Benutzer:Artikelstube/Liste von Bauformen

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Fahrgeschäftstyp

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Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Achterbahn Eine Achterbahn ist ein Fahrgeschäft, bei dem ein oder mehrere auf Schienen fahrende Wagen oder Züge eine derart beschaffene Strecke befahren, dass Passagiere gefahrlos außergewöhnliche G-Kräfte erleben können. Achterbahnen zählen zu den klassischen und größten Attraktionen auf Volksfesten und in Vergnügungsparks.
Autoscooter Autoscooter, Autodrom oder Boxauto(weitere Namen siehe Sprachgebrauch) bezeichnet ein Fahrgeschäft, das auf vielen Volksfesten und Vergnügungsparks zu finden ist. Im Grundaufbau können kleine Elektroautos, die über Stromabnehmer versorgt werden, frei über eine Fläche gesteuert werden, wobei die Fahrzeuge gegen Rempler mit einem breiten umlaufenden Gummiring gesichert sind. In Deutschland gab es Autoscooter erstmals auf der Messe Große Ausstellung Düsseldorf 1926 „GeSoLei“ 1926 in Düsseldorf. 60 Prozent des Messegeländes präsentierten sich als Rummelplatz. Schon im Folgejahr auf der großen Moerser Kirmes 1927 präsentierte die Firma Peter Tusch aus Krefeld ihren ersten Autoscooter (Autoselbstfahrer).

Die Entwicklung begann jedoch im amerikanischen Vergnügungspark Coney Island. In den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts erregte das Automobil große Aufmerksamkeit; man wollte dieses „Reiche-Leute-Spielzeug“ dem Normalbürger zugänglich machen. Eine der ersten Fahrgeschäfte dieser Art war 1906 Neville’s Automobile Railroad („Nevilles Auto-Bahn“), auf der die einzelnen Wagen noch ähnlich dem mechanischen Pferderennen von einer Schiene geführt wurden.

Berg- und Talbahn Eine Berg- und Talbahn (auch „Schnee-Circus“, „Musik Express“, „Schmetterlingsbahn“, „Jaguar Bahn“ oder „Raupe“) ist ein Fahrgeschäft, welches vorwiegend auf Volksfesten zu finden ist. Diese seit 1890 existierende Weiterentwicklung des Karussells hat sich bis heute als Fahrgeschäftstyp erhalten.
Booster (Karussell) Booster ist ein Fahrgeschäft, das seit 1998 von der HUSS Maschinenfabrik GmbH & Co. KG. entwickelt und gebaut wurde sowie mittlerweile von der Bremer Firma Huss Park Attractions weitervertrieben wird. Bisher existieren drei Exemplare: zwei mobile und eine Parkversion.
Boxbude Eine Boxbude ist eine Kirmesattraktion, bei der Schau-Boxkämpfe durchgeführt werden.
Breakdance (Fahrgeschäft) Beim Breakdance (auch Break Dance, Break Danceroder kurz Breaker) handelt es sich um ein weit verbreitetes Fahrgeschäft bzw. einen Fahrgeschäftstyp, der häufig auf Volksfesten anzutreffen ist.
Bullenreiten Beim Bullenreiten auf einem mechanischen künstlichen Bullen, dessen Antriebsmodul mit zwei Motoren bestückt ist, wird die Zeit, die der Reiter auf dem Rücken des Tieres verbringt, gemessen. Diese Art des Freizeitvergnügens existiert seit Anfang der 1980er Jahre. Auf einem Display am angeschlossenen Steuerpult kann Geschwindigkeit und Schwierigkeitsgrad (Drehungs- und Stoßgeschwindigkeit) der Maschine eingestellt werden. Der Umgebungsbereich des stilisierten Stieres misst meist über 5×5 m, ist je nach Bauart rund, acht- oder sechseckig und ist durch weichen Unterboden abgesichert, um Verletzungen zu vermeiden. Diese Art des Bullenreitens stellt auf Jahrmärkten und Festen sowie in Westernkneipen eine beliebte Attraktion dar.
Bungee Run Bungee Run ist ein Großspielgerät bei dem der Teilnehmer mittels Hüftgurt an Gummiseilen (wie beim Bungeespringen) befestigt wird und mit dieser Befestigung ein bestimmtes Ziel erreichen muss. Die Anlage wird in Hallen oder auch Outdoor eingesetzt. Wie bei Hüpfburgenwird dieses Modul mittels Dauer-Luftgebläse in seine volle Form gebracht (das Gebläse bleibt dabei permanent im Einsatz). Es befinden sich mindestens 2 Laufbahnen nebeneinander.
Condor (Fahrgeschäft)
Einschienenhochbahn Eine Einschienenhochbahn ist ein motorbetriebenes Fahrgeschäft, was in aller Regel in Freizeitparks zu finden ist. Die meistens aus mehreren Einzelgondeln bestehenden Züge fahren hierbei auf einer einzelnen, auf Stelzen stehenden Schiene, an der entsprechende Stromschienen für die Schleifkontakte montiert sind. Eine Einschienenhochbahn gab es unter der Bezeichnung Panoramabahn auf der IGA 1993 in Stuttgart.
Enterprise (Fahrgeschäft) Entstanden im Jahr 1972, galt die Enterprise in den 1970er und 1980er Jahren als eines der beliebtesten Überkopffahrgeschäfte auf deutschen Volksfesten.
Flipper (Fahrgeschäft)
Flying Wheel Ein Flying Wheel ist ein Fahrgeschäftsmodellder Firma Metallbau Emmeln, welches eine Kombination von Gyro-Tower und Riesenraddarstellt
Freifallturm Ein Freifallturm (auch Freefall-Tower genannt) ist ein Fahrgeschäft in Freizeitparks und auf Volksfesten. Er besteht primär aus einem Turm, an dem eine Kabine mit Passagieren hochgezogen wird. Oben angelangt, lässt man die Kabine in den freien Fall übergehen, bis sie am Fuß des Turms von einer Bremsvorrichtung, in der Regel Wirbelstrombremsen, gefangen wird.
Frisbee (Fahrgeschäft)
Geisterbahn
Grottenbahn Grotten- und Tunnelbahnen sind Fahrgeschäfte, die als Vorläufer der modernen Geisterbahnen und Themenfahrten gelten können und in denen die Besucher in geschlossenen bzw. verhängten Räumen an einzelnen, meist dem Märchenschatz entnommenen Szenerien vorbeigefahren werden. Die ersten Grottenbahnen wurden um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert errichtet: Seit 1895 gab es im Wiener Wurstelprater eine Diorama-Bahn, in der die Besucher auf virtuelle Reisen z. B. an die Adria geschickt wurden, 1898 wurde ebenfalls auf dem Prater die erste elektrisch betriebene Grottenbahn in Betrieb genommen, 1906 nahm die Linzer Grottenbahn mit zahlreichen Märchenszenen ihren Betrieb auf.
Gyro-Tower Ein Gyro-Tower ist ein Fahrgeschäft, bei dem sich eine geschlossene Kabine langsam an einem hohen Stahlmast hochschraubt, oben einige Runden dreht und sich dann langsam zum Boden zurückschraubt. Der Gyro-Tower ist wie das Riesenrad ein langsames Fahrgeschäft.
Hoch-Rundfahrgeschäft Als ein Hoch-Rundfahrgeschäft bezeichnet man ein Fahrgeschäft auf einer Kirmes, das sich drehen, aber auch gleichzeitig nach oben fahren kann.
Karussell
Kettenkarussell
Kinder-Fahrautomat Ein Kinder-Fahrautomat (auch Kiddie-Ride, Kiddieride, Kiddyride oder Kiddy-Rider) ist ein Unterhaltungsgerät für Kinder.
Kindereisenbahn (Fahrgeschäft) Als Kindereisenbahn bezeichnet man eine transportable, in der Regel elektrisch betriebene Eisenbahn als Fahrgeschäft für Kinder auf Volksfesten.
Laufgeschäft
Mad House
Magic (Fahrgeschäft)
Polyp (Fahrgeschäft)
Propeller (Fahrgeschäft)
Rainbow (Fahrgeschäft)
Rapid River Rapid River (deutsch etwa Stromschnellenfluss) ist die gebräuchliche Bezeichnung für einen Typ von Wasserfahrgeschäften, ähnlich dem Rafting. Auf künstlich angelegten und mit Großpumpengespeisten geschlossenen Wasserläufen werden meist Rundboote aus Kunststoff mit umgebenden luftgefüllten Gummireifen eingesetzt. Die erste Anlage dieser Art entstand 1980 mit Thunder River im mittlerweile geschlossenen Freizeitpark AstroWorld (Texas). Die von Intamin gebaute Anlage hatte Boote für zwölf Personen.
Riesenrad
Rundschaukel Eine Rundschaukel ist eine Schiffschaukel, bei der eine vollständige Rotation um die Aufhängungsachse – ein Überschlag – möglich ist.
Round-up Das Round-up respektive Roundup (auch Round up Rounder) ist ein klassischer Karusselltyp, bei dem die Fahrgäste wie in einer Zentrifuge mithilfe der Fliehkraft an die Außenwand gedrückt werden. Das erste Round-up wurde 1954 von Frank Hrubetz in den USA gebaut. Gustav Emdewar 1957 der Erste, der ein solches Karussell aus US-amerikanischer Produktion importierte und damit auf Volksfesten in Deutschland reiste. Eine Innovation bei Fahrgeschäften stellte zu dieser Zeit der hydraulische Antrieb des Armes dar. Da sich das Konzept großer Beliebtheit bei den Kirmesbesuchern erfreute, wurden um die Nachfrage zu erfüllen, ab 1958 auch bei der deutschen „Maschinenfabrik Klaus“ Round-ups gefertigt.
Samba Balloon Samba Balloon ist ein Fahrgeschäft des italienischen Herstellers Zamperla. Fahrgeschäfte dieses Types sind in vielen Parks anzutreffen. Das Zielpublikum sind Kinder und Heranwachsende, weniger Erwachsene
Schiffschaukel Eine Schiffschaukel (auch Schiffsschaukel) ist ein auf Volksfesten weit verbreitetes Fahrgeschäft. Die Schaukel selbst ist üblicherweise nicht an Seilen, sondern an einer Stahlkonstruktion aufgehängt. Die schaukelnden Plattformen für die Fahrgäste haben traditionell die Form von Schiffen
Schmetterlingsbahn
Schrägbahn Die Schrägbahn ist eine Art Karussell (Fahrgeschäft), bei der aneinander hängende Wagen auf einer schräg gestellten Ebene im Kreis fahren. Die Schrägbahn ist der Vorläufer des Musik Express und der Walzerbahn. Sie wurden von der Firma Mack Rides aus Waldkirch Anfang der 1960er Jahre gebaut. Im Gegensatz zu den genannten Weiterentwicklungen verfügt sie nur über eine schiefe Ebene ohne jede Erhebung.
Sommerrodelbahn
Splash Battle Splash Battle bezeichnet ein interaktives Wasserfahrgeschäft in Freizeitparks des Herstellers Preston & Barbieri. Verschiedene andere Hersteller bauen ähnliche Fahrgeschäfte, die meist auch als Splash Battle bezeichnet werden.
Steilwand (Jahrmarkt) Die Steilwand oder Trommel ist eine Jahrmarktsattraktion. Die Zylinder-Wandung einer großen Holztrommel von vier bis fünf Meter Höhe und ca. 7 bis 10 Meter Durchmesser wird innen von einem oder mehreren Kraftfahrzeugen befahren, meist Motorräder.
Tagada Tagada bezeichnet einen Karussell-Typ, dessen Verbreitung in den 1970er Jahren hauptsächlich in Italien und Österreich ihren Höhepunkt fand. Das Tagada ist artverwandt mit dem sogenannten deutschen Hopser, der wesentliche Unterschied ist die aufwändigere Technik, mit der es möglich wird, auch geringfügig seitliche Bewegungen auszuführen. Mit einer Drehscheibe, auf der sich am äußeren Rand, axial zum Mittelpunkt ausgerichtet, Sitzbänke befinden, werden mittels Druckluft Auf- und Abbewegungen erzeugt.
Teufelsrad (Fahrgeschäft) Ein Teufelsrad ist eine rotierende runde Plattform („Mitfahrerbereich“), um die in einem geschlossenen Zelt eine kreisringförmige Zuschauertribüne („Zuschauerbereich“) errichtet ist. Ein „Rekommandeur“ animiert die Besucher, die Plattform zu benutzen, kommentiert das Geschehen, steuert die Geschwindigkeit der Rotation und treibt seinen Ulk und Schabernack mit den Benutzern zum Gaudium der passiven Zuschauer rundum. Teufelsräder gibt es seit 1910. Heute sind sie nur noch selten zu finden.
Themenfahrt
Toboggan (Fahrgeschäft)
Top Spin (Fahrgeschäft) op Spin bezeichnet einen Fahrgeschäftstyp, der seit 1990 von der HUSS Maschinenfabrik (jetzt Huss Rides) aus Bremen gebaut wird. Seitdem ist er in verschiedenen Versionen häufig als transportable Version auf Volksfesten und festinstalliert in Vergnügungsparks anzutreffen.

Der Name Top Spin leitet sich von der Schlagart Topspin beim Tennisab, bei dem sich der Ball nach dem Schlag im Flug schnell um quer dazu liegende Achse dreht.

Topple Tower
Troika (Fahrgeschäft)
Venturer (Simulator)
Vertikalfahrt Eine Vertikalfahrt ist ein Fahrgeschäft, bei dem die Fahrgastträger entlang eines Turms mittels Seilzug schnell hinauf und hinunter befördert werden.

Oft werden Vertikalfahrten mit Freifalltürmenverwechselt, allerdings ist das System eher ein sehr schneller Aufzug. Wie bei einem normalen Aufzug besteht über Stahlseile ein ständiger Kontakt zwischen dem Fahrgastträger und dem Turm, es kommt also nie zu einem freien Fall. Ein Fahrprogramm besteht im Regelfall aus mehreren Auf- und Abfahrten. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich der Begriff Freifallturm bzw. FreeFall-Tower aber auch für Vertikalfahrten durchgesetzt.

Walzerbahn Die Walzerbahn oder Walzerfahrt ist ein klassisches, in Deutschland nicht mehr gebautes Fahrgeschäft, eine Variante der Berg- und Talbahn. Die an Auslegern einer mehrgeteilten Drehscheibe exzentrisch angebrachten Gondeln, für zwei oder bis zu vier Personen, drehen sich um ihre eigene Achse, während sie sich über verschiedene Erhebungen bewegen.

Die meisten Anlagen dieser Art sind aus einer Kombination von Holz und Stahl erbaut

Die wenigen in Deutschland noch reisenden Walzerbahnen wurden größtenteils in den 1970er Jahren erbaut.
Wellenflug (Fahrgeschäft) Der Wellenflug oder Wellenflieger (engl.: Wave Swinger) ist ein Kettenkarussell mit einer wellenförmigen Drehbewegung der Fahrgastträger. Dieses Fahrgeschäft ist sowohl in transportabler Version auf Volksfesten als auch stationär in Freizeitparks häufig anzutreffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute der BremerSchausteller Fritz Hanstein einen Kettenflieger, der wie eine höher gestellte Berg- und Talbahn funktioniert und von der Firma Bert Lemoine bis zum Jahr 2007 unter dem Titel Powerwellebetrieben wurde.

1972 entwickelte der erfahrene Konstrukteur für Fahrgeschäfte Franz Schwarzkopf dann ein raffiniertes, über Hydraulik und Seilzugangetriebenes Karussell, das von der bayerischen Firma Josef Zierer aus Offenbergseitdem über 200 Mal hergestellt und an Schausteller und Freizeitparks auf der ganzen Welt verkauft wurde. Der Hersteller liefert verschiedene Ausführungen für 40 oder 56 Fahrgäste. Durch den Erfolg des Zierer-Originals wurde der Wellenflug von verschiedenen Herstellern kopiert oder imitiert.

Wildwasserbahn Eine Wildwasserbahn ist ein Wasser-Fahrgeschäft auf Volksfesten und in Freizeitparks. Das Prinzip ist einer Holzriesenachempfunden, die zum Abtransport von geschlagenen Baumstämmen aus dem Gebirge dienten. Die häufig wie Baumstämme gestalteten Boote schwimmen dabei in Kanälen mit strömendem Wasser und fahren Abfahrten hinunter. Bereits Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gab es in Vergnügungsparks Bootsfahrten mit durch Wasserströmung angetriebenen Booten. Meist waren diese als thematisierte Dark Ridesgestaltet.

Die erste stationäre Wildwasserbahn im heutigen Sinne, gebaut von der Firma Arrow, wurde 1963 im Freizeitpark Six Flags over Texas eröffnet.

Überschlagschaukel Eine Überschlagschaukel (auch Affenschaukeloder Affenkäfig) ist ein auf Volksfesten und Jahrmärkten anzutreffendes Fahrgeschäft, bei dem ein Fahrgast einzig durch Muskelkraft und Eigengewichtsverlagerung einen Überschlag um den Drehpunkt der Schaukel erreichen kann. Der Fahrgast steht während seiner Aktionen frei in einem Käfig oder einer Kabine, die über eine am Drehpunkt der Schaukel gelagerte Stahlkonstruktion aufgehängt ist. Im Gegensatz zur ähnlichen Überschlag-Schiffschaukel befindet sich der Kopf des Fahrgastes während der Fahrt in einer Überschlagschaukel ständig oberhalb des Körpers. Der Käfig einer Überschlagschaukel kann üblicherweise mit bis zu zwei Personen besetzt werden.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
4th-Dimension-Coaster Als 4th-Dimension-Coaster werden Achterbahnen bezeichnet, deren Sitze an den Wagen seitlich neben der Fahrschiene angebracht und um 360° drehbar sind. Ursprünglich ist der Name einer Produktbezeichnung der Firma Arrow Dynamics, der später für ähnliche Bahnen übernommen wurde.
Achterbahn mit mehreren Fahrspuren Bei einer Achterbahn mit mehreren Fahrspuren werden innerhalb einer Achterbahnanlage mehrere Strecken befahren. Es gibt verschiedene Typen: Racing-Achterbahnen, Duelling-Achterbahnen, Möbius-Achterbahnen und unabhängig operierende Mehrfachanlagen.
Big Apple (Achterbahn)
Dive Coaster Ein Dive Coaster (ursprünglich bekannt unter dem Namen Diving Machine) ist ein Achterbahntyp des Herstellers Bolliger & Mabillard, der sich durch mindestens eine fast vertikale Abfahrt und besonders breite Wagen definiert. Im Gegensatz zu anderen Achterbahnen gelangt der Zug bei diesem Typ nach dem Lifthill und einem kurzen, flachen Schienenstück in eine Haltebremse, die den Zug in einer Neigung von circa 45° direkt über der folgenden Abfahrt – zumeist 90° – für einige Sekunden hält und dann wieder frei lässt.
Dunkelachterbahn Zum anderen werden Bahnen als Dunkelachterbahn betrieben. Bei solchen Achterbahnen liegt ein Großteil der Strecke in einem meist unbeleuchteten, vom Tageslicht abgeschirmten Gebäude. Oft kommen bei solchen Bahnen Musik und Lichteffekte sowie Figuren und Gegenstände als Thematisierungselemente zum Einsatz. Besonders beliebt ist dabei das Thema Weltraum.
Floorless Coaster Ein Floorless Coaster (englisch für „Bodenlose Achterbahn“) ist ein Achterbahntyp, bei der die Beine der Fahrgäste während der Fahrt frei hängen, sie also „keinen Boden unter den Füßen“ haben. Die Sitzposition ist damit vergleichbar mit der von Umgekehrten Achterbahnen, die Züge fahren jedoch nicht unter, sondern, wie bei der klassischen Achterbahn, auf der Schiene. Derzeit stellt nur Bolliger & Mabillard Achterbahnen dieses Typs her. Als erste Bahn vom Modell Floorless Coaster wurde 1999 Bizarro in Six Flags Great Adventure, New Jersey eröffnet.
Flying Coaster Als Flying (Roller) Coaster (englisch für Fliegende Achterbahn) bezeichnet man Stahlachterbahnen, bei denen die Wagen unter der Schiene hängen und bei denen die Mitfahrer während der Fahrt eine mehr oder weniger auf dem Bauch liegende, „fliegende“ Position einnehmen.
Holzachterbahn Eine Holzachterbahn ist eine Achterbahn, deren Schienenkonstruktion weitgehend aus Holz besteht. Die Stützkonstruktion besteht bei den meisten Holzachterbahnen ebenfalls aus Holz, bei manchen Bahnen wird aber auch eine Metallkonstruktion eingesetzt. Die Schienen von Holzachterbahnen bestehen aus mehreren Schichten Holz, klassisch aus Brettern laminiert, mit Metallauflagen für die Laufflächen der Räder. Das erste als Achterbahn (Roller coaster structure) bezeichnete Fahrgeschäft und damit auch erste Holzachterbahn, war die 1884 in Coney Island eröffnete Gravity Pleasure Switch Back Railway von LaMarcus Adna Thompson. Diese Bahn bestand aus zwei gerade verlaufenden hügeligen Strecken zwischen zwei erhöhten Plattformen. Die Wagen wurden nach Erreichen der jeweils gegenüberliegenden Plattform für die nächste Fahrt über ein Transfergleis auf die gegenüberliegende Strecke geschoben. Da die Wagen nur einfache Bänke ohne Rückenlehnen hatten, mussten sie nicht gedreht werden. Nach Vorbild dieser Bahn wurden an zahlreichen anderen Orten gleichartige Anlagen errichtet.

