Ackerterrasse

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Als Ackerterrassen werden terrassierte (auch ehemalige) Äcker an Hängen bezeichnet.

Bei landwirtschaftlicher Nutzung stark geneigter Hänge wurden die Ackerparzellen hangparallel angelegt. Durch die Bodenbearbeitung, insbesondere durch hangparalleles Pflügen immer in einer Richtung, wurde das Bodenmaterial an der Unterseite der Nutzungsparzelle akkumuliert. Hierdurch haben sich Geländestufen gebildet, so dass die einzelnen Äcker deutlich erkennbar voneinander abgesetzt sind und Terrassen bilden, die etwas weniger geneigt sind, als dies der Hang vorher war. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass unmittelbar oberhalb der Stufen das Gelände nahezu eben ist, so dass durch natürliche Denudation abgespültes Material dort ebenfalls akkumuliert wird.

Ackerterrassen bei Bishopstone in Wiltshire

Auch bewusst angelegte Terrassierungen werden als Ackerterrassen bezeichnet. Diese dienten bei geneigten Hängen insbesondere dem Schutz vor Bodenerosion und der besseren Bearbeitbarkeit.

Die Höhe der Geländestufen variiert. Noch erhaltene Ackerterrassen aus dem Hochmittelalter, die seit der Wüstungsperiode des Spätmittelalters unter Wald sind, erreichen meist nur Höhen von wenigen Dezimetern. An Lößhängen in Deutschland werden Absätze von bis zu zwei Metern erreicht, in China bis zu neun Metern.

In der jüngeren Vergangenheit wurden die Geländestufen im Zuge der Flurbereinigung häufig eingeebnet, um größere Parzellen zu erhalten. Erhaltene Geländestufen, die in der Landschaft als Gehölzstreifen zu erkennen sind, mit den damit verbundenen Ackerterrassen sind aus Sicht des Naturschutzes sowie der Denkmalpflege erhaltenswert.

Weblinks

Commons: Ackerterrassen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur