Bleiblockausbauchung

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Der Bleiblocktest ist ein empirischer Vergleichstest zur Beurteilung der Explosivkraft explosionsgefährlicher Stoffe. Messgröße ist die Bleiblockausbauchung nach der Explosion einer Probe im Inneren eines Bleiblocks.

Die Kenngröße wurde 1885 von Isidor Trauzl entwickelt und gibt an, um wie viel sich das Volumen eines vordefinierten Hohlraums in einem Bleiblock von 200 mm Durchmesser und 200 mm Höhe beim Zünden einer bestimmten Menge eines Sprengstoffs vergrößert. Dazu werden 10 g des Sprengstoffs in einer Bohrung von 125 mm Tiefe und 25 mm Durchmesser mit einer Sprengkapsel gezündet. Die mit Quarzsand verdämmte Bohrung wird danach gesäubert und das entstandene Volumen mit Wasser ausgemessen. Die Maßeinheit ist cm³/g.

Der Bleiblocktest nach Trauzl ist als Test F.3 Teil des Prüfschemas zur Klassifizierung von Explosivstoffen der Klasse 1 im Sinne der Gefahrgutvorschriften.

Weitere Vergleichskriterien sind das TNT-Äquivalent sowie der Sand-Test.

Beispiele

Sprengkraft chemischer Sprengstoffe und Sprengstoffgemische anhand ihrer Bleiblockausbauchung:

Sprengstoff Bleiblockausbauchung
(cm³/g)
Acetonperoxid 25–33
Chloratsprengstoffe 22–29 [1]
Hexogen (T4) 48[2]
HMTD 33[2]
Oktogen (HMX) 48[2]
Nitroglycerin 52[2]
PETN/Nitropenta 52,3[2]
Pikrinsäure 31,5 [2]
TNT 30[2]

Literatur

  • UN Recommendations on the Transport of Dangerous Goods, Manual of Tests and Criteria, Fifth Revisited Edition 2009, United Nations Publication, New York and Geneva, ISBN 92-1-139087-7

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Chlorat-Sprengstoffe. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  2. a b c d e f g Köhler, J.; Meyer, R.; Homburg, A.: Explosivstoffe, Zehnte, vollständig überarbeitete Auflage, Wiley-VCH 2008, ISBN 978-3-527-32009-7