Als erste Bahnen mit geschlossenem Streckenverlauf wurden noch in den 1880er Jahren einfache Ovale gebaut. Kurz darauf entstanden die ersten Figur-8-Bahnen, von denen sich das deutsche Wort „Achterbahn“ ableitet. Die älteste noch in Betrieb befindliche Achterbahn, Leap the Dips im Lakemont Park, Altoona 1902 von Edward Joy Morris gebaut, ist eine solche Figur-8-Bahn.

Hyper Coaster Ein Hyper Coaster ist eine Achterbahn, bei der die Höhe bei über 61 Meter (200 Fuß), aber unter 91 Meter (300 Fuß) liegt. Der höchste Punkt ist der Lifthill mit anschließendem First Drop. Typisch ist auch, dass es bei einem Hyper Coaster keine Inversionen gibt. Der weltweit erste Hyper Coaster war Magnum XL-200 von Cedar Point, der am 6. Mai 1989 eröffnet wurde und 8 Millionen US-Dollar kostete. Die Bahn erreicht eine Höhe von 63 Meter und eine maximale Geschwindigkeit von 116 km/h. Außerdem befinden sich auf der 1556 Meter langen Strecke drei Tunnel.
Indoorachterbahn Einige Achterbahnen werden innerhalb von Gebäuden errichtet. Zum einen handelt es sich dabei um Bahnen, die zu einem in einem Gebäude befindlichen, größeren Komplex gehören, etwa einem Indoorvergnügungspark (Beispiel Adventuredome, Las Vegas; Galaxyland, Edmonton) oder einem Einkaufszentrum (Beispiel Mall of America). Die so vor der Witterung geschützten Bahnen werden üblicherweise ganzjährig betrieben.
Inverted Coaster Ein Inverted Coaster (umgangssprachlich: Inverter) ist eine Achterbahn, bei der die Züge unter den Schienen fahren und die Sitze direkt unter dem Fahrwerk befestigt sind. Im Unterschied zum Suspended Coaster, der auch unter den Schienen fährt, dessen Wagen aber zu den Seiten ausschwingen können, sind die Wagen des Inverted Coasters mehr oder weniger starr mit dem Fahrwerk verbunden. Das besondere Fahrgefühl macht vor allem die exponierte Haltung der Beine in den Sitzen ohne Fußboden aus. Eine wörtliche Übersetzung des Begriffs wäre umgedrehte Achterbahn.
Junior Coaster Der Junior Coaster (englisch‚Kinderachterbahn‘) oder auch Rollerskatergenannt, ist ein Achterbahnmodell aus dem Hause Vekoma in den Niederlanden, der seit 1991 gebaut wird. Es gibt davon vier Typen: Junior Coaster 85m, Junior Coaster 335m, Junior Coaster Custom und Junior Coaster 207m, wobei letzterer der bekannteste ist. Der Junior Coaster wurde 93 Mal verkauft, davon wurden 13 übersiedelt.
Launched Coaster Als Launched Coaster (dt. Katapult-Achterbahn oder Abschuss-Achterbahn) bezeichnet man eine Achterbahn, bei der der Zug nicht einen Hügel (Lifthill) hinaufbefördert wird, um dann durch Lageenergie zu beschleunigen, sondern auf einer meist geraden Strecke katapultartig beschleunigt wird.
Minenachterbahn Eine Minenachterbahn (engl.: Mine Train roller coaster) ist eine meist im Wild-West-Stil oder im Stil eines Bergwerkes thematisierte Achterbahn, in der die Fahrgäste eine rasante Fahrt durch ein Bergwerk, ein Gebirge oder sonstige Western-Szenerie erleben. Die Züge sind meistens Nachbildungen von Grubenbahnenoder Loren, mit denen Erz, Kohle und andere Rohstoffe zu Tage befördert werden. Die Storylines vieler Minenachterbahnen orientieren sich vornehmlich am „Großen Goldrausch“, der unter anderem in Colorado seine Hochzeit erlebte. Die erste Minenachterbahn ihrer Art ist Mine Train (bis 1995 Run-A-Way Mine Train) im Freizeitpark Six Flags Over Texas. 1966 von Arrow Dynamics gebaut, ist sie somit die älteste Achterbahn im Park und – zusammen mit der 1959 (ebenfalls von Arrow Dynamics) gebauten Matterhorn Bobsleds im kalifornischen Disneyland – eine der ersten Stahlachterbahnen mit röhrenförmigen Schienen.
Möbius-Achterbahn Eine Sonderform der Racing- oder Duelling-Achterbahn sind die Möbius-Achterbahnen. Die Strecke gleicht dabei einem Möbiusband, es gibt nur eine unendliche Fahrstrecke anstatt von zwei unabhängigen, die Fahrzeuge erreichen am Ende der durchfahrenen Runde die jeweils andere Station. Möbius-Achterbahnen werden eher selten gebaut, die Roller coaster Database verzeichnet nur wenige Bahnen.
Powered Coaster Als Powered Coaster oder angetriebene Achterbahn werden Achterbahnen bezeichnet, bei denen der Zug, anders als bei klassischen Achterbahnen, einen eingebauten eigenen Antrieb besitzt. Diese Bahnen kommen somit ohne einen Lifthill oder andere Beschleunigung von außen aus.
Racing-Achterbahn
Shuttle Coaster Ein Shuttle Coaster ist eine Achterbahn, deren Strecke keinen geschlossenen Kreis beschreibt, sondern bei der der Zug an einer bestimmten Stelle anhält und die Strecke rückwärts durchfährt.
Spinning Coaster Ein Spinning Coaster (engl. "to spin" = drehen) ist eine Achterbahn, bei der sich die Wagen auf einer vertikalen Achse horizontal drehen. Die Drehung kann dabei kontrolliert oder unkontrolliert erfolgen. Bei der kontrollierten Drehung steuert ein Programm die Drehung der Wagen an bestimmten Streckenabschnitten, zum Beispiel bei der Euro-Mir im Europa-Parkin Rust. Ein Vorläufer der Spinning Coaster waren die 1906 von William F. Mangels entwickelten Tickler. Die runden, an Kübel erinnernden Wagen fuhren nicht auf Schienen, sondern von seitlichen Führungen gehalten auf einer schrägen Ebene einen Zick-Zack-Kurs nach unten zur Station.

Virginia Reel im Ontario Beach Amusement Park, Charlotte, Rochester, New York ca. 1910 Die ersten Achterbahnen, welche unter die Kategorie Spinning Coaster fielen, waren ab 1907 die von Henry Elmer Riehl erfundenen, hölzernen Virginia Reel. Der Name basiert auf einem Folkloretanz und dem Namen Riehls Tochter.

Stand-Up Coaster Stand-Up Coaster (kurz: SUC) ist die englische Bezeichnung für einen Achterbahntyp, bei dem die Fahrgäste die Fahrt stehend erleben.
Steeplechase Coaster Ein Steeplechase Coaster ist ein Achterbahnmodell, das von 1976 bis 1977 von dem Hersteller Arrow Dynamics produziert wurde und seit 2018 in einer moderneren Ausführung von dem amerikanischen Achterbahnhersteller S&S – Sansei Technologies weitervertrieben wird. Insgesamt stellte Arrow Dynamics nur zwei Bahnen her, wovon noch eine bis heute in Betrieb ist.
Suspended Coaster Ein Suspended Coaster (engl. „Aufgehängte Achterbahn“) ist eine Achterbahn, bei der die Wagen unter der Schiene aufgehängt sind und zu den Seiten frei ausschwingen können. Durch diese zusätzliche Bewegungsmöglichkeit ist es bei diesem Bahntyp, anders als beim ähnlichen Inverted Coaster, bei dem die Wagen starr mit dem Fahrwerk verbunden sind, nicht möglich Inversionen zu durchfahren. Bereits 1902 wurde in Long Beach, Kalifornienmit Bisby's Spiral Airship ein ähnliches Fahrgeschäft eröffnet. Der erste echte Suspended Coaster Alpen-Flug nahm für das Münchener Oktoberfest 1975, mit einem Jahr Verspätung wegen technischer Probleme, seinen Betrieb auf. Die Anlage wurde vom Luftfahrtunternehmen MBB nach Entwürfen von Werner Stengel gebaut und vom Münchener Schausteller Max Zierer, Jr. betrieben.
Wasserachterbahn Eine Wasserachterbahn ist ein Fahrgeschäft, das sowohl die Eigenschaften einer Achterbahn als auch eines Wasserfahrgeschäftes aufweist. Die meisten Anlagen verfügen außerhalb des Wassers über achterbahnartige Streckenelemente und ruhigere Passagen, in denen die Boote ähnlich einer Wildwasserbahn durch den Reibungswiderstand des fließenden Wassers befördert werden. Den Booten wird meist mithilfe von Ketten- oder Vertikalliften potentielle Energie zugeführt, die sie dann auf Achterbahnschienen in kinetische Energie umsetzten und anschließend in Wasser eintauchen. Im Gegensatz zu Wildwasserbahnen zeichnet sich die Streckenführung einer Wasserachterbahn durch geschwungene und geneigte Schienen aus
VR-Coaster Achterbahn mit der Unterstützung der virtuellen Realität durch das Aufsetzen eines Head-Mounted Displays Mitte der 2010er Jahre
Wilde Maus Die Wilde Maus ist eine mittelgroße Achterbahn ohne Inversionen. Meist haben die Anlagen eine kompakte rechteckige Grundfläche. Typisch sind die sogenannten Mauskurven – relativ enge Kurven ohne Überhöhung und Übergangsbogen. Beim Durchfahren dieser Kurven soll der Eindruck entstehen, dass der Wagen aus der Kurve getragen wird oder man über die Kurve hinausfährt. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass der Wagen breiter ist als die Schiene und man sie als Mitfahrer in der Kurvenfahrt nicht mehr sieht. Als weitere Fahrelemente kommen kurze Abfahrten und kleine Hügel, sogenannte Bunnyhops, vor.
Wing Coaster Ein Wing Coaster (englisch für „Flügelachterbahn“) ist ein Achterbahntyp des Herstellers Bolliger & Mabillard, bei dem die Fahrgäste jeweils zu zweit links und rechts der Schiene sitzen, sodass sich über und unter ihnen nichts befindet. Mit Raptor im italienischen Gardaland wurde im Jahr 2011 die erste Anlage dieses Typs eröffnet. Momentan sind weltweit neun Wing Coasterin Betrieb.
YoungStar Coaster Der YoungStar Coaster ist ein Achterbahntyp des Herstellers Mack Rides aus Waldkirch Als erste Anlage dieses Typs wurde im Europa-Park am 25. Mai 2006 Pegasus – die YoungStar-Achterbahn eröffnet.

Siehe auch: Achterbahnelemente

Liste von Zelttypen

Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Alemannisches Fachwerk Alemannisches Fachwerk ist ein mittlerweile infrage gestellter Fachbegriff der älteren Bauforschung, die Fachwerkhäuser vor allem regionaltypisch differenzierte und dabei außer Acht ließ, dass der Typus des alemannischen Fachwerks auch außerhalb Schwabens gebräuchlich war und die Unterscheidung zum sogenannten Fränkischen Fachwerk Schwächen aufweist. Man spricht daher heute meist von oberdeutschem Fachwerk und differenziert eher chronologisch in Entwicklungsphasen.
Altenburger Vierseithof Der Altenburger Vierseithof ist eine Hofform im ostthüringischen Altenburger Land mit typischen Bauelementen wie beispielsweise Toreinfahrten, Laubengängen und Bohlenstuben mit Umgebinde. Wie bei anderen Vierseithöfen sind allen vier Seiten von Gebäuden umschlossen. Die meisten Orte des mit seinen dicken Lössböden sehr fruchtbaren Altenburger Landes um die namensgebende Residenzstadt Altenburg entstanden im Zeitraum von 1150 bis 1250.
Bauerntanz Der Bauerntanz ist eine barockeFachwerkverzierung, welche offenbar zuerst in Süddeutschland im Fachwerk als Verzierung hauptsächlich auf der Vorderseite des Hauses zur Weg- oder Straßenseite eingesetzt wurde und eher vereinzelt in Norddeutschland eingebaut wurde. Kennzeichen sind zwei Figuren übereinandergelegt: ein Kreuz (auch als Andreaskreuz bezeichnet) sowie eine Raute. Regional wird der Bauerntanz auch Türkenkreuz, Bordesholmer Kreuz oder einfach der Geometrie nach Rautenkreuz genannt.
Bergisches Haus
Bressehaus
Büdnerei
Egerländer Fachwerkhaus
Fachhallenhaus Das Hallenhaus, wegen seines regionalen Bezuges zumeist niederdeutsches Hallenhaus genannt, ist ein im 13.–15. Jahrhundert aufgekommenes Wohnstallhaus der bäuerlichen Bevölkerung in Fachwerkbauweise.
Fachwerkbrücke
Fachwerkhaus Das Fachwerkhaus (in der Schweiz Riegelhaus) ist die in Deutschland bekannteste Verwendung von Holzfachwerk im Hochbau. Es ist ein Skelettbau aus Holz, bei dem die horizontale Aussteifung (zum Beispiel wegen der Windbelastung) mittels schräg eingebauter Streben erfolgt und die Zwischenräume (Gefache) mit einem Lehm verputzten Holzgeflecht oder mit Mauerwerk ausgefüllt sind. Als Bauholz wurde – mit Ausnahme der Spätzeit dieser Bauweise – Rundholz mittels Breitbeil oder Dechsel zu einstieligenBalken mit quadratischem Querschnitt behauen. Die Bauhölzer wurden zimmermannsmäßig verbunden, unter weitestgehendem Verzicht metallischer Verbindungsmittel wie Nägel oder Schrauben.
Fachwerkkirche Eine Fachwerkkirche ist ein Kirchengebäude, dessen tragende Elemente wie beim Fachwerkhaus Holzbalken sind. Sie sind methodisch eine Untergruppe der Holzkirchen.
Firstständerbau Ein Firstständerbau ist ein in Ständerbauweise errichtetes Gebäude mit Pfettendach.

Die Firstständer durchziehen das Gebäude vom Fundament oder der Oberkante eines gemauerten Kellers oder Geschosses bis zum Dachfirst. Ein im Hausinnern freistehender Ständer wird veraltet auch Firstsäulegenannt.

Firstsäulenständerbau Der Firstsäulenständerbau ist eine mittelalterliche Bauform von Fachwerkhäusern, die in Süddeutschland sehr geläufig war. Diese Bauweise entwickelte sich aus dem Firstsäulenhaus. Ursprünglich war nur eine zentrale Firstsäule üblich.
Hotzenhaus Das Hotzenhaus (oder Hotzenhof) ist eines der typischen Schwarzwaldhäuser, wie sie besonders im Hotzenwald im südlichen Schwarzwald in vergangenen Jahrhunderten Verwendung fanden. Das Hotzenhaus ist ein Eindachhaus, das heißt, das ganze Wohnhaus und das Ökonomiegebäude – die Stallungen und die Scheune – sind alle unterer einem einzigen Dach vereint. Menschen, Tiere, das Erntegut, die Werkzeuge so wie das übrige ganze Hab und Gut der Bewohner verbergen sich unter der mächtigen Dachkonstruktion. Erhaltene Hotzenhäuser sind der Klausenhof in Herrischried und das Zechenwihler Hotzenhaus in Murg-Niederhof.
Hängestube Hängestube ist ein Begriff aus dem Holzfachwerkbau für in Fachwerkhäusern als Zwischengeschoss aufgehängte meist für Wohnzwecke genutzte Bauteile. Die Bauweise (ohne das Aufhängen) wird auch als Zwischengeschoss bei mittelalterlichen bis barocken städtischen Steinhäusern übernommen
Klus (Kapelle)
Murus Gallicus
Pfarrer-Mayer-Haus Als Pfarrer-Mayer-Haus werden Bauernhäuserbezeichnet, die als typisch für die Region Hohenlohe und angrenzende Gebiete gelten. Es handelt sich um zweistöckige Wohnstallhäuser mit gemauertem Erdgeschoss.
Räucherkate Eine Räucherkate (zunächst auch plattdeutschRookhus) ist ein im 18. und 19. Jahrhundert besonders im norddeutschen Raum verbreiteter Gebäudetyp. Es handelt sich um Häuser bzw. Gebäude, die zum Räuchern von Lebensmitteln dienten.
Wiekhaus Wiekhaus, auch Wikhaus, Wieckhaus(niederdeutsch Wikhus), Wieke, Wiechhaus, Weichhaus, Wichhäuschen ist eine Sonderform von Verteidigungsbauten, die vor allem im Nordosten Deutschlands (Mecklenburg, Vorpommern und Brandenburg) und als Wiechhaus am Niederrhein vorkommen.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Altfriesisches Bauernhaus Ein altfriesisches Bauernhaus ist ein kleines Wohnstallhaus mit geringer Raumfläche für Erntegut. . Es war bis Mitte des 17. Jahrhunderts als Vorgänger des Gulfhauses in der norddeutschen Tiefebene weit verbreitet.
Appenzeller Bauernhaus Das Appenzeller Bauernhaus als traditionelle Hofform des Appenzellerlands kennt eigenständige Bautypen innerhalb der Formengruppe des Schweizer Bauernhauses. Diese geht auch in die bürgerlichen Bauformen ein, daher spricht man allgemeiner von Appenzellerhaus.
Bregenzerwälderhaus Das Bregenzerwälderhaus ist die traditionelle bäuerliche Hausform des Bregenzerwaldes (Vorarlberg/Österreich), die auch heute noch die Landschaft der Region prägt. Mit dem Wandel der Wirtschaftsstruktur des Bregenzerwaldes hat dieser Bautypus seine ursprüngliche Bedeutung als Paradigma für das landwirtschaftliche Bauen in der Region verloren. Die Qualitäten dieses Typus werden dennoch auch in der Gegenwart als Vorbild für die zeitgenössische Bautätigkeit in Vorarlberg verstanden, auf neue Bauaufgabe angewendet und weiterentwickelt. Der Gebäudetypus entwickelte sich im vorderen (Vorderwald) und im hinteren Bregenzerwald (Hinterwald) aufgrund unterschiedlicher wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und überregionaler Einflüsse unterschiedlich. Vielfach als Wälderhaus wird der Einhof des Hinterbregenzerwaldes des 19. Jahrhunderts bezeichnet, der sich vom Einhof des Vorderbregenzerwaldes, dessen Einfluss vom Allgäuerhaus stammt, unterscheidet.
Dreiständerhaus Daneben gibt es noch das Dreiständerhaus. Dies ist eine asymmetrische Abweichung vom Zwei- und Vierständerhaus, bei der sich der Dachfirst fast oberhalb einer der Deelenwände befindet. Auf dieser Seite befindet sich die Dachtraufe oftmals in Höhe der Dielendecke wie beim Vierständerhaus, auf der anderen ist der untere Teil der Dachsparren angehängt wie beim Zweiständerhaus. Manchmal ist der untere Teil des Daches beidseits angehängt.
Engadinerhaus Das Engadinerhaus ist ein Bauernhaustyp aus dem Engadin, dem Vinschgau und dem Tiroler Oberinntal.

Typisch für das Engadinerhaus sind die wuchtigen Steinmauern, die oftmals mit der Sgraffito-Technik verziert sind, die tiefen Fensterfluchten, der Erker und die beiden Eingangstore in den Sulèrund den Stall an der Stirnseite.

