Globally Unique Identifier
Ein Globally Unique Identifier (GUID [Bit (16 Bytes), die in verteilten Computersystemen zum Einsatz kommt. GUID stellt eine Implementierung des Universally-Unique-Identifier-Standards (UUID) dar.
]) ist eine global eindeutige Zahl mit 128GUIDs werden üblicherweise im 8-4-4-4-12 Format XXXXXXXX-XXXX-XXXX-XXXX-XXXXXXXXXXXX dargestellt, wobei jedes X für ein Zeichen aus dem Hexadezimalsystem steht und damit eine Ziffer 0–9 oder ein Buchstabe A–F sein kann, z. B. 936DA01F-9ABD-4D9D-80C7-02AF85C822A8 (32 Buchstaben/Zahlen, mit Bindestrichen 36 Zeichen).
Die vier höchstwertigen Bits des dritten Blocks (von links aus gezählt) geben die Version der GUID an, aus der man auf die Art des verwendeten Algorithmus zur Erzeugung der GUID schließen kann. Die bis zu drei höchstwertigen Bits des vierten Blocks identifizieren die verwendete Variante. Im Beispiel ist die Version an der 4 erkennbar und die Variante an der 8 in 936DA01F-9ABD-4D9D-80C7-02AF85C822A8. Für eine andere Variante als im Beispiel würde statt der 8 dort eine 9, ein A oder B stehen.
GUID-Ansatz
Eine denkbare Möglichkeit, einen eindeutigen Bezeichner zu erhalten, wäre die Zuteilung durch eine zentrale Registraturstelle. Für Computer-Netzwerkkarten gibt es bereits eine solche zentrale Registraturstelle für die zugrunde liegenden MAC-Adressen. Geht man davon aus, dass ein Computer zu einem Zeitpunkt nur einen Datensatz neu anlegen kann, so lässt sich aus der MAC-Adresse des anlegenden Computers und dem Zeitstempel eine global eindeutige Kennung des Datensatzes ermitteln. GUIDs der Version 1 basieren auf der MAC-Adresse und der aktuellen Uhrzeit des berechnenden Systems. Die Verwendung der MAC-Adresse ist umstritten, da hierdurch sichtbar wird, ob ein bestimmter Host der Urheber einer GUID ist. Dies kann die Privatsphäre der GUID-Erzeuger beeinträchtigen.[1]
In der aktuellen Version 4 wird die MAC-Adresse nicht mehr zur Erzeugung von GUIDs herangezogen. Schlüsse auf den Urheber sind somit kaum noch möglich. Der überwiegende Teil einer GUID ist nun eine pseudozufällige Zahl, die jedoch nicht kryptographisch sicher ist.
Anwendung
In Microsoft Windows werden GUIDs an vielen Stellen verwendet, um beispielsweise Office-Dokumente, COM-Schnittstellen oder Active-X-Steuerelemente eindeutig zu identifizieren.
Eine andere Anwendung ist die Identifikation von Datenträgern und Partitionstypen in der GUID Partition Table.
Weblinks
- Syntax and semantics of the DCE variant of Universal Unique Identifiers (UUIDs) (englisch)
- RFC 4122 – A Universally Unique IDentifier (UUID) URN Namespace, vorgeschlagener Internetstandard zu UUIDs (englisch)
- Online GUID-Generator (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Peter Siering, Christian Persson: Big Brother Bill. Microsofts heimliche ID-Nummern – angeblich eine Panne. In: c’t. heise Verlag, Hannover Juni 1999 (online).