Orchot Chajjim

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Orchot Chajjim (ארחות חיים, hebr. „Lebenspfade“) ist der Titel der folgenden Werke aus der jüdischen Literaturgeschichte:

  • eine in älterer Literatur dem Elieser ben Hyrkan (2. Jhdt.) zugeschriebene ethische Schrift, die in der Gestalt eines „geistlichen Testaments“ für den eigenen Sohn verfasst ist; man schreibt den Text seit längerem[1] mit großer Wahrscheinlichkeit Rabbi Elieser ben Isaak (dem Großen) von Worms (um 1050) zu und versucht, die quasi-pseudographische Zuschreibung an Elieser ben Hyrkanos durch die alternative Titelangabe als „Testament Eliesers des Großen“ zu erklären. Die Schrift wurde von Konrad Pellikan im 16. Jahrhundert ins Lateinische übersetzt.
  • ein Ritualwerk des 14. Jahrhunderts des Aaron ben Jakob ha-Kohen aus Majorca, die auf dem Titelblatt irrig Ahron aus Lunel zugeschrieben wird und auch als „Hanhaga“ (Anleitung) firmiert.[2]

Einzelnachweise

  1. Vgl. Leopold Zunz: Zur Geschichte und Literatur, Berlin 1845, Bd. 1, S. 124 mit Bezug auf Angaben bei Menachem de Lonsano. Vgl. unter den zahlreichen Drucken etwa die Beigabe mit Josef ben Schemtov ben Jescha Chaj: Sche'erit Josef, Saloniki 1568. Kurze Textauszüge in Übersetzung bei Zunz, S. 130 (Digitalisat); Moritz Güdemann: Geschichte des Erziehungswesens und der Cultur der abendländischen Juden, Hölder, Wien 1880, Bd. 1, S. 122-126; auch in: Ders.: Quellenschriften zur Geschichte des Unterrichts und der Erziehung bei den deutschen Juden, Hofmann & Co., Berlin 1891, S. 3-5.
  2. Vgl. Henri Gross: Aaron ha-Kohen und sein Ritualwerk Orḥot Ḥayyim, in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums 18 (1869), S. 433–450 und 531-541, digitalisiert bei Compact Memory: Teil 1, Teil 2.