Hellweg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. November 2015 um 15:00 Uhr durch Innobello (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Brücke über den Heubach an der „Großen Teichsmühle“ in Hausdülmen ist Teil des Sythener Hellwegs

Als Hellweg bezeichnete man im Mittelalter eine große Königs- oder Heerstraße oder eine wichtige Durchgangsstraße für den Fernhandel, die in der Breite einer Lanzenlänge von etwa drei Metern dauerhaft von Bewuchs freigehalten werden musste. Wird in der Literatur nur vom Hellweg gesprochen, das heißt ohne erläuterndes Adjektiv, ist in der Regel der Westfälische Hellweg gemeint.[1]

Namensdeutung

Nach einer weit verbreiteten, aktuellen Deutung wird der Name Hellweg vom niederdeutschen Wort helwech abgeleitet, was so viel wie lichter, breiter Weg bedeutet. Somit konnten Kaufleute vor unliebsamen Überraschungen sicherer sein und zügig vorankommen.

Eine andere Deutung des Namens Hellweg als Salzweg, basierend auf der griechischen bzw. keltischen Bezeichnung hals bzw. hal für Salz, dürfte nur für einen ganz bestimmten Teil des Hellwegs zutreffen.

Eine ältere Namensdeutung ist die eines Totenweges. Der Hellweg sei nach Grimms Wörterbuch ursprünglich der Weg gewesen, auf dem die Leichen gefahren wurden. Helvegr sei der Weg zur Unterwelt, dem der westfälische Hellweg, Totenweg, entspricht, schrieb Wolfgang Golther, ein Germanist des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, dessen Arbeitsgebiet die Germanische Mythologie umfasste. In der Silbe Hel spiegele sich, wie damals vermutet wurde, der Name der nordgermanischen Toten- und Höllengöttin.[2] Unklar bleibt, welchen realen Bezug diese Namensdeutung zur Straße haben sollte.

Bekannte Hellwege

Unter anderem kennt man

Literatur

  • Ferdinand Seibt (Hrsg.): Transit Brügge-Novgorod: eine Straße durch die europäische Geschichte. Ausstellungskatalog. Bottrop/ Essen 1997, ISBN 3-89355-148-4.
  • Wolfgang Golther: Handbuch der Germanischen Mythologie. Neu gesetzte und überarb. Ausg. nach der Ausg. Leipzig 1895. Marix Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-38-X.

Weblinks

Commons: Hellweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Hellweg-Landkarten (Ortspositionen und Straßenführung in Google Maps) befinden sich in:

Einzelnachweise

  1. Vgl. z. B. Ferdinand Seibt (Hrsg.): Transit Brügge-Novgorod: eine Straße durch die europäische Geschichte. 1997.
  2. Wolfgang Golther: Handbuch der Germanischen Mythologie. 2004.