Schwibbogen (Architektur)
Ein Schwibbogen ist ein waagerecht verlaufender, frei stehender Bogen zwischen Mauerteilen. Der Bogen ist so übermauert, dass sich oben ein gerader – meist gedeckter – Abschluss ergibt. Schwibbögen dienen der Abstützung von gegenüberliegenden Mauern bzw. Gebäuden und können ganze Straßen überspannen. Schwibbögen wurden dabei manchmal auch als Bautenverbindungs-Brücke zwischen den Obergeschossen der abgestützten Häuser genutzt.
In der auvergnatischen Romanik wird der innere Vierungsbereich durch herabgezogene Schwibbogen betont (Stiftskirche Notre-Dame du Port in Clermont-Ferrand, Prioratskirche Saint-Nectaire (Puy-de-Dôme)), wobei die karolingische Kirche von Germigny-des-Prés (806) als Vorbild gedient haben könnte.
Literatur
- Oscar Mothes: Illustrirtes Bau-Lexikon Band 3, Leipzig, Spamer, 1868, 562 S. Online Version abgerufen am 17. Dezember 2014
- Oskar Pfeiffer und Helga Zoglman: Kunstlexikon, Sersheim, P.W. Hartmann, 1997, ISBN 3-9500612-0-7. Online Version abgerufen am 17. Dezember 2014
- Thieme/Sommer/Wolfe: Das grosse Buch der Stile, Band 5, „Die Romanik“, Reinhard Welz, Vermittler Verlag e.K. Mannheim, 2005, ISBN 3-938622-53-9. Online Version abgerufen am 17. Dezember 2014
Beispielhafte Abbildungen
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Ecce-Homo-Bogen in Jerusalem (um 1900)
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Schwarze Gasse in Görlitz
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Griechengasse in Wien
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Graz, Davidgasse
Siehe auch
Weblinks
Commons: Schwibbogen (Architektur) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schwibbogen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen