Herdentorswallmühle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2016 um 23:45 Uhr durch A.Savin (Diskussion | Beiträge) (→‎Bauweise, Technik). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Herdentorswallmühle

Die Herdentorswallmühle – auch Herdentorsmühle, zumeist aber Mühle am Wall genannt – ist eine Windmühle in den Wallanlagen der Stadt Bremen. Seit 1953 ist die Mühle als Einzeldenkmal in der Landesdenkmalliste der Freien Hansestadt Bremen verzeichnet.[1]

Die Mühle am Wall gespiegelt im Wasser

Geschichte

Seit etwa 1815 stand auf der Gießhausbastion eine Windmühle, die 1832 ein Brand zerstörte. 1833 wurde am selben Platz von Mühlenbaumeister Berend Erling eine Windmühle erbaut. Seit 1889 ist sie im Besitz der Stadt Bremen. 1898 und 1950 wurde sie wiederhergestellt, nachdem sie durch Brand bzw. Kriegseinwirkung beschädigt wurde. Bis 1947 war die Mühle als Getreidemühle in Betrieb. 1998 wurde sie nach Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege grundlegend saniert und dabei Flügel und Galerie erneuert und die unteren beiden Etagen für einen Gastronomiebetrieb umgebaut.[2][1][3]

Bauweise, Technik

Herdentorswallmühle, Seitenansicht

Die Herdentorswallmühle ist eine Windmühle vom Typ Galerieholländer mit fünfgeschossigem, achteckigem Unterbau aus Klinkersteinen. Die vier Jalousieflügel haben einen Durchmesser von 24 Meter und sind zur Drehzahlregulierung mit Bremsklappen ausgestattet. Die Windrichtungsnachführung erfolgt selbsttätig durch eine Windrose. Die Mühle hat drei betriebsfähige Steinmahlgänge. Zum Absieben des Mehls dient ein Beutelkasten. Ferner ist die Mühle mit einem Elevator, einer Schälmaschine und einer Windfege ausgestattet.[4][5]

Touristik

Das Herdentor liegt auf dem Fußweg vom Hauptbahnhof in das Stadtzentrum und bietet daher vielen Besuchern zugleich den überraschenden Anblick einer großen, intakten Windmühle im Grünzug der Wallanlagen direkt in der City. Die Mühle zählt zu den häufig fotografierten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Aber auch viele Bremer haben in diesem Anblick einen emotionalen Ankerpunkt, besonders wenn sie in der Ferne leben.

In der Mühle befindet sich ein Café/Restaurant. Die Mühle dreht mindestens dreimal pro Woche und kann zu besonderen Anlässen (Mühlentag) und nach Absprache besichtigt werden.[4] Sie ist Station 41 der Niedersächsischen Mühlenstraße.

Einzelnachweise

  1. a b Denkmaldatenbank des LfD
  2. Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. 2. Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  3. Mühle am Wall. In: EFRE, Programme 1994-99. Der Senator für Wirtschaft und Häfen, abgerufen am 29. August 2010.
  4. a b Windmühle Am Wall. Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V., abgerufen am 29. August 2010.
  5. Station 41 Windmühle am Wall. In: Niedersächsische Mühlenstraße. Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V., abgerufen am 29. August 2010.

Literatur

  • Robert Bargmann: 700 Jahre Bremer Mühlen. Bremen 1937.

Weblinks

Commons: Mühle am Wall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Koordinaten: 53° 4′ 48,5″ N, 8° 48′ 24,6″ O