Asghar Farhadi

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Asghar Farhadi zu Gast bei der Viennale 2009

Asghar Farhadi (anhören/? persisch اصغر فرهادی; * 7. Mai 1972 in Chomeinischahr, Provinz Isfahan) ist ein iranischer Drehbuchautor und Regisseur. Seine Kinofilme wurden bislang zweimal mit dem Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

Asghar Farhadi wurde am 7. Mai 1972 in Chomeinischahr geboren. Bereits als Jugendlicher drehte Farhadi erste eigene Filme auf 8-mm- und 16-mm-Film, verfasste Stücke für den Hörfunk und inszenierte Fernsehsendungen.[1] Sein Erstlingswerk Raghs dar ghobar gewann beim Internationalen Filmfestival Moskau den Film Critics Award und den Preis für den besten Hauptdarsteller.[2] Farhadis zweiter Film Shahr-e ziba gewann beim Warschau Filmfestival 2004 (Bester Film), beim International Film Festival of India und beim Moskauer Faces-of-Love-Film-Festival. Es folgten weitere Auszeichnungen bei internationalen Film-Festivals.

2009 erhielt er bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin den Silbernen Bären für die beste Regie im Film Alles über Elly.[3] 2011 gewann er für Nader und Simin – Eine Trennung den Goldenen Bären[4] sowie im Anschluss zahlreiche weitere Auszeichnungen, darunter den Oscar und den Golden Globe Award für den besten fremdsprachigen Film.

2012 wurde er in die Jury des Wettbewerbs der 62. Internationalen Filmfestspiele von Berlin berufen. Ein Jahr später erhielt er für das in Paris in französischer Sprache gedrehte Familiendrama Le passé – Das Vergangene seine erste Einladung in den Wettbewerb der 66. Internationalen Filmfestspiele von Cannes. Eine erneute Einladung folgte drei Jahre später für The Salesman, für den Farhadi den Preis für das beste Drehbuch erhielt. Bei der Oscarverleihung 2017 erhielt Farhadi für The Salesman seinen zweiten Oscar als bester fremdsprachiger Film. Aus Protest gegen Donald Trumps Dekret 13769 nahm der Filmemacher nicht an der Oscarverleihung teil.[5]

2018 eröffnete der spanischsprachige Psychothriller Offenes Geheimnis (internationaler Titel: Everybody Knows), bei dem Farhadi für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnete, das 71. Filmfestival von Cannes. Drei Jahre später wurde er mit A Hero – Die verlorene Ehre des Herrn Soltani ein viertes Mal in den Wettbewerb um die Goldene Palme eingeladen, wo er mit dem Großen Preis der Jury die zweitwichtigste Auszeichnung gewinnen konnte. Im Jahr darauf wurde er in die Wettbewerbsjury des 75. Filmfestivals von Cannes berufen.[6]

Nach der Premiere von A Hero – Die verlorene Ehe des Herrn Soltani in Cannes verklagte eine Studentin an einer Filmschule in Teheran Farhadi wegen Plagiats, er konterte mit einer Verleumdungsklage. 2022 wurde ihrer Klage stattgegeben, Farhadis Klage wurde abgewiesen.[7]

Weitere Auszeichnungen

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Jahr Deutscher Titel Originaltitel Transkription
2003 رقص در غبار (dt. „Tanz im Staub“) Raghs dar ghobar
2004 شهر زیبا (dt. „Die schöne Stadt“) Schahr-e ziba
2006 Feuerzauber چهارشنبه سوری Tschahar Schanbe Suri
2009 Alles über Elly درباره الی Darbareh-ye Elly
2011 Nader und Simin – Eine Trennung جدایی نادر از سیمین Dschodai-ye Nader az Simin
2013 Le passé – Das Vergangene Le Passé
2016 The Salesman فروشنده Foruschande
2018 Offenes Geheimnis Todos lo saben
2021 A Hero – Die verlorene Ehre des Herrn Soltani قهرمان Ghahreman
Commons: Asghar Farhadi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. vgl. Datenblatt zu Jodaeiye Nader az Simin bei berlinale.de (PDF, 131 KiB) (aufgerufen am 19. Januar 2011)
  2. 2003 Moscow International Film Festival, moscowfilmfestival.ru, aufgerufen am 4. Februar 2014.
  3. Auszeichnungen der Berlinale 2009, abgerufen am 29. April 2017.
  4. vgl. Berlinale - Archiv - Jahresarchive - 2011 - Preisträger, berlinale.de, 19. Februar 2011, aufgerufen am 19. Februar 2011.
  5. شرکت نکردن در مراسم اسکار 2017. In: starbino. 12. September 2018, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  6. The Jury of the 75th Festival de Cannes and its President unveiled. In: festival-cannes.com, 26. April 2022 (abgerufen am 26. April 2022).
  7. Susan Vahabzadeh: "A Hero": Asghar Farhadi wurde wegen Plagiats schuldig gesprochen. Abgerufen am 13. April 2022.