Ernhaus Das Ernhaus ist ein traufseitig erschlossenes Wohnstallhaus. Dabei liegt der Eingang an der Längsseite und führt in den Ern, eine fränkische Bezeichnung für den zentralen Flur- und Herdraum.
Eselstreppe Bei einer Eselstreppe (siehe auch Reittreppe) handelt es sich um eine sehr flache Treppe, die von Tragtieren begangen werden kann. Ursprünglich wurden Eselstreppen bei steilem Gelände in offener Landschaft angewendet.
Geesthardenhaus Das jütische quergeteilte Geesthardenhaus, das aufgrund seiner geografischen Verbreitung auch cimbrisches Haus oder Schleswiger Haus genannt wird, ist neben dem Gulfhaus (bzw. seiner Sonderform, dem Haubarg) und dem (niederdeutschen) Hallenhaus eine der drei Grundformen, auf die sich die Formenvielfalt der Bauernhaustypen in Schleswig-Holstein gründet. Die wohl bekannteste Sonderform des Geesthardenhauses ist das uthlandfriesische Haus, das auch als Friesenhausbezeichnet wird. Ebenso wie das – mit gewisser geografischer Überlappung – südlich benachbarte (niederdeutsche) Hallenhaus gilt dieser Haustyp als Weiterentwicklung des bronzezeitlichen germanischen Wohnstallhauses. Das Wohnstallhaus lässt sich wiederum aus dem außerhalb der germanischen Kultur entstandenen und wesentlich weiter verbreiteten jungsteinzeitlichen Langhaus ableiten.
Gulfhaus Das Gulfhaus, auch als Gulfhof oder Ostfriesenhaus bezeichnet, ist eine Bauernhausform, die im 16. und 17. Jahrhundert in Norddeutschland aufkam. Es ist ein Holzgerüstbau in Ständerbauweise. Das Gulfhaus verbreitete sich zunächst in den Marschen und anschließend in den friesischenGeestgebieten. Das Verbreitungsgebiet erstreckte sich im Nordseeküstenraum von Westflandern über Holland, Ostfriesland und Oldenburg bis nach Schleswig-Holstein (als Haubarg). Unterbrochen wurde diese Linie durch das Elbe-Weser-Dreieck, in dem sich die Form des (niederdeutschen) Hallenhauses, besser bekannt als Niedersachsenhaus, bewahrte.
Hallenhaus Das Hallenhaus, wegen seines regionalen Bezuges zumeist niederdeutschesHallenhaus genannt, ist ein im 13.–15. Jahrhundert aufgekommenes Wohnstallhaus der bäuerlichen Bevölkerung in Fachwerkbauweise. In der früheren Forschung ist es als Niedersachsenhaus bezeichnet worden und ist volkstümlich unter diesem Begriff bekannt. Es ist ein Einhaus, bei dem Wohnung, Stallraum und Erntelager in einem großen Hauskörper zusammengefasst sind. Diese ländlich-bäuerliche Hausform war bis zu ihrem Niedergang im 19. Jahrhundert in der Norddeutschen Tiefebene vom Niederrhein bis nach Hinterpommern weit verbreitet. Heute noch prägen Hallenhäuser das Erscheinungsbild vieler Dörfer Norddeutschlands und des Niederrheins sowie Westfalens.
Haubarg Ein Haubarg, selten auch Hauberg, ist das typische Bauernhaus der Halbinsel Eiderstedt. Es kam im späten 16. Jahrhundert zusammen mit westfriesischen Einwanderern, die den Bautyp des Gulfhauses mitbrachten, und bewährte sich bis ins späte 19. Jahrhundert als Bauernhaus.
Lothringerhaus Das Lothringerhaus (auch Lothringer Bauernhaus) ist ein Haustyp, der in Lothringenund dem westlichen Teil des Saarlandesverbreitet ist. Es ist ein Einhaus, das Wohn- und Wirtschaftsräume eines bäuerlichen Betriebsunter einem Dach vereint. Lothringerhäuser entwickelten sich nach den verheerenden Kriegen des 17. Jahrhunderts und traten an die Stelle verstreut liegender Einzelgehöfte.
Mittelflurhaus Ein Mittelflurhaus ist ein Wohnhaus, bei dem die einzelnen Räume oder Wohneinheiten von einem zentral gelegenen Flur aus erschlossen werden.
Pfarrer-Mayer-Haus Als Pfarrer-Mayer-Haus werden Bauernhäuserbezeichnet, die als typisch für die Region Hohenlohe und angrenzende Gebiete gelten. Es handelt sich um zweistöckige Wohnstallhäuser mit gemauertem Erdgeschoss.
Schwarzwaldhaus Das Schwarzwaldhaus ist ein Wohnstallhaus, das sich vor allem im mittleren und südlichen Schwarzwald findet. Es ist äußerlich gekennzeichnet durch das an den Seiten weit herabgezogene Walm- oder Krüppelwalmdach, getragen von der Firstsäule. Der Gebäudetyp ist angepasst an die Besonderheit des Schwarzwalds: Hanglage, weite Wege, große Schneemengen und starke Windbelastungen. Einzelne Höfe, wie etwa der Hierahof bei Lenzkirch-Saig, heute noch bewirtschaftet, erreichen ein Alter von über 400 Jahren.
Südwestdeutsches Einhaus Das südwestdeutsche Einhaus (auch südwestdeutsches Bauernhaus) ist ein breitgegliedertes Einfirsthaus, das im Saarlandund angrenzenden Regionen weit verbreitet ist. Regional sind auch andere Bezeichnungen gebräuchlich, so im Raum Trier und der Eifel Trierer Haus.
Toggenburger Haus Das Toggenburger Haus ist die traditionelle bäuerliche Hausform im Toggenburg Dieser Haustyp wurde in der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert gebaut und prägt heute noch die Landschaft des Tals.
Uthlandfriesisches Haus Das uthlandfriesische Haus(umgangssprachlich auch Friesenhausgenannt), eine Sonderform des Geesthardenhaus, ist ein Haustyp, der jahrhundertelang in den nordfriesischenUthlanden, d. h. auf den Inseln, Halligen und in den Marschgebieten der Gegend, vorherrschend war.
Vierständerhaus Die Bauweise des Vierständerhauses stellte eine komfortablere Weiterentwicklung des Zweiständerhauses dar und wurde von wohlhabenderen Bauern errichtet. Die Konstruktion beruht auf vier Ständerreihen in Längsrichtung, von denen zwei Teil der Deelenwände sind, zwei Teil der Außenwände. So haben die Außenwände als Stützwände tragende Funktion. Bei den Häusern wohlhabender Bauern besteht auch eine deutlichere Trennung zwischen Wohnräumen und Stallungen.
Waldlerhaus Das Waldlerhaus ist eine lokale Bauform von landwirtschaftlichen Gebäuden im Bayerischen Wald und im Oberpfälzer Wald. Die Bezeichnung „Waldlerhaus“ geht zurück ins 19. Jahrhundert und bezeichnet das Haus eines Menschen, der im und vom Wald lebt.
Wohnstallhaus Als Wohnstallhaus bezeichnet man ein Gebäude, das zumindest die beiden Funktionen Wohnen und Stall vereint, aber auch weitere Funktionen, wie zum Beispiel Tenne, Scheune oder Bergeraum beherbergen kann. In der Regel ist dies also ein Bauernhaus, in dem der Bauer mit seiner Familie und seinem Vieh unter einem Dach wohnt. Ein Bauernhof, in dem alle Funktionen unter ein und demselben, eine konstruktive Einheit bildendem Dach vereint sind, nennt man auch ein Einhaus.
Zweiständerhaus Ursprünglich hatte das Hallenhaus die Ausprägung als Zweiständerhaus. Dabei sind zwei Ständerreihen aufgestellt, auf denen Deckenbalken ruhen. Die Ständerreihen sind der Länge nach im Haus angeordnet und bilden die für den Haustyp charakteristische Diele. Das Zweiständerhaus besitzt an den Seiten flachere, durch Auflanger und Aufschieblinge (Aufschieber) gebildete Dachteile, unter denen die Hiehle (auch Hille) liegt. Diese seitlichen Raumerweiterungen (auch Kübbung, Niederlass, Zuspang oder Abseite) mit nicht-tragenden Seitenwänden enthielten vor allem die Ställe, sie gaben diesem Haustyp den Namen Kübbungshaus. Damit wird auch der Dachboden nicht von den Außenwänden getragen, sondern nur von zwei Reihen von Ständern, die Teil der Deelenwände sind.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Aquädukt Der oder das Aquädukt (lat. aquaeductus „Wasserleitung“) ist ein Bauwerk zum Transport von Wasser. Der Begriff wird im weiteren Sinne für überwiegend als Freispiegelleitung ausgeführte Wasserversorgungsanlagen von antiken römischen Städten verwendet. Im engeren Sinne wird er für wasserführende Brücken benutzt
Auslegerbrücke Eine Auslegerbrücke (englisch: Cantilever Bridge) ist eine Brücke, bei der ein oder mehrere Tragwerkteile mit einem über den Pfeiler hinausragenden Ausleger (Kragträger) versehen sind. Meistens existieren zwei solche einander zugekehrte Ausleger, an deren freien Enden ein die Lücke schließender Einhängeträger gelenkig verbunden ist. Die Brückenteile mit Auslegern und der Einhängeträger bilden zusammen einen Gerberträger, woraus die Zweitbezeichnung Gerberträger-Brücke für eine Auslegerbrücke folgt.
Bailey-Brücke Die Bailey-Brücke ist eine transportable, aus vormontierten Einzelbauteilen zusammensetzbare, Not- oder Behelfsbrücke. Sie benötigt keine Spezialausrüstung und Geräte zum Aufbau, kann mit Lastkraftwagen transportiert werden und kann schwerste Lasten bis hin zu Panzern tragen. Ursprünglich für den militärischen Bereich entwickelt, wurde sie ebenso im zivilen Bereich für vorübergehende Überbrückungen eingesetzt.
Balkenbrücke Das äußere Kennzeichen der Balkenbrücke ist üblicherweise die sichtbare Trennung des Überbaus (Brückenträger) vom Unterbau (Stützen, Widerlager) durch Lager. Die Lager übertragen die Lasten aus dem Überbau auf die Unterbauten und geben dem Brückenträger die notwendige Lagesicherheit und Bewegungsmöglichkeit. Die Querschnittsform in Längsrichtung entspricht äußerlich einem Balken, meist ist die Trägerhöhe konstant. Überbauten mit veränderlicher Überbauhöhe sind möglich. Dabei weist im Regelfall der Untergurt entsprechend der Momentenbeanspruchung eine Krümmung auf, er ist gevoutet. Der Balken nutzt die Festigkeit des Werkstoffes optimal aus und wird bei üblichen Brücken mit kleinen bis mittleren Stützweiten (ca. 80 m) als statisches System verwendet. Wirtschaftliche Stützweiten für Balkenbrücken sind bis 100 m, ca. 100–200 m für Extradosed-Brücken und ab 200 m für Schrägseilbrücken. Die Balkenbrücke ist vor allem wegen der vergleichsweise einfachen Fertigung häufig anzutreffen. Viele Brücken über Autobahnen sind in dieser Bauart ausgeführt. Balkenbrücken können in Querrichtung mit verschiedenen Querschnittsgeometrien ausgeführt werden.
Behelfsbrücke Als Behelfsbrücke (auch Hilfsbrücke oder Notbrücke) wird eine Brücke bezeichnet, die nur vorübergehend für einen kürzeren Zeitraum errichtet wird. So werden wenn der normale Übergang einer Brücke z. B. wegen Bauarbeiten nicht möglich ist gelegentlich Behelfsbrücken errichtet, um Fußgängern und/oder Kraftfahrzeugen einen Übergang zu gewähren. In Einzelfällen werden oder wurden Behelfsbrücken auch dauerhaft eingesetzt, man spricht dann von Dauerbehelfsbrücken. Zur Errichtung von Behelfsbrücken können so genannte Brückengeräte verwendet werden, das sind meist vorgefertigte, einfach aufzubauende stählerne Fachwerküberbauten. Bezüglich der Unterbauten (z. B. Pfeiler) kommen dann häufig nicht wieder verwendbare einfache Konstruktionen zur Anwendung. Als Behelfsbrücke ist aber auch die Errichtung einer sonstigen einfachen Konstruktion, häufig aus Teilen von abgebrochenen Brücken möglich. Beim Neubau einer Brücke wird häufig die alte Brücke zur Seite hin verschoben und als Behelfsbrücke im Zuge der Umleitung verwendet.
Bewegliche Brücke Eine bewegliche Brücke ist eine Brücke, deren Tragwerk als Ganzes oder in Teilen bewegt werden kann. Bewegliche Brücken werden in der Regel dazu verwendet, den für die Durchfahrt benötigten Lichtraum unter der Brücke zeitweise freizugeben.
Bogenbrücke Die Bogen- oder auch Gewölbebrücke gehört zur ältesten Konstruktionsform von Brücken. Sie ist gekennzeichnet durch eine Bogenform sowie durch eine unverschiebliche Lagerung der beiden Bogenenden, so dass der Abtrag horizontaler Kräfte sichergestellt ist.
Brückkanal Als Kanalbrücke bezeichnet man ein Brückenbauwerk, das dazu dient, einen Kanal über ein anderes, tiefer gelegenes Objekt zu führen.
CFST-Brücke Der Begriff CFST-Brücke wurde der englischen Kurzform CFST (arch) bridge entlehnt, die eine concrete filled steel tube arch bridge (mit Beton gefüllte Stahlrohrbogenbrücke) bezeichnet und damit eine Bauweise von Bogenbrückenbeschreibt, bei der der tragende Bogen aus zwei oder mehr mit Beton gefüllten Stahlrohren besteht, wobei der Brückenbogen zunächst aus den leeren Stahlrohren gebaut wird, die erst nach seiner Fertigstellung mit Beton gefüllt werden.
Clapper bridge Eine clapper bridge (englisch, eingedeutscht bisweilen auch „Klapperbrücke“) ist eine Steinplattenbrücke, die durch die Verwendung großer, flacher Natursteinplatten als Baumaterial gekennzeichnet ist, und deren Stabilität allein auf der Statik aufeinander ruhender Steine beruht. Früher wurde wegen der einfachen Bauweise und des verwendeten Steinmaterials eine prähistorische (megalithzeitliche) Herkunft der erhaltenen Clapper Bridges vermutet,die meisten wurden jedoch erst im Mittelalter oder später, bis ins späte 19. Jahrhundert, als Teil viel benutzter Wege errichtet. Oft sind sie in oder in der Nähe einer Furt zu finden, wo Karren den Wasserlauf durchqueren konnten, oder an Stellen, wo sich zuvor Trittsteine befanden. Als natürliches Baumaterial boten sich in den baumarmen Hochmoorgebieten der Britischen Inseln die in der Umgebung liegenden, überwiegend aus Granit bestehenden Steinplatten an.
D-Brücke Die Krupp-D-Brücke ist eine transportable, aus vormontierten Einzelbaukomponenten zusammensetzbare Not- oder Behelfsbrücke, die aber auch für den Dauerbetrieb geeignet ist. Sie wurde 1959/60 von den Unternehmen Krupp und MAN gemeinschaftlich entwickelt. Auf Grund von wandelnden Einsatzbereichen wurden die zuerst verwendeten Holzfahrbahnenund stählernen Normalfahrbahnen durch die Flachfahrbahn ergänzt. Alle drei Fahrbahnarten waren für eine Brückenklasse 30 nach DIN 1072 zugelassen. Eine Weiterentwicklung ermöglichte durch Änderung der Fahrbahn eine Brückenklasse 45. Weitere Entwicklungen berücksichtigen noch Fußgängerwege an den Außenseiten der Brücke.
Doppelstockbrücke Eine Doppelstockbrücke ist ein Bauwerk, das zwei übereinander angeordnete Fahrbahnebenen hat. So kann das Oberdeck eine mehrspurige Richtungsfahrbahn aufnehmen, die untere Ebene kann offen sein oder geschlossen als Tunnel für die Gegenrichtung benutzt werden. Es gibt auch Ausführungen, wo unten der Schienenverkehr verläuft und an den Tunnelaußenseiten der Radverkehr.
Drehbrücke Eine Drehbrücke ist eine bewegliche Brücke, bei welcher der in der Mitte des Gewässers stehende Brückenpfeiler über eine Einrichtung verfügt, den Fahrweg um 90 Grad zu drehen und hierdurch den Schiffen auf der Wasserstraße eine freie Fahrt zu ermöglichen. Eine alternative Bauweise sind Pfeiler an beiden Ufern (oder in der Nähe der Ufer) mit einem oder zwei beweglichen Brückenteilen.
Einhängeträger Ein Einhängeträger (früher auch Schwebeträger) ist im Brückenbau der Teil einer Auslegerbrücke, der gelenkig zwischen zwei andere Brückenträger, die an einem ihrer Enden über den Brücken-Pfeiler hinausragen, eingehängt ist. Die beiden die Last des Einhängeträgers aufnehmenden Träger sind um einen Ausleger bzw. um einen auskragenden Balken – einem Kragträger – verlängert. Es kommt auch vor, dass der Einhängeträger nur auf einem Kragträger und am anderen Ende auf einem Pfeiler oder auf einem Widerlagergelenkig aufliegt.
Eisenbahnbrücke Eine Eisenbahnbrücke ist eine Brücke, die speziell dazu konstruiert wurde, eine Eisenbahnstrecke und die auf ihr verkehrenden Eisenbahnen über Hindernisse zu führen.

Regelmäßig dient die Eisenbahnbrücke allein dem Zugverkehr, oft hat sie aber auch einen Geh- oder Geh- und Radweg. Seltener sind kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücken, die wiederum häufig als Doppelstockbrücke ausgeführt sind.

Extradosed-Brücke Als Extradosed-Brücke (extradosed bridge) wird eine neue Brückenkonstruktion bezeichnet (Brücke mit außerhalb der Querschnittsumhüllenden liegenden Spanngliedern) die das Tragverhalten einer Schrägseilbrücke und einer Balkenbrückekombiniert. Die Bezeichnung leitet sich aus dem englischen Wort „extrados“ für „Gewölberücken“ ab.
Fachwerkbrücke
Fallbrücke Die Fallbrücke (griechisch sambýke; lateinisch sambuca) war eine Vorrichtung, die in der Antike während einer Belagerung verwendet worden ist.

Die Fallbrücke war entweder eine Zugklappe am Wandelturm, einer Angriffseinrichtung, oder sie war auf fahrenden Wagen zwischen Masten aufgehängt aufgebaut. Mit Hilfe der Fallbrücken versuchten Belagerer, Zugang zur Mauer zu erlangen und somit einen Angriff zu ermöglichen. Die Fallbrücken waren meist so angeordnet, dass sie aufgezogen die Sturmkolonnen deckten, durch ihre Schwere den Gegner auf der gegenüberliegenden Mauer bedrohten und niedergelassen dem Sturmangriff den Weg bahnten.

