Fingerlängenverhältnis

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Ein kleines 2D:4D korreliert mit einem relativ hohen fetalen Testosteronspiegel.

Fingerlängenverhältnis bezeichnet das Verhältnis der Länge des Zeigefingers zur Länge des Ringfingers und wird daher auch 2D:4D (D für digitus, latein für Finger/Zehe) genannt. Das Fingerlängenverhältnis korreliert mit dem Verhältnis von fetalem Estradiol- zu fetalem Testosteronspiegel. Korrelative Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Fingerlängenverhältnis und fetalem Wachstum, Händigkeit, Autismus, Asperger-Syndrom, Spermienzahl, Familiengröße, Alter beim Herzinfarkt bei Männern und Brustkrebs bei Frauen.[1] Weiterhin konnte gezeigt werden, dass Alkoholabhängigkeit[2] sowie abhängiges Videospielen[3] mit kleinerem 2D:4D Fingerlängenverhältnis assoziiert sind. Da ein hohes natürliches Testosteronniveau ein Anzeichen für Talent und sportliche Leistungsfähigkeit in Kraft-/Schnellkraftsportarten ist, wird systematisch nach solchen Personen gesucht.[4] Zuletzt war es Tennis, bei dem es als Talentkriterium identifiziert wurde.[5]

Literatur

  • John T. Manning: Digit ratio: a pointer to fertility, behavior, and health. Rutgers University Press, 2002, ISBN 081353030X.

Einzelnachweise

  1. S. Lutchmaya, S. Baron-Cohen, P. Raggatt, R. Knickmeyer, J. T. Manning (2004): 2nd to 4th digit ratios, fetal testosterone and estradiol. In: Early Human Development, Vol. 77, Nr. 1, S. 23–28.
  2. J. Kornhuber, G. Erhard, B. Lenz, T. Kraus, W. Sperling, K. Bayerlein, T. Biermann, C. Stoessel (2011): Low digit ratio 2D:4D in alcohol dependent patients. PLoS ONE, Vol. 6, Nr. 4, e19332.
  3. J. Kornhuber, EM Zenses, B Lenz, C Stoessel, P Bouna-Pyrrou, F Rehbein, S Kliem, T Mößle (2013): Low digit ratio 2D:4D associated with video game addiction. PLoS ONE 2013; Vol. 8, Nr. 11: e79539.
  4. Arnd Krüger: Fingerlänge. In: Leistungssport (Zeitschrift) 41 (2011), 2, S. 38–39.
  5. Hsu CC, Su B, Kan NW et al. (2015): Elite Collegiate Tennis Athletes Have Lower 2D: 4D Ratios Than Those of Nonathlete Controls. In: J Strength Cond Res. 2015 Mar;29(3), S. 822–825.