Amel (Fluss)

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Amel
Lage des Flusses Amel in Belgien

Lage des Flusses Amel in Belgien

Daten
Lage Eifel

Belgien Belgien

Flusssystem Rhein
Abfluss über Ourthe → Maas → Hollands Diep → Nordsee
Flussgebietseinheit Maas
Quelle bei Honsfeld
50° 23′ 11″ N, 6° 15′ 35″ O
Quellhöhe ca. 600 m[1]
Mündung in Comblain-au-Pont in die OurtheKoordinaten: 50° 28′ 57″ N, 5° 35′ 8″ O
50° 28′ 57″ N, 5° 35′ 8″ O
Mündungshöhe 95,7 m
Höhenunterschied ca. 504,3 m
Sohlgefälle ca. 5,4 ‰
Länge 93 km
Einzugsgebiet 1.075,2 km²[2]
Abfluss am Pegel Martinrive[3]
AEo: 1068 km²
NNQ (1991)
MQ 1974/2017
Mq 1974/2017
HHQ (1991)
1,66 m³/s
19,19 m³/s
18 l/(s km²)
329,68 m³/s
Linke Nebenflüsse Rechterbach, Lienne
Rechte Nebenflüsse Warche, L’Eau Rouge, Salm, Le Rubicon
Kleinstädte Stavelot, Aywaille
Gemeinden Amel, Stavelot, Trois-Ponts, Stoumont, Aywaille, Comblain-au-Pont

Die Amel (französisch: Amblève) ist ein 93 km langer Nebenfluss zur Ourthe in Ostbelgien (Provinz Lüttich). Die Amel ist Teil des Einzugsgebietes der Maas.

Für den Ursprung des Namens sind verschiedene Erklärungen vorgebracht worden. Quirin Esser argumentiert, dass der Name gallo-keltischen Ursprungs ist und sich von „Amblava“ ableitet, zusammengesetzt aus den Wörtern „amblis“ von der Wurzel „amb“ für „schwellen“ und „ava“ für „Bach, Fluss, Wasser“. Demzufolge ergibt sich die mögliche deutsche Übersetzung als „Schwellbach“. Schon in ältester Zeit sei der Name zu „Ambla“ verkürzt worden, was schließlich zum heutigen deutschen Flussnamen Amel geführt habe. Vom Namen des Flusses leite sich dann auch der Name des Ortes ab.[4] Diese Herleitung wurde von Franz Cramer[5] und Ernst Wilhelm Förstemann[6] kritisiert. Sie gehen von einer ursprünglichen Form „Amelava“ aus. Der Einschub des „b“ ergebe sich aus der lateinisch-romanischen Tonverschiebung.

In der jüngeren Forschung wird diese Erklärung hingegen verworfen und eine Ableitung von der Grundform Ambla oder Ambila favorisiert. Demnach geben die Varianten Amblaua, Amblauia ein Kompositum aus „Ambl“ und „avia“ wieder, welches das germanische „agwjō“, „Au, zum Wasser Gehöriges, Land am Wasser“ als Grundwort hat. Demzufolge hat der Begriff Amblaua, Amlauia, aus dem sich das französische Amblève entwickelt hat, ursprünglich nur den Ort, bzw. die Siedlung an der Amel bezeichnet und sich erst später auch auf den Fluss übertragen.[7]

Ihre Quelle befindet sich nahe Honsfeld in der belgischen Eifel, an der Grenze zwischen den Gemeinden Amel und Büllingen auf 600 m O.P.

Die Amel fließt durch die Gemeinden Büllingen, Amel, Stavelot, Trois-Ponts und Aywaille. In der Nähe von Trois-Ponts sind die bekannten Wasserfälle von Coo. Die Amel mündet in Comblain-au-Pont in den Fluss Ourthe.

Nebenflüsse der Amel sind die Warche und die Salm. Le Rubicon ist ein unterirdischer Nebenfluss der Amel. Er hat die Grotten von Remouchamps geformt. Le Rubicon ist in diesen seit 1912 der Öffentlichkeit zugänglichen Grotten auf 600 Meter befahrbar.

Commons: Amel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Service public du Wallonie: Atlas des Cours d'Eau Non Navigables de Wallonie, abgerufen am 13. Juli 2022
  2. Service public du Wallonie: Atlas des Cours d'Eau Non Navigables de Wallonie, abgerufen am 8. Januar 2020
  3. Direction générale opérationnelle de la Mobilité et des Voies hydrauliques: Fiche signalétique de Station Martinrive; abgerufen am 8. Januar 2020
  4. Quirin Esser: 19. Malmedy. Der „Burggraben“ bei Amel. In: Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Reinlande, H. 72 (1882), S. 142–144, hier S. 144.
  5. Franz Cramer: Niederrheinische Ortsnamen. In: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichts-Vereins, Bd. 10 (1895), S. 126–85, hier S. 164.
  6. Ernst Wilhelm Förstemann: Altdeutsches Namenbuch. Bd. 2,1. Orts- und sonstige geographische Namen (Völker-, Länder-, Siedlungs-, Gewässer-, Gebirgs-, Berg, Wald-, Flurnamen und dgl.) A – K; 3., völlig neu bearb., um 100 Jahre (1100–1200) erw. Aufl., Bonn 1913, S. 136f.
  7. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Etymologie der Gewässernamen und der dazugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen, unter Mitarbeit von Sabine Hackl-Rößler, Berlin/Boston 2014, S. 35.