Archē

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Die Arché (altgriechisch ἀρχή für ‚Anfang, Prinzip, Ursprung‘) ist in der antiken Philosophie ein Begriff, der Grund und Prinzip des Seienden oder Erkennens bezeichnet. Daher stellt sich mit der Frage der Arché die Frage nach Ursachen, Ursprung, Urprinzipien oder Urstoffen.

Vor allem in der vorsokratischen Philosophie hat diese Fragestellung aus ontologischer Perspektive höchste Bedeutung; der Begriff selbst wird von den Vorsokratikern nur selten verwendet. Später wird er von Platon, Aristoteles und der Stoa aufgegriffen werden und im Mittel- bzw. Neuplatonismus an Bedeutung gewinnen.

Vorsokratiker

Die Frage nach der Arché ist die Frage nach dem Anfang des Seienden, nach einem Urstoff (= Stoff aus dem alles besteht) oder Urprinzip (= Gesetzlichkeit von (Entstehung/Vergehen) der Welt).

Sie dominiert das Denken der Vorsokratiker und ist für die gesamte Epoche prägend. Bereits die ersten der Vorsokratiker, die Milesier, stellten Vermutungen über einen Urstoff an. Thales nannte hier das Wasser, aus dem alles bestehe. Er erkannte, dass alle Lebewesen (Tiere wie Pflanzen) Wasser zum Überleben und Wachsen benötigen. Die Erde sei eine Art Scheibe, die auf dem Wasser — einem Urmeer oder Urstrom — treibe. Erdbeben seien Erschütterungen der Erdplatte verursacht durch den Wellengang des zugrundegelegten Meeres.

Thales' Konzeption des Wassers als formgebendes Prinzip macht deutlich, wie sich die Arché der Vorsokratik vorgestellt werden muss: Dem Urstoff entspringt alles — er ist Anfang und Beginn— und er hat darüber hinaus die Herrschaft inne über alles, was ist.

Anaximander, Schüler des Thales, erkannte die Arché in „dem Unbegrenzten“ (Apeiron). Die Luft wurde als Prinzip alles Seienden von Anaximenes angeführt. Später dachte Pythagoras, dass die Zahl für die Ordnung der Welt eine besondere Rolle spielt. Später war Empedokles der Auffassung, dass alles aus den vier Elementen bestehe, die sich durch Liebe und Hass trennen oder verbinden und so die Erscheinungen bilden.