Liquiditätsablaufbilanz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2016 um 12:34 Uhr durch Xqbot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Korrigiere problematische HTML-Tags der Kategorie:Wikipedia:Seite mit problematischem HTML-Tag). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Unter der Liquiditätsablaufbilanz (LAB) einer Bank versteht man die strukturierte Abbildung (erwarteter) Zahlungsströme über einen bestimmten in der Zukunft liegenden Zeitraum (z. B. „kurze“ LAB bis ca. 2 Jahre, „lange“ LAB bis ca. 30 Jahre). Zweck der LAB ist es, auf mögliche Liquiditätsengpässe bzw. -risiken für die in der LAB betrachteten Zeiträume hinzuweisen. Somit fungiert die LAB als moderne Methode zur Steuerung des Zahlungsunfähigkeitsrisikos und des Liquiditätsfristentransformationsrisikos. Die rechtlichen Anforderungen für die Erstellung einer LAB finden sich in den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) und den „Sound Practices for Managing Liquidity in Banking Organisations“.

Für die korrekte Erstellung einer LAB müssen alle Assets einer Bank hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit (Liquidierbarkeit) sowie bezüglich der Höhe und der Zeitpunkte der aus den Assets resultierenden Zahlungsströme analysiert werden. Die Zahlungsströme selbst müssen in deterministische (z. B. Festzinskredit) oder stochastische (z. B. Floating Rate Note) Zahlungen unterschieden werden. Für stochastische Zahlungsströme ist zusätzlich noch die erwartete Höhe der Zahlung zu bestimmen. Dies kann durch die Verwendung entsprechender Forwardkurven oder durch Schätzungen erfolgen. Da nicht alle Zahlungen (Zinsen, Dividenden, Tilgungen etc.) zum exakt gleichen Zeitpunkt stattfinden, können zur Erhöhung der Übersichtlichkeit die Zahlungsströme in Laufzeitbändern zusammengefasst werden (z. B. Monatsbasis).