Planübererfüllung

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Der Begriff Planübererfüllung stammt aus dem Sprachgebrauch der sozialistischen Planwirtschaft, im deutschen Sprachraum also aus der DDR.

Geschichte

Planübererfüllung bezeichnet eine Arbeit, die erfolgreicher erledigt wurde, als es vom zentralen Wirtschaftsplan (in der Regel Fünfjahresplan) innerhalb der jeweiligen Arbeitsnorm vorgesehen war. Dementsprechend wurden besonders fleißige Arbeiter vom SED-Staat ausgezeichnet, während sie unter Kollegen als Normbrecher galten, die eine Erhöhung der erwarteten Durchschnittsproduktion provozierten. Wegen Planübererfüllung wurden in der DDR vor allem Frida Hockauf und Adolf Hennecke zu Symbolen eines erfolgreichen Arbeiter-und-Bauern-Staats stilisiert.

In späteren Jahren der DDR wurde die Planübererfüllung nach dem offiziellen Motto „Planerfüllung und gezielte Überbietung der Planaufgaben“ schon fest eingeplant, indem man die ursprüngliche Norm bei der Planverteidigung nicht auf das mögliche Maximum festlegte. Die Planübererfüllung war nicht zuletzt wegen der als Einkommensbestandteil von Arbeitern und Angestellten fest eingeplanten Jahresendprämie notwendig.

Heutzutage wird der Begriff allenfalls in ironischer Anspielung auf den Sprachgebrauch in der DDR verwendet.