White male system

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White male system (WMS) (engl. „Weiße-Männer-System“) ist ein von Anne Wilson Schaef geprägter Kampfbegriff des Feminismus, der seit den 1970er Jahren in den USA den Begriff Patriarchat fast vollständig abgelöst hat und in Westeuropa synonym zu diesem benutzt wird.

Der Begriff WMS basiert auf der These, dass das Gesellschaftssystem westlicher Staaten nicht – wie von Gleichheitsfeministinnen postuliert – allgemein männerzentriert, sondern ausschließlich von Männern weißer Hautfarbe geprägt und auf deren spezifische Bedürfnisse ausgerichtet sei. Dem zugrunde liegt die Annahme, dass Männer, Frauen, ethnische und andere Minderheiten etc. jeweils in verschiedenen Realitäten leben, wobei das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche System allein auf die Realität der Minderheit der männlichen Weißen zugeschnitten sei.

Darin inbegriffen ist eine Kritik an der feministischen Forderung nach Gleichberechtigung, da diese nach Wilson Schaefs und anderer Differenzfeministinnen Ansicht sich auf die Teilhabe von Frauen am WMS beschränke, was in letzter Konsequenz nie möglich sei, da dieses nie den spezifischen Bedürfnissen von Frauen entsprechen könne. Stattdessen schlagen sie vor, die weiblichen Realitäten aufzuwerten und diesen größeres gesellschaftliches Gewicht beizumessen, so dass weiblicher Realität schließlich Rechnung getragen würde. Der Weg dahin könne auch über Verweigerung der Teilnahme am WMS bzw. Geschlechterseparatismus führen. Als Vorbilder führt Wilson Schaef die Indigenen Völker Nord- und Südamerikas an, die sich dem WMS ebenfalls verweigerten.

Literatur

  • Anne W. Schaef: Weibliche Wirklichkeit. Frauen in der Männerwelt. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-05356-7