Absinthin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Struktur von Absinthin
Allgemeines
Name Absinthin
Andere Namen
  • Absynthin
  • Ambap2443
Summenformel C30H40O6
Kurzbeschreibung

orange Nadeln mit bitterem Geschmack[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1362-42-1
PubChem 442138
Wikidata Q332313
Eigenschaften
Molare Masse 496,64 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

182–183 °C (Zers., aus Methanol) [1]

Löslichkeit

löslich in Ethanol, Ether und Benzol[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Absinthin ist mit einem Gehalt von 0,2 bis 0,28 % der Hauptbestandteil der Bitterstoffe, die im Wermut (Artemisia absinthium) enthalten sind.[4]

Wermut (Artemisia absinthium), Blütenstand

Es gehört chemisch gesehen zu den Sesquiterpenlactonen, genauer zu den Guajanoliden – es entsteht aus zwei Molekülen Artabsin, das ebenfalls in dem Kraut zu finden ist (ca. 0,1 %), nach dem Mechanismus einer [4+2]-Cycloaddition (Diels-Alder-Reaktion).[5]

Absinthin ist bitterer als seine Vorstufe Artabsin (Verhältnis der Bitterwerte = 25,4:1) und macht etwa 99 % des Bitterwerts von Wermutkraut (Absinthii herba) aus. Es ist beteiligt an der appetitsteigernden, verdauungsfördernden, blähungs- und gallenflusstreibenden Wirkung des Wermutkrauts. Absinthin wird auch zur Aromatisierung von alkoholischen Getränken verwendet.

  • Wermut als Heilpflanze (Memento vom 16. September 2008 im Internet Archive)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Eintrag zu Absinthin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 11. November 2014.
  2. Hermann P. T. Ammon, Manfred Schubert-Zsilavecz (Hrsg.): Hunnius. Pharmazeutisches Wörterbuch. 11. Auflage. de Gruyter, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-030990-4, S. 6.
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Max Wichtl (Hrsg.), Franz-Christian Czygan: Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage. 4. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2002, S. 4, ISBN 3-8047-1854-X.
  5. Rudolf Hänsel, Otto Sticher (Hrsg.): Pharmakognosie – Phytopharmazie. 9. Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, S. 796, ISBN 978-3-642-00962-4.