Dr.-Dorothea-Erxleben-Kaserne

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Deutschland Dr.-Dorothea-Erxleben-Kaserne
Land Deutschland
Status seit 2007 verlassen
Gemeinde Halle (Saale)
Koordinaten: 51° 30′ 48″ N, 11° 55′ 6″ OKoordinaten: 51° 30′ 48″ N, 11° 55′ 6″ O
Eröffnet 1972
Eigentümer Privat
Alte Kasernennamen
1973–1990 Otto-Brosowski - Kaserne
Deutsche Demokratische Republik
Ehemals stationierte Truppenteile
11. motorisierte Schützendivision
Reserve Lazarett Gruppe 77
Sanitätsregiment 13
Deutsche Demokratische Republik
Deutschland
Deutschland
Dr.-Dorothea-Erxleben-Kaserne (Sachsen-Anhalt)
Dr.-Dorothea-Erxleben-Kaserne (Sachsen-Anhalt)

Lage der Dr.-Dorothea-Erxleben-Kaserne in Sachsen-Anhalt

Die Dr.-Dorothea-Erxleben-Kaserne war eine NVA- und Bundeswehr-Kaserne in Halle (Saale). Sie wurde in den 1970ern erbaut und erhielt nach der Wende den Namen „Dr.-Dorothea-Erxleben-Kaserne“, benannt nach der ersten deutschen promovierten Ärztin Dorothea Christiane Erxleben. Sie war nach der Augusta-Kaserne die zweite von 2 Kasernen in Deutschland, die Namen von Frauen tragen.[1]

Die inzwischen aufgegebene Kaserne liegt im nördlichen Stadtgebiet der Stadt Halle, im Stadtteil Heide-Nord/Blumenau, an der Nordstraße.

Geschichte

Die Kaserne wurde ab 1972 von der Nationalen Volksarmee genutzt und wurde ursprünglich 1973 nach dem deutschen Kommunisten Otto Brosowski benannt. Bis zur Auflösung der NVA 1990 war dort die 11. motorisierte Schützendivision untergebracht. Am 22. März 1984 wurde der französische Angehörige der Militärverbindungsmission Philippe Mariotti bei einer Aufklärungsfahrt tödlich verletzt. Ziel dieser Aufklärungsfahrt war die damalige Otto-Brosowski-Kaserne. Ab 1990 wurde die Kaserne bis 2007 durch das Sanitätsregiment 13 (später zum Sanitätsregiment 32 umgegliedert und im Juli 2003 nach Weißenfels verlegt), das Verteidigungsbezirkskommando 81 und das Heimatschutzbataillon 41 genutzt.

Eine weitere Kaserne unter gleichem Namen und als Außenstelle betrieben, lag im Stadtteil Trotha. Die Außenstelle wurde bereits im Jahr 2004 geschlossen. Dort waren die Reserve Lazarett Gruppe 77 und die Reserve Lazarett Gruppe 7701 Ausbildung untergebracht, welche nach Verlegung des Sanitätsregiments 32 an den Hauptstandort wechselt und dort ebenfalls aufgelöst wurden.

2007 wurden die Kaserne und das dazugehörige Gelände aufgegeben und zum Verkauf angeboten. Laut Bebauungsplan sollen vom neuen Eigentümer die alten Kasernengebäude abgerissen und ein hochwertiges Wohngebiet für Einfamilienhäuser geschaffen werden. Die Kaserne und das dazugehörige Gelände wurden im Mai 2010 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an einen unbekannten Käufer veräußert. Das Areal ist mittlerweile vollständig beräumt und bebaut. Lediglich Sporthalle und Sportplatz wurden nicht beseitigt und werden weiterhin dort lokale Sportvereine genutzt.

Im Jahr 2015 plante das Land Sachsen-Anhalt eine weitere zentrale Erstaufnahmestelle (ZASt) in den Kasernengebäuden der ehemaligen Außenstelle in Halle-Trotha einzurichten und dort bis zu 2000 Flüchtlinge unterzubringen. Die dortigen Gebäude wurden zwischenzeitlichen durch verschiedene Firmen genutzt. Nach Kritik des Landesrechnungshofs an den Vertragsmodalitäten und wegen fehlender Transparenz wurden die Pläne für eine ZASt in der ehemaligen Kaserne Anfang 2016 aufgegeben.[2][3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Maria Gräfin von Maltzan (1909–1997): Eine Tierärztin im Widerstand (PDF), abgerufen am 29. August 2016
  2. Landesrechnungshof kritisiert Kasernenanmietung
  3. Pläne für Zast Halle sind vom Tisch