Drei-Fünftel-Klausel

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Die Drei-Fünftel-Klausel (engl. Three-Fifths Compromise) war ein Kompromiss zwischen den Südstaaten und den Nordstaaten der USA, der 1787 auf der Philadelphia Convention erreicht wurde. Dabei wurde festgelegt, dass drei Fünftel der Sklaven bei der Volkszählung in den Bundesstaaten, sowohl für Steuerzwecke als auch bei der Sitzzuteilung im Repräsentantenhaus, mitgezählt werden sollten. Die Klausel wurde von James Wilson und Roger Sherman beantragt, in die Verfassung der USA aufgenommen und 1865 durch den 13. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, welcher die Abschaffung der Sklaverei vorsah, abgeändert. Der entsprechende Passus lautete:

„Die Abgeordnetenmandate und die direkten Steuern werden auf die einzelnen Staaten, die diesem Bund angeschlossen sind, im Verhältnis zu ihrer Einwohnerzahl verteilt; diese wird ermittelt, indem zur Gesamtzahl der freien Personen, einschließlich der in einem befristeten Dienstverhältnis stehenden, jedoch ausschließlich der nicht besteuerten Indianer, drei Fünftel der Gesamtzahl aller übrigen Personen hinzugezählt werden.“ [1]

Kritik

Der Artikel wird als höchst undemokratisch angesehen, da die in den Südstaaten der USA gehaltenen Sklaven zwar kein Wahlrecht hatten, aber bei der Zuteilung der Sitze im Kongress als Drei-Fünftel-Menschen mit eingerechnet wurden.

Literatur

  • Jürgen Heideking: Die Verfassung vor dem Richterstuhl. Vorgeschichte und Ratifizierung der amerikanischen Verfassung 1787–1791. de Gruyter, Berlin u. a. 1988, ISBN 3-11-011604-9 (Zugleich: Tübingen, Univ., Habil.-Schr., 1987).

Einzelnachweise

  1. Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika 1. Artikel 2. Abschnitt 3. Absatz Die Verfassung in deutsch (PDF; 201 kB)