Sattelnase

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Knorpelige Sattelnase mit „Pseudohöcker“
Klassifikation nach ICD-10
M95.0 Erworbene Deformität der Nase
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Sattelnase wird eine Deformität der menschlichen Nase bezeichnet, die durch Einsenkung des Nasenrückens gekennzeichnet ist. Die weitaus häufigste Form ist die knorpelige Sattelnase im unteren Drittel des Nasenrückens. Die knöcherne Sattelnase mit Einsenkung im oberen Teil des Nasenprofils ist seltener.

Ursachen

Grund für die Entstehung einer knorpeligen Sattelnase ist eine mangelhafte Stütze des Nasenrückens durch die Nasenscheidewand. Ursachen können vorausgegangene Nasenscheidewandoperationen mit zu radikaler Knorpelentfernung, Stauchungsverletzungen, bakterielle Entzündungen des Nasenknorpels oder Knorpelzerstörung durch Systemerkrankungen sein (Polychondritis, Granulomatose mit Polyangiitis(früher Morbus Wegener)). Knöcherne Sattelnasen können (zusammen mit anderen Formveränderungen des Gesichts) nach Mittelgesichtsfrakturen oder isoliert als Folge von spezifischen Entzündungen wie Lues entstehen. Auch angeborene Hypoplasien des Nasenbeins führen zum Bild einer Sattelnase.

Symptome

Die Einsenkung des Nasenrückens führt meist zu Beeinträchtigung anderer Stützstrukturen der Nase und damit zu einer Nasenatmungsbehinderung. Der kosmetische Aspekt der Deformität kann darüber hinaus zu psychischen Problemen führen.

Therapie

Die Zerstörung der knorpeligen Infrastruktur der Nase macht einen Wiederaufbau der Stützstrukturen erforderlich. Dies geschieht im Rahmen einer Rhinoplastik durch Transplantation von Knorpel – entweder aus der Nase selbst oder durch Verpflanzung von Ohrknorpel oder Rippenknorpel.

Literatur

  • Ernst Kastenbauer (Hrsg): Nase, Nasennebenhöhlen, Gesicht, Mundhöhle und Pharynx, Kopfspeicheldrüsen; = Hans Heinz Naumann u.a. (Hrsg.): Oto-Rhino-Laryngologie in Klinik und Praxis, Band 2; Stuttgart: Thieme, 1992; ISBN 3-13-676601-6; S. 147–148