Faltbrücke Eine Faltbrücke als bewegliche Brücke ist eine mehrgliedrige Klappbrücke, die sich zusammenfaltend ans Ufer zurückzieht.
Fischbauchbrücke Der Fischbauchträger oder Linsenträger ist ein Träger für Baukonstruktionen und stellt eine besondere, heute kaum noch verwendete Form des Brückenbaus dar. Der Name kommt von dem besonderen Aussehen des Trägers, der im Gegensatz zu einer "normalen" Bogenbrücke in der Seitenansicht eine elliptische Form hat. In der ursprünglichen Variante hat der Träger dabei die Form einer vollständigen Ellipse (oder Linse) mit gebogenen Ober- und Untergurten, in der späteren Entwicklung besteht er nur aus einer unter der Fahrbahn liegenden Hälfte einer Ellipse und erinnert daher an den Bauch eines Fisches. Die Namen werden jedoch auch in der Fachliteratur bisweilen unterschiedslos für beide Formen verwendet.
Floßsack Ein Floßsack war ein Sack aus wasserdichtem Segeltuch, der vor dem Ersten Weltkriegzum Übersetzen von Truppen über einen Fluss diente.
Flutbrücke Eine Flutbrückeist eine Brücke, die über das Überschwemmungsgebiet eines Gewässers führt. Sie ist in der Regel als Vorbrücke Bestandteil der Zufahrt zur Hauptbrücke über das Gewässer, kann aber auch als eigenständige Brücke zum Beispiel zur Querung eines Seitenarms dienen, der nur bei Hochwasser Wasser führt.
Gerberträger Gerberträger oder Gelenkträger sind in der Baustatik Träger über mehrere Auflager, die so mit Gelenken unterteilt sind, dass ihre Lagerungstatisch bestimmt ist. Ihr Erfinder war der Bauingenieur Heinrich Gerber, der einen solchen mit zwei Gelenken in drei Teile unterteilten Träger erstmals bei Brückenanwendete. Solche in der Folge Gerberträger-Brücken genannten Bauwerke werden im Englischen als Cantilever Bridges bezeichnet. Gerber ließ das in seinen späteren Brücken angewendete Prinzip 1866 patentieren.1867 baute er über die Regnitz bei Bamberg die erste Brücke nach diesem Prinzip und danach eine Main-Brücke in Haßfurt. Mit seiner Bauweise konnte er den Pfeiler-Abstand in der Mitte erweitern (in Haßfurt auf etwa 38 Meter). In den USA wurde 1876 mit der High Bridge über den Kentucky River die erste besonders weitgespannte Gerber-Trägerbrücke gebaut (Pfeiler-Anstand in der Mitte: 114 m).
Gitterbrücke Gitterträgerbrücken sind Brücken mit Trägern aus einer Vielzahl sich diagonal kreuzender Stäbe, die an den Kreuzungspunkten miteinander verbunden sind. Die Technik wurde 1820 in den USA für den Bau gedeckter Holzbrücken entwickelt. Nach der von Großbritannien ausgehenden Einführung des im Puddelverfahren hergestellten Schmiedeeisenswurde das Prinzip auf schmiedeeiserne Gitterträgerbrücken übertragen, die sich billiger herstellen ließen als die ersten Hohlkastenbrücken mit rundum vollverschlossenen Flächen. Diese Bauweise wurde ab 1847, überwiegend in den 1860er Jahren und vereinzelt bis ca. 1900 eingesetzt.
Grünbrücke Eine Grünbrücke oder Wildbrücke ist ein Ingenieurbauwerk und dient vornehmlich wildlebenden Tieren als Hilfsmittel, stark befahrene Verkehrswege wie Autobahnen, Bundesstraßen und Bahnstrecken gefahrlos zu queren. Grünbrücken verbinden Lebensräume des Wildes, die durch Verkehrswege zerschnitten sind, und versuchen die Folgen der zunehmenden Landschaftszerschneidung zu mildern.
Hangbrücke Als Hangbrücke, in der Schweiz im Regelfall Lehnenviadukt, wird eine Straßen- oder Eisenbahnbrücke bezeichnet, die an einem steilen Berghang einen Hangabschnitt überwindet. Bei instabilen Geländeverhältnissen muss sie auf tiefgegründete Pfeiler aufgesetzt werden. Durch spezielle Abschirmung der Pfeiler können Erdrutsche der Brücke im Allgemeinen nichts mehr anhaben. Lange Hangbrücken wurden in Österreich Mitte der 1960er Jahre beim Bau der Brenner Autobahn − der wichtigsten Transitroute durch die Ostalpen − im Nordtiroler Wipptal etwa 20 km südlich der Europabrücke - errichtet.
Hochbrücke In der kaiserlichen Bauordnung für den Kaiser-Wilhelm-Kanal, heute Nord-Ostsee-Kanal, wurde als Hochbrücke eine Brücke bezeichnet, deren lichte Durchfahrtshöhe über der Wasserstraße mindestens 42 Meter und deren Stützweite mindestens 140 Meter betragen muss. Allerdings wird nicht jede Brücke mit diesen Dimensionen als Hochbrücke bezeichnet.
Howeträger-Fachwerkbrücke
Hubbrücke Eine Hubbrücke oder Hebebrücke ist eine bewegliche Brücke, bei der durch Heben des Fahrweges eine größere Durchfahrtshöhe für Schiffe geschaffen wird. Dabei wird die Fahrbahn bzw. der Gleisträger in waagerechter Lage mithilfe von Hydraulik oder Spindeltriebennach oben bewegt. Im Gegensatz zu Klappbrücken ist die Durchfahrtshöhe bei Hubbrücken durch die Hubhöhe begrenzt. Die 1894 in Betrieb genommene South Halsted Street Lift-Bridge in Chicago, Illinois war die weltweit erste Hubbrücke.
Hängebrücke Eine Hängebrücke ist eine Brücke bestehend aus Pylonen, über die Tragseile geführt werden, an denen der Fahrbahnträger aufgehängt ist.

Eine früher häufig, heute nur noch äußerst selten verwendete Bauform der Hängebrücke ist die Kettenbrücke, die anstelle der Seile Augenstäbe oder Ketten und andere Elemente verwendet.

Hängegurtträger Brücken nach dem Prinzip des Hängegurtträgers, auch Möller-Träger nach dem System Max Möllers, nach dem Erfinder auch Möller-Brücke genannt, gehören zu den ersten Versuchen, Verbundkonstruktionen aus Beton und Metall herzustellen. Ab 1895 begann Möller mit empirischen Untersuchungen zum Verbund von Eisen und Beton.
Jochbrücke Eine Jochbrücke, auch Pfahljochbrücke oder Pfahlbrücke, ist eine Brücke, bei der die Fahrbahn auf Pfahljochen ruht. Das sind quer zur Brücke in die Flusssohle gerammtePfahlpaare mit über den Pfählen verlegten Balken. Das Baumaterial ist üblicherweise Holz, seltener Beton oder Stahl. Jochbrücken gehören zu den ältesten Bauformen von Brücken. Im Zürichsee wurden Überreste von 1525 v. Chr. gefunden, die zu einer Holzbrücke Rapperswil–Hurden gehören. Auch die Kelten und die Römer kannten die Jochbrücke. Julius Cäsar ließ zum Beispiel in nur zehn Tagen bei Neuwied in der Nähe von Bonn eine Brücke in dieser Technik über den Rhein errichten, die 400 m lang war und als Caesars Rheinbrücken bekannt ist.
Kanalbrücke Als Kanalbrücke bezeichnet man ein Brückenbauwerk, das dazu dient, einen Kanalüber ein anderes, tiefer gelegenes Objekt zu führen.
Kastenträgerbrücke Kastenträgerbrücken sind Balkenbrücken, deren Träger durch eine kastenförmige Konstruktion verstärkt sind. Die typischen Ausführungen bestehen aus Spann- oder Stahlbeton. Die Brückenelemente sind besonders torsionsfest und für mittlere Spannweiten geeignet.
Kettenbrücke (Bauform) Eine Kettenbrücke ist eine heute praktisch nicht mehr verwendete Bauform einer Hängebrücke, bei der nicht Drahtseile, sondern Augenstäbe oder Ketten verwendet werden, um das Brückendeck zu tragen.
Kippbrücke (Brücke) Eine Kippbrücke, auch Neigebrücke genannt, macht eine Rotationsbewegung um eine Achsein Längsrichtung. Um dadurch eine größere Durchfahrtsöffnung zu schaffen, muss die Fahrbahn der Brücke zusätzlich eine seitliche Kurve aufweisen, welche sich dann bei der Drehbewegung anhebt.
Klappbrücke Eine Klappbrücke, auch Basküle-Brückegenannt, ist eine bewegliche Brücke, die andere Verkehrswege – häufig Schifffahrtswege – überquert, die nur gelegentlich eine größere Durchfahrtshöhe erfordern. Der bewegliche Tragwerkteil (die Klappe) ist dabei um eine horizontale Achse drehbar gelagert und mit unter dem festen Brückenteil liegenden Hinterruten ausbalanciert. Die Klappbrücke ist damit leichter zu bewegen als die Zugbrücke, da hier nur der Reibungswiderstand des Triebwerks (z. B. Handwinde und Zugkette oder -seil) zu überwinden ist.
Laufsteg Der Laufsteg ist ein Steg, ein erhöhter Gang oder ein längliches Podest mit unterschiedlichen Funktionen.
Leonardo-Brücke Die Leonardo-Brücke ist eine Bogenkonstruktion, die erstmals in Form einer Skizze von dem italienischen Renaissancekünstler und Erfinder Leonardo da Vinci (1452–1519) in seinem Codex Atlanticus, datiert 1478–1518, dokumentiert wurde.
Netzwerkbogenbrücke Eine Netzwerkbogenbrücke ist eine Stabbogenbrücke mit sich mehrmals überkreuzenden Hängern. Durch die Anordnung eines Hängernetzes werden die Biegemomente und Querkräfte in Bogen und Fahrbahnträger herabgesetzt, so dass diese sehr schlank gestaltet werden können und bis zu 20 % Stahl gegenüber einer klassischen Stabbogenbrücke eingespart werden können. Häufig bestehen Netzwerkbogenbrücken aus zwei Bögen mit einer dazwischen eingespannten Fahrbahnplatte aus Beton.
Ochsenklavier Ein an seichten Stellen von Bächen und kleineren Flüssen aus Trittsteinen gefertigtes Ochsenklavier ermöglichte Menschen und Vieh die Überquerung. Einige solcher Einrichtungen haben als Baudenkmäler bis in die heutige Zeit überdauert.
Pendelpfeilerbrücke Die Pendelpfeilerbrücke ist eine Konstruktionsform von Brücken, bei der die Pfeilergelenkig mit dem Überbau und dem Fundament verbunden sind. Die Pfeiler werden dadurch nur von Druckkräften beansprucht, während die Längskräfte, beispielsweise aus Bremsen oder Anfahren von Fahrzeugen, von dem Überbau vollständig in die Widerlager geleitet werden. Die Konstruktionsform wurde hauptsächlich um die Jahrhundertwende für größere Brücken angewendet und gilt heute als überholt. In Berlin kam sie bei Eisenbahnüberführungen mit der Hartungschen Säule oft zur Anwendung.
Pontonbrücke Eine Pontonbrücke (auch Schiffbrücke oder Schwimmbrücke) besteht aus einer Reihe von auf einem Gewässer schwimmenden Pontons, Schiffen, Booten oder anderen Schwimmkörpern, auf die ein Steg, eine Brückenfahrbahn oder in seltenen Fällen ein Gleis montiert ist.
Rahmenbrücke Rahmenbrücken entsprechen Balkenbrücken, jedoch mit dem Unterschied, dass der Überbau mit den Unterbauten (Widerlagerwände oder Stützen) biegesteif verbunden ist. Dadurch werden die Biegemomente im Feld des Brückenträgers vermindert, und somit lässt sich dessen Bauhöhe reduzieren, oder bei gegebener Bauhöhe eine größere Stützweite erreichen. Häufig wird das bei Autobahnüberführungen genutzt, um auf Mittelpfeiler verzichten zu können. Der Entfall der Lager vermindert die Kosten für den Unterhalt und vereinfacht die Wartung der Brücke. Allerdings ist ein Austausch des Überbaus, etwa nach einem Anfahrschaden, aufwändiger.
Rohrbrücke
SS80-Brücke
Schrägseilbrücke Eine Schrägseilbrücke ist eine Brücke, deren Fahrbahnträger an schräg von einem Pylon gespannten Seilen aufgehängt ist.
Schubbrücke Eine Schubbrücke ist eine bewegliche Brückemit einer horizontal beweglichen Fahrbahn. Die Fahrbahn wird in Längsrichtung zurückgezogen, um den Weg für Schiffe freizugeben.
Schutzbrücke Eine Schutzbrücke ist eine brückenartige Konstruktion unterhalb einer Luftseilbahn oder einer Freileitung bei der Überquerung eines Verkehrsweges. Sie soll sicherstellen, dass im Fall einer Havarie kein Seil oder transportiertes Material auf den Verkehrsweg fällt und Folgeunfälle verursacht. In Deutschland war es bis Mitte der 1920er Jahre üblich, unter Freileitungen, die Straßen oder Bahnlinien überqueren, Schutzbrücken zu errichten. Einige dieser Konstruktionen sind heute noch in Schlesien erhalten. In Skandinavien findet man noch gelegentlich Schutzbrücken unter Freileitungen.
Schwebefähre Eine Schwebefähre ist eine Hängebahn über ein Gewässer hinweg. Sie schwebt nicht, sondern hängt an Seilen oder Stäben unter einem hoch liegenden Brückenträger und fährt oberhalb des Wassers von einer Seite eines Flusses oder Kanals auf die andere.
Seilbrücke Eine Seilbrücke ist eine spezielle Form einer Hängebrücke aus Naturfaser-, Kunstfaser- oder Stahlseilen, die ohne die sonst üblichen Pylone gebaut wurde. Von der Vorzeit bis zumindest in das letzte Jahrhundert spielten Seilbrücken aus Naturfasern und Lederriemen eine große Rolle in den Gebirgsregionen Ostasiens und Südamerikas. Steile, tiefe Schluchten und reißende, bei Regen stark anschwellende Flüsse verlangten Brücken hoch über dem normalen Wasserstand, was zwangsläufig Brücken mit großen Spannweiten bedeutete. Schlichte hölzerne Jochbrücken oder Steinbogenbrücken mit vergleichsweise kleinen Spannweiten konnten diese Anforderungen nicht erfüllen. Seilbrücken waren daher die einzige Möglichkeit, diese Flüsse zu überqueren.
Senkbrücke Eine Senkbrücke ist eine bewegliche Brückemit einer vertikal beweglichen Fahrbahn. Im Gegensatz zur Hubbrücke wird der Fahrweg ins Wasser abgesenkt, um den Weg für Schiffe freizugeben.
Skywalk Mit Skywalk wird eine brückenartige Konstruktion zur Gebäudeerschließung oder als eine Aussichtswartebezeichnet, unerheblich, ob als ein Gebäudeteil oder im Gelände. Beim Tourismus findet der Name besonders für extrem ausgesetzte Konstruktionen, teils sogar mit Glasboden, Verwendung.
Skyway Ein Gebäudebrücke (auch Skyway, Walkway, Skybridge oder Bautenverbindungs-Brücke) ist eine oberirdische Fußgängerüberführung oder Fußgängerbrücke zwischen zwei Gebäuden oder zwei Gebäudeteilen, innerhalb eines großen Innenraumes – zum Beispiel in einer Werkshalle oder im überdachten Atrium eines Hotels – und gelegentlich auch als Netzwerk in einem größeren Gebäudekomplex.
Spannbandbrücke Tragendes Element einer Spannbandbrücke sind ein oder mehrere Spannbänder, die die Fahrbahn tragen und mit den Endauflagern zugfest verbunden sind. Charakteristisch ist der konkave Durchhang des Spannbandes in den Feldern. Je geringer der Durchhang, umso größer sind die Zugkräfte im Spannband. Wegen des Durchhangs wird diese Bauform überwiegend als Fußgängerbrücke errichtet. Das Spannband kann über Zwischenpfeiler geführt werden. Ein bekannter Vertreter dieser Brückengattung ist die Holzbrücke bei Essing über den Main-Donau-Kanal, die neben der ungewöhnlichen Verwendung von Brettschichtholz als Spannband mit 193 m zugleich bis 2006 die längste Holzbrücke Europas war. Dieser Status ging an die 225 m lange Drachenschwanz-Brücke auf dem Gelände der Neuen Landschaft Ronneburg über. Bei Straßenbrücken wird die Fahrbahn üblicherweise über dem Spannband aufgeständert, so dass trotz des Durchhangs des Spannbandes eine Fahrbahn entsteht, die der Trassierung der Straße entspricht.
Specke (Straßenbau) Specke, auch Speck, Spicke, Spick, Spieke, Spich oder Spöck, ist eine früher weit verbreitete Bezeichnung für einen aus Reisig oder Holzknüppeln gebauten Knüppeldamm, Knüppelweg oder Prügelwegzur Überquerung eines feuchten Tales oder auch für eine Knüppelbrücke zum Überqueren eines flachen Flussbetts. Bereits im Jahre 819 wird in der Klosterchronik Casus sancti Galli des Ratpert von St. Gallen eine „Specprucca“ (Speckbrücke) erwähnt, und noch heute gibt es viele Speckbrücke, Spickebrücke oder Späkebrücke genannte Flussübergänge.
Stahlbetonbrücke Stahlbeton vereint die Vorteile von Beton und Stahl. Dabei umschließt der Beton den Stahl und schützt diesen so vor Korrosion. Der Stahl bringt seine Zugfestigkeit in diese Verbindung mit ein, die nur möglich ist, weil beide Stoffe einen sehr ähnlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten haben.
Stahlbrücke Brücke aus Stahl
Steg (Brücke) Ein Steg (von mhd. stec) ist eine relativ kleine Brücke, die meistens nur von Fußgängern und Radfahrern zum Überqueren von Gewässern oder Feuchtgebieten genutzt wird. Stege gibt es in sehr unterschiedlichen Formen. Etymologisch hängt der Begriff ebenso wie Steig, Steige und Stiege mit dem Verb„steigen“ zusammen, vgl. „hinaufsteigen“ und „hinübersteigen“.
Straßenbrücke Eine Straßenbrücke, auch Straßenüberführung, ist ein Brückenbauwerk, das von Kraftfahrzeugen bzw. Motorfahrzeugen und meist auch von Fußgängern, Fahrrädern und sonstigen Fahrzeugen genutzt werden kann.
Talbrücke Eine Talbrücke ist ein Bauwerk bzw. eine Brücke, die ein Talüberspannt und dessen Querung vereinfacht. Große Straßenbrücken und Brücken für Eisenbahnen werden auch Viadukt bezeichnet.
Trestle-Brücke Trestle (engl.: Gerüst) oder auch Bockbrücke oder Gerüstpfeilerviadukt ist eine Brückenbauart aus Tragelementen kurzer Spannweite, die auf gerüstartigen sich nach oben verjüngenden Stützen (Böcken) liegen. Sie ist am häufigsten als Eisenbahnbrücke im Gebrauch.
Trittstein Trittsteine oder auch Schrittsteine sind zumeist quaderförmig bearbeitete Steine, die das Begehen sumpfigen oder schmutzigen Terrains erleichtern oder – als Brückenersatz – die Überquerung seichter Gewässer wie Wasserläufe und Teiche ermöglichen. Bereits in Pompeji nutzte man Schrittsteine, um Straßen zu überqueren, die als Abwasserkanal dienten. In den Straßen der antiken Stadt waren in regelmäßigen Abständen und an den Kreuzungen große rechteckige Trittsteine mit abgerundeten Ecken in die Pflasterung eingefügt, über die man von einem Trottoir zum andern gelangen konnte; zwischen den Blöcken waren Spuren für durchfahrende Wagen gelassen.
Trogbrücke Eine Trogbrücke ist ein Brückentyp, bei dem die Fahrbahnplatte nicht über den Längsträgern angeordnet ist, wie bei einer Deckbrücke, sondern zwischen den Hauptträgern, und tiefer liegt als die Oberkante der Hauptträger. Trogbrücken zeichnen sich durch eine geringe Bauhöhe aus und werden unter anderem bei Eisenbahnüberführungen oder bei Überführungen von Fuß- und Radwegen über Bäche oder kleine Flüsse verwendet.
Viadukt Viadukt (der oder das, Schweiz, Österreich nur: das Viadukt) von lateinisch via „Weg“ und ductus „Führung“, „Leitung“, also etwa „Überführung“, ist eine neoklassische Wortbildung, orientiert an Aquädukt (röm. Wasserleitung).[1] Als Viadukt werden mehr oder minder hohe und lange Straßenbrücken oder Brücken für Eisenbahnen bezeichnet, die ähnlich wie ein Aquädukt aus mehreren Brückenfeldern bestehen, insbesondere wenn sie mit Bögen auf Pfeilern steigungsarm über ein Tal oder eine Senke hinwegführen. Als Viadukte werden auch die aufgeständerten Trassen von Hochstraßen und Hochbahnen bezeichnet, unabhängig davon, ob die Trassen über eine Bogenreihe oder eine andere Konstruktion geführt wird. Bereits im Altertum, vor allem bei den antiken Römern, finden sich zahlreiche Viadukte. Aber erst mit der Entstehung der Eisenbahnen um 1830 setzte wieder verstärkt der Bau und Gebrauch dieser Bauwerke ein.
Vorlandbrücke Als Vorlandbrücke bezeichnet man den Abschnitt einer über einen Fluss oder eine Meerenge führenden Brücke, der noch an Land steht. Der Teil der Brücke, der über das Wasser führt, wird als Hauptbrücke, Flussbrücke oder Strombrücke bezeichnet.
Walzträger-in-Beton Walzträger-in-Beton (WiB) ist der Name für eine Verbundbauweise im Brückenbau für kurze Überbauten. Der Überbau besteht aus mehreren dicht nebeneinander verlegten Warmwalz-Profilen und einer Querbewehrungaus Betonstabstahl. Die Walzträger dienen beim Bau als Schalung für die Ortbetonplatte. Die ersten WiB-Brücken wurden in den 1870er Jahren gebaut. Bis zum Ersten Weltkrieg hatten sie einen Anteil von 50 % an allen kurzen Eisenbahnbrücken.
Zugbrücke Eine Zugbrücke (auch: Fallbrücke) ist eine bewegliche Brücke, die mit Hilfe einer mechanischen Vorrichtung hochgeklappt werden kann, um den Zugang zu einem Tor zu kontrollieren oder die Durchfahrt von Schiffen auf einer Wasserstraße zu ermöglichen. Der als Brückenklappe bezeichnete bewegliche Teil der Brücke dreht sich um eine waagerechte Drehachseoder um ein Scharnier. Hochgezogen wird die Brücke mittels Seilen oder Ketten, die am äußeren Ende der Brückenklappe ansetzen
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Amphitheater Ein Amphitheater (lateinisch amphitheatrum; von griechisch ἀμφιθέατρον) ist ein Rundtheater der römischen Antike, typischerweise ohne geschlossenes Dach, aber unter Umständen mit einem Sonnensegel bestückbar. Um eine rund oder oval angelegte Arena steigen stufenweise Sitzreihen an.
Apron Stage Apron Stage (aus engl. apron ‚Schürze‘ und stage ‚Bühne‘) ist ein Begriff aus dem englischen Renaissance-Theater (um 1600) und steht für eine rechteckige erhöhte Vorbühne, die nach drei Seiten hin offen ist.
Arena Der Begriff Arena (von lat. [h]arena, „Sand“) bezeichnet einen speziellen Veranstaltungsort. Der Duden definiert Arena als „Kampfbahn, [sandbestreuter] Kampfplatz im Amphitheater der römischen Antike“ sowie „Sportplatz, Wettkampfstätte mit ringsum steigend angeordneten Zuschauersitzen“, ferner auch als Vorführplatz für Stierkämpfe sowie Manege eines Zirkus.
Arenabühne Unter Arenabühne versteht man eine Bühnenform des 20. Jahrhunderts, die sich an die antike Arena anlehnt. Konkretes Vorbild sind Sportarenen und Zirkusgebäude als populäre Veranstaltungsorte. Die Arenabühne entstand zu Beginn des Jahrhunderts im Bestreben, die illusionäre Guckkastenbühne zu überwinden und das Publikum näher an die Schauspieler heranzuführen. Bei der Arenabühne sind die Sitze der Zuschauer um eine zentrale Spielfläche herum angeordnet, meist bleibt die Rückseite frei. Oft sitzen die Zuschauer auf gestuften Podesten oder Tribünen. Die Arenabühne ist als Freilichtbühne verbreitet. In Räumen ist sie selten fest montiert, sondern eine von mehreren möglichen Bühnenformen, eine Wandelbarkeit, die sich von Walter Gropius’ Ideal eines „Totaltheaters“ (1927) herleitet.
Drehtheater Ein Drehtheater ist ein Theater, bei dem sich der Zuschauerraum um einzelne Bühnensegmente dreht.

