Juha Widing

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SchwedenSchweden  Juha Widing

Geburtsdatum 4. Juli 1947
Geburtsort Oulu, Finnland
Todesdatum 30. Dezember 1984
Sterbeort Kelowna, British Columbia, Kanada
Spitzname Whitey, Flying Finn
Größe 185 cm
Gewicht 86 kg

Position Center
Schusshand Links

Karrierestationen

bis 1964 Gais HK
1964–1967 Brandon Wheat Kings
1967–1969 Omaha Knights
1969–1970 New York Rangers
1970–1977 Los Angeles Kings
1977 Cleveland Barons
1977–1978 Edmonton Oilers

Juha Markku Widing (* 4. Juli 1947 in Oulu, Finnland; † 30. Dezember 1984 in Kelowna, British Columbia, Kanada) war ein schwedischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1963 und 1978 unter anderem 583 Spiele für die New York Rangers, Los Angeles Kings und Cleveland Barons in der National Hockey League (NHL) sowie 76 weitere für die Edmonton Oilers in der World Hockey Association (WHA) auf der Position des Centers bestritten hat. Widing, der den Großteil seiner Karriere bei den Los Angeles Kings verbrachte, war nach Albert Pudas und Pentti Lund der dritte in Finnland geborene Spieler, der in der NHL aktiv war. Er gilt als Wegbereiter zahlreicher schwedischer Spieler, die nach ihm den Weg in die NHL fanden.

Widing wurde als Sohn einer Finnin im finnischen Oulu geboren, sein Stiefvater war Finnlandschwede. Im Alter von vier Jahren wanderte die Familie mit ihrem Sprössling Anfang der 1950er-Jahre nach Schweden aus und ließ sich zunächst in Degerfors nieder.[1] Später zog die Familie nach Grums[1], wo Juha Widing zeitweise in der Nachwuchsabteilung des Eishockeyklubs Grums IK spielte, ehe ein erneuter Umzug in die Hauptstadt Göteborg erfolgte. Dort war Widing im Nachwuchs des Gais HK aktiv. Bereits im Alter von 16 Jahren debütierte er dort in der Profimannschaft, die am Spielbetrieb der Division 2 teilnahm. In 18 Saisoneinsätzen erzielte der Stürmer dabei zwölf Tore.

Im Jahr 1964 erhielt der Teenager überraschend ein Vertragsangebot aus Nordamerika, woraufhin er ins kanadische Brandon in der Provinz Manitoba zog. Seine Leistungen hatten das Interesse von Jake Milford geweckt, der als Funktionär beim Juniorenteam der Brandon Wheat Kings tätig war.[1] Mit der Verpflichtung Widings, der den Kontakt nach Kanada über einen englischsprechenden Mitspieler aus dem Göteborger Kader aufrechterhielt[1], gehörten die Wheat Kings in den folgenden Jahren zu den besten Mannschaften der Saskatchewan Junior Hockey League (SJHL) und Manitoba Junior Hockey League (MJHL), in der das Team nach zweijähriger Zugehörigkeit zur SJHL ab 1967 wieder spielte. Gemeinsam mit dem in Brandon geborenen Talent Bill Fairbairn bildete der Schwede für diese drei Jahre ein gut harmonierendes Angriffsduo.[1] Im Verlauf seiner Juniorenkarriere sammelte Widing in der SJHL und MJHL in 167 Einsätzen insgesamt 341 Scorerpunkte, davon alleine 144 in 43 Saisonspielen des Spieljahres 1966/67. Am Saisonende fanden sich sowohl Widing als auch Fairbairn, der in 55 Spielen 142-mal gepunktet hatte, im Second All-Star Team der MJHL wieder. Anschließend nahmen beide als Leihspieler mit den Port Arthur Marrs, dem Meister und Qualifikanten aus der Thunder Bay Junior A Hockey League (TBJHL), am prestigeträchtigen Memorial Cup teil.

Nach Spielzeit wurde das Duo Widing/Fairbairn, das unter dem Namen „The Brandon Bashers Express“ firmierte[1], von den New York Rangers aus der National Hockey League (NHL) verpflichtet. Sie schickten die beiden Nachwuchsspieler allerdings zunächst in ihr Farmteam, den Omaha Knights, aus der Central Professional Hockey League (CPHL). Dort waren die beiden in den Spielzeiten 1967/68 und 1968/69 aktiv und schafften es 1969 abermals gemeinsam ins Second All-Star Team der nun lediglich noch Central Hockey League (CHL) genannten Liga berufen zu werden. Mit Beginn der Saison 1969/70 standen Widing und Fairbairn im NHL-Kader der New York Rangers, wo sich ihre Wege im Februar 1970 nach fast sechs Jahren trennten, als der schwedische Stürmer gemeinsam mit Réal Lemieux an die Los Angeles Kings abgegeben wurde. Im Gegenzug transferierte Los Angeles Ted Irvine zu den Rangers.

