Bund der Geächteten

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Der Bund der Geächteten war eine 1834 erstandene frühsozialistisch orientierte Organisation deutscher Emigranten in Paris.

Der Vorläufer der Organisation war der 1832 von deutschen Emigranten und Handwerkern gegründete Deutsche Volksverein in Paris. Nach dem Verbot des Vereins gründeten dessen ehemalige Mitglieder den Bund der Geächteten als Geheimgesellschaft. Eine wichtige Rolle spielten dabei Jacob Venedey und Theodor Schuster.

Inhaltlich lehnte sich der Bund an vergleichbare französische Organisationen wie die Societe des Saisons von Louis Blanc an. Der Bund gab eine eigene Zeitschrift mit dem Titel „Der Geächtete“ heraus.

Es entwickelte sich eine konspirative Praxis mit einer autoritären Führungsspitze, die sich gewollt in ein mystisches Dunkel hüllte. Insgesamt hatte der Bund um die 500 Mitglieder.

Ziel des Bundes war nach den Statuten die „Befreiung und Wiedergeburt Deutschlands und Verwirklichung der in der Erklärung der Menschenrechte und Bürgerrechte ausgesprochenen Grundsätze.“ Dies wurde den einfachen Mitgliedern verkündet. In den Statuten des Berges, die den höheren Graden bekannt gemacht wurden hieß es: „Befreiung Deutschlands vom Joch schimpflicher Knechtschaft und Begründung eines Zustandes, der, soviel als menschliche Voraussicht vermag, den Rückfall in Knechtschaft verhindert. Die Erreichung dieses Hauptzweckes ist nur möglich bei Begründung und Erhaltung der sozialen und politischen Gleichheit, Freiheit, Bürgertugend und Volkseinheit, zunächst in den der deutschen Sprache und Sitte angehörenden Landesgebieten, sodann aber auch bei allen übrigen Völkern des Erdbodens"[1]

Bereits 1836 spaltete sich die Organisation. Ein radikaler Flügel bildete den Bund der Gerechten aus dem später wiederum der Bund der Kommunisten hervorging. Zu diesen gehörten Karl Schapper, Wilhelm Weitling, Heinrich Bauer und Joseph Moll. Mit diesen verließen etwa vierhundert Anhänger den Bund der Geächteten. Dieser verlor daraufhin an Bedeutung.

Einzelnachweise

  1. Max Beer: Allgemeine Geschichte des Sozialismus

Literatur

  • Detlef Lehnert: Sozialdemokratie zwischen Protestbewegung und Regierungspartei 1848–1983. Frankfurt, 1983. ISBN 3-518-11248-1. S.24f.

Weblinks