart
* H. Mehlhorn und G. Piekarski: ''Grundriss der Parasitenkunde.'' Heidelberg, 6. Aufl. 2002.
* H. Mehlhorn und G. Piekarski: ''Grundriss der Parasitenkunde.'' Heidelberg, 6. Aufl. 2002.
* Ben J. Mans, Daniel de Klerk, Ronel Pienaar, Abdalla A. Latif (2011): Nuttalliella namaqua: A Living Fossil and Closest Relative to the Ancestral Tick Lineage: Implications for the Evolution of Blood-Feeding in Ticks. PLoS one 6(8): e23675. {{doi|10.1371/journal.pone.0023675}}
*James E. Keirans, Carleton M. Clifford, Harry Hoogstraal, Emmett R. Eaton (1976): Discovery of Nuttalliella namaqua Bedford (Acarina: Ixodoidea: Nuttalliellidae) in Tanzania and Redescription of the Female Based on Scanning Electron Microcopy. Annals of the Entomological Society of America 69(5): 926-932.






Version vom 27. November 2011, 00:52 Uhr

Nuttalliellidae
Systematik
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Milben (Acari)
Unterordnung: Parasitiformes
Überfamilie: Zecken (Ixodida od. Metastigmata)
Familie: Nuttalliellidae
Wissenschaftlicher Name
Nuttalliellidae
P. Schulze, 1935

Die Nuttalliellidae sind eine Familie der Zecken. Sie sind als eine Übergangsform zwischen den Lederzecken und den Schildzecken anzusehen, sie gelten als Reliktform, die am ehesten die Merkmale der Stammart behalten hat. Ihre Stellung basal zu den beiden größeren Zeckenfamilien wurde durch molekulare Studien bestätigt. Die Familie besitzt nur eine Art: Nuttalliella namaqua Bedford, 1931. Diese Art besitzt ein teilweise sklerotisiertes Rückenschild, das als Pseudo-Skutum bezeichnet wird. Das übrige Integument ist lederartig und ähnelt eher dem der Lederzecken.

Wie alle Zeckenarten saugt Nuttalliella namaqua Blut. Als Wirtsarten wurden bisher identifiziert: Klippschliefer, Erdmännchen, eine Karru-Ratten-Art (Parotomys brantsi) und die Kleine Streifenschwalbe (Hirundo abyssinica). Jüngst erstmals durchgeführte Experimente deuten auf Eidechsenarten als Vorzugswirte hin. Die Art besitzt weder medizinische noch tiermedizinische Bedeutung.

Ihr Verbreitungsgebiet ist im wesentlichen Süd- und Südwestafrika, im Besonderen die Republik Südafrika und Namibia, wo die Art bisher an sechs Lokalitäten in nicht mehr als ca. 30 Exemplaren gefunden worden ist. 1976 wurde sie auch in Tansania entdeckt. Alle Fundorte liegen in Trockengebieten.

Quellen

  • Dönges J (1988): "Parasitologie. Mit besonderer Berücksichtigung humanpathogener Formen"; Thieme Stuttgart
  • H. Mehlhorn und G. Piekarski: Grundriss der Parasitenkunde. Heidelberg, 6. Aufl. 2002.
  • Ben J. Mans, Daniel de Klerk, Ronel Pienaar, Abdalla A. Latif (2011): Nuttalliella namaqua: A Living Fossil and Closest Relative to the Ancestral Tick Lineage: Implications for the Evolution of Blood-Feeding in Ticks. PLoS one 6(8): e23675. doi:10.1371/journal.pone.0023675
  • James E. Keirans, Carleton M. Clifford, Harry Hoogstraal, Emmett R. Eaton (1976): Discovery of Nuttalliella namaqua Bedford (Acarina: Ixodoidea: Nuttalliellidae) in Tanzania and Redescription of the Female Based on Scanning Electron Microcopy. Annals of the Entomological Society of America 69(5): 926-932.