Bei den Kings etablierte sich der 23-Jährige mit Beginn der Saison 1970/71 in der NHL und galt zu diesem frühen Zeitpunkt bereits als einer der besten und schnellsten Schlittschuhläufer der gesamten Liga.[2] Er bildete in den folgenden Jahren eine Angriffsreihe mit Bob Berry und Mike Corrigan, die sogenannte „Hot Line“[1], und sammelte in seinem ersten kompletten Jahr in der Liga 65 Punkte in 78 Einsätzen. Auch in den folgenden vier Spielzeiten erreichte der Angreifer stets über 50 Scorerpunkte, wobei er in der Saison 1972/73 mit 70 Punkten einen persönlichen Karrierebestwert aufstellte. Mit Beginn der Spielzeit 1975/76 nahm Widings Punktausbeute jedoch rapide ab, sodass er zwischen Oktober 1975 und Januar 1977 in 114 Einsätzen nur weitere 33 Torbeteiligungen aufweisen konnte. Er wurde schließlich im Verlauf der Saison 1976/77 an das im Herbst 1976 im Bundesstaat Ohio installierte Franchise der Cleveland Barons abgegeben. Dorthin war auch sein Teamkollege Gary Edwards gewechselt, während Jim Moxey und Gary Simmons von Cleveland nach Los Angeles gingen. Bei den Barons beendete der Offensivspieler die Saison mit 14 Punkten in 29 Einsätzen.

Nach der Saison verließ Widing die NHL und wechselte als Free Agent zu den Edmonton Oilers, die zu dieser Zeit am Spielbetrieb der mit der NHL konkurrierenden World Hockey Association (WHA) teilnahmen. In Diensten der Oilers fand der Stürmer seine Offensivqualitäten wieder und punktete in 71 Spielen 42-mal. Als die Oilers ihn im Juni 1978 in einem Tauschgeschäft für Bill Goldsworthy zum Ligakonkurrenten Indianapolis Racers schickten, beendete Widing im Alter von 31 Jahren seine aktive Karriere, da er seiner sechsköpfigen Familie einen weiteren Umzug ersparen wollte.[1] Nach einiger Zeit im Ruhestand erwarb Widing im Jahr 1982 eine Ranch in Winfield nahe Kelowna in der kanadischen Provinz British Columbia und ließ sich dort nieder, da das dortige Klima als besser für seine chronischen Gelenk- und Rückenschmerzen galt.[1] Dennoch verschlechterte sich sein Gesundheitszustand in den folgenden Jahren erheblich, sodass er im Dezember 1984 nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt im Alter von nur 37 Jahren an einem Herzinfarkt in Kelowna verstarb. Er hinterließ seine Ehefrau und vier Söhne.

Auf internationaler Bühne vertrat Widing die schwedische Nationalmannschaft beim erstmals ausgetragenen Canada Cup 1976. Dabei erreichte er in den fünf Turnierspielen zwei Scorerpunkte, wobei er seinen einzigen Treffer im ersten Turnierspiele gegen die USA zur zwischenzeitlichen 4:0-Führung erzielte. Die Schweden belegten am Turnierende den vierten Platz.

Erfolge und Auszeichnungen

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Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1963/64 GAIS HK Division 2 18 12
1964/65 Brandon Wheat Kings SJHL 45 23 15 38 26 9 3 5 8 6
1965/66 Brandon Wheat Kings SJHL 50 62 52 114 29 11 8 14 22 4
1966/67 Brandon Wheat Kings MJHL 43 70 74 144 64 9 5 10 15 6
1967 Port Arthur Marrs Memorial Cup 5 2 2 4 4
1967/68 Omaha Knights CPHL 62 27 33 60 19
1968/69 Omaha Knights CHL 72 41 39 80 58 7 2 4 6 0
1969/70 New York Rangers NHL 44 7 7 14 10
1969/70 Los Angeles Kings NHL 4 0 2 2 2
1970/71 Los Angeles Kings NHL 78 25 40 65 24
1971/72 Los Angeles Kings NHL 78 27 28 55 26
1972/73 Los Angeles Kings NHL 77 16 54 70 30
1973/74 Los Angeles Kings NHL 71 27 30 57 26 5 1 0 1 2
1974/75 Los Angeles Kings NHL 80 24 36 60 46 3 0 2 2 0
1975/76 Los Angeles Kings NHL 67 7 15 22 26
1976/77 Los Angeles Kings NHL 47 3 8 11 8
1976/77 Cleveland Barons NHL 29 6 8 14 10
1977/78 Edmonton Oilers WHA 71 18 24 42 8 5 0 1 1 0
SJHL gesamt 95 85 67 152 55 20 11 19 30 10
C(P)HL gesamt 134 68 72 140 77 7 2 4 6 0
NHL gesamt 575 144 226 370 208 8 1 2 3 2

Vertrat Schweden bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1976 Schweden Canada Cup 4. Platz 5 1 1 2 0
Herren gesamt 5 1 1 2 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Gunnar Nordström: Juha Widings familj: ”Det är dags att berätta nu”. In: expressen.se. Expressen, 17. Juni 2019, abgerufen am 26. April 2020 (schwedisch).
  2. Sheng Peng: 50 Forgotten Stories: Remembering Juha Widing. A look back on the career of the LA Kings first European star, and his untimely death at the age of 37. In: nhl.com. National Hockey League, 21. Dezember 2016, abgerufen am 26. April 2020 (englisch).