Albadé Abouba

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Albadé Abouba ist ein nigrischer Politiker (MPR-Jamhuriya). 2009 war er kurzzeitig Premierminister des Niger.

Abouba stammt aus der Region Tahoua[1] und gehört der Volksgruppe der Bororo Fulani, einer Untergruppe der Fulbe, an. Er studierte am Tahoua College. Nach Abschluss seines Studiums wurde er Verwaltungsdirektor.[2]

Abouba bekleidete mehrfach die Position des Unterpräfekten, beispielsweise war er Unterpräfekt des Departements Arlit in Tahua.[2] Am 9. November 2002 wurde er Innenminister der Regierung von Hama Amadou.[3] Dieses Amt behielt er bis zum 30. Dezember 2004, anschließend fungierte er im neuen Kabinett als Minister ohne Geschäftsbereich und Berater von Präsident Mamadou Tandja. Seit 1. März 2007 war er erneut Innenminister des Niger. Abouba war außerdem Generalsekretär seiner Partei, der MNSD-Nassara.

Seit 23. September 2009 war er kommissarischer Premierminister des Niger, bis er am 2. Oktober 2009 von Ali Badjo Gamatié abgelöst wurde.[4][5]

Am 7. Januar 2010 kam es zu einem Schusswechsel zwischen der nigerianischen Armee und einer unbekannten Gruppe nahe der Grenze zu Mali, bei dem sieben Soldaten und ein Zivilist gestorben sein sollen. Abouba, zu dem Zeitpunkt Innenminister, verkündete anschließend, dass die Gruppe „neutralisiert“ wurde, sie habe elf Verluste erlitten, alle anderen Angreifer seien gefangen genommen worden.[6]

In seiner Regierung behielt er die Position des Innenministers, bis es am 18. Februar 2010 zu einem Militärputsch kam.[7] Die Regierung wurde entlassen. Abouba, Präsident Mamadou Tandja und andere Regierungsmitglieder wurden festgenommen oder erhielten Hausarrest. Ein Großteil der Minister wurde am 4. März 2010 freigelassen, Abouba und Tandja wurden aber weiter festgehalten.[7] Ihre Partei, die MNSD-Nassara, forderte die „sofortige, bedingungslose Freilassung“ von Abouba und Tandja.[8]

Im Oktober 2015 spaltete sich Abouba mit mehreren Getreuen von der Partei MNSD-Nassara ab und trat in die Patriotische Bewegung für die Republik (MPR-Jamhuriya) ein.[9] Bei den Parlamentswahlen 2016 gewann Aboubas Partei 13 Sitze im Parlament, Abouba wurde Landwirtschaftsminister. 2016 kandidierte er außerdem ohne Erfolg für die MPR-Jamhuriya bei den nigrischen Präsidentschaftswahlen.

2020 kandidierte er erneut.[1] Er erhielt 7,07 % der Stimmen, damit befand er sich auf dem vierten Platz.[10] Abouba kündigte am 3. Februar 2020 gemeinsam mit Seini Oumarou, der 8,95 % der Stimmen erhalten hatte, seine Unterstützung für Mohamed Bazoum für die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen an.[11] Diese fand am 21. Februar statt. Bazoum gewann die Wahl und wurde Präsident.[12]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Mathieu Olivier: Albadé Abouba : « Je ne veux pas être le président d’une région mais celui de tous les Nigériens ». In: jeuneafrique.com. 8. Dezember 2020, abgerufen am 7. März 2024 (französisch).
  2. a b Gouvernement du 1er mars 2007 (Memento vom 27. Mai 2007 im Webarchiv archive.today) (französisch)
  3. GOUVERNEMENTS 5ème REPUBLIQUE (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) (französisch)
  4. Niger premier resigns ahead of elections (Memento vom 31. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch)
  5. Ali Badjo Gamatié nommé Premier ministre du Niger (Memento vom 28. Juli 2011 im Internet Archive), temoust.org, 3. Oktober 2009, abgerufen am 7. März 2024 (französisch).
  6. Armed group routed by Niger in border clash (Memento vom 21. Oktober 2012 im Internet Archive), iol.co.za, 8. Januar 2010, abgerufen am 7. März 2024 (englisch).
  7. a b Niger coup leaders promise fresh elections. In: bbc.co.uk. 21. Februar 2010, abgerufen am 7. März 2024 (englisch).
  8. Fiacre Vidjingninou: Niger junta pledges new constitution. In: AFP. 18. Februar 2010, archiviert vom Original; abgerufen am 7. März 2024 (englisch).
  9. Création du MPR Jamhuriya Un parti « comité de soutien » à la réélection de Issoufou. In: Niger Diaspora. 15. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. März 2020; abgerufen am 5. Januar 2024 (französisch).
  10. Mathieu Olivier: Présidentielle au Niger : un second tour entre Mohamed Bazoum et Mahamane Ousmane. In: jeuneafrique.com. 2. Januar 2021, abgerufen am 7. März 2024 (französisch).
  11. Mathieu Olivier: Présidentielle au Niger : les dessous du ralliement de Seini Oumarou et Albadé Abouba à Mohamed Bazoum. In: jeuneafrique.com. 4. Februar 2024, abgerufen am 7. März 2024 (französisch).
  12. Mathieu Olivier: Niger : Mohamed Bazoum élu président face à Mahamane Ousmane. In: jeuneafrique.com. 23. Februar 2024, abgerufen am 7. März 2024 (französisch).