Auf den Bühnen werden in aller Regel Animatronic oder Spezialeffekte eingesetzt, da die Show im Dauerbetrieb stattfindet. Nach jeder Szene dreht der kreisrunde Zuschauerraum ein Segment weiter und gibt den Blick auf die nächste Bühne frei.

Freilichtbühne Eine Freilichtbühne, auch Freilichttheater, Freilufttheater oder Open-Air-Theater genannt, ist eine Bühne im Freien, die zu Theater- oder Musikaufführungen (Freilichtspiele) verwendet wird. In barocken Gartentheatern kommt das Naturtheater oft in Form eines Heckentheaters vor. Besondere Formen von Freilichtbühnen sind Amphitheater und Seebühnen.
Großbühne Eine Großbühne (Vollbühne) ist in Deutschland baurechtlich (nach Musterversammlungsstättenverordnung 2005, § 2 (5) Satz 5) eine Bühne mit einer Szenenfläche hinter der Bühnenöffnung (der Proszeniumsöffnung) von mehr als 200 m². Bühnen mit einer Oberbühne mit einer lichten Höhe von mehr als 2,5 m über der Bühnenöffnung oder mit einer Unterbühne gelten auch als Großbühne.
Guckkastenbühne Der Ausdruck Guckkastenbühne wird (eher spöttisch) für einen Typus der Theaterbühne beziehungsweise des Bühnenbildsgebraucht, der vor allem im 19. Jahrhundert verbreitet war und bis heute die wichtigste Bauform darstellt. Die Guckkastenbühne markiert durch ihren Portalrahmen eine klare Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum. Sie hat drei Wände, nur die Vierte Wand zum Publikum hin ist offen. Der Name stammt von der Jahrmarktsattraktion des Guckkastens her.
Kellertheater Kellertheater (auch Kellerbühne) sind Theaterräume, die verhältnismäßig wenige Zuschauer aufnehmen können und oft Studiobühnen sind. Die ersten Kellertheater entstanden in Wien in den 1930er-Jahren, als sich junge Theaterschaffende und Schauspieler, die in der Zeit hoher Arbeitslosigkeit ohne Aussicht auf ein Engagement an einer großen Bühne und unzufrieden mit der konventionellen Spielplangestaltung alternative Arbeitsmöglichkeiten schufen.

Als Erfinder des Kellertheaters gilt der aus Horodenka in Galizien stammende Jude Elias Jubal (Benno Neumann), ein ehemaliger Max Reinhardt-Seminarist, der 1928 die erste Kellerbühne in Wien gründete und 1934 im Souterrain des Hôtel de France das Theater für 49 am Schottentor begründete. Mit seinem Theater nutzte Jubal eine Lücke im österreichischen Theatergesetz, das eine – schwer zu erhaltende – Konzession erst für Theater mit über 50 Plätzen forderte. Diese Vorgehensweise löste eine Welle von Neugründungen kleiner Theater aus, die zu einem Auffangbecken für junge Talente wurden und auch jungen, unbekannten Autoren eine Plattform boten und einen oft avantgardistischen Spielplan boten.

Kulissenbühne Die Kulissenbühne oder Gassenbühne wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickelt und ist das vorherrschende Bühnensystem während der Barockzeit. Sie löst die Winkelrahmenbühne der Renaissance ab.
Manege (Zirkus) Eine Manege (franz. manège: "Reitschule") ist heute gewöhnlich der Ort einer Zirkus-Vorführung. Die Manege ist rund oder elliptisch. Im Unterschied zu einer Guckkastenbühne mit Zuschauerraum sitzen die Zuschauer in einer Art Amphitheaterauf dem Gradin um die Manege herum. Für den Zugang der Artisten und Tiere gibt es die sogenannte Türe vor dem Sattelgang, über der meistens Platz für ein Zirkusorchester ist. In den frühen Zirkusgebäuden des 18. und 19. Jahrhunderts wurde das unbestuhlte Parkett als Manege genutzt, und die Bühne stand für bemalte Kulissen zur Verfügung.
Orchestra (Kunst) Die Orchestra (Aussprache [ɔrˈçɛstra]) (griechisch für Tanzplatz) war ursprünglich eine um den Altar des griechischen Gottes Dionysosangelegte Fläche für kultische Tänze und Gesänge. Im klassischen griechischen Theater wurde die Orchestra dann bestimmendes architektonisches Element der Arenabühne und die Spielfläche für Chor und Schauspieler. Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. verlor sie ihre zentrale Funktion. Raum auch für andere Unternehmungen scheint sie schon früher geboten zu haben.
Rundtheater Das Konzept des Rundtheaters, präsentiert vom Schweizer Bühnenbildner und Theaterbau-Visionär André Perrottet von Laban im September 1949, basiert auf der Idee eines zentralen, drehbaren Zuschauerraums, der von einer ringförmigen Bühne umgeben ist.
Shakespearebühne Die Shakespearebühne (public playhouse) war eine englischeTheaterbauform des elisabethanischen Theaters des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts.
Simultanbühne Die Simultanbühne war eine Bühnenform der Mysterienspiele des Spätmittelalters und blieb bis zur Renaissance die vorherrschende Bühnenform im Freien oder in Innenräumen wie in der Kirche. Auf einer Simultanbühne befanden sich alle Schauplätze nebeneinander, oft auch gleichzeitig, zum Beispiel rund um einen Marktplatz.
Szenenfläche Die Szenenfläche ist die Spielfläche in einem Versammlungsraum, auf der die Schauspieler und Darsteller ihre Stücke darbieten. Mit dazu gehören die auf gleicher Ebene verbundenen Nebenflächen, wie Kulissen- und Dekorationsflächen, Zugänge, Umgänge und Regiestände. An der Bühne in einem Theater gehören die Ober- und Unterbühne nicht mit zur Szenenfläche. Man unterscheidet zwischen Szenenflächen direkt im Versammlungsraum (z. B. in Mehrzweckhallen) oder in einem vom Zuschauerhaus getrennten Bühnenhaus (z. B. Theater mit Großbühne).
Tablao Ein Tablao (andalusisch: Podium, Bühne) oder Tablao flamencoist ein Lokal oder Restaurant mit einer Bühne für Flamenco-Darbietungen. Das Zeitalter der Tablaos begann in den 1950er Jahren in Spanien. Eines der ersten und bekanntesten war das Zambra in Madrid
Terenzbühne Die Terenzbühne ist eine Bühnenform des Humanismus im 14. Jahrhundert, die den als idealisiert betrachteten Bühnenaufbau der klassischen Antike nach dem Vorbild des Komödiendichters Terenz aufgriff. Sie sollte wie im frühlateinischen Theater die Einheit des Handlungsortes zeigen, nicht wie die mittelalterliche Simultanbühne mehrere Schauplätze. Dazu bestand sie aus einem flachen Podium, an dessen Rückwand Häuserfassaden angedeutet wurden, deren Konstruktion aus Säulen mit dazwischen aufgehängten Vorhängen die Hauseingänge symbolisierten; diese Vorhänge waren teilweise mit Inschriften versehen und konnten auch den Blick auf einen dahinter liegenden zweiten Schauplatz im Hausinneren freigeben. Wegen der Ähnlichkeit mit Badekabinen wird die Terenzbühne darum auch als Badezellenbühne bezeichnet.
Theaterversion Der Ausdruck Theaterversion kann sich im Zusammenhang mit Musicalproduktionen, die in modernen Arenen beziehungsweise großen Mehrzweckhallen gastieren, auf eine bestimmte Einrichtung der Bühne und der Bestuhlung beziehen. Anders als bei Rock- und Popkonzerten, die ebenfalls in Arenen oder Mehrzweckhallen veranstaltet werden, wird die Bühne genau in der Mitte der Arena aufgebaut, also nach vorne versetzt. Der so hinter der Bühne entstehende freie Raum wird vom Zuschauerraum abgetrennt, in der Regel mit Vorhängen. Die auf diese Weise entstehende Raumaufteilung ist derjenigen eines klassischen Theatersaals mit sogenannter Guckkastenbühne vergleichbar. Die Bestuhlung befindet sich hier vor der Bühne.
Thespiskarren Thespiskarren oder Thespiswagen ist die Bezeichnung für den Wohnwagen wandernder Schauspieler oder für eine Wanderbühne. Der Name stammt von Thespis, dem ersten griechischen Tragödiendichter, der seine Theaterstücke laut der Überlieferung von Horaz auf einem Theaterwagen aufgeführt haben soll. Dies lässt sich jedoch nicht durch weitere Quellen belegen.
Wagenbühne Die Wagenbühne war eine Bühnenform des 14. und 15. Jahrhunderts, bei der die Szenenflächen auf Wagen montiert an den Zuschauern vorbeifuhren. Verbreitung fand die Wagenbühne vor allem in Spanien und England. Vorbild der Wagenbühne war die Fronleichnamsprozession. Aus ihr ist die Simultanbühnehervorgegangen.
Winkelrahmenbühne Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entstand im Zuge des Aufkommens fest eingerichteter Theatersäle in Italien und Frankreich die Winkelrahmenbühne. Sie besteht aus einer relativ schmalen Spielfläche, hinter der sich eine leicht ansteigende Dekorationsfläche mit perspektivischer Malerei befindet.
Zimmertheater Ein Zimmertheater ist ein mit geringen finanziellen Mitteln ausgestatteter Theaterbetrieb, der in einem ehemaligen Ladenlokal oder in einem extra zur Beispielung eingerichteten Wohnraum stattfindet.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Hammerbalken-Gewölbe Das Hammerbalken-Gewölbe (englisch: „Hammerbeam-roof“) ist eine in England zu findende offene hölzerne Dachstuhlkonstruktion.
Irisches Sweathouse Irische Sweathouses (deutsch „Schwitzhäuser“) sind kleine, nicht selten bienenkorbförmige vorzeitliche Strukturen aus Feldsteinen mit Kraggewölben. Sie haben Durchmesser und Höhen, die selten mehr als zwei Meter betragen. Die Zugänge sind Kriechgänge. Die meisten von jenen, die überlebt haben, boten nicht mehr als drei bis vier Personen Platz. Sie gleichen kleinen in Wällen errichtete „Höhlen“, in denen laut Berichten im 17. Jahrhundert viele Iren sogar gelebt haben sollen.

Der erste detaillierte Bericht über irische Sweathouses kam im späten 18. Jahrhundert von Latocnayem, einem Mann, der kein irisch sprach.

Kappendecke Eine Kappendecke (auch Preußische Kappendecke, kurz Preußische Kappe, oder Berliner Gewölbe, in Bayern auch Schienengewölbe, in Österreich Platzldecke bzw. kurz Platzlgenannt) ist eine Deckenkonstruktion, die aus sich wiederholenden flachen Segmenttonnengewölben besteht.
Kažun Das Kažun (plur. Kažuni) ist eine im kroatischen Teil Istriensvorkommende Art eines aus Trockenmauerwerk errichteten bis zu 30 m² großen runden oder eckigen Steingebäudes mit einer Decke aus Kraggewölbe.
Kraggewölbe Als Kraggewölbe, Kragsteingewölbe oder falsches Gewölbewird eine Vorform des echten Gewölbes als oberer Abschluss eines Raumes bezeichnet. Parallel dazu gibt es schon seit frühester Zeit Kragkuppeln, Kragsteinkuppeln oder falsche Kuppeln.
Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk gehören seit der Steinzeit bis in die Gegenwart zu den ländlichen Gebäuden, die in verschiedenen Regionen Europas in einer tholosartigen Technik errichtet wurden, die – nach bisherigem Kenntnisstand – zuerst auf Zypern auftritt. Beispiele finden sich dann rund um das Mittelmeer, aber auch die neolithischen Kulturen der Bretagne, Großbritanniens und Irlands nutzten sie als Kammerdecken in Megalithanlagen (z. B. Barnenez, Kuppelbauten der Hebriden und Newgrange). Zu Form und Statik der Gewölbe siehe Kraggewölbe.
Kreuzgewölbestall Die Kreuzgewölbeställe, im Volksmund auch Kuhkapellengenannt, entstanden in der nachnapoleonischen Zeit, als viele ehemalige Kirchenhandwerker neue Kunden für ihre Baukunst suchten. Sie sind Teil der Weinarchitektur. Einige Eigentümer dieser in Rheinhessen häufig anzutreffenden kreuzgratgewölbtenKuhställe haben sich zur Vermarktung in der Interessengemeinschaft Rheinhessische Weingewölbezusammengeschlossen.
Kreuzrippengewölbe Ein Kreuzrippengewölbe ist ein Gewölbe, das durch selbsttragende Rippen (Kreuzrippen) gebildet und gehalten wird. Die Rippen kreuzen sich dabei wie die Diagonalen in einem Rechteck; sie leiten die Druck- und Schubkräfte des Gewölbes auf die Pfeiler ab. Jede Kreuzrippe setzt sich aus mehreren profilierten Werksteinen zusammen. An der Stelle, an der sich die Rippen kreuzen, befindet sich ein Schlussstein.

Das Kreuzrippengewölbe ist ein typisches Element der gotischen Architektur. Es ermöglichte hohe Kirchenräume. Die Wände wurden im Vergleich zum Tonnengewölbe entlastet und konnten mit größeren Fensterflächen versehen werden.

Nubisches Gewölbe Nubische Gewölbe ist eine Gewölbebauweise im Lehmbau ohne Schalung und häufig ohne Lehren, die ihren Namen von traditionellen Bauformen in Nubien hat. Die Deckengeometrie ist der Spezialfall eines Tonnengewölbes oder einer Kuppel, bei dem der Querschnitt die ungefähre geometrische Form einer Kettenlinie annimmt.
Pinnetta Die Pinnetta (italienisch Capanno) ist ein in der Regel rundes, rurales Gebäude mit kegelförmigem Dach, das typisch für die Hirtenunterkünfte Sardiniens ist. Im Südosten der Insel (Provinz Ogliastra) werden diese Bauten Barracco genannt. Je nach Region kann die Pinnetta vollständig aus Trockenmauerwerk gebaut sein oder aus einer hüfthohen Steinmauer, auf der ein Spitzdach aus Holz und Schilf ruht. Form und Materialien sind nahezu identisch mit den alten Steinhütten der Nuraghenkultur.
Tonnengewölbe Als Tonnengewölbe bezeichnet man ein Gewölbe mit zwei gleich langen parallelen Widerlagern.
Trim (Hvar) Der Trim ist ein kleines Haus aus Trockenmauerwerk mit einem Kraggewölbe aus Stein, das einerneolithischen Tradition entstammt. Die Form hat sich bis heute im ursprünglichen Bauprinzip auf der Insel Hvar erhalten. Es gibt stufenförmige und runde Trims (die häufigere Form) auf Hvar. Je nach Standort und Zweck gibt es auch Varianten der Hauptformen wie Hütten mit einem Schutzwall vor dem Eingang und anderes mehr
Trullo Trullo (italienisch), Mehrzahl Trulli, ist eine Bezeichnung für die vor allem in Apulienvorkommenden Rundhäuser, deren Steindächer sich nach oben hin in einem Kraggewölbe(sogenanntes „falsches Gewölbe“) verjüngen und mit einem symbolischen Schlussstein, dem Zippus, oft aber auch mit einer Kugel oder einem anderen Symbol, abgeschlossen werden.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Almhütte Almhütten (im alemannischen Sprachraum Alphütten) werden die Hütten der Almwirtschaft in den Alpen genannt. In Süddeutschland ist auch die Bezeichnung Kaser üblich.
Anbindestall Der Anbindestall ist ein Stall für Nutzvieh, in dem die Tiere an einem Platz fixiert sind. Die Haltungsform ist in Europa noch bei Rindern gebräuchlich. Früher wurden auch Pferde angebunden eingestallt und Sauen sowie Kleinvieh wie Schafe und Ziegen so gehalten.
Auszugshaus Mit Auszugshaus, Austragshaus oder Ausziehhaus wird ein auf einer Hofstätte errichtetes kleineres Gebäude bezeichnet, das für die Altbauern (Altenteiler) errichtet wurde und nach der Übergabe des Hofes an die Erben jenen als Wohnstätte dient. Weitere Begriffe sind Ausgeding(e)haus, Auszügler, Nahrungshausbzw. Korbhaus oder Stöckli, auch Ellerhaus oder, nach dem übergeordneten Vertrag, kurz Ausgedinge oder Altenteil.
Banse Der oder die Banse (auch Banze, Panse, niederdeutsch, synonym Tässe) bezeichnet in der Scheune alter Bauernhöfe die Räume, die sich in dreizelligen Scheunen auf beiden Seiten der Tenne befinden, und vom Erdboden bis zum Dachfirst durchgehen. Darin wurde das geerntete Getreide in Garben aufgeschichtet. Diese Arbeit wurde das Bansen oder Pansen genannt, den Arbeiter, der diese Tätigkeit ausübte, nannte man Banser oder Panser.
Bauernhof (Oberschwaben) Der oberschwäbische Bauernhof ist ein Haustyp, der aus einer Urform, die hier beschrieben wird, hervorgegangen ist
Bienenhaus Das Bienenhaus (Apiarium) ist ein Bauwerk, in dem Imkermehrere Bienenstöcke aufstellen und auch Imkereigeräte lagern können. Die Häuser sind meist bienengerecht in Holzbauweiseerrichtet, seltener in Mauerwerk ausgeführt. Bienenhäuser waren bis zu ihrem Niedergang in den 1970er Jahren vor allem im deutschsprachigen Raum weit verbreitet, während Imker in der restlichen Welt ihre Bienen schon immer im Freien in der Magazin-Betriebsweise hielten.
Borie Als Borie wird eine hauptsächlich in der Provence in Südfrankreich anzutreffende Bauform aus Trockenmauerwerk im ländlichen Bereich bezeichnet.
Boô Boô (auch Boo oder Boe) ist ein regionaler Begriff aus dem Emsland für einen Weidestall.
Bressehaus Beim Bressehaus handelt es sich um ein Fachwerkhaus in Ständerbauweise, das mit Lehmziegelnausgefacht ist. Ein großes Walmdach schützt das empfindliche Gemäuer vor Regen und Schnee. Fast durchweg steht das Haus in Nord-Süd-Richtung, wobei das Dach auf der Nordseite oft tiefer gezogen ist. Diese Ausrichtung bietet optimalen Schutz vor der kalten Bise, die zudem durch das tiefer gezogene Dach der nördlichen Giebelseite über das Haus geleitet wird. Die Wohnräume befinden sich auf der Südseite, wobei die Hauptfassade gegen die Morgensonne gerichtet ist. Üblicherweise hat jeder Raum eine oder zwei Türen nach außen, so dass kein Raum für Korridore verloren geht.
Bummert Der Bummert ist eine alte ländliche Hausform, die nur in Ostfriesland zu finden ist. Der Haustyp war als Doppelhaus für zwei Landarbeiterfamilien konzipiert und fiel durch seine kostensparende Bauweise auf. Dazu wurden die beiden Doppelhaushälften am inneren Giebel durch eine Mittelmauer mit einem gemeinsam benutzten Schornstein zusammengebaut. Beiderseits der Mittelmauer schlossen sich zunächst die Wohnräume mit normal hohen Wänden aus Ziegelsteinen an. Danach folgenden die Wirtschaftsräume bzw. Stallungen, deren Dächer am äußeren Giebel zur Ersparnis von Ziegelsteinen voll abgewalmt und weit herabgezogenen waren.

