Gustav Völpel

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Gustav Ludwig Völpel (* 12. Mai 1901 in Goletow; † 8. Februar 1959 in Berlin) war ein deutscher Scharfrichter und Kleinkrimineller.

Leben

Völpel lebte seit 1918 in Berlin und arbeitete als Lagerarbeiter und danach als Filmkopierer bis 1939 bei der Ufa in Babelsberg. Er wurde im Dritten Reich wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt, in der zweiten Instanz zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt und danach Insasse im KZ Dachau bis Kriegsende.

Am 8. Mai 1945 wurde von den vier Besatzungsmächten von Berlin das Amt eines Scharfrichters ins Leben gerufen. Diesen Posten erhielt Völpel und wurde Angestellter des Justizvollzugs. Seither wurde er als Scharfrichter für Kriegsverbrecher und Mörder eingesetzt. In dieser Zeit machte er gemeinsame Sache mit Werner Gladow und wurde am 28. März 1948 angeklagt vor dem Schöffengericht Berlin-Mitte. Die Anklage lautete auf Straßenraub und schwere Körperverletzung; der Prozess musste wiederholt werden, da Völpel als Scharfrichter drei Todesurteile in Dresden vollstreckte.

Er wurde vom Schöffengericht Berlin-Mitte zu zwei Monaten Haft verurteilt. Dies hielt ihn nicht ab, im November 1948 mit dem Studenten Hans Gerhard Glauche weitere Verbrechen zu begehen. Er erhielt wieder eine Haftstrafe von zwei Jahren wegen Amtsanmaßung. Am 21. April 1950 verurteilte die 5. Große Strafkammer des (West-)Berliner Landgerichts Gustav Völpel zu sieben Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Diese Strafe saß er in der Justizvollzugsanstalt Tegel ab, aus der er 1957 entlassen wurde.

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