Schottenkloster Konstanz

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Das zum Friedhof umgestaltete Gelände des Schottenklosters westlich vor der Stadtmauer (oberer Bildrand, Nr. 19), Merian 1643

Das Schottenkloster St. Jakob in Konstanz war ein Benediktinerkloster, das wie die anderen Schottenklöster im Zuge der zweiten Phase der iroschottischen Mission von irischen Mönchen gegründet wurde. Es lag westlich vor der historischen Stadtmauer nahe dem Rheinufer an der heutigen Schottenstraße.

Geschichte

Die lokale Tradition gibt 1142 als Gründungsjahr an, urkundlich ist das Kloster jedoch erst ab 1220 fassbar. Äbte sind namentlich erst für die späten 1260er Jahre belegt. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Kloster um eine bischöfliche Gründung (eventuell als Wiederbesiedlung eines älteren, aufgegebenen Klosters), und wahrscheinlich kamen die ersten irischen Mönche aus St. Jakob in Regensburg. Nach wirtschaftlich schlechten Zeiten und geringer Konventsgröße wurde das Konstanzer Schottenkloster 1245 in den Rang eines päpstlichen Klosters mit verbindlicher Einführung der Benediktregel erhoben. Nach der Mitte jenes Jahrhunderts stand es unter dem Einfluss des Würzburger Schottenklosters. Etwa 1518/1520 wurde St. Jakob an schottische Mönche übertragen, doch unter dem Einfluss der Reformation in Konstanz wurde das Kloster bald darauf aufgelöst; die Gebäude wurden 1529/30 abgetragen. Danach diente das Klostergelände als Friedhof. Heute befinden sich dort die Schottenkapelle St. Jakob, ein Platz, ein Gymnasium und ein Krankenhaus.

Literatur

  • Helmut Flachenecker: Schottenklöster. Irische Benediktinerkonvente im hochmittelalterlichen Deutschland (Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte N. S. 18), Paderborn u. a. 1995.
  • Stefan Weber: Iren auf dem Kontinent. Das Leben des Marianus Scottus von Regensburg und die Anfänge der irischen «Schottenklöster», Heidelberg 2010.

Koordinaten: 47° 39′ 58,6″ N, 9° 10′ 23,9″ O