Dreiseithof Altnaundorf 35 (Radebeul)

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Der Dreiseithof Altnaundorf 35 liegt am Anger des Stadtteils Naundorf der sächsischen Stadt Radebeul.

Dreiseithof Altnaundorf 35

Beschreibung

Das links stehende ehemalige Wohnstallhaus, die Scheune und die Torpfeiler des Resthofs stehen gemeinsam unter Denkmalschutz.[1] Das zweigeschossige Wohnstallhaus steht, ebenso wie das rechts befindliche, nicht denkmalgeschützte Nebengebäude, giebelständig zur Straße, links seitlich an der Grundstücksgrenze eines schmalen, langen Grundstücks; beide Gebäude haben ziegelgedeckte Satteldächer. Das lange Wohnstallhaus hat einen verputzten Giebel mit drei Fensterachsen. Auch die Längsfassaden sind verputzt.

Hinten im Grundstück steht quer eine Scheune über die ganze Breite des Bauernguts. Diese ist massiv aufgefügt, obenauf ebenfalls ein ziegelgedecktes Satteldach.

Vorne zur Straße wird der Dreiseithof durch Torpfeiler aus Sandsteinen abgeschlossen, dazwischen ein hölzernes Tor. Auf den Pfeilern liegen Deckplatten, diese werden durch Vasen aus Kunststein bekrönt.

Geschichte

Nach dem Schocksteuerkataster von 1801 wird für dieses Bauerngut als ältester bekannter Besitzer ein Hans Trache im Jahr 1688 angeführt. Bei Schruth (1931) wurde der Hof, zu jener Zeit als Erbhof bezeichnet, als durchgängig sich im Familienbesitz befindlich beschrieben. Auch heute noch wohnen Angehörige dieser Familie dort. In den bis 1544 zurückreichenden Akten der zuständigen Friedenskirche in Kötzschenbroda wird die Familie Trache auch als Drache bzw. Trachau geschrieben. Für das Jahr 1628 wurden fünf Familienlinien, die Peter-, Benedix-, Lorenz-, Urban- und Martin-Linie, als Naundorfer Gutsbesitzer im Schocksteuerkataster von 1801 aufgeführt.[2]

Das heutige Wohnhaus (Auszugshaus) wurde um 1850 errichtet. Im November 1902 brannte die damalige Scheune ab, auch das Wohnstallhaus nahm erheblichen Schaden. Das teilweise zerstörte Wohnstallhaus wurde unverändert wiederhergestellt, die Scheune wurde in Bauflucht mit der Nachbarscheune neu errichtet. Der Bau erfolgte durch das Bauunternehmen der Gebrüder Große nach eigenem Entwurf.

Literatur

  • Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
  • Adolf Schruth; Manfred Richter (Bearb.): Chronik: Das Amtsdorf Naundorf. Radebeul 1931; 1986/2010. (Online-Version (pdf; 619 kB) (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)).

Weblinks

Commons: Dreiseithof Altnaundorf 35 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Große Kreisstadt Radebeul (Hrsg.): Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Radebeul 24. Mai 2012, S. 3 f. (Letzte von der Stadt Radebeul veröffentlichte Denkmalliste. Die seit 2012 beim Landkreis Meißen angesiedelte Untere Denkmalschutzbehörde hat noch keine Denkmalliste für Radebeul veröffentlicht.).
  2. Adolf Schruth; Manfred Richter (Bearb.): Chronik: Das Amtsdorf Naundorf. Radebeul 1931; 1986/2010, S. 51.

Koordinaten: 51° 6′ 38,7″ N, 13° 36′ 25″ O