P-70 Ametist
P-70 Ametist | |
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Allgemeine Angaben | |
Typ | Anti-Schiffs-Lenkwaffe |
Heimische Bezeichnung | P-70 Ametist, 4K66 |
NATO-Bezeichnung | SS-N-7 Starbright |
Herkunftsland | Sowjetunion |
Hersteller | OKB-52 Tschelomei |
Entwicklung | 1959 |
Indienststellung | 1968 |
Einsatzzeit | 1968–1993 |
Technische Daten | |
Länge | 6,70 m |
Durchmesser | 550 mm |
Gefechtsgewicht | 3.375 kg |
Spannweite | 1.200 mm |
Antrieb Erste Stufe Zweite Stufe |
4 Feststoffbooster Feststoff-Raketentriebwerk |
Geschwindigkeit | 300 m/s |
Reichweite | 65 km |
Ausstattung | |
Lenkung | Trägheitsnavigationsplattform |
Zielortung | Aktive Radarzielsuche |
Gefechtskopf | 840 kg Hohlladung oder Nukleargefechtskopf 200 kt |
Waffenplattformen | U-Boote |
Listen zum Thema |
Die SS-N-7 Starbright war eine U-Boot-gestützte Anti-Schiffs-Lenkwaffe aus russischer Produktion. Der GRAU-Index lautet 4K66 und der Systemindex der russischen Streitkräfte P-70 Ametist. Sie war die weltweit erste Anti-Schiffs-Lenkwaffe, die von getauchten U-Booten eingesetzt werden konnte.
Entwicklung
Die SS-N-7 diente zur Bekämpfung von Seekriegsverbänden und Flugzeugträgergruppen. Die Entwicklung im Konstruktionsbüro NPO Maschinostrojenija Tschelomei begann im Jahre 1959. Die ersten Systeme wurden 1968 bei den sowjetischen Marinestreitkräften eingeführt. Folgende U-Boot-Klassen wurden mit der SS-N-7 ausgerüstet:
- Charlie-I-Klasse mit je acht Lenkwaffen
- Papa-Klasse mit je zehn Lenkwaffen
Technik
Die Lenkwaffen waren in Start- und Transportbehältern außerhalb des Druckkörpers untergebracht. Vor dem Start mussten im Navigationssystem der Lenkwaffe die Koordinaten sowie den Kurs des Zieles eingegeben werden. Diese wurden mittels Sonar oder ELINT vom U-Boot aus ermittelt. Der Start der Lenkwaffen erfolgte mit Hilfe des Marschtriebwerkes sowie vier Boostern am Lenkwaffenheck. Die Lenkwaffen konnten einzeln oder in Serie aus einer Tauchtiefe von maximal 20 m gestartet werden. Nach dem Durchstoßen der Wasseroberfläche stieg die Lenkwaffe auf eine Höhe von rund 100 m. Nach dem Ausbrennen der vier Booster wurden diese abgeworfen und die Lenkwaffe sank auf eine Marschflughöhe von 30 bis 60 m. Ein Radar-Höhenmesser sorgte für den nötigen Sicherheitsabstand zwischen der Lenkwaffe und der Meeresoberfläche. Die SS-N-7 war eine Fire-and-Forget-Lenkwaffe und der Flug ins Zielgebiet erfolgte autonom mit Hilfe der Trägheitsnavigationsplattform. Für den Zielanflug wurde der bordeigene Radarsuchkopf aktiviert. Wurde das Ziel erfasst, wurde es in einem flachen Sturzflug angeflogen. Der Einschlag im Ziel erfolgt auf Wasserhöhe.
Verbreitung
Die SS-N-7 kam nur bei den sowjetischen Marinestreitkräften zum Einsatz. Das System wurde nie exportiert.
Quellen
- Russian/Soviet Sea-based Anti-Ship Missiles. DTIG – Defense Threat Informations Group, Nov 2005
- Jane's Naval Weapon Systems Edition 2005. Jane's Verlag