Fuhrkommando
Fuhrkommandos werden bei Fuhrwerken eingesetzt, die von Pferden oder Ochsen gezogen werden, um dem Zugtier Start, Stopp und Zugrichtung mitzuteilen. Das Gleiche galt auch beim Pflügen und Eggen mit Ochsengespannen in der Landwirtschaft und für Lasttiere. Die Fuhrkommandos waren nicht immer einheitlich. Beim Reiten werden solche Kommandos weniger gebraucht, da dort meist mit Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen auf das Reittier eingewirkt wird.
Hü
Hü, oft auch hüh, hüa, hüja, hüschd, hopp, hoppla, los oder marsch ist ein Zuruf an ein Zugtier mit der Bedeutung „vorwärts“, „los geht’s“. Oft schnalzt der Rufer dabei noch mit der Zunge, knallt mit der Peitsche oder übt beim Reiten einen beidseitigen Schenkeldruck aus.[1]
Brr
Der Anhaltebefehl lautet brr, wobei die Zügel angezogen und der Hals des Pferds leicht zurückgezogen wurde. In Bayern wurde auch öha verwendet.[2]
Im Westernreiten wird für den Sliding Stop der Befehl "Whoa" zusammen mit Gewichtshilfen gegeben.
Hüst und Hott
Das Kommando für linksherum lautet har,[3] hüst, jüst, hist oder wist.[4] Das Kommando für rechtsherum lautet hott.[5]
Redensart: Mal hü, mal hott sagen
Fuhrkommandos gehören zu den wenigen Interjektionen, die sich nicht an Menschen, sondern an Tiere (Pferde, Ochsen) richten. In der heutigen Alltagssprache haben sich diese Befehle vor allem in der Redewendung mal hü, mal hott sagen erhalten, mit der Bedeutung „heute so und morgen genau das Gegenteil sagen“ (wörtlich: „mal linksherum, mal rechtsherum“). Hü ist in diesem Fall eine Abkürzung von hüst (links).
Metapher: Hottehüh
Außerdem finden sich die Kommandos hott (rechts) und hü (vorwärts) in der Metapher Hottehüh für „Pferd“.
Einzelnachweise
- ↑ hü im Deutschen Wörterbuch
- ↑ brrr im Deutschen Wörterbuch
- ↑ har im Deutschen Wörterbuch
- ↑ hüst im Deutschen Wörterbuch
- ↑ hott im Deutschen Wörterbuch