Trichter

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Ein Trichter (von lateinisch traiectio „Übergang“) ist ein Gerät, mit dessen Hilfe man Flüssigkeiten oder kleinkörnige Stoffe in Gefäße mit kleiner Öffnung z. B. Flaschen einfüllen kann, ohne dabei etwas zu verschütten. Bei hochwertigen Trichtern ist der Hals (der dünne Teil) an der Außenseite mit einer Kerbe oder einer Sicke versehen, welche dazu dient, Luft aus dem zu befüllenden Gefäß entweichen zu lassen.

Arten von Trichtern und ihre Funktion

Sollen im Labor kleine Feststoffmengen aus einer Suspension abgetrennt werden, so benutzt man den Hirsch-Trichter mit Saugröhrchen. Für die Abtrennung etwas größerer Feststoffmengen benutzt man im Labor einen Büchner-Trichter oder eine Glasfilternutsche.[1]

Kegelschliff-Trichter sind ideal zum Einfüllen flüssiger oder pulvriger Reagenzien in Mehrhalskolben, da der Trichterkörper seitlich abgeflacht ist und das Stielende jeweils den NS-Kegelschliffen NS 14/23, NS 19/26 oder NS 29/32 angepasst sind.

Pulvertrichter haben einen nur wenigen Zentimeter langen, sehr weiten Stiel und sind zum Einfüllen von festen Stoffen in Vorratsflaschen oder Reaktionsgefäßen (Beispiel: Rundkolben) zweckmäßig.[2]

Tropftrichter mit Normschliffen sind im chemischen Labor häufig Teil von Apparaturen zur präparativen Synthese von Stoffen.[2] Es gibt Ausführungsformen mit und ohne Druckausgleich.

Provisorische Trichter im Haushalt: an der Spitze durchbohrte halbe Eierschale, zurecht geschnittener Getränkekarton, aus Papier gewickelte Spitztüte für Pulver.

Redensart

Das Verb eintrichtern bedeutet umgangssprachlich „jemandem etwas zwangsweise beibringen“. Jemanden auf den Trichter bringen bedeutet umgangssprachlich „jemanden zu einer eigenen Erkenntnis zu führen“.

Weblinks

Wiktionary: Trichter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Heinz G. O. Becker, Werner Berger, Günter Domschke, Egon Fanghänel, Jürgen Faust, Mechthild Fischer, Fritjof Gentz, Karl Gewald, Reiner Gluch, Roland Mayer, Klaus Müller, Dietrich Pavel, Hermann Schmidt, Karl Schollberg, Klaus Schwetlick, Erika Seiler und Günter Zeppenfeld: Organikum. Johann Ambrosius Barth Verlag, 1993, 19. Auflage, S. 30–32, ISBN 3-335-00343-8.
  2. a b Gerhard Meyendorf: Laborgeräte und Chemikalien. Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin, 1965, S. 59.

Siehe auch