Belagerungsgerät
Belagerungsgeräte, im historischen Sprachgebrauch auch mit dem Sammelbegriff Antwerk bezeichnet, umfassen Hilfsmittel zur Erstürmung und Maschinen zur Zerstörung oder Schwächung einer Befestigung während einer Belagerung.
Seitdem Menschen sich in Befestigungen verstecken oder sich daraus verteidigen, fanden Angreifer Mittel und Wege, die Befestigung des Verteidigers zu zerstören oder zu überwinden.
Belagerungsmaschinen reichten von primitiven Konstruktionen wie Leitern und Rammen, die vor Ort hergestellt wurden und oft nur Belagerungsgerätschaften waren, bis hin zu komplizierten Apparaten und Maschinen, die von den Belagerern mitgeführt wurden.
Konstrukte zur Zerstörung oder Schwächung einer Befestigung sind:
- Rammbock
- Mauerbohrer
- Katapult
- Bogenartillerie
- Kanone
- Flammenwerfer
- Petarde
- Standarmbrust
Konstrukte zur Erstürmung einer Befestigung sind:
- Belagerungsturm
- Helepolis (antike Variante eines Belagerungsturms)
- Faschine
- Sturmleiter
- Tonnelon
Zum Verlauf einer Belagerung und weiteren Möglichkeiten zur Erstürmung von Befestigungen siehe ebendort.
Literatur
- Volker Schmidtchen: Militärische Technik zwischen Tradition und Innovation am Beispiel des Antwerks. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Kriegswesens. In: „gelêrter der arzeniê, ouch apotêker“. Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte. Festschrift zum 70. Geburtstag von Willem F. Daems. Hrsg. von Gundolf Keil, Horst Wellm Verlag, Pattensen/Hannover 1982 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen, 24), ISBN 3-921456-35-5, S. 91–195.