Häuser dieses Typs wurden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut. I

Buttermühle Eine Buttermühle ist ein Gebäude, in dem meierei- und landwirtschaftliche Arbeiten durch Muskel-, Wasser- oder Windkraft betrieben wurden, um Butter herzustellen. Die durch Muskelkraft betriebenen Buttermühlen wurden mit Tretmühlenangetrieben. Als Energielieferant diente z. B. ein Pferd, Butterpferd genannt, oder Hunde. Im Emsland wurde die Buttermühle auch Kernmühle genannt.
Büdnerei Die ursprünglichen Büdnereien wurden in der überlieferten Form eines norddeutschen Fachhallenhauses gebaut. Anders als Bauernhöfe waren sie wegen des kleineren Wirtschaftsteils von annähernd quadratischem Grundriss.
Darre Die Darre ist eine seit der Vorzeit bekannte Einrichtung zum Dörren, dem Trocknen von Lebensmitteln und Gebrauchsgütern mit Hilfe von Hitze.
Dreschhalle Die Dreschhalle war ein vor allem im süddeutschen Raum verbreitetes gemeinschaftlich genutztes landwirtschaftliches Gebäude. Darin wurde bis zum Aufkommen des Mähdreschers das Getreide mit Hilfe einer Dreschmaschine gedroschen.
Farrenstall Als Farrenstall (in anderen Gegenden auch „Faselstall“ oder „Hägestall“) bezeichnet man im Raum von Baden-Württembergein Gebäude, in dem die gemeindeeigene Vatertierhaltung betrieben wurde.
Finca Eine Finca [ˈfiŋka] (spanisch „Grundstück“) bezeichnet ein landwirtschaftliches Grundstück, in der Regel mit einem Kotten, Landhaus, Bauernhof oder Landgut, oft mit Pool und einer angeschlossenen Plantage. Vor allem im Tourismus wird der Begriff heute in der deutschen Alltagssprache oft für ein bäuerliches Ferienhaus verwendet, das sich auf dem spanischen Festland, auf den Balearen, den Kanaren oder in den verschiedenen Ländern Spanisch-Amerikas befindet. Damit wird im Normalfall ein alleinstehendes Ferienhaus benannt, das sich aber – entgegen der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs – meist nicht auf einem bewirtschafteten landwirtschaftlichen Grundstück befindet, sondern vielmehr durch die spezifische Bauweise und typische Lage den traditionellen Charakter einer Finca repräsentiert.
Forsthaus Ein Forsthaus, Försterhaus, oder Forsthütte(auch Forsthof) ist ein Dienstsitz eines Försters, des Leiters einer Försterei.
Freihaus Als Freihaus wurden im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit Häuser bezeichnet, die zwar innerhalb der Mauern einer Stadt lagen, rechtlich aber nicht zu dieser gehörten. Das heißt, die Besitzer der Freihäuser waren landesunmittelbar, sie hatten wie auch alle Bewohner des entsprechenden Gebäudes ihren Gerichtsstand vor dem Landgericht und waren von den städtischen Steuern befreit. Neben dem Adelverfügten häufig auch kirchliche Institutionen über solchen privilegierten städtischen Hausbesitz.
Gartenlaube Eine Gartenlaube ist ein kleines, offenes Gebäude, meist aus Holz oder Gusseisen, das es erlaubt, sich vor Sonne oder vor Regen geschützt im Freien aufzuhalten. Besondere Verbreitung fand sie im 19. und frühen 20. Jahrhundert, stilistisch angelehnt an den Kiosk, der im 18. Jahrhundert mit den englischen Landschaftsgärten in Mode gekommen war. Im Gegensatz zur Pergola, die sich in der Regel als Anbau an ein anderes Bauwerk anlehnt, steht die Laube immer frei.
Gestelztes Einhaus Als gestelztes Einhaus bezeichnet man ein Bauernhaus, bei dem der Stall unter dem Wohnteil liegt. Diese Anordnung wird als Reduktionsform von größeren Anlagen betrachtet, die hauptsächlich im südwestdeutschen Raum als Ergebnis der Realerbteilung entstand.
Getreidespeicher Ein Getreidespeicher, auch Kornspeicher, Kornhaus, Getreidekasten oder Granarium, ist ein Speichergebäudehauptsächlich für Getreide oder Saatgut. Es gibt viele bauliche Varianten und lokale Bezeichnungen, im niederdeutschen Spieker, im bairisch-österreichischen Troadkastn, in Teilen von Österreich Schüttkasten und Traidkasten, da in den bairischen Mundarten Getreide als Troat oder Traid u. ä. bezeichnet wird.In Frankreich und selbst im spanischen Galicien spricht man von einem Grenier. Die aus dem Arabischen entlehnte kastilische Bezeichnung lautet Alhóndiga.
Ghorfa (Architektur) Ghorfas (aus arabisch , DMG ġurfa ‚Zimmer‘; arabischer Plural  / ġuraf) sind − meist in mehreren Ebenen übereinander angeordnete − gewölbte Speicherkammern in den von verschiedenen Berberstämmen erbauten Ksour Südtunesiens und Westlibyens. Auch die − zumeist ebenfalls gewölbten − Speicherkammern in den troglodytischen Wohnhöhlenbei Matmata werden Ghorfas genannt.
Grubenhaus Grubenhaus ist die Bezeichnung für Gebäude, die ganz oder teilweise in den Boden eingetieft sind. Archäologisch sind Grubenhäuser als Pfostenlöcher in Verbindung mit größeren Verfärbungen im Boden nachzuweisen, welche die Auffüllung des vormals ausgeschachteten Innenraums anzeigen.
Harpfe Als Harpfe wird ein Bauwerk aus Holz mit senkrechten Pfosten und waagerechten Brettern zum Trocknen von Heu oder Getreide bezeichnet. Im oberen Gailtal findet sich noch die ältere Bezeichnung Köse oder Kese. In Slowenien wird sie Kozolecoder Toplar genannt und ist in Westslowenien noch in großer Anzahl zu finden. In der Schweiz heißen sie Histe oder Kornhiste(schweizerdeutsch Hischt, romanisch Chischner). Talina werden jene Histen genannt, die an der Sonnenseite der Ställe angebracht sind.
Haufenhof Beim Haufenhof, auch Gruppenhof genannt, handelt es sich um eine landwirtschaftliche Gehöftform, vornehmlich des östlichen Alpenraumes. In unterschiedlichen Formen findet sich diese Hofform des Bauernhofs in weiten Teilen Kärntens, der Steiermarkals auch der benachbarten Gebiete Nieder- und Oberösterreichs, bei der das Wohnhaus gemeinsam mit den Stallungen und verschiedenen Wirtschaftsbauten wie Getreidekasten, Brunnenhütte u. a. eine Gruppe bildet.
Heimet Als Heimet (oft im Diminutiv: Heimetli, seltener: Heimen oder Bergheimen) bezeichnet man in der Schweiz ein kleines Bauerngut. Historisch oft auch als Wohnrecht für die Altbauern als sogenanntes Elternheimet.
Heuerhaus Als Heuerhäuser werden die zu einem Bauernhof gehörenden Wohngebäude für Bedienstete, insbesondere in den HeidenNordwestdeutschlands bis nach Ostfriesland bezeichnet.
Hotzenhaus Das Hotzenhaus (oder Hotzenhof) ist eines der typischen Schwarzwaldhäuser, wie sie besonders im Hotzenwald im südlichen Schwarzwald in vergangenen Jahrhunderten Verwendung fanden. Das Hotzenhaus ist ein Eindachhaus, das heißt, das ganze Wohnhaus und das Ökonomiegebäude – die Stallungen und die Scheune – sind alle unterer einem einzigen Dach vereint. Menschen, Tiere, das Erntegut, die Werkzeuge so wie das übrige ganze Hab und Gut der Bewohner verbergen sich unter der mächtigen Dachkonstruktion. Erhaltene Hotzenhäuser sind der Klausenhof in Herrischried und das Zechenwihler Hotzenhaus in Murg-Niederhof.
Hórreo Ein Hórreo ['oreo] (von latein.: horreum und mitunter auch „Hórrero“ geschrieben) ist ein traditioneller Speicherbau für Feldfrüchte (z. B. Mais), wie er vornehmlich in Nordportugal als espigueiro (von portugiesisch espiga = „Ähre“) und in den spanischen Regionen Asturien, Galicien, Kantabrien und im Norden der Provinz León zu finden ist. In der Funktion entspricht er dem bayerisch-österreichischen Getreidekasten. Die kleineren Hórreos wurden meist von nur einer oder zwei Familien genutzt; die längeren Exemplare waren jedoch in der Regel dörfliche Gemeinschaftsspeicher.
Irisches Sweathouse Irische Sweathouses (deutsch „Schwitzhäuser“) sind kleine, nicht selten bienenkorbförmige vorzeitliche Strukturen aus Feldsteinen mit Kraggewölben. Sie haben Durchmesser und Höhen, die selten mehr als zwei Meter betragen. Die Zugänge sind Kriechgänge. Die meisten von jenen, die überlebt haben, boten nicht mehr als drei bis vier Personen Platz. Sie gleichen kleinen in Wällen errichtete „Höhlen“, in denen laut Berichten im 17. Jahrhundert viele Iren sogar gelebt haben sollen.

Der erste detaillierte Bericht über irische Sweathouses kam im späten 18. Jahrhundert von Latocnayem, einem Mann, der kein irisch sprach.

Jagdhaus Jagdhaus oder Jagdhütte nennt man die Häuser, die als Standort für Jäger und die Jagdund Wildpflege errichtet sind.
Kate (Hütte) Kate oder Kotten war die Bezeichnung eines einzelnen einfachen Wohnhauses oder einer einzelnen Werkstatt in oder abseits der dörflichen Gemeinschaft. Meistens waren sie von Kötternbewohnt, deren Wohnrecht eine Form des Deputatlohns darstellte.
Kažun Das Kažun (plur. Kažuni) ist eine im kroatischen Teil Istriensvorkommende Art eines aus Trockenmauerwerk errichteten bis zu 30 m² großen runden oder eckigen Steingebäudes mit einer Decke aus Kraggewölbe.
Kellergasse Der Begriff Kellergasse, auch Kellertrift, wird vorwiegend in Österreich verwendet und bezeichnet die besonders in Weinbauregionen oftmals als Hohlweg ausgebildete Gasse, an der sich die Weinkeller und Presshäuser befinden
Kellerstöckl Unter Kellerstöckl versteht man in Österreich ein landwirtschaftlich genutztes Gebäude, vornehmlich in Weinbaugebieten (→ Weinbau in Österreich).
Kelter Eine Kelter (von lateinisch calcatorium, deutsch Fußtretung, nach der anfangs üblichen Arbeitsweise, das Pressgut barfüßig zu zerstampfen), in Graubünden, Südtirol und Schwaben Torkel oder Torgg(e)l, in der Ostschweiz und in der Oberrheinregion Trotte genannt, ist eine Pressezur Gewinnung von Frucht- und Obstsäften, auch als Vorstufen von Weinund vergorenem Most. Zur Verstärkung des Pressdrucks werden dabei unterschiedliche mechanische Umsetzungsverfahren (Hebel, Zahnräder usw.) sowie Antriebsverfahren (Muskelkraft von Tier und Mensch, elektrische Energie usw.) benutzt. Moderne Keltern verwenden zum Pressen Druckluft und/oder Unterdruck.
Kitting Ein Kitting ist ein alter bäuerlicher Speicherbau. Diese Bauten kommen vor allem im heutigen mittleren und südlichen Burgenland (Heanzenland) vor.
Klete Die Klete war in Preußisch Litauen und Ostpreußen der Raum, in dem die haltbaren Vorräte aufbewahrt wurden. Als Kornhaus und Speicher wurde die Klete im Sommer auch als Wohnung oder hölzernes Gartenhaus genutzt. Um Getreide vor Feuchtigkeit zu schützen, wurde sie oft auf Steinen errichtet. In Lettland war sie die klēts.
Koven (Gebäude) Koven oder Koben (Mehrzahl: Koeben, Koebens, Koems) ist ein alter niederdeutscher Name für eine Stallung für Schweine, Schafe, Erntevorräte oder landwirtschaftliche Geräte. Man nannte sie auch Schünens oder Scheuern, wobei letzterer Ausdruck eng verwandt mit Scheune ist.
Kreuzgiebelhaus Das Kreuzgiebelhaus ist eine Hofform, bei der der Wirtschaftstrakt (Ökonomiegebäude) traufständig, also längs an der Seite des Hauses angebaut ist. Die sich daraus ergebende T-förmige Dachausmittlung mit dem Kreuzgiebel unterscheidet diese Bauform vom L-förmigen Zweiseithof (Hakenhof).
Laimes Laimes sind kleine bis große Speicher, die vorwiegend in Oberschlesien verbreitet sind/waren, aber auch im östlichen Niederschlesien. Der Name Laimes stammt vermutlich vom Wort Lehmhaus ab. Weitere Namen für die Speicher sind Lehmes und Lehmsel.
Laufstall (Viehwirtschaft) Der Laufstall ist ein Begriff aus der Landwirtschaft, speziell der Milchviehhaltung und bezeichnet einen Stall, in dem sich die Nutztiere im Vergleich zur Anbindehaltung frei bewegen können.

Viele landwirtschaftliche Betriebe wechseln von der Anbindehaltung zur Laufstallhaltung. Diese ermöglicht ein artgerechteres Sozialverhalten, erhöht den Tierkomfort und ist bei größeren Beständen effizienter. Die Tiere können sich im Stall frei bewegen.

Maiensäss Maiensäss (bzw. Maiensäß), auch Maisäss (Maisäß), Maien,Vorsäss (Vorsäß), Hochsäß, Niederleger, Unterstafel, in Graubünden auch rätoromanisch acla, bezeichnet eine Sonderform der Alm/Alp: eine gerodete Fläche mit Hütten und Ställen. Auf jedem Maiensäss steht mindestens ein kleines Haus und ein Stall; als Ensemble weist es zuweilen einen dörflichen Charakter auf (Almdorf), insbesondere mit eigener Kirche. Ein Maiensäss liegt noch unter der Baumgrenze auf ca. 1200 bis 1600 Meter Höhe (Niederalpe/-alm). Die Mittel- und Hochalpen mit den Bergmähdern schließen darüber an.
Mas Als Mas wird im Süden Frankreichs und in Katalonien ein freistehendes bäuerliches Anwesen bezeichnet. Aus dem Provenzalischen und dem Katalanischen kann man es frei mit dem deutschen Begriff Gutshof übersetzen.
Masia Eine Masia ist ein typisches Landhaus in Katalonien, ist jedoch auf dem gesamten Gebiet des ehemaligen KönigreichesAragonien verbreitet.
Milchsammelstelle Milchsammelstellen (lokal in Süddeutschland auch Milchhäusloder Milchhäusle) waren früher Sammelstellen für die Landwirte eines gewissen Umkreises, an denen sie ihre Milch ablieferten. Von dort wurde sie gesammelt zum Großabnehmer transportiert.

Die meisten Milchsammelstellen wurden in den 1930er Jahren erbaut.

Pferch Bei einem Pferch (auch „Pförch“) handelt es sich um ein durch tragbare Zäune abgegrenztes, kleineres Weidestück. In ihm können zum Beispiel für die Nacht Schafe oder Ziegen zusammengetrieben, daher eingepfercht werden. Das einzelne, ursprünglich aus Flechtwerk gefertigte Zaunelement nennt man Hürde, im erweiterten Sinn auch den gesamten Pferch. Gelegentlich werden auch Paddocks als Pferch bezeichnet.
Pferdesolarium Ein Pferdesolarium ist ein technisches Gerät zur Bestrahlung eines Pferdes mit infrarotem und ultraviolettem Licht. Einige Geräte verfügen über Umluft-Systeme, Föne oder Leuchtmittel zur Lichttherapie.
Pinnetta Die Pinnetta (italienisch Capanno) ist ein in der Regel rundes, rurales Gebäude mit kegelförmigem Dach, das typisch für die Hirtenunterkünfte Sardiniens ist. Im Südosten der Insel (Provinz Ogliastra) werden diese Bauten Barracco genannt. Je nach Region kann die Pinnetta vollständig aus Trockenmauerwerk gebaut sein oder aus einer hüfthohen Steinmauer, auf der ein Spitzdach aus Holz und Schilf ruht. Form und Materialien sind nahezu identisch mit den alten Steinhütten der Nuraghenkultur.
Presshaus Presshaus (auch Kelterhaus) bezeichnet im Weinbau ein Bauwerk, in welchem der Gärbottich und die Weinpresse („Kelter“, auch „Torkel“ oder „Trotte“) untergebracht ist. Meistens liegt das Presshaus knapp unter dem Erdniveau und unmittelbar vor dem Lagerkeller, mit dem es durch den „Kellerhals“ verbunden ist.
Rauchhaus Rauchhaus ist eine besonders im norddeutschen Raum verbreitete alte Bauernhausform, die Wohnbereich und Stall unter einem Dach vereint (Hallenhaus).
Rundscheune Rundscheunen sind landwirtschaftliche Nutzgebäude (Scheunen, Schuppen oder Ställe) in runder oder polygonaler Form (Rotunde).
Rutenberg (Landwirtschaft) Ein Rutenberg (niederländisch: Roedenberg oder Hooiberg) ist ein überdachter, aber zu allen Seiten offener Erntestapelbau für nicht gedroschenes Getreide, Stroh oder Heu, der vor allem im nordwestdeutschen und niederländischen Raum verbreitet war. Archäologisch nachweisbar ist der Rutenberg in Europa bereits seit der Eisenzeit.
Räucherkate Eine Räucherkate (zunächst auch plattdeutsch Rookhus) ist ein im 18. und 19. Jahrhundert besonders im norddeutschen Raum verbreiteter Gebäudetyp. Es handelt sich um Häuser bzw. Gebäude, die zum Räuchern von Lebensmitteln dienten.
Schapenboet Eine Schapenboet (deutsch Schafscheune) ist eine besondere Scheunenart, die auf der niederländischen Insel Texel vorkommt.
Scheune Als Scheune (oberdeutsch auch Scheuer, Stadel, Schupfen, schweizerdeutsch Schüür, oberschwäbisch Schuir, Schopf, Gade) werden genutzte Speicher-Gebäude bezeichnet. Sie dient ebenso als Lagerraum für die vielfältigen Betriebsmittel (z. B. landtechnische Gerätschaften) und als überdachter Arbeits- und Werkraum für vor- sowie nachgelagerte Be- und Verarbeitungsschritte im landwirtschaftlichen Produktionsprozess (Warenaufbereitung, Fahrzeugreparatur und -wartung).
Schüttkau Schüttkau ist der Name für einen Pferch in Ostfriesland.

Die großflächigen Weiden im Marschland waren früher nur durch Bäche und Entwässerungsgräben begrenzt. Aus diesem Grund kam es vor, dass Vieh entlaufen konnte. Der Finder brachte das Tier zum Schüttkau, wo der Halter es dann abholen konnte.

Sennerei Die Sennerei ist der Bewirtschaftungsbetrieb der Sennwirtschaft.
Silo Ein Silo (der oder das, von spanisch: silo) oder Hochsilo ist ein großer Speicher für Schüttgüter. Silos werden zum Speichern von Zement, Kalksteinmehl, Kunststoffgranulat, Getreide, Futtermittelnund Ähnlichem verwendet.
Solstätte Eine Solstätte, auch Soelgut oder Hofessole genannt, war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine Hofstelle bzw. ein Siedlungsplatz eines zu einem Hofesverband gehörigen Hofes in einer Stadt oder auf dem Land, mit der bestimmte Rechte und Pflichten verbunden waren. Nach Grimms Deutschem Wörterbuch bezeichnet eine Solstätte ein unteilbares ländliches Gut.
Stabbur Ein Stabbur war ein Lebensmittelspeichergebäude auf einem norwegischen Bauernhof.
Stall Mit Stall (auch Stallung; eigentl. Standort, Stelle) bezeichnet man ein zur Unterbringung von Haustieren dienendes Gebäude.

In der Schweiz bezeichnet der Stall auch Wirtschaftsgebäude, welche zur kombinierten Unterbringung von Tieren und z. B. Heugebaut wurden, respektive gar einzig der Aufbewahrung des Letzteren dienen („Heustall“).

