Alter Friedhof (Neubrandenburg)

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Die ehemalige Friedhofskapelle, auch bekannt als „Buttelkapelle“, errichtet 1864
Grabobelisk der Familie Siehl, letztes Grabmal auf dem Gelände des ehemaligen Alten Friedhofs

Der Alte Friedhof in Neubrandenburg war ein Evangelischer Friedhof im Katharinenviertel.

Geschichte

Der Friedhof befand sich zwischen der Scheunenstraße (heute Teil der Woldegker Straße), der Tilly-Schanzen-Straße und der Katharinenstraße. Angelegt 1804, fand die Erstbestattung am 8. Oktober 1805 statt. Die letzten offiziellen Bestattungen erfolgten 1943. Als die Kapazität des Friedhofs für die Stadt nicht mehr ausreichte, wurde um 1920 der deutlich größer dimensionierte Neue Friedhof errichtet. Ab den 1960er Jahren erfolgte, beginnend mit der Errichtung dreier Wohnhochhäuser, die schrittweise Beräumung und Überbauung der Friedhofsfläche.

Gräber bekannter Persönlichkeiten

  • Ernst Boll (1817–1868), Naturforscher, Historiker
  • Viktor Siemerling (1823–1879), Apotheker, Bankier, Kaufmann
  • Karl Wendt (1869–1942), Direktor der Städtischen Bürgerschule (heute Fritz-Reuter-Schule), Stadthistoriker

Jüdischer Friedhof

Ursprünglich befand sich der Friedhof der seit 1864 bestehenden jüdischen Gemeinde Neubrandenburgs an der Scheunenstraße/Ecke Feldstraße gegenüber dem Alten Friedhof. Nachdem der Jüdische Friedhof 1940 infolge der Kündigung des Pachtvertrages zwangsaufgelöst werden musste, wurden einige Tote auf den Alten Friedhofe umgebettet. 1966 fand eine weitere Verlegung in den südwestlichen Bereich des Friedhofs statt. Die Grabstätten wurden allerdings wenig gepflegt und verwilderten rasch. Mitte der 1970er Jahre wurden die Totengebeine erneut umgebettet und die Grabsteine zunächst bei dem Neubrandenburger Steinmetz Dassow, später von der Stadt eingelagert. 18 dieser Grabsteine wurden 2008 in die Gedenkstätte am Standort der ehemalige Synagoge in der Poststraße integriert, zwei weitere befinden sich im städtischen Museum.

Literatur

  • Milster/Beyermann: Neubrandenburg - Uns Hüsung, Kapitel Der Alte Friedhof und das „Katharinenviertel“, Verlag Steffen 2004, ISBN 3-937669-11-6, S. 35-43.

Weblinks

Koordinaten: 53° 33′ 27″ N, 13° 16′ 24″ O