Pollinium

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Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera) mit gut sichtbaren Pollinien
Breitblättrige Stendelwurz - gut zu erkennen sind die Narbe, darüber die Klebdrüse und die unter der Antherenkappe hervortretenden Pollinien
Pollinien einer Orchidee der Gattung Phalaenopsis

Das Pollinium (Plural Pollinien oder lateinisch Pollinia) ist eine zumeist klebrige Pollenmasse, wie sie insbesondere von den Staubblättern der Orchideen und Seidenpflanzengewächse zur Blüte ausgebildet wird. Das Pollinium ermöglicht eine effektive Bestäubung durch Insekten, die durch raffinierte Tricks angelockt werden. Manche Orchideen locken ihre Bestäuber mit Nektar, andere täuschen dagegen nur ein Nektarangebot vor. Wieder andere bieten kleinen Insekten Schlafstätten, und die Ragwurzblüten locken gar mit sexuellen Reizen (Sexuallockstoffe, optische und taktile Schlüsselreize). Das Insekt bekommt beim Blütenbesuch ein Pollenpaket aufgeklebt, um dieses beim Besuch der nächsten Blüte zielgenau auf der Narbe abzusetzen. Einige Orchideen, etwa die Catasetum-Arten, besitzen einen speziellen Schleudermechanismus, bei dem durch Bienen mittels Hebel eine Schleuderbewegung (Explosionsmechanismen) in der Blüte ausgelöst wird und die Pollinien an der Biene festgeklebt werden.

Literatur

  • Spektrum Lexikon der Biologie auf CD-ROM. Spektrum-Verlag, Heidelberg 2003
  • Orchideen in der Rhön... Abgerufen am 28. Juni 2016

Weblinks

Commons: Pollinium – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien