Full Moon Party

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Full moon party

Die Full Moon Party ist eine große Veranstaltung, die bei jeder Vollmondnacht am Strand von Haad Rin, am südlichen Ostende der Insel Ko Pha-ngan in Thailand, von den lokalen Diskotheken und Bars organisiert wird. Der gesamte Strand (und auch die anliegenden Lokale) ist dabei Tanzfläche für unzählige junge Menschen, die hier zu House, Techno, Trance, Goa, Reggae, R & B und Drum and Bass tanzen und feiern. Die Veranstaltung hat keinen kulturellen oder geschichtlichen Hintergrund und wird meist nicht genau zu Vollmond abgehalten, da zu diesem Zeitpunkt oft tatsächlich regionale religiöse Feiern stattfinden, welche sich mit der Party überschneiden würden.

Geschichte

Ende der 1980er Jahre fand erstmals eine private (Geburtstags-)Party in einer Bungalowanlage statt. Eine Handvoll Touristen feierte zu psychedelischer Trance-Musik. Sie dachten, dass der Strand gut geeignet sei, um den Vollmond zu bewundern. Weil die Feierlichkeit offenbar gelungen war, wurde das Fest schon bald wiederholt und entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zu einem Geheimtipp unter Rucksacktouristen und Aussteigern. In den 1990ern formte sich eine eigene Partykultur rund um die Full Moon Party und fand stetig mehr Anhänger. Am Strand von Haad Rin schlossen sich immer mehr Bars und Diskos dem Trend an und versorgen während der Veranstaltung ihren "Strandabschnitt" mit ihrer Musik und Getränken. Heute ist ein Platz am Strand sehr begehrt, da er für den jeweiligen Betreiber ein hohes Einkommen bedeutet. Schon recht früh wurde jedoch auch von Drogentoten und Gewaltverbrechen berichtet. Heute ist die Veranstaltung ein Massenevent, welches von 7.000 bis 30.000 Menschen (abhängig von Jahreszeit, Saison und speziellen Anlässen wie beispielsweise Neujahr) besucht wird und in jedem Touristenführer zu finden ist. Auch die Musik hat sich der Zeit entsprechend verändert, und nun sind quasi alle gängigen Musikstile vertreten. Der Ort Haad Rin hat bereits einen Großteil seiner Infrastruktur rund um das Event konzipiert und die Preise (sowohl für Unterkunft als auch Nahrung und Dienstleistungen) steigen auch schon Tage vor der Party deutlich an. Durch den Erfolg der Full Moon Partys werden in letzter Zeit zusätzlich „Black-Moon“ (am Strand), zwei „Half-Moon“, eine „Shiva Moon“ und mehrere „Jungle-Experience“ Partys (jeweils im Regenwald) veranstaltet, so dass praktisch jeden Abend Partys in Haad Rin oder den umliegenden Ortschaften Ban Kai / Ban Tai stattfinden.

Publikum

Während die erste Generation der Besucher noch aus Aussteigern, Weltenbummlern, Post-Hippies und klassischen Rucksacktouristen bestand, so hat sich die Klientel aufgrund der Größe und verbesserten Infrastruktur grundlegend verändert. Speziell bei jungen Reisenden (und nun auch Pauschaltouristen) zwischen 20 und 30 Jahren ist die Full Moon Party aufgrund ihrer Bekanntheit nicht selten ein fester Bestandteil ihrer Reiseplanung. Auch Einheimische entdeckten in den letzten Jahren die Veranstaltung vermehrt für sich und sind in immer größeren Zahlen anzutreffen.

Gefahren

Obwohl die Veranstaltung in der Regel friedlich abläuft, gibt es immer wieder Berichte über Fälle von Diebstahl, Drogenhandel, Körperverletzungsdelikten und sogar Mord. Ein weiteres Problem ist das tropische Klima, welches vor allem für Touristen aus milderen Regionen gefährlich werden kann, da in Kombination mit Alkohol, Drogen und starker körperlicher Anstrengung es schnell zu Dehydrierung mit schweren Folgen kommen kann. Die lokalen Behörden haben am Strand ein Büro der Touristenpolizei eröffnet und für den Zeitraum der Veranstaltung wird seit längerem das Kontingent an Beamten erheblich erhöht. Auch die Kriminalität und Korruption haben dadurch neue Strategien entwickelt und so kommt es nicht selten vor, dass vermeintliche Drogenhändler sogar mit der Polizei zusammenarbeiten, um so die Umsätze beider Seiten zu steigern – hier werden oft unerfahrenen Touristen gerne diverse Fallen gestellt. Es gibt mittlerweile auf jeder Veranstaltung mehrere Verhaftungen aufgrund verschiedenster Delikte. An manchen Straßen zum Strand hin wird Geld verlangt, um zur Party zu gelangen. Dies ist jedoch nicht legitim, da es keinen offiziellen Veranstalter gibt und der Event grundsätzlich nur die Summe der kleinen Einzelveranstalter darstellt. (Beim Betreten von Hat Rin während der Full Moon Party muss jedoch Eintritt gezahlt werden. Die Einnahmen werden verwendet, um die Aufräumarbeiten am darauffolgenden Tag zu finanzieren). Auch viele einheimische Kinder und Jugendliche sind beim Nachgehen gewerblicher Tätigkeiten zu beobachten (Verkauf von Partyartikeln, Blumen, Getränken wie auch Angebote von Spielen und Dienstleistungen) – viele Reiseführer und auch die Behörden raten davon ab, Geschäfte mit Kindern zu machen, da sich meist dahinter ein Auftraggeber oder sogar Organisationen verbergen. Die Prostitution von Kindern und Minderjährigen ist zwar nicht vordergründig, aber dennoch vorhanden und läuft meist im Hintergrund ab.

Weblinks