Damenclub

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Der Adlige Damenclub ist ein Tanzball für Adlige in Münster. Er gilt als einer der führenden Adelsbälle in Deutschland und Europa. Debütanten werden üblicherweise von ihren Eltern oder einem Verwandten eingeführt. Frack und Glaceehandschuhe bei den Herren und ein langes Ballkleid bei den Damen sind Pflicht. Ziel ist das Knüpfen und Pflegen gesellschaftlicher Kontakte.

Geschichte

Der Adlige Damenclub wurde am 3. Januar 1800 von einer Reihe Damen in Münster gegründet. Dem Damenclub gehörten alle Höhergestellten, auch die preußischen Offiziere an, er besaß sogar einigen politischen Einfluss. Für den preußischen König war die Einladung des Adligen Damenclubs eine Reverenz der münsterländischen Aristokratie und ein Höhepunkt seines Besuchs in Münster. Es waren ausschließlich standesherrliche, das heißt gräfliche und freiherrliche Personen beiderlei Geschlechts zugelassen.

Ursprünglicher Zweck des Clubs war Kartenspiel und Unterhaltung, wobei das Interesse der Hautevolee, der der Damenclub zur zentralen Institution wurde, den Stiftungszweck bald auf alle Facetten des Gesellschaftslebens ausdehnte. Der Adlige Damenclub erwies sich als das geeignete Forum, alle geselligen Bedürfnisse des Adels zu befriedigen. Die Mitgliedschaft oder Zulassung wurde zur Voraussetzung jeder höheren Wirksamkeit in der Stadt. Daher wurde sogar der preußische General Blücher Gast des Clubs.

Die Mutter von Clemens August Droste zu Vischering war ab 1801 Präsidentin, 1830 stand der Bischof von Münster, Kaspar Maximilian von Droste-Vischering, der Vereinigung vor. Der Erzbischof von Köln Clemens August, Bruder des Bischofs von Münster, nutzte selbst – er war seit der Gründung Mitglied (Nr. 31) – die Veranstaltungen ab und zu als Treffpunkt. Obgleich er 1809 nicht mehr auf der Mitgliederliste erschien, nahm er doch wenigstens ab 1827 bis zu seinem Lebensende Teil an den Aktivitäten dieser für seinen Stand wichtigsten Institution.

Literatur

  • Rudolfine von Oer/Carlfried von Westerholt-Alst: Der Adelige Damenclub zu Münster: 1800 - 2000. Münster, 2000 (Schriften des Archivamtes für Westfalen)

Weblinks