Cluster-Wohnung

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Eine Cluster-Wohnung ist ein Wohnungstyp. Mehrere private Wohneinheiten (Satellitenwohnungen) mit Bad gruppieren sich um Gemeinschaftsräume, „die unmittelbar an die Wohneinheiten anschließen und zugleich der inneren Erschließung dienen“.[1] So sollen sowohl private Rückzugsräume als auch Flächen zur offenen gemeinschaftlichen Nutzung angeboten werden.

Küchen befinden sich entweder in den Wohnungen oder in den Gemeinschaftsräumen. Es können auch (kleinere) private Küchen und Gemeinschaftsküchen zugleich vorgesehen werden.

Zusammengehörige Cluster-Wohnungen bilden in der Regel eine 150 bis 800 Quadratmeter große Einheit,[2] die auch als Cluster-Wohngemeinschaft bezeichnet werden kann.

Cluster-Wohnen ist vergleichbar mit der Wohnform eines kleinen Wohnheims oder einer Gruppe von Mikroappartements, deren Erschließungsflure als Gemeinschaftsflächen ausgelegt sind.

Cluster-Wohnungen werden meistens von Wohngenossenschaften realisiert, teils aber auch durch kommunale oder gemeinnützige Träger oder privatwirtschaftliche Investoren.[3] Cluster-Wohngemeinschaften gelten als ein Beitrag dazu, den demographischen und sozialen Veränderungen der modernen Gesellschaft zu begegnen.[1]

Genossenschaftliche Projekte mit Wohnungs-Clustern sind das „Spreefeld“[4] (2014) in Berlin, wagnisART (2016) in München und in Zürich „Kraftwerk1 – Heizenholz“[5] (2012), „Kalkbreite“[6][7] (2014) und die sogenannten Satellitenwohnungen im Hunziker-Areal[8][9] (2015).

Maßnahmen zur Wohnungsbau-Förderung können oft nicht auf Cluster-Wohnungen angewendet werden. Michael Prytula (FH Potsdam):[2]

„Gerade in Deutschland besteht hierbei […] das Problem der Finanzierung, da wir überwiegend Objektförderung haben. Im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung ist der Bau von Sozialwohnungen jedoch nur dann möglich, wenn es sich um abgeschlossene Wohnräume handelt. Das ist aber nicht das Prinzip der Cluster-Wohnungen und damit wird es schwierig, auf diesem Wege Cluster-Wohnungen als Sozialwohnungen zu realisieren.“

In der Schweiz hingegen passen viele Förderungsmöglichkeiten auch auf Cluster-Wohnungen.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Susanne Rexroth, Friedrich May, Moritz Henes, Michael Prytula, Manuel Lutz, Christian Berkes, Nele Trautwein: Cluster-Wohnungen für baulich und sozial anpassungsfähige Wohnkonzepte einer resilienten Stadtentwicklung. Kurzfassung. In: Forschungsprojekt der Initiative Zukunft Bau (BMI, BBSR); 2017–2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2022; abgerufen am 17. November 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fh-potsdam.de
  2. a b c Lena Herzog: Wohnen im Cluster – Ein Zukunftsmodell? Ein Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Michael Prytula. 29. Mai 2018, abgerufen am 17. November 2020.
  3. Cluster-Wohnungen: Eine neue Wohnungstypologie für eine anpassungsfähige Stadtentwicklung. Zukunft Bauen: Forschung für die Praxis, BBSR, Band 22, Februar 2020, ISBN 978-3-87994-083-7. Kapitel „Teil 1: Cluster-Wohnungen – eine neue Wohnungstypologie“, S. 8–14.
  4. Das Projekt Spreefeld – Wohnen in Clustern, W wie Wissen, Das Erste. Video verfügbar bis 16. Dezember 2022.
  5. Genossenschaft Kraftwerk1, Projekt Heizenholz. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  6. Clusterwohnungen. Genossenschaft Kalkbreite. Abgerufen am 17. November 2020.
  7. Clusterwohnungen. urban coop berlin, abgerufen am 17. November 2020.
  8. Genossenschaft mehr als wohnen, Satellitenwohnungen im Hunziger-Areal. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  9. Grundrisse der Satellitenwohnungen im Hunziger-Areal. DUPLEX architekten AG, abgerufen am 7. Februar 2021.