Home Staging

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Eine Wohnung im unbewohnten Zustand, wie sie häufig bei Wohnungsbesichtigungen anzutreffen ist

Home Staging wird das professionelle Adaptieren von Räumen einer Wohnung oder kompletten Immobilien zur Verkaufsförderung genannt. Diese Adaption umfasst den gezielten Einsatz von Möbeln, Farbe, Licht, Wand- und Fußbodengestaltung.[1] Gebäude, die mit Home Staging für den Verkauf vorbereitet werden, werden in Anlehnung an die Schaffung von Illusionen in der Filmwirtschaft auch Set genannt.

Eine Wohnung im unbewohnten Zustand, jedoch wird dem Interessenten durch Home Staging eine höhere Wertigkeit vermittelt

Umfragen unter US-Immobilienmaklern haben ergeben, dass hierdurch eine Verkürzung der Verkaufszeit um ein Drittel bis zur Hälfte und ein um 10–15 % höherer Verkaufspreis erreicht werden kann.[2]

Philosophie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Home Staging ist eine Mischung aus Visual Merchandising (Schauwerbegestaltung) und Innenarchitektur mit dem Ziel, ein Haus oder eine Eigentumswohnung in einem kürzeren Zeitraum und mit mehr Erlös als mit konventionellen Methoden zu verkaufen. Es wird versucht, der Immobilie ein Flair zu geben, das möglichst breite Kreise potenzieller Käufer anspricht.

Als erste Maßnahme gilt es, den ersten Eindruck zu optimieren, jegliche Unordnung zu beseitigen, die Wohnung zu „entrümpeln“ und gründlich zu reinigen. Alsdann werden dominierende Möbelstücke entfernt und eingelagert sowie direkte Maßnahmen ergriffen, die dem Auge des künftigen Käufers schmeicheln. Sie sollen ihn in die Lage versetzen, bereits mit Eintritt in den jeweiligen Raum im Geiste damit zu beginnen, ihn mit den eigenen Möbeln einzurichten. Aus diesem Grund haben persönliche Gegenstände des aktuellen Wohnungsinhabers nur noch den Zweck, als Accessoire zu dienen und nicht der Behaglichkeit desselben.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Home Staging wird in den USA seit den 1970er Jahren angewendet. Seit den 1990er Jahren hat sich Home staging als eigener Betätigungs- und Geschäftsbereich für Designer und Innenarchitekten herausgebildet. In den letzten Jahren ist Home staging auch in anderen Ländern, u. a. Schweden und Großbritannien populär geworden, wo es auch property presentation oder property styling genannt wird. In Deutschland gibt es seit 2010 mit der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign (DGHR e. V.) einen eigenen Berufsverband für Home-Staging-Dienstleister, der das Ziel verfolgt, den Bekanntheitsgrad der Branche zu steigern.[3]

2006 wurde in Hamburg die erste Home-Staging-Agentur eröffnet. Bundesweit arbeiten mittlerweile etwa 200 Homestager, vornehmlich in den Großstädten und Ballungszentren.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barb Schwarz, Mary Seehafer Sears: HOME STAGING. The winning way to sell your house for more money. John Wiley & Sons, New York City 2006, ISBN 0-471-76096-X.
  • Iris Houghton, Tina Humburg, Wiebke Rieck: HOME STAGING. Wie man Menschen in Immobilien verliebt. Blottner Verlag, Taunusstein 2019, ISBN 978-3-89367-157-1.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. rp-online.de (Memento vom 21. Mai 2015 im Internet Archive)
  2. a b c immowelt.de
  3. dghr-info.de (Memento des Originals vom 28. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dghr-info.de