Einband mit gebrochenem Rücken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Einband mit gebrochenem Rücken ist eine bibliophile Einbandart für Bücher, welche durch Vereinfachung aus dem Bradelband entstanden ist.[1]

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich war der Einband mit gebrochenem Rücken als einfache Einbandvariante mit einem einfachen, dünnen Pappdeckel gemacht worden (Pappband). Das Falzgelenk wurde mit dem Falzbein um den Rücken herum gebrochen. Von da stammt auch der Name.

Später wurden die Pappdeckel dicker, so dass eine dünnere Rückeneinlage nötig wurde.[2] Beim gebrochenen Rücken wird die Rückeneinlage immer noch um den Rücken des Buchblocks herum gebrochen oder teilweise auch gerillt. Die Rückeneinlage wird auf ein Packpapier kaschiert und anschließend mit den überstehenden Papierfalzen bündig an die Deckel gezogen (ähnlich wie beim einfach angesetzten Schreibbuch). Bei Henningsen[3], Brade[4] und Moessner[5] wird der Rückenschrenz so breit zugeschnitten, dass die Deckel direkt auf die überstehende Rückeneinlage geklebt wird. Nach dem Verschleifen der Ansetzfalze wird die Buchdecke meist mit Papier (Buntpapier) überzogen. Je nach verwendeter Vorsatzart kann der Einband mit gebrochenem Rücken als Deckenband oder wie ein Franzband am Buchblock hergestellt werden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Onlinelexikon der Firma H. H. Schmedt, Hamburg; Eintrag Bradel, Alexis Pierre@1@2Vorlage:Toter Link/www.schmedt.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Onlinelexikon der Firma H. H. Schmedt, Hamburg; Eintrag Gebrochener Rücken@1@2Vorlage:Toter Link/www.schmedt.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Thorvald Henningsen: Das Handbuch für den Buchbinder. 2. Ausgabe. Rudolf Hostettlerverlag u. a., St. Gallen u. a. 1969, S. 129ff.
  4. Hans Bauer, Paul Kersten: Ludwig Brade’s illustriertes Buchbinderbuch. Ein Lehr- und Handbuch der gesamten Buchbinderei und aller in dieses Fach einschlagenden Kunsttechniken. 6. neu verbesserte und vermehrte Auflage. Knapp, Halle (Saale) 1916, S. 161ff.
  5. Gustav Moessner: Die täglichen Buchbinderarbeiten. Eine Unterweisung in die einfachen Arbeiten der Buchbinderei. Max Hettler Verlag, Stuttgart 1969, S. 123ff. (2. Auflage. Schlüter, Hannover 1986, ISBN 3-87706-331-4).