MAZ-500

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. August 2016 um 12:17 Uhr durch Druschba 4 (Diskussion | Beiträge) (Bild ersetzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
MAZ
MAZ-500A-Kranwagen an der tadschikisch-afghanischen Grenze (2016)
MAZ-500A-Kranwagen an der tadschikisch-afghanischen Grenze (2016)
MAZ-500A-Kranwagen an der tadschikisch-afghanischen Grenze (2016)
MAZ-500
Hersteller: Minski Awtomobilny Sawod
Verkaufsbezeichnung: MAZ-500
Produktionszeitraum: 1965–1977
Vorgängermodell: MAZ-200
Nachfolgemodell: MAZ-5335[1]
Technische Daten
Bauformen: Pritsche (MAZ-500)
Motoren: JaMZ-236
Leistung: 132 kW
Nutzlast: 7,5–8 t
zul. Gesamtgewicht: 14,0–14,5 t

Der MAZ-500 (russisch МАЗ-500, deutsche Transkription eigentlich MAS-500) ist ein Lastkraftwagen des sowjetischen Fahrzeugherstellers Minski Awtomobilny Sawod, der in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre entwickelt wurde.

Beschreibung

MAZ-500A, umgebaut zum Flüssiggastanker in Duschanbe, Tadschikistan (2016)
MAZ-503B, die Kipperversion des MAZ-500, auf einer weißrussischen Briefmarke
MAZ-504-Sattelzugmaschine (2006)

Die 500er-Baureihe ist der Nachfolger der 200er-Baureihe. Prototypen wurden ab 1958 gefertigt, die Serienproduktion begann im Jahr 1963 in kleiner Stückzahl. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten im Bereich der Motoren kam es zu Verzögerungen, sodass erst 1965 die Produktion vollständig auf die neue 500er-Modellreihe umgestellt werden konnte. Die Lastkraftwagen mit der Antriebsformel 4×2 hatten eine moderne Stahlblechkabine und eine Zuladung von maximal siebeneinhalb Tonnen.

1970 wurde die Serie 500 überarbeitet, die neuen Versionen wurden durch Anhängen des Buchstabens A an die ursprünglichen Nummern bezeichnet. Wesentlichste Änderungen am 500A gegenüber dem Modell 500 waren eine Erhöhung der Nutzlast um 500 kg auf acht Tonnen sowie eine Verlängerung des Radstands um 100 mm.[2] Außerdem erfolgte eine Anhebung der Höchstgeschwindigkeit auf 85 km/h. Der Nachfolger, MAZ-5335, löste den 500A im Jahr 1977 vollständig ab und wurde noch bis 1990 produziert.[1]

Technik

Der MAZ-500 ist ein Frontlenker-LKW mit einem kippbaren Fahrerhaus. Dies war für LKW aus RGW-Staaten völlig neu und bis dahin auch einmalig. Die Fahrzeuge der 500er-Reihe waren mit V6 Dieselmotoren von JaMZ, Typ JaMZ-236, ausgestattet. Dieser leistete serienmäßig 180 PS bei einem Hubraum von 11,15 Litern. Der Verbrauch lag bei 23 l/100 km und die Höchstgeschwindigkeit bei 75 km/h. Der Kraftstofftank fasste 200 Liter Diesel. Ein manuelles Schaltgetriebe mit fünf Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang übertrug die Antriebskraft an die Hinterachse.[2] Die Sattelzugmaschinen waren mit V8-Dieselmotoren des Typs JaMZ-238 mit Direkteinspritzung und einer Leistung von 240 PS bestückt.

Abmessungen

(Alle Maße für das Pritschenmodell MAZ-500)[2]

  • Länge = 7330 mm
  • Breite = 2650 mm
  • Höhe = 2640 mm
  • Radstand = 3850 mm
  • Bodenfreiheit an der Vorderachse/Hinterachse = 295/300 mm

Modellversionen

Basierend auf dem MAZ-500 wurden verschiedene Lastwagen gebaut, die sich insbesondere durch die Aufbauten unterschieden.

  • MAZ-500 – Pritschenwagen (Grundmodell)
  • MAZ-503 – Kipper
  • MAZ-504 – Sattelzugmaschine
  • MAZ-509 – Holztransporter[2]
  • MAZ-512 – wie MAZ-500, jedoch schon ab Werk speziell für Einsätze in kalten Regionen ausgerüstet
  • MAZ-513 – für tropische Einsatzgebiete
  • MAZ-514 – Dreiachser, Antriebsformel (6×4)
  • MAZ-515 – Dreiachsige Zugmaschine, Antriebsformel (6×4)
  • MAZ-516 – Dreiachser, gebaut 1970–1973. Ab 1973 bis 1977 als MAZ-516A bezeichnet.[1] Mit Antriebsformel (6×2), hintere Achse ist als Liftachse ausgeführt.

Bereits 1962 wurde außerdem unter der Bezeichnung MAZ-505 ein Prototyp einer Allradversion gebaut, welcher für militärische Zwecke konzipiert war, jedoch nie in Serie ging.[3] Ebenso kam die dreiachsige Zugmaschine MAZ-520 nie über einen Prototyp hinaus. Eine zusätzliche Achse an der Front wurde angebracht, um speziell für schlechte Straßenverhältnisse die Achslasten zu reduzieren. Die Konstruktion erwies sich als Fehlschlag, da die Hauptlast nach wie vor auf der Hinterachse lag.[4]

Literatur

  • Die Kraftfahrzeugindustrie der UdSSR im Siebenjahrplan von 1959 bis 1965. In: Kraftfahrzeugtechnik 7/1959, S. 275–276 (MAZ-500 und 503).

Weblinks

Commons: MAZ-500 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Ausführliche Historie zum Lastwagenmodell (russisch)
  2. a b c d Webseite zum Grundmodell MAZ-500 (englisch)
  3. Webseite zum MAZ-505 (abgerufen am 28. Juni 2016, englisch)
  4. Details zum MAZ-520-Prototyp (englisch)