Nasenpflaster

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Nasenstrip

Nasenpflaster oder Nasenstreifen bestehen aus einem Streifen Heftpflaster, dessen Enden breit abgerundet sind. Zwischen den zwei Schichten, aus denen das Pflaster besteht, befinden sich dünne Kunststoffstreifen zur Versteifung des Pflasters. Das Nasenpflaster wird so über den Nasenrücken geklebt, dass die Nasenflügel durch die Biegung der Kunststoffverstärkungen leicht nach oben gezogen werden. Auf diese Weise soll die Nasenatmung erleichtert werden.

Das Nasenpflaster wurde Anfang der 1990er-Jahre in den Vereinigten Staaten entwickelt und heute vor allem unter dem Namen „Breath Right“ vermarktet. Nasenpflaster werden im Sport verwendet, um die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Diese Leistungssteigerung wurde aber in Tests bestritten.[1] Sie kommen auch bei der Therapie von Allergien zum Einsatz, das Schnarchen soll wesentlich reduziert werden.[2]

Anwendung beim Menschen

Ein American-Football-Spieler mit einem Nasenstreifen

Bei Menschen ist die Nasenhöhle der engste Teil der Atemwege, und bei hoher körperlicher Anstrengung verengt sich diese Passage durch einen Druckabfall.[3] Nasenpflaster werden auf die Nasenflügel geklebt und sollen die Atemwege freihalten.[4]

Sie bieten eine medikamentenfreie Methode, freie Atemwege zu erhalten, mit einem Produkt, das rezeptfrei erhältlich ist.[5] Sie haben keine Nebenwirkungen, außer gelegentlich vorkommenden Hautreizungen durch den Klebstoff.[3] Wenn sie richtig angewandt werden, können sie die Atemwege erweitern. Wissenschaftliche Studien haben aber gezeigt, dass ein leistungssteigernder Effekt nicht eindeutig nachweisbar ist.[6][7]

Sie werden vor allem beim Sport eingesetzt, insbesondere wenn ein die Atmung durch den Mund behindernder Zahnschutz getragen wird. Sie können bei Schnupfen statt Nasentropfen oder -sprays eingesetzt werden, obwohl Verstopfungen meist weiter oberhalb auftreten.[8] Sie reduzieren außerdem die Lautstärke beim Schnarchen.

Anwendung bei Pferden

Pferd mit Nasenstreifen

Bei Pferden gelten sie als hilfreich, da diese nicht durch das Maul, sondern ausschließlich durch die Nase atmen können. Man vermutet, dass die Pflaster den Luftwiderstand minimieren und das Risiko einer Exercise Induced Pulmonary Hemorrhage[9] vermindern sowie Ermüdung minimieren und die Erholung nach dem Rennen erleichtern.[10]

Die Version für Pferde wurde durch zwei Tierärzte, James Chiapetta and Edward Blach, erfunden. In den 1990er Jahren kamen sie vom beim Menschen eingesetzten Nasenstreifen inspiriert auf die Idee, ein ähnliches Produkt auch bei Pferden einzusetzen. Sie vereinbarten eine Lizenz mit CNS, der Firma die 1997 das Produkt „Breath Right“ für Menschen herstellte, das heute von GlaxoSmithKline produziert wird.[11]

Einzelnachweise

  1. sueddeutsche.de
  2. abendblatt.de
  3. a b Lauri I. Peltonen et al.: Effects of the nasal strip and dilator on nasal breathing – a study with healthy subjects. (PDF) In: Rhinology. 2004, S. 122–125, abgerufen am 29. Mai 2014.
  4. Stanford Sleep Surgery – Otolaryngology. Stanford University School of Medicine, 20. Juni 2008, abgerufen am 29. Mai 2014.
  5. Munish Bhardwaj: Nasal Strips. Disabled-world.com, 8. August 2008, abgerufen am 29. Mai 2014.
  6. J.A. O’Kroy: Oxygen uptake and ventilatory effects of an external nasal dilator during ergometry. In: Med Sci Sports Exerc, 32, 8, August 2000, PMID 10949017
  7. Tom Overend et al.: External Nasal Dilator Strips Do Not Affect Treadmill Performance in Subjects Wearing Mouthguards. In: Journal of Athletic Training, Jan–Mar 2000, PMC 1323440 (freier Volltext)
  8. L.R. Høyvoll et al.: Effects of an external nasal dilator strip (ENDS) compared to xylometazolin nasal spray. In: Eur Arch Otorhinolaryngol, 264, 11, November 2007, PMID 17530269
  9. Exercise-induced pulmonary hemorrhage in der englischsprachigen Wikipedia
  10. Regina Nuzzo: Straight from the horse’s nose. ESPN, 24. Mai 2014, abgerufen am 27. Mai 2014.
  11. Parija Kavilanz: Meet the maker of California Chrome’s nasal strip. CNN Money, 5. Juni 2014, abgerufen am 5. Juni 2014.