Thoros (Edessa)

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Thoros oder Theodoros († 9. März 1098) war der Herrscher von Edessa zur Zeit des Ersten Kreuzzugs.

Er war anfangs ein Stellvertreter von Philaretos Brachamios, vernichtete die seldschukische Garnison von Edessa und macht sich selbst zum Herrscher, war aber als griechisch-orthodoxer Christ bei seinen armenisch-orthodoxen Untertanen nicht sehr beliebt. Kaiser Alexios I. Komnenos bestätigte ihn im Amt und ernannte Thoros zum Kuropalates.

Er widerstand Angriffen seitens der Seldschuken, musste aber 1098 die Hilfe der Kreuzfahrer in Anspruch nehmen, die mit der Belagerung Antiochias beschäftigt waren. Balduin von Boulogne zog es vor, nach Edessa zu kommen, statt sich an der Belagerung zu beteiligen, wohl, weil er hoffte, für sich selbst ein Herrschaftsgebiet zu erlangen. Es gelang ihm, von Thoros als Sohn adoptiert und als Erben eingesetzt zu werden. Kurze Zeit später, am 9. März 1098, wurde Thoros ermordet, wobei Balduins Beteiligung an dieser Tat wahrscheinlich ist. Balduin wurde daraufhin der erste Graf von Edessa.

Literatur

  • Steven Runciman: Der erste Kreuzzug [Übers. von Karl Heinz Siber]. München, Beck 1981.