Guttation
Guttation ist der Vorgang der Abgabe von Wasser in flüssigen Tropfen bei Pflanzen und Pilzen. Das Wasser wird abgegeben, damit trotz Wassersättigung der Nährstofftransport in die Wurzeln gewährleistet ist.
Prozess
Guttation kann bei höheren Pflanzen einerseits in der Nacht auftreten, wenn in der Regel keine Transpiration stattfindet, da Pflanzen ihre Stomata geschlossen haben und der Wurzeldruck das Wasser aus Hydathoden (spezielle Spaltöffnungen) an den Blattzähnen bzw. -spitzen presst. Eine andere Möglichkeit ist, wenn der Boden sehr feucht und wärmer als die Luft ist und zudem noch eine hohe Luftfeuchtigkeit besteht und somit das Wasserpotential der Luft zu niedrig ist, um weitere Feuchtigkeit aufzunehmen. Unter diesen Bedingungen ist eine vollständige Transpiration behindert. Bei Pilzen wird Wasser anders als bei höheren Pflanzen über Zellen des Mycels abgegeben.[1]
Chemische Zusammensetzung
Guttationsflüssigkeit kann eine Vielzahl an organischen und anorganischen Bestandteilen enthalten, hauptsächlich Zucker, außerdem Mineralien (unter anderem Natrium).[2] Des Weiteren werden wasserlösliche Pflanzenschutzmittel, welche die Pflanze über die Wurzeln aufnimmt, über Guttationstropfen ausgeschieden.[3]
Beim Trocknen bleibt eine weiße Kruste auf der Blattoberfläche zurück.
Literatur
- SCHUBERT, S.: Pflanzenernährung. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8252-2802-6.
Einzelnachweise
- ↑ Weiler, Elmar; Lutz Nover (2008): Allgemeine und molekulare Botanik, Thieme Verlag. Seite 246
- ↑ James L. Goatley, Ralph W. Lewis: Composition of Guttation Fluid from Rye, Wheat, and Barley Seedlings. In: Plant Physiology. 41. Jahrgang, Nr. 3, März 1966, S. 373–375, doi:10.1104/pp.41.3.373, PMID 16656266, PMC 1086351 (freier Volltext).
- ↑ Translocation of Neonicotinoid Insecticides from Coated Seeds to Seedling Guttation Drops