Nitrierstahl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. September 2016 um 16:42 Uhr durch Der-Wir-Ing (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Nitrierstahl (EN 10085, früher DIN 17 211) ist ein Vergütungsstahl, der mit Elementen wie Chrom (Cr), Molybdän (Mo) oder Aluminium (Al) legiert ist.

Durch diese Elemente, die sehr gute Nitridbildner sind, erhält er nach dem Nitrieren eine sehr hohe Oberflächenhärte mit guter Verschleißfestigkeit. Nach chemischem Verständnis ist die Bezeichnung Nitrierstahl nicht korrekt, da dieser Terminus auf ein sehr ähnlich klingendes, aber chemisch andersartiges Verfahren, die Nitrierung, hinweist.

Durch die thermische Stabilität der Nitride ist er bis zu 400 °C anlassbeständig.

Einsatz der Nitrierstähle

Nitrierstähle werden überall da eingesetzt, wo auf Grund von extremer Belastung sehr harte und verschleißfeste Stähle benötigt werden. Der Kern weist gleichzeitig eine hohe Zähigkeit auf. Außerdem haben die Nitrierschichten geringe Reibungskoeffizienten und erhöhten Korrosionswiderstand.

Der Anwendungsumfang wird in der Praxis genauestens geprüft, da die Herstellung der Nitrierstähle wegen der vielen Bearbeitungsstufen sehr teuer ist.

Typische Nitrierstähle

Nr. (DIN EN 10027 - Ersatz für DIN 17007)
Benennung
Kohlenstoffgehalt
Legierungsbestandteile
1.8515
31CrMo12
0,28–0,35 %
2,8–3,3 % Chrom (Cr), 0,30–0,5 % Molybdän (Mo)
1.8519
31CrMoV9
0,26–0,34 %
2,3–2,7 % Chrom (Cr), 0,15–0,25 % Molybdän (Mo), 0,1–0,2 % Vanadium (V)
1.8507
34CrAlMo5
0,3–0,37 %
1,0–1,3 % Chrom (Cr), 0,8–1,2 % Aluminium (Al), 0,15–0,25 % Molybdän (Mo)

Zerspanbarkeit

Siehe Zerspanbarkeit von Stahl.