Verbreitung gewalt- oder tierpornographischer Inhalte
Die Verbreitung gewalt- oder tierpornographischer Schriften ist in Deutschland gemäß § 184a des Strafgesetzbuches (StGB) ein sexualstrafrechtliches Vergehen, welches mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft wird.
Wortlaut
Der Wortlaut des § 184a StGB Verbreitung gewalt- oder tierpornographischer Schriften ist:
Wer pornographische Schriften (§ 11 Abs. 3), die Gewalttätigkeiten oder sexuelle Handlungen von Menschen mit Tieren zum Gegenstand haben,
- 1. verbreitet,
- 2. öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht oder
- 3. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummer 1 oder Nummer 2 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Verbreitung pornographischer Schriften
Die Verbreitung pornographischer Schriften ist gemäß § 184 StGB nicht generell mit Strafe bedroht. Lediglich pornographische Inhalte mit Kindern, Tieren und Gewaltdarstellungen – die sogenannte „harte Pornographie“ – gelten ohne Ausnahme als sozialunerträglich, sind also für einen Verbreiter oder (im Fall von Kinderpornographie) auch für den Hersteller oder Besitzer strafbar (Verbreitungs-, Herstellungs- und Besitzverbot). Pornographische Medien werden aber durchweg, ohne Unterscheidung zwischen harter oder weicher Pornographie, als jugendgefährdend angesehen.[1]
Erfasste Delikte in der polizeilichen Kriminalstatistik
Anzahl der Delikte nach §§ 184, 184a, 184b, 184c StGB in Deutschland (PKS 2004, 2005) | |
2003 | 7.763 |
2004 | 11.132 |
2005 | 12.035 |
2006 | 10.964 |
2007 | 15.953 |
In der deutschen polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurden 2007 insgesamt 15.953 Delikte (§§ 184, 184a, 184b, 184c StGB) erfasst.[2]
Anhand von Statistiken (PKS, Verurteiltenstatistik usw.) lässt sich das genaue Ausmaß der Delikte nicht ermitteln. Wegen unterschiedlicher Erfassungszeiträume/-daten und anderen Einflussfaktoren, sind diese Statistiken in Deutschland nicht vergleichbar.