Stallscheune Eine Stallscheune ist ein Vorrats- und Wirtschaftsgebäude eines landwirtschaftlichen Betriebes, das die Funktionen des Stalls und die einer Scheune vereint, d. h. in dem sowohl Erzeugnisse wie Getreide, Stroh, oder Futter gelagert werden können, als auch ein Gebäudeteil für die Unterbringung von Vieh vorgesehen ist.
Sölde (Landwirtschaft)


Die Sölde (auch Selde) bezeichnet in Bayern und Österreich Hof und Grund eines Söldners (kein Soldat, sondern ein Kleinbauer, Häusler), der manchmal auch etwas Vieh besaß und in der Regel davon allein nicht leben konnte. Als Tagelöhner oder Handwerker musste er sich zusätzlichen „Sold“ hinzuverdienen. Anders als die Bauern hatten die Söldner meist auch keine Pferde. Deshalb mussten sie statt der Spanndienste Handscharwerkdiensteleisten. Bei den Sölden – im Gegensatz zu den Höfen der Bauern häufig auch als „Gütel“ oder „Gütl“ bezeichnet, also kleiner als ein Viertelbauer – wird unterschieden zwischen

  • dem Achtel-Hof/Gütl (Kleinhäusl)
  • dem Sechzehntel-Hof/Gütl (Leerhäusl oder Bausölde)
  • dem Zweiunddreißigstel-Hof/Gütl (gemeine oder bloße Sölde)
Tabaktrockenschuppen Ein Tabaktrockenschuppen (kurz: Tabakschuppen oder Schuppen) ist ein Gebäude, das der Trocknung von Tabakblättern dient.
Tazota Tazotas sind Feldsteinhütten in der historischen Region Doukkala in der heutigen Region Casablanca-Settat im Westen Marokkos.
Tholtan Ein Tholtan (plur. tholtans) ist die Ruine eines Kleinbauernhauses in Trockenmauerwerksbauweise auf der Isle of Man. Der Tholtan ist oft rund um die Hügel auf den Bergwiesen (auch in Gruppen) zu finden. Die Wände der Längsseiten, der stets ebenerdigen Bauten haben mitunter deutlich hervorstehende Steine über der Tür- und Fensterhöhe, an denen das Reetdach mit Seilen befestigt wurde. Die verlassene Höfe haben Trockenmauern, die nach über 100 Jahren noch intakt sind. In Cregneash Village im Süden der Insel, liegt ein landwirtschaftliches Freilichtmuseum mit rekonstruierten Tholtans.
Tiefstreustall Als Tiefstreustall wird ein Stall bezeichnet, bei dem die Rinder oder Schweine innerhalb einer nicht abgetrennten Fläche fressen, sich bewegen und liegen, der mit Stroh eingestreut wird. Eine Trennung von Urin und Kot erfolgt nicht, so dass bei Rindern mit einem Strohbedarf von circa drei Tonnen pro Großvieheinheit und Jahr sowie bei Schweinen mit circa neun Tonnen pro Großvieheinheit und Jahr gerechnet wird.
Torp (Haus) Torp ist ein schwedischer Begriff für einen einsam gelegenen, kleinen Bauernhof. Torp hat den gleichen sprachlichen Ursprung aus dem gemeingermanischen Wort wie das althochdeutschedorf, das englische thorp, das altisländische þorp und das holländische dorp. Torp wird jedoch heute nicht mehr mit „Dorf“ übersetzt, sondern kommt dem deutschen „Kate“ oder „Hufe“ am nächsten.
Treppenspeicher Der Treppenspeicher ist ein kleines Nebengebäude, in dem Waren gelagert werden. In das Obergeschoss des Speichers gelangt man in der Regel über eine außen am Giebel angebrachte Treppenanlage, die dem Gebäude seinen Namen gab.
Tretmiststall Ein Tretmiststall ist ein Stall, der hauptsächlich in der Bullenmast und der Mutterkuhhaltungvorzufinden ist. Es ist ein Stall mit zwei getrennten Funktionsbereichen. Im Liege- und Aufenthaltsbereich hat der Boden ein Gefälle zwischen 0 und 5 Prozent hin zum Fressbereich. Das im Liegebereich eingestreute Stroh (circa 2 kg pro Tier und Tag) wird von den Tieren durch ihr Gewicht vermischt mit Kot und Harn als Mist Richtung Fressbereich getreten, um von dort durch den Landwirt alle drei bis vier Tage entfernt zu werden. Durch das Eigengewicht der Tiere (welche mindestens 180 kg wiegen sollten) rutscht der Mist nach unten und der Landwirt muss nur oben neu einstreuen und unten ausmisten.
Tschardake Eine Tschardake (auch Maisdarre) ist eine Einrichtung zum Trocknen und Aufbewahren von Maiskolben.
Vorratsgrube Vorratsgrube (Erdmiete, Erdsilo oder Kegelstumpfgrube) bezeichnet eine Erdgrube, die eigens für die Vorratslagerung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, meist Getreide angelegt wurde. Prähistorische und mittelalterliche Vorratsgruben sind zugleich eine archäologische Quellengattung.
Weinberghaus Ein Weinberghaus oder Weinberghäuschen bezeichnet im Weinbau ein kleines Gebäude in einem Weinberg. Im Gegensatz zum Winzerhaus dient es nicht Wohnzwecken, der Unterbringung der Weinpresse oder der Lagerung der Weinfässer, sondern der Aufbewahrung von Handwerkszeug zur Bewirtschaftung des Weinberges. Es diente auch der Rebenwacht und bot Schutz bei Unwettern. Daher wird es oft auch als Wächterhäuschen bezeichnet. Häufig bestanden es aus einem Keller bzw. Untergeschoss und einem Obergeschoss mit einer Stube. Hier hielt der Besitzer oft Weingesellschaften ab. Die größte Zahl an Weinberghäusern wurde im 18. Jahrhundert gebaut. Besonders im 18. und 19. Jahrhundert entstanden neben rein funktionalen Bauten auch Repräsentations- und Wohngebäude, die über den wirtschaftlichen Interessen standen und deshalb auch Lusthausoder Belvedere genannt wurden. Sie geben einem Weinbaugebieteinen unverwechselbaren Charakter.
Windmühle Die Windmühle ist ein technisches Bauwerk, das mittels seiner vom Wind in Drehung versetzten Flügel Arbeit verrichtet. Am verbreitetsten war die Nutzung als Mühle, wodurch die Bezeichnung auf alle derartigen Anlagen übertragen wurde.
Winzerhaus Winzerhaus bezeichnet im Weinbau ein Bauwerk, in dem der Winzer wohnt. Oft war dort neben der Winzerwohnung auch noch die Weinpresse untergebracht und im Keller wurden die Weinfässer abgefüllt und gelagert.
Zehntscheune Als Zehntscheune oder Zehntscheuer wurde ein Lagerhaus zur Annahme und Aufbewahrung der Naturalsteuer Zehnt bezeichnet. In Baden-Württemberg und Bayern wird häufig der Begriff Zehntstadelverwendet. In Luxemburg spricht man von Zéintscheier oder Zéngtscheier. Häufig handelt es sich um Klosterscheunen, die ursprünglich im Eigenbetrieb der Klöster oder durch Grangien gebraucht wurden. Das Wort „Grangie“ leitet sich indirekt von Latein Grangarium(Getreidespeicher) ab. Auch herrschaftliche Domänen und adlige Güter bedienten sich derartiger Scheunen.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Amphiprostylos Ein Amphiprostylos (Griechisch, Plural Amphiprostyloi) ist eine der Grundrissformen des griechischen Tempels.

Der Amphiprostylos, eine Weiterentwicklung des Prostylos, besteht aus der Cella und Säulenstellungen an Front und Rückseite des Tempels (vgl. Vitruv III 2, 4). Die Cella kann Anten besitzen, Pronaos und Opisthodomkönnen ausgebildet sein. Je nach dem spricht man von amphiprostylem Antentempel oder amphiprostylen Doppelantentempel.

Antentempel Der Antentempel (lateinisch templum in antis) ist eine der ältesten und einfachsten Formen des griechischen Tempels. Er besteht aus einem rechteckigen Raum (Cella) mit Vorhalle (Pronaos). Die Vorhalle wird aus den Anten und zwei dazwischen angeordneten Säulen gebildet. Der Antentempel hat ein an Front und Langseiten umlaufendes Gebälk, wobei der Architrav oft durch eine weitere Steinschicht ersetzt wurde. Dies unterscheidet ihn vom Naos eines Ringhallentempels (Peripteros), bei dem das Gebälk des Pronaos meist an den Antenecken endet. Als Antentempel sind etwa das Schatzhaus der Athener in Delphi oder der Dionysostempel in Milet anzusprechen. Auch die Römer übernahmen den Bautyp, der daher mindestens bis ins 3. Jahrhundert im ganzen Mittelmeerraum verbreitet war. Als Antentempel sind etwa das Schatzhaus der Athener in Delphioder der Dionysostempel in Milet anzusprechen. Auch die Römer übernahmen den Bautyp, der daher mindestens bis ins 3. Jahrhundert im ganzen Mittelmeerraum verbreitet war.
Astylos Astylos bedeutet wörtlich „ohne Säule“. Dieser Tempel ist wie ein einfacher Antentempel aufgebaut, jedoch ohne Säulen zwischen den Anten. Verzichtete man bei dem Bau auf die Anten, spricht man von einem Megaron. Der Astylos ist die einfachste bekannte Form des überdachten Tempelbaus. Sie ist nichtgriechischen (vorgriechischen) Ursprungs, und auch schon in mykenischer Zeit vorzufinden.
Dipteros Der Dipteros (von griech. δίπτερος – zweiflügelig) ist ein Typus des griechischen Tempels. Er ist an allen vier Seiten von zwei Säulenkränzen (griech. Peristasis) umgeben. Indem man die Säulenstellung gegenüber dem Peripteros verdoppelte, ergaben sich Fronten und Rückseiten von mindestens acht Säulen. Zusätzliche Säulenreihen können an Front und Rückseite eingeschoben sein. Eine Abart bildet der Pseudodipteros, bei dem die innere Säulenstellung weggelassen ist.
Doppelantentempel Ein Doppelantentempel ist ein Typus des griechischen Tempels. Er unterscheidet sich vom Antentempel dadurch, dass auf der Rückseite des Naos oder der Cella eine Rückhalle (der Opisthodom) vorhanden ist. Diese wird genauso wie die Vorhalle (der Pronaos) aus den Anten, das heißt den verlängerten Seitenwänden der Cella, und zwischen den Anten stehende Säulen gebildet. Im Unterschied zur Vorhalle ist die Rückhalle nicht durch eine Tür mit der Cella verbunden.
Etruskischer Tempel Der etruskische Tempel (lat. templum tuscanum) ist ein weitverbreiteter Typ der antiken Tempelarchitektur Italiens und die bisher am besten dokumentierte Gebäudeform der Etrusker.
Felsentempel Felsentempel ist eine zusammenfassende Bezeichnung für Höhlentempel, für monolithische Tempel, die aus dem Fels herausgeschlagen worden sind und frei im Raum stehen, sowie für Tempelanlagen, die in einem Felsenhof liegen. Auch Mischformen kommen vor, bei denen ein Teil des Tempels, zum Beispiel das Heiligtum, in den Fels geschlagen ist, während Vorhallen und Skulpturen vor dem Tempel aus dem anstehenden Gestein herausgeschlagen oder als gebaute Architektur ergänzt wurden. Monolithische Tempel sind aus dem frühen Indien (Kailasanatha von Ellora) und aus Altamerika (Machu Picchu, Malinalco) bekannt.
Friedenspagode Eine Friedenspagode ist ein buddhistischer Stupa und soll dazu beitragen, dass alle Menschen gemeinschaftlich nach Frieden auf der Welt streben – ungeachtet ihrer Herkunft und Glaubensrichtung. Die meisten Friedenspagoden wurden unter der Leitung von Nichidatsu Fujii (1885–1985) gebaut, einem Mönch aus Japan und Gründer des buddhistischen Ordens Nipponzan-Myōhōji. Durch sein Treffen mit Mahatma Gandhi 1931 inspiriert, entschied sich Fujii, sein Leben einer gewaltfreie Zukunft der Menschen zu widmen. 1947 begann er mit dem Bau von Friedenspagoden als heilige Stätten für den Weltfrieden.
Gallo-römischer Umgangstempel Gallo-römischer Umgangstempel ist die moderne Bezeichnung eines spezifischen Tempeltyps, der vor allem in den gallischen, germanischen und britischen Provinzen des römischen Reiches vorkam. Es sind die Regionen, die vorher weitestgehend von der keltischen Kultur geprägt waren. Möglicherweise erforderten die Kultpraktiken in diesen Religionen diese spezielle Bauform.
Gegentempel Der Gegentempel (oder Gegenkapelle) ist eine an der Rückseite eines ägyptischen Tempels angebaute Kultstelle. Sie diente für Außenstehende zur Anbetung der Gottheit, die sich für gewöhnlich im Tempelinneren im Sanktuar befand. Das Bild der Gottheit war an der Außenwand angebracht und oft durch einen Metallbelag hervorgehoben. Gelegentlich wurde das Bild auch von einem kioskartigen Anbau oder einem kleinen Tempel geschützt.
Griechischer Tempel Der griechische Tempel (altgriechisch ὁ ναός ho naós „Wohnung“; inhaltlich nicht gleichzusetzen mit dem lateinischen templumTempel“) ist ursprünglich das ein Kultbild bergende Gebäude eines griechischen Heiligtums. Er diente im Allgemeinen nicht dem Kult, da die Gottesverehrung ebenso wie Opfer im Freien stattfanden, konnte aber Weihgeschenke oder Kultgerät aufnehmen. Er ist der bedeutsamste und am weitesten verbreitete Gebäudetypus der griechischen Baukunst. Nicht zum griechischen Tempel im eigentlichen Sinne werden Tempelbauten gezählt, die in den hellenistischenReichen des Ostens oder Nordafrikas errichtet wurden und den je lokalen Bautypen verpflichtet blieben, auch wenn griechische Gestaltungsweisen zum Tragen kamen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an griechisch-parthische Bauten, die Tempel Baktriens oder die in ägyptischer Tradition stehenden Bauten des ptolemäischen Reiches. Die Grundlagen für die Entwicklung des griechischen Tempels wurden zwischen dem 10. Jahrhundert v. Chr. und dem 7. Jahrhundert v. Chr. gelegt. In seiner einfachsten Form als Naos konnte er ein einfacher Schrein mit vorgezogenen Längswänden sein, der eine kleine Vorhalle besaß. In der Frühzeit bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. gab es auch die Form als Apsidenbau mit mehr oder minder halbrunden Rückseiten. Der rechteckige Bautypus setzte sich jedoch durch. Indem dieser kleine Grundbau um Säulen erweitert wurde, legten die Griechen den Grundstein für Entwicklung und Formenvielfalt ihrer Tempel.
Hekatompedon Als Hekatompedon (Neutrum zu griechisch ἑκατόμπεδος ‚hundertfüßig‘, aus hekaton ἑκατόν ‚hundert‘ und pous πούς ‚Fuß‘, auch Hekatompedos) bezeichnet man seit der Antike griechische Tempel, die eine Länge von 100 Fuß besaßen. Oftmals ist diese Angabe auch nur auf die Länge der Cella, des inneren Hauptraums eines Tempels bezogen, während der Tempel selbst wesentlich länger sein konnte.
Hypäthraltempel Als Hypäthraltempel (griechisch ὑπαίθριος „unter freiem Himmel“) bezeichnet man einen Tempel, dessen Cella – beim Hypäthraltempel Sekos genannt – nicht überdacht war. Ein frühes Beispiel hierfür war der archaische Dipteros der Artemis von Ephesos, der wohl als Hypaithros konzipiert war. Antike
Monopteros (Tempel) Ein Monopteros (griechisch ὁ μονόπτερος, von μόνος, monos „nur, einzig, allein“, und πτερόν, pteron „Flügel“; Plural fachsprachlich Monopteroi, deutsch auch Monopteren) ist ein Rundbau mit Säulen, der nach modernem Sprachgebrauch im Unterschied zur Tholos keine Cella – einen geschlossenen Innenraum – besitzt. In der griechischen und insbesondere der römischen Antike konnte der Begriff auch für die Tholos verwandt werden.
Pagode Eine Pagode (chinesisch 塔, Pinyin ) ist ein markantes, mehrgeschossiges, turmartiges Bauwerk, dessen einzelne Geschosse meist durch vorragende Gesimse oder Dachvorsprünge voneinander getrennt sind. Gebäude dieser Art sind in Vietnam, China, Nepal, Burma, Japan und Korea zu finden. Die Herkunft des Wortes Pagode ist nicht sicher geklärt. Entsprechende Bauwerke wurden im antiken Indien, in Sanskrit als स्तूप (stūpa) bezeichnet, in Pali heißen sie thupa. Die chinesische Bezeichnung Ta stammt ursprünglich aus Pali (thap in der antiken chinesischen Aussprache). Die Pagode hat zwei wesentliche Ursprünge: der indische Stupa und das traditionelle chinesische Wohngebäude.
Peripteros Peripteros (griech. ὁ περίπτερος <ναός> - der "ringsbeflügelte" Tempel, auch Peripteraltempel oder Ringhallentempel genannt), ist ein Typus des antiken Tempels, bei dem die Cella von einem durch einen Säulenkranz (Peristasis) begrenzten Umgang (Pteron) umgeben ist.
Podiumstempel Als Podiumstempel bezeichnet man eine bestimmte Form des antiken Tempelbaus, bei der der Baukörper sich auf einem ausgeprägten Podium als Unterbau erhob.
Prostylos Als Prostylos bezeichnet man einen Typus des griechischen Tempels. Beim Prostylos ist dem Pronaos, der Vorhalle eines Antentempels, oder der Cella eines Tempels bei fehlendem Pronaos auf ganzer Breite eine Säulenreihe vorgestellt (vgl. VitruvIII 2, 3). Diese Säulenstellung kann auch um Säulen an den Flanken erweitert werden, so dass prostyle Vorhallen von beispielsweise 4 × 2 Säulen entstehen. Ein Beispiel hierfür ist der hellenistische Tempel im Heiligen Bezirk von Dodona. Einfache Prostyloi sind etwa der Tempel A auf Paros, das Schatzhaus von Gela in Olympia, der Tempel des Apollon Patroos auf der Athener Agora, der Demetertempel in Milet oder der Zeus-Sosipolis-Tempel in Magnesia.
Pseudodipteros Als Pseudodipteros bezeichnet man einen Typus des griechischen Tempels.
Pseudoperipteros Ein Pseudoperipteros ist eine Form des griechischen Tempels. Die Bezeichnung ist durch Vitruv (de architectura 4.8.6) belegt.

Als Pseudoperipteros wird ein Tempel bezeichnet, dessen peripteraler Säulenkranz (Peristasis) an den Langseiten sowie meist an der Rückseite zu vorgeblendeten Halbsäulen oder Wandsäulen reduziert wurde. Ein Umgang, Pteron, um die Cella existiert in Wirklichkeit damit nicht.

Sonnentempel Sonnentempel dienten in vorgeschichtlicher Zeit als genaue astronomische Hilfsmittel zur Bestimmung der Jahreszeiten. Sie waren nach der Sonne ausgerichtet, so dass der Tag der Sommer- oder Winter-Sonnenwende feststellt werden konnte.
Stufentempel Stufentempel ist eine Sammelbezeichnung für Bauwerke früherer Hochkulturen oder buddhistischer Stupas, die in Form übereinander liegender, nach oben verjüngter hoher Terrassen oder einer abgestuften Pyramide errichtet sind. Die bedeutendsten finden sich in Vorderasien, Südasien und Mittelamerika. Am höchsten Niveau befindet sich meist das Heiligtum einer Gottheit.
Taltempel Ein Taltempel ist ein altägyptisches Tempelgebäude, das zu einem Pyramidenkomplex gehörte und durch einen Aufweg mit einem Pyramidentempel verbunden war. Er wurde ab Snofru und bis zum Ende der 12. Dynastie am Fruchtlandrand und Kanalufererrichtet.
Tholos Die Tholos (griechisch ἡ θόλος, daher fachsprachlich Femininum, allgemeinsprachlich auch Maskulinum;[1] Plural Tholoi) war in der griechisch-römischen Antike ursprünglich ein sakraler Rundbau mit oder ohne Säulenumgang. Der Begriff wurde später auf jeden Rundbau und insbesondere das runde Dach ausgedehnt. Daher konnten runde Profanbauten ebenfalls Tholos genannt werden. In römischer Zeit konnte Tholos (lateinisch tholus) auch den runden Grabbau bezeichnen
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Apsiskirche Die Apsiskirche ist ein wichtiger Grundrisstyp im mittelalterlichen Dorfkirchenbau. Grundsätzlich unterscheiden sich die Grundrisstypen von Dorfkirchen nach dem Ostabschluss, entweder mit einer halbrunden Apsis oder mit einer geraden Altarwand, sei es des eingezogenen Chors oder sei es des Langhauses. Auch die Apsissäle und die Chorturmkirchen haben eine Apsis. Sie haben aber ihre eigenen Fachbegriffe, so dass als Apsiskirchen nur die drei- oder vierfach gestaffelten Grundrisse bezeichnet werden (Apsis, eingezogener Chor und Langhaus, ohne schiffsbreiten Westbaudreiteilig, mit Westbau vierteilig).
Apsissaal Der Apsissaal ist einer der vier Grundrisstypenim Dorfkirchenbau der Romanik. Er besteht aus dem einschiffigen Langhaus mit anschließender Apsis, also aus zwei Bauteilen. Der Apsissaal verfügt nicht über den schiffsbreitenquerrechteckigen Westturm. Türme (eingezogene Türme und Dachtürme) sind spätmittelalterliche bzw. barocke Anbauten.
Artikularkirche Artikularkirche ist die Bezeichnung evangelischer Holzkirchen in der Slowakei (früher Oberungarn).

