Harzer Labkraut

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Harzer Labkraut

Harzer Labkraut (Galium saxatile)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
Gattung: Labkräuter (Galium)
Art: Harzer Labkraut
Wissenschaftlicher Name
Galium saxatile
L.

Das Harzer Labkraut (Galium saxatile) (Syn.: Galium harcynicum) ist ein in Mitteleuropa nur gebietsweise verbreitet vorkommender Angehöriger der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae).

Beschreibung

Das Harzer Labkraut ist eine meist 10 bis 30 cm hoch wachsende, mehrjährige, krautige Pflanze. Der kahle und vierkantige Stängel wächst entweder liegend – bei nichtblühenden Trieben – oder aufrecht – bei blühenden Trieben -. Im trockenen Zustand wird die ganze Pflanze mehr oder weniger schwarz. Die fein netzadrigen und flachen Laubblätter sitzen meist zu sechst quirlförmig am Stängel an. Die unteren sind verkehrt-eiförmig, die oberen lanzettlich geformt. Sie sind einnervig und in der Mitte am breitesten. Am Rande besitzen sie nach vorne gerichtete Zähne.

Die Blütenstiele sind etwas länger als die Blüten, deren stumpfe, vierzipfelige, weiße Krone eine Breite von zwei bis drei mm erreicht. Die fein spitzwarzige Frucht hat eine Länge von etwa 1,5 mm und sitzt auf geraden Fruchtstielen.

Das Harzer Labkraut blüht vorwiegend in den Monaten Juli und August.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22 oder 44.[1]

Verbreitung und Standortansprüche

Das Harzer Labkraut kommt vorwiegend in West- und Mitteleuropa vor. Nach Osten nimmt die Verbreitung deutlich ab, reicht aber bis Mittelrussland. In Deutschland kommt die Art im Norden und Westen des Gebiets häufig vor. Darüber hinaus fehlt sie über größere Strecken. In Österreich und der Schweiz ist Galium saxatile selten.

Das Harzer Labkraut wächst in Borstgrasrasen, Zwergstrauchheiden und in lichten Kiefern- Eichen- und Tannenwäldern. Es bevorzugt frische, saure, kalkarme und humose Sand- oder sandige Lehmböden. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Nardetalia.[1]

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
  • Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 768.

Weblinks