Spreewiese
Spreewiese Lichań Gemeinde Großdubrau
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Koordinaten: | 51° 17′ N, 14° 32′ O |
Höhe: | 145 m ü. NN |
Einwohner: | 140 (9. Mai 2011)[1] |
Eingemeindung: | 1994 |
Postleitzahl: | 02694 |
Vorwahl: | 035932 |
Schloss Spreewiese
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Spreewiese, obersorbisch , ist ein Ort im Osten des Landkreises Bautzen in Sachsen und gehört seit 1994 zur Gemeinde Großdubrau. Der Ort liegt in der Oberlausitz und zählt zum Siedlungsgebiet der Sorben.
Bis 1911 hieß der Ort abgeleitet vom ursprünglichen sorbischen Ortsnamen auf deutsch „Leichnam“.
Geografie
Spreewiese befindet sich in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft etwa 13 Kilometer nordöstlich von Bautzen in der Flussaue der Kleinen Spree direkt unterhalb der Abzweigung aus der Spree.
Siedlungshistorisch ist Spreewiese ein Gassendorf, welches parallel zum Lauf der Kleinen Spree angelegt wurde. Die Nachbarorte sind Halbendorf im Nordosten, Lömischau im Osten, Brösa und Guttau im Südosten, Klix im Süden, Särchen im Westen und Göbeln im Nordwesten.
In der nahen Umgebung des Dorfes befinden sich mehrere Fischteiche, darunter Granichsteich und Koselteich am westlichen Ortsrand, Miethesteich im Süden und Rokotenteich im Osten.
Geschichte
Der heutige Ort wurde erstmals 1394 als Lycham erwähnt. Weitere verzeichnete Namensformen waren u.a. Leichnam parvom („Groß-Leichnam“; 1419), Leichan (1461) und Leichnamb (1621). Seit dem 15. Jahrhundert ist im Ort ein Rittersitz verzeichnet, der die Grundherrschaft ausübte.
Etwas östlich des eigentlichen Ortes befand sich an der Großen Spree das Vorwerk Klein-Leichnam (Lichańk). Dieses wurde bei den heftigen Kämpfen im Zusammenhang mit der Schlacht um Bautzen Ende April 1945 zerstört.
Bis 1936 war Spreewiese eine eigenständige Landgemeinde; dann wurde es zunächst nach Klix und gemeinsam mit diesem 1994 nach Großdubrau eingemeindet.
Bevölkerung und Sprache
Die Bevölkerungszahl lag im 19. und 20. Jahrhundert konstant bei etwa 200 Einwohnern.
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 214; darunter 207 Sorben (97 %).[2] Seitdem ist der Gebrauch des Sorbischen im Ort zurückgegangen.
Die vorwiegend evangelische Bevölkerung ist mindestens seit 1614 nach Klix gepfarrt.
Literatur
- Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (= Werte der deutschen Heimat. Band 67). 1. Auflage. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2005, ISBN 978-3-412-08903-0, S. 285.
- Spreewiese im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Gustav Adolf Poenicke: Leichnam. In: Markgrafenthum Oberlausitz.(= Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section.), Leipzig 1859, Seite 56. (Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kleinräumiges Gemeindeblatt für Großdubrau. (PDF; 0,72 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, , abgerufen am 9. Februar 2015.
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.