Asad Kaschmir

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
آزاد جموں و کشمیر
teilautonomes Gebiet
Asad Jammu und Kaschmir
SindhBelutschistanHauptstadtterritorium IslamabadKhyber PakhtunkhwaKhyber PakhtunkhwaPunjab (Pakistan)Gilgit-Baltistan (de-facto Pakistan - von Indien beansprucht)Siachen-Gletscher: de-facto unter Kontrolle der indischen Streitkräfte (von Pakistan als Teil von Gilgit-Baltistan beansprucht)Asad Jammu und Kaschmir (de-facto Pakistan - von Indien beansprucht)de-facto Indien (von Pakistan beansprucht und als "von Indien verwaltetes Jammu und Kaschmir" bezeichnet)de-facto China (von Indien beansprucht)de-facto China (von Indien beansprucht)IranTurkmenistanUsbekistanAfghanistanTadschikistanIndienNepalVolksrepublik China
Symbole
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Pakistan
Hauptstadt Muzaffarabad
Fläche 11.639 km²
Einwohner 4.045.366 (2017)
Dichte 348 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 PK-JK
Webauftritt ajk.gov.pk
Koordinaten: 34° 6′ N, 73° 42′ O
Distrikte von Asad Jammu und Kaschmir
Karte von Kaschmir (2004)

Asad Jammu und Kaschmir oder kurz Asad Kaschmir (Urdu آزاد جموں و کشمیر Azad Jammu o Kashmir, englisch Azad Jammu and Kashmir, kurz Azad Kashmir oder AJK) ist ein teilautonomes pakistanisches Gebiet in der zwischen Indien, Pakistan und der Volksrepublik China umstrittenen Region Kaschmir.

Durch den offiziellen Namen Azad Jammu and Kashmir (= Freies Jammu und Kaschmir) wird von pakistanischer Seite der Anspruch Kaschmirs auf seine Selbstbestimmung unterstrichen und das „freie“ Jammu und Kaschmir dem „unfreien“ Teil auf der indischen Seite (Jammu und Kashmir und Ladakh) gegenübergestellt.

Demzufolge ist Asad Kaschmir keine Provinz Pakistans, sondern wählt ein eigenes Parlament, einen eigenen Ministerpräsidenten und einen eigenen Präsidenten (sonst: Gouverneur). Andererseits sieht Pakistans Führung die Zukunft Kaschmirs klar als Teil der Islamischen Republik Pakistan und nicht als unabhängiges Land. Parteien, die die Unabhängigkeit Kaschmirs anstreben, werden nicht zu Wahlen zugelassen. Derzeit regiert PML-N mit dem Ministerpräsidenten Farooq Haider Khan. Abgesehen von der formalen Autonomie ist Asad Kaschmir wirtschaftlich und militärisch voll integrierter Bestandteil Pakistans. Nicht Teil Asad Kaschmirs ist Gilgit-Baltistan (bis 2009 als Nordgebiete bezeichnet), das bis 1947 vom Maharadscha Kaschmirs beansprucht wurde; ein Anspruch, der von Pakistan seitdem bestritten wird und der militärisch auch nicht abgesichert war.

Asad Kaschmir grenzt an die Provinz Punjab (Süden), die Provinz Khyber Pakhtunkhwa (Westen), Gilgit-Baltistan sowie an das indische Unionsterritorium Jammu und Kashmir. Es legt sich als schmaler Streifen von 11.639 km² westlich um das indische Jammu und Kashmir, von diesem getrennt durch die seit 1965 gültige Waffenstillstandslinie. Im von den westlichen Ausläufern des Himalaya geprägten nördlichen Teil Asad Kaschmirs (Division Muzaffarabad) dominiert das Tal des Nilam (engl.: Neelum bzw. Neelam). Unweit der Hauptstadt Muzaffarabad (ca. 300.000 Einwohner) verlässt er Asad Kaschmir Richtung Westen. Der südliche Teil ist weniger hochgebirgig und dichter besiedelt.

Wichtigste Flusstäler sind die des Jhelam (engl.: Jhelum) und Punch (engl.: Poonch), die den großen Mangla-Stausee an der Grenze zur Provinz Punjab speisen. Dieser wurde nach fünfjähriger Bauzeit 1967 fertiggestellt und erzeugt heute (nach fünfstufigem Ausbau) in Spitzenlastzeiten bis zu 1150 Megawatt, gut 20 % der pakistanischen Wasserkraft (Stand 2001).

Das Wasserkraftwerk ist Asad Kaschmirs mit Abstand bedeutendster Industriepol. Der Rest des Landes ist von Landwirtschaft geprägt und nur unterdurchschnittlich entwickelt. Hauptanbauprodukte sind Getreide und Baumfrüchte, beispielsweise Äpfel, Aprikosen, Birnen, Pflaumen und Walnüsse.

Am 8. Oktober 2005 wurde Asad Kaschmir, das an der Grenze zwischen der Indisch-Australischen Platte und der Eurasischen Platte liegt, von einem heftigen Erdbeben der Stärke 7,6 auf der Richterskala erschüttert. Das Epizentrum des Bebens lag in der Nähe von Muzaffarabad und befand sich nahe an der Erdoberfläche. Durch die einfache Bauweise der meisten Gebäude wurde ein erheblicher Sachschaden angerichtet, etwa 200.000 Tote werden in der Region vermutet.

Asad Kaschmir zählt laut Fortschreibung 2002 3,2 Millionen Einwohner, das sind über die Hälfte mehr als noch 1981. Das Bevölkerungswachstum liegt über 2,5 %, jeder Haushalt hat im Schnitt sieben Angehörige. Die Bevölkerung ist laut offiziellen Angaben zu 99 % muslimisch. Bevölkerungsgruppen sind die Hindko, Potwari und die nomadischen Gudschar. Die Sprachen der ersten beiden Volksgruppen sind mit dem Panjabi verwandt. Zahlreiche Menschen aus Kaschmir gingen in den 1950er und 1960er Jahren nach Großbritannien und bilden einer Teil der ethnischen Minderheit der Britisch-Pakistaner.

Verwaltungsgliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Asad Kaschmir ist in 3 Divisionen aufgeteilt, die wiederum in insgesamt 10 Distrikte gegliedert sind.

Division Distrikt Fläche
in km²
Einwohner
(2008)
Verwaltungssitz
Mirpur Mirpur
Bhimber 1516 301.633 Bhimber
Kotli 2162 834.094 Kotli
Mirpur 2310 754.482 Mirpur
Muzaffarabad Muzaffarabad
Hattian 854 251.000 Hattian Bala
Muzaffarabad 2496 638.973 Muzaffarabad
Nilam 3621 106.778 Athmuqam
Punch Rawalakot
Bagh 768 351.415 Bagh
Haveli 600 150.000 Forward Kahuta
Punch 855 411.035 Rawala Kot
Sudhanoti 569 204.091 Palandri
gesamt 13.297 4.567.982 Muzaffarabad

Die Daten zum Distrikt Haveli sind geschätzt.

Commons: Asad Kaschmir – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Asad Kaschmir – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen