Rudolf Coraduz von und zu Nußdorf

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Rudolf Coraduz (geadelt von und zu Nußdorf) († um 1618) war Reichsvizekanzler des heiligen römischen Reiches.

Er war Sohn eines Arztes und stammte aus Friaul oder Istrien. Er hat Rechtswissenschaften studiert und promoviert. Er war zwischen 1591 und 1606 Reichshofrat und zwischen 1594 und 1612 Geheimer Rat am kaiserlichen Hof in der österreichischen Hofkanzlei von Rudolf II. Er diente dem Kaiser in dieser Zeit zeitweilig als Gesandter in Rom. So war er 1595 in Rom und war unter anderem mit dem Erwerb von Kunstwerken für die kaiserlichen Sammlungen beschäftigt.[1] Seit 1601 war er de facto Reichsvizekanzler. Der Kaiser hat ihn mit der Verwaltung des Amtes beauftragt und hat den eigentlich zuständigen Reichserzkanzler und Bischof von Mainz Johann Adam von Bicken dabei nicht einbezogen, sondern nur informiert.[2] Er stand auf katholischer Seite und hielt engen Kontakt zu den päpstlichen Nuntien.[3]

Einzelnachweise

  1. Eliška Fučíková: Adriaen de Vries, die Prager Burg und das Waldstein-Palais. In: Studia Rudolphina. Bd. 6, 2006, ISSN 1213-5372, S. 27–35, online (PDF; 2,88 MB).
  2. Maximilian Lanzinner: Die Rolle des Mainzer Erzkanzlers auf den Reichstagen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. In: Peter Claus Hartmann (Hrsg.): Kurmainz, das Reichserzkanzleramt und das Reich am Ende des Mittelalters und im 16. und 17. Jahrhundert (= Geschichtliche Landeskunde. Bd. 47). Steiner, Stuttgart 1998, ISBN 3-515-07246-2, S. 69–87, Onlinefassung.
  3. Václav Bůžek: Konfessionelle Pluralität in der kaiserlichen Leibkammer zu Beginn des 17. Jahrhunderts. In: Joachim Bahlcke, Karen Lambrecht, Hans-Christian Maner (Hrsg.): Konfessionelle Pluralität als Herausforderung. Koexistenz und Konflikt in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Leipziger Universitäts-Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-86583-081-1, S. 381–395, hier S. 386.

Weblinks