Schirokoje (Kaliningrad)

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Siedlung
Schirokoje/Strobehnen,
auch: Storchnest

Широкое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Frühere Namen bis 1946:
Strobehnen und Storchnest
Bevölkerung 52 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238420
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 203 000 086
Geographische Lage
Koordinaten 54° 24′ N, 20° 35′ OKoordinaten: 54° 24′ 0″ N, 20° 35′ 0″ O
Schirokoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Schirokoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schirokoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Schirokoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Schirokoje (russisch Широкое, deutsch Strobehnen und Storchnest, Kreis Preußisch Eylau) ist der gemeinsame Name zweier ursprünglich eigenständiger Orte in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Sie gehören zur Dologorukowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Dolgorukowo (Domtau)) im Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau).

Geographische Lage

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Schirokoje liegt im russisch-polnischen Grenzgebiet westlich von Bagrationowsk (Preußisch Eylau) an einer Nebenstraße, die die Rajonshauptstadt mit Dolgorukowo (Domtau) verbindet und weiter bis nach Pogranitschnoje (Hussehnen) verläuft. Bis 1945 bestand über die Station Stablack (heute russisch auch: Dolgorukowo) Anschluss an die Bahnstrecke von Heiligenbeil (Mamonowo) über Zinten (Kornewo) nach Bagrationowsk, die jetzt aber nur für militärische Zwecke genutzt bzw. gänzlich stillgelegt worden ist.

Schirokoje/Strobehnen

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Das früher Strobehnen[2] genannte Dorf liegt vier Kilometer von Bagrationowsk (Preußisch Eylau) entfernt und besteht aus wenigen großen und kleinen Höfen. Im Jahre 1874 wurde Strobehnen in den Amtsbezirk Henriettenhof[3] (ab 1928: Amtsbezirk Althof (russisch: Orechowo)) eingegliedert. Er lag im Landkreis Preußisch Eylau, Regierungsbezirk Königsberg, in der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 lebten hier 76 Einwohner[4].

Am 1. Januar 1929 schloss sich Strobehnen mit der Nachbargemeinde Storchnest (heute russisch auch: Schirokoje) zur neuen Landgemeinde Strobehnen zusammen, die 1930 in den Amtsbezirk Dexen[5] (heute russisch: Nagornoje) übernommen wurde, dem sie bis 1945 zugehörte. 1933 waren in der so neu formierten Gemeinde Strobehnen 175, 1939 schon 181 Einwohner registriert[6].

Im Jahre 1945 kam Strobehnen infolge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1946 erhielt das Dorf den russischen Namen „Schirokoje“.

Schirokoje/Storchnest

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Drei Kilometer von Bagrationowsk (Preußisch Eylau) entfernt liegt das kleine ehemals Storchnest[7] genannte Dorf, das oft mit dem gleichnamigen Ort (heute polnisch: Mokajmy) im Landkreis Preußisch Holland verwechselt wird. Das hier erwähnte Storchnest jedoch gehörte bis 1945 zum Landkreis Preußisch Eylau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen und wurde 1874 in den Amtsbezirk Henriettenhof[8] (ab 1928 Amtsbezirk Althof (russisch: Orechowo)) eingegliedert. Im Jahre 1910 waren hier 71 Einwohner registriert[9].

Am 1. Januar 1929 schloss sich Storchnest mit dem Nachbardorf Strobehnen (russisch auch: Schirokoje) zur neuen Landgemeinde Strobehnen zusammen und gehörte somit ab 1930 zum Amtsbezirk Dexen (heute russisch: Nagornoje). Ab 1945 gehörte der Ort zur Sowjetunion und erhielt 1946 mit dem Nachbardorf Strobehnen den russischen Namen „Schirokoje“.

Der unter dem Namen Schirokoje vereinigte Ort gehörte bis zum Jahre 2009 zum Orechowski sowjet (Dorfsowjet Orechowo (Althof)) und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[10] – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Dolgorukowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Dolgorukowo (Domtau)) im Rajon Bagrationowsk.

Die Bevölkerung der beiden Dörfer Strobehnen und Storchnest war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession und in das Kirchspiel der Stadt Preußisch Eylau (heute russisch: Bagrationowsk) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Preußisch Eylau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Martin Braun.

Heute liegt Schirokoje im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Dorfkirchengemeinde in Gwardeiskoje (Mühlhausen). Sie ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[11] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen-Bildarchiv Ostpreußen: Strobehnen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Henriettenhof/Althof
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Eylau
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Dexen
  6. Michael Rademacher: Landkreis Preußisch Eylau (russ. Bagrationowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Ortsinformationen-Bildarchiv Ostpreußen: Storchnest
  8. [Rolf Jehke, Amtsbezirk Henriettenhof/Althof (wie oben)]
  9. [Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Eylau (wie oben)]
  10. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 253 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  11. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)