Bethe-Tait-Störfall

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Ein Bethe-Tait-Störfall ist ein theoretisch betrachteter[1] Störfall in einem schnellen Brutreaktor. Die Überlegung bezieht sich ausschließlich auf schnelle, nicht auf thermische Reaktoren und enthält absichtlich extrem pessimistische Annahmen: es wird das gleichzeitige vollständige Verschwinden des Kühlmittels und Versagen aller Abschaltsysteme angenommen. Die Folge ist eine Leistungsexkursion mit prompter Überkritikalität, die zur völligen Zerstörung der Anlage und entsprechender Freisetzung von radioaktivem Material führt.

Als Vorbeugungsmaßnahme auch gegen ein solches Ereignis hatte beispielsweise der nicht in Betrieb genommene deutsche Brutreaktor SNR-300 ein redundantes und diversitäres zweites System von Absorberstäben, das nicht im Normalbetrieb, sondern nur zur Schnellabschaltung im Notfall dienen sollte.

Literatur

  • Dieter Smidt: Reaktor-Sicherheitstechnik: Sicherheitssysteme und Störfallanalyse für Leichtwasserreaktoren und Schnelle Brüter. Neuauflage, Springer 2012, ISBN 3642502261
  • A. E. Waltar, D. R. Todd, P. V. Svetkov: Fast Spectrum Reactors. Springer 2011, ISBN 1441995722

Einzelnachweise

  1. H.A. Bethe, J.H. Tait An Estimate of the Order of Magnitude of the Vigorous Interaction Expected Should the Core of a Fast Reactor Collapse, UKAEA RHM (56)/113 (1956) http://fissilematerials.org/library/bet56.pdf