Schiebehülsentechnik

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Schiebehülsentechnik (kurz: „SHT“) ist ein Verfahren aus dem Sanitär- und Heizungsgewerbe, mit welchem Kunststoffrohre - ohne Dichtung oder O-Ring zwischen Fitting und Rohr - verbunden werden können. Dadurch werden unlösbare und dauerhaft dichte Rohrverbindungen erzielt.

Anwendungsgebiete

Die Schiebehülsentechnik - häufig auch als Schiebehülsenverbindung bezeichnet - ist heutzutage ein gängiges Verfahren bei Sanitär- oder Heizungsinstallationen und findet unter anderem bei der Verlegung von Heizungsrohren, Trinkwasserleitungen oder auch bei Erdgasleitungen Anwendung.

Voraussetzungen

Für den Einsatz dieser Technik werden spezielle Kunststoffrohre aus Polyethylen benötigt. Dieser Kunststoff besitzt eine wichtige Eigenschaft, nämlich ein Rückstellvermögen, welches das Kunststoffmaterial bei einer Dehnung wieder in seine ursprüngliche Form zurückversetzt. Dieser Effekt wird auch als „Memory-Effekt“ bezeichnet und ist ein wichtiger Bestandteil für das Herstellen einer Schiebehülsenverbindung.

Technische Vorgehensweise

Anbringen eines Verbindungsstücks

Zunächst wird die Schiebehülse lose auf das Rohr geschoben und anschließend das Rohr mit einem Spezialwerkzeug (Aufweitzange) am offenen Ende aufgeweitet. Nun kann der Fitting problemlos in das aufgeweitete Rohrende geschoben werden. Mit dem Schiebewerkzeug wird dann der eigentliche Schiebevorgang eingeleitet. Dabei wird die zuvor lose angebrachte Schiebehülse bis zum Anschlag axial über das Rohr und den Stützkörper des Fittings geschoben. Bei diesem Vorgang wird der Kunststoff des Rohres in ein spezielles Rillenprofil des Fittings gepresst. Durch die Profilgeometrie ist ein gleichmäßiger Anpressdruck des Rohres am Fitting gewährleistet. Ein zusätzlicher elastomerer Dichtring wie bei herkömmlichen Verbindungstechniken wird nicht benötigt, da der Rohrwerkstoff selbst das Dichtmaterial darstellt.

Weblinks