Die Türkenangriffe zwangen Kaiser Leopold I., den protestantischen Christen gewisse Freiheiten einzuräumen. Daher durften evangelische Gemeinden nach den Beschlüssen des Ödenburger Landtagesvon 1681 außerhalb der Stadtmauern auf einem festgelegten Standort Kirchen errichten, die weder Turm noch Glocken haben durften. Sie mussten ohne Steine, Ziegel und Metallnägel gebaut werden (Beschlüsse »Artikuli« 25 und 26). Zusätzlich sollte nur eine Kirche in jeder königlichen Freistadt und höchstens zwei Kirchen in jedem Komitat erbaut werden. Als Folge dieser Beschlüsse entstanden insgesamt 38 evangelische Kirchen.

Auvergnatische Pyramide Unter auvergnatische Pyramide versteht man die charakteristische Ausgestaltung der Ostpartie bei den romanischen sechs noch erhaltenen Hauptkirchen in der basse Auvergne, oder Limagne, eine Landschaft um die Stadt Clermont-Ferrand (Frankreich). Der Bautypus ist auch unter auvergnatische Romanik oder auvergnatische Bauschulebekannt.
Basilika (Bautyp) Basilika (von altgriechisch βασιλικὴ στοά basiliké stoá, deutsch ‚Königshalle‘, lateinisch basilica domus) war ursprünglich der Name großer, für Gerichtssitzungen und Handelsgeschäfte (z. B. als Markthalle) bestimmter Prachtgebäude.
Beinhaus Das Beinhaus, auch Ossarium oder Ossuarium (lateinisch os = Knochen), ist ein überdachter Raum, der zur Aufbewahrung von Gebeinen bestimmt ist. Der Begriff Karner, auch Carnarium, Gerner, Kärnter, mancherorts auch „Seelhaus“[1] und anders[2] genannt, bezeichnet eine auch als Beinhaus genutzte Kapelle. Mancherorts hat die Anlage zwei Ebenen, die obere als Andachtsraum, die untere als Beinkeller. Im Kanton Schwyz in der Zentralschweiz wird für eine Friedhofskapelle, die zugleich Aufbahrungsraum und Beinhaus ist, der Begriff Kerchel verwendet (wie der Kerchel von Schwyz oder jener von Muotathal).
Bettelordenskirche Die Kirchenbauten der Bettelorden bilden einen eigenen Typus innerhalb der Architekturgeschichte. Die Bettelordensarchitektur begann im 1. Viertel des 13. Jahrhunderts und erreichte im 14. Jahrhundert eine hohe Blüte.
Brückenkapelle Eine Brückenkapelle bzw. Brückenkirche ist ein Kirchengebäude, das zum göttlichen Schutz von Brücken und Reisenden errichtet wurde. Besonders verbreitet waren Brückenkapellen bzw. -kirchen im Mittelalter, als viele Brücken über große Flüsse mit einer kleinen Kapelle auf einer Uferseite ausgestattet waren.
Burgkapelle Burgkapellen sind Kapellen, die auf Burgen errichtet wurden oder einer Burg zugehörig waren. Schlosskapellen befinden sich analog dazu auf Schlossanlagen. Sie dienten dazu, die religiösen Bedürfnisse der Burg- und Schlossherren sowie ihres Gefolges zu erfüllen, teilweise auch als Begräbnisstätte. Da die Errichtung und der Unterhalt einer Kapelle für den Burg- bzw. Schlossherren kostspielig war, gibt es Kapellen als eigenständige Bauwerke nicht auf jedem Adelssitz. Oft musste nur ein Nebenraum mit einem Altar ausreichen.
Burgkirche Burgkirche steht für das zu einer Burganlage gehörende Kirchengebäude.
Capilla abierta Der spanische Begriff Capilla abierta(manchmal auch Capilla de Indios) beschreibt die architektonische Bauform offener Kapellen, wie sie in Neuspanien seit dem 16. Jahrhundert, hauptsächlich von den Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner errichtet wurden, um nach der spanischen Eroberung Mexikosdie zahlreichen Angehörigen der indigenen Völker missionieren zu können.
Chorquadratkirche Die Chorquadratkirche ist eine der vier Grundrisstypen im Dorfkirchenbau der Romanik. Sie besteht aus dem einschiffigenLanghaus mit anschließendem eingezogenem Chor. Ob ein Turm vorhanden ist oder nicht hat keine Auswirkung auf den Grundrisstyp. Kennzeichnend ist dagegen der geradeAbschluss des Chores, ohne dass sich eine Apsis anschließen würde.
Chorturm Ein Chorturm ist ein über dem Chor(Altarraum) einer Kirche errichteter Kirchturm, der häufig auch als Glockenturm dient. Kirchen mit einem solchen Chorturm werden Chorturmkirche genannt. Dieser Bautyp entstand in der Zeit der Romanik und war im Mittelalter vor allem in ländlichen Gegenden in Mittelhessen, in Thüringen, Sachsen, Mittel- und Süddeutschland, im Elsass, in Österreichund in Skandinavien bei kleineren Kirchen verbreitet. In manchen Gegenden hielt sich diese Form über das Ende des Mittelalters hinaus.
Christianisiertes Megalithmonument Christianisierte Megalithmonumente sind Dolmen (französisch dolmen christianisé) oder Menhire (französisch menhir christianisé), auf denen ein Kreuz angebracht wurde (Dolmen von Cruz-Menquen) oder die zu Kapellen umgebaut wurden. In den Ländern an der Atlantikküste wurden sie auch in Gottesdienste und Prozessionen einbezogen.
Coemeterialbasilika Eine Coemeterialbasilika (von coemeterium lat. ‚Ruhestätte‘, aus altgriechisch κοιμητήριον, ‚Schlafraum‘, ‚Ruheort‘) ist eine Kirche oder Basilika, die in erster Linie zur Belegung mit Gräbern dient und deshalb auch als Begräbnisbasilika oder überdachter Friedhof (coemeterium subteglatum) bezeichnet wird. ‚Coemeterialbasilika‘ fungiert als Oberbegriff für Friedhofskirchen im Allgemeinen und für Umgangsbasiliken, die vor allem in Rom während des 4. Jahrhunderts errichtet wurden.
Doppelkapelle Die Doppelkapelle oder auch Doppelkirche (im weiteren Sinne) ist ein Bauwerk mit zwei übereinander angeordneten gemeinsam genutzten Kulträumen bzw. Kapellenunterschiedlicher liturgischer Funktion. Meist befindet sich über einer Begräbniskapelle im Untergeschoss eine Feierkirche im Obergeschoss.
Doppelkirche Als Doppelkirche im engeren Sinne wird ein Kirchengebäude bezeichnet, das aus zwei getrennten Hauptschiffen besteht. Diese können durch nachträgliche Aufteilung einer Kirche mittels einer Zwischenwand entstanden sein oder wurden separat über-, neben- oder hintereinander gebaut.
Dorfkirche Dorfkirche ist die kunstgeschichtliche und volkskundliche Bezeichnung für das Kultgebäude einer dörflichen Gemeinde; kirchliche und staatliche Verwaltungskategorien verwenden diesen Begriff nicht. Entscheidend für die Begriffsbestimmung der Kunstgeschichte und der Volkskunde ist nicht der Rang der Kirche (Pfarr-, Mutter- oder Filialkirche, Kapelle), sondern die Gestaltung aus dem Wesen dörflicher Lebensweise. Sie ist in der Regel mittelalterlichen bis frühneuzeitlichen Ursprungs und oft Siedlungskern des Dorfes. Nicht alle Kirchen auf dem Land sind daher Dorfkirchen; abgesehen von Kloster- und Wallfahrtskirchen können auch die meisten ländlichen Kirchen der späteren Neuzeit nur mit Einschränkungen als solche bezeichnet werden.
Drei-Konchen-Chor Der Drei-Konchen-Chor (auch: Dreikonchenanlage, Trikonchos oder Kleeblattchor) ist eine bestimmte Grundrissform in der mittelalterlichen Architektur von Kirchengebäuden.
Dreiapsidenkirche Eine Dreiapsidenkirche ist eine Kirche mit drei Apsiden, in denen meist jeweils ein Altar stand. Während die Pfarrkirchen des Mittelalters meist nur eine Apsis hatten, waren drei Apsiden in der Regel größeren und bedeutenderen Kirchenbauten wie Kathedralen, Klosterkirchen, Prioratskirchen, Stifts- und Kollegiatkirchen etc. vorbehalten.
Dreikirchenbasilika Die Dreikirchenbasilika (georgischსამეკლესიანი ბაზილიკა, samek’lesiani basilik’a) ist eine besondere Bauform einer dreischiffigen Basilika, bei der die drei nebeneinanderliegenden Schiffe durch raumhohe Wände getrennt und untereinander nur durch Türen zugänglich sind. An der Ostseite enden die schmalen Seitenschiffe an kleinen Altarapsiden. Häufig sind sie durch einen Umgang entlang der Westwand verbunden. Diese vermutlich aus liturgischenGründen eingeführte Raumanordnung bildete sich Mitte des 6. Jahrhunderts in Georgien heraus und war bis Anfang 11. Jahrhundert besonders in der ostgeorgischen Region Kachetien verbreitet.
Fachwerkkirche Eine Fachwerkkirche ist ein Kirchengebäude, dessen tragende Elemente wie beim Fachwerkhaus Holzbalken sind. Sie sind methodisch eine Untergruppe der Holzkirchen.
Feldkirche Eine Feldkirche oder Feldkapelle (Flurkapelle) wurde abseits der Siedlungen erbaut. Während größere Kirchen oftmals als Pfarrkirche für einen weiten Umkreis von Dörfern dienten, waren Feldkirchen und -kapellen häufiger Ziele oder Stationen von Wallfahrtenund Prozessionen.
Feldsteinkirche Feldsteinkirchen sind aus Geschieben – im Bereich der Fundamente und Grundmauern teils auch aus Findlingen – erbaute Kirchen, meist Dorfkirchen. Die auf den Feldern abgesammelten und an die Feldränder transportierten Findlinge werden in Nordostdeutschland traditionell auch Feldsteinegenannt. Eines der repräsentativsten Beispiele für einen Monumentalbau ist die Klosterkirche Zinna.
Friedhofskapelle Eine Friedhofskapelle beziehungsweise Friedhofskirche ist ein zu gottesdienstlichen oder anderen Bestattungszeremonien bestimmter Kirchenbau auf einem Friedhof. Die Kirchen sind in den selteneren Fällen vollwertige Kirchen (im sakralen Sinne), dienen also im Allgemeinen speziell den Begräbnisfeierlichkeiten, nicht allgemeinem Gottesdienst. Die Vorläufer der Friedhofskapellen finden sich nördlich der Alpen seit der Romanik, schon als zweigeschossige Bauten. Das Untergeschoss diente der Aufbewahrung ausgegrabener Gebeine (Karner, Beinhaus, Ossuarium), das Obergeschoss als Altarraum für Totenmessen. Diese Bauformen waren im Alpenraum häufig anzutreffen, gerieten aber mit der Zeit außer Gebrauch.

Friedhofskapellen im heutigen Sinn entstanden seit dem 18. Jahrhundert allmählich mit der Abschaffung der von den um die Ortskirchengebäude mit herum gruppiertem Kirchenfriedhof (Kirchhof), und der damit verbundenen Verlagerung der Bestattungsplätze in von der Ortslage entfernter gelegene Friedhöfe.

Färöische Holzkirchen Die Färöischen Holzkirchen (färöisch: trækirkja, Pl. trækirkjur) aus dem 19. Jahrhundert gehören zu den architektonisch wichtigsten Baudenkmälernder Färöer. Im engeren Sinne werden hierunter die Kirchengebäude verstanden, die zwischen 1829 und 1847 errichtet wurden.
Fünfapsidenkirche Eine Fünfapsidenkirche ist eine Kirche mit fünf Apsiden. Die Apsiden sind oft unregelmäßig auf mehrere Gebäudeseiten verteilt, anders als bei der Dreiapsidenkirche, bei der alle Apsiden typischerweise auf einer Gebäudeseite liegen, und dem Tetrakonchos, bei es dem jeweils eine Apsis pro Seite gibt.
Grabeskirche (Nachbildung) Als Grabeskirche (auch: Heilig-Grab-Kirche, Heiliggrabkirche bzw. Grabeskapelle, Heilig-Grab-Kapelle, Heiliggrabkapelle) wird im Christentum nicht nur die eigentliche Jerusalemer Grabeskirche mit dem Heiligen Grab im engeren Sinn bezeichnet, sondern – analog zu den Nachbildungen des Heiligen Grabes – auch deren Nachbildungen.
Grabkapelle Eine Grabkapelle oder Grabkirche bezeichnet in der Regel ein Mausoleum oder ein Kirchengebäude, das vor allem als Grablege von Adels- oder Bürgerfamilien oder aber eines Hausklosters oder Stifts diente. Einige von diesen Kirchen werden auch heute noch nach ihrer Funktion benannt.
Hallenkirche Die Hallenkirche ist ein Bautyp einer Kirche, der durch die Gestalt des Langhausesgekennzeichnet ist. Dessen Schiffe sind von gleicher oder annähernd gleicher Höhe und meist unter einem gemeinsamen Dachvereinigt. Im Unterschied zur Basilika hat die Hallenkirche keinen Obergaden. Neben der Saalkirche, der Basilika und dem Zentralbaubildet dieser Bautyp einen der Grundtypen des christlichen Kirchenbaus. Wohl seit dem 9. Jahrhundert begann in Italiendie Entwicklung des dreischiffigen gewölbten Raumes im Bereich der Krypten.
Heiligenhäuschen Ein Heiligenhäuschen ist ein religiöses Kleinbauwerk zum Schutz einer darin aufgestellten Heiligenfigur oder eines Heiligenbildes. Die Häuschen stehen an Straßen und Wegen, in freier Landschaft oder mitten im Ort. Man findet sie häufig an Wallfahrts- und Prozessionswegen, regional werden sie auch Prozessionshäuschen, Altar- oder Andachtshäuschen oder Kapellenbildstöckegenannt und zu den Bildstöcken gezählt.
Hirsauer Bauschule Die Hirsauer Bauschule ist eine als Hypothese angenommene Bautradition der deutschen Romanik, basierend auf der Hirsauer Reform, die Abt Wilhelm von Hirsau in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts in Kloster Hirsau einführte. Spätere Bauten wären bewusst in den Formen der Hirsauer Klosterkirche gebaut worden, um den Geist der Kirchen- und Klosterreform baulich auszudrücken.
Holzkirche Eine Holzkirche ist ein aus Holz gebautes christliches Sakralgebäude, das hauptsächlich für Gottesdienste verwendet wird. Sie ist zu unterscheiden von Kirchen aus Fachwerk (Fachwerkkirchen), die nicht ausschließlich aus Holz gebaut sind, sondern bei denen die Gefache mit anderem Material wie Mauerwerk oder Lehm und Strohmatten ausgefüllt sind.
Kameralamtsstil Der Kameralamtsstil (auch Finanzkammerstil) bezeichnet einen Typus evangelischer Kirchen in Württemberg, die im 19. Jahrhundert im Sinne eines Musterplans von staatlichen Baubeamten als Kameralbau erstellt wurden. Dieser Baustilhatte seinen Höhepunkt in den 1830er und 1840er Jahren. Diese auf Ihre Funktionalität bedachten Gebäude wurden auf Staatskosten errichtet. Dieser Normplan eines Emporensaals war in seiner Anlage in der Regel symmetrisch, ein rechteckiger Saalbau mit auf beiden Längsseiten angebrachten Emporen und einem Mittelgang. Der Turm lag über dem Haupteingang und die Sakristei befand sich an der gegenüberliegenden Seite.
Kapelle (Kirchenbau) Eine Kapelle ist eine baulich kleine Bet-, Gottesdienst- oder Andachtsräumlichkeit. Es kann sich um ein freistehendes Kirchengebäude handeln oder um einen Raum in einem größeren Gebäude. Innerhalb von (größeren) Kirchen sind Kapellen gottesdienstliche Nebenräume, die unterschiedliche Funktionen haben können. Kapellen sind zum Teil privat errichtet.

Das Kirchenrecht der römisch-katholischen Kirche unterscheidet zwischen einer Kapelle (lateinisch oratorium) und einer Privatkapelle (lateinisch sacellum (privatum)). In einigen Freikirchen wird die gottesdienstliche Versammlungsstätte der Gemeinde Kapelle genannt.

Katholikon Das Katholikon (von altgriechisch Καθολικον katholikon ‚das Allgemeine‘) ist die Hauptkirche eines orthodoxen Klosters.

Auch der Gemeinderaum einer orthodoxen Kirche, der sich zwischen dem Narthex und dem Sanktuar befindet, wird als Katholikon bezeichnet

Keeill Ein Keeill (auch Keeil; irisch: Cill) ist eine primitive frühchristliche Kapelle bzw. ein Oratorium der Iroschottischen Christen auf der Isle of Man aus der Zeit vor der Einführung des auf Rom zentrierten kirchlichen Systems im 12. Jahrhundert. Der Gesamtplan einer Keeill erinnert an frühkirchliche Einfriedungen in Irland, die aus einem älteren Rath entstanden und sicher Modell gestanden haben. Im 6. Jahrhundert entstand eine Klasse von Geistlichen, unabhängig von den Klöstern. Diese Einsiedler sind als Culdeer (von Cele De, Diener Gottes) bekannt und galten als Erbauer der Keeills. Neuere Analysen legen jedoch nahe, dass der Bau der Keeills erst Ende des 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts n. Chr. begann und im späten 13. Jahrhundert endete. Die Neudatierung der Keeills bedeutet, dass sie innerhalb des Zeitraums der skandinavischen Besiedlung der Insel entstanden. Auf der Isle of Man waren einst über 200 Keeills vorhanden. Von etwa 170 sind die Standorte bekannt. Heute sind nur noch die Fundamente von 35 Keeills erhalten, die eine Vorstellung von ihrem ursprünglichen Aussehen geben.
Kirchenburg Die Kirchenburg ist eine besondere Bauform einer Kirche, die neben der Religionsausübung von den ansässigen Dorf- oder Ortsbewohnern auch als Rückzugs- und Verteidigungsbau genutzt wurde (Funktion der Fliehburg). Von einer Kirchenburg spricht man, wenn die Kirche von eigenen Verteidigungsanlagen, etwa Mauern mit Türmen oder Gaden umgeben ist. Eine mit vergleichsweise einfachen Wehrvorrichtungen ausgestattete Kirche nennt man dagegen Wehrkirche.
Kirchengebäude im nubischen Mittelalter Die Kirchengebäude sind die am besten erforschte Architekturform des nubischen Mittelalters im Norden des Sudan. Es sind fast 200 Kirchen bekannt. Sie datieren von etwa 500 bis 1400. Die meisten Kirchen wurden im Gebiet des christlichen Reiches Makuria erforscht, vor allem in dessen nördlicher Provinz, dem ehemals unabhängigen Nobatia (Unternubien). Einige von ihnen sind noch heute gut erhalten. Aus dem Gebiet von Alwa im Süden sind dagegen viel weniger Kirchenbauten bekannt, auch sind diese kaum noch erhalten. Aus mittelalterlichen Quellen erfährt man aber, dass es auch dort mindestens 400 Kirchen gab.
Klus (Kapelle) Eine Klus ist die Bezeichnung für eine alte, kleine Kapelle. Oft wurde sie, wie ein Bauernhaus, in Fachwerkbauweise erstellt. Es handelt sich hier um eine plattdeutscheForm von Klause, Klausur.
Krankenhauskapelle Als Krankenhauskapelle (Krankenhauskirche, Anstaltskirche) bezeichnet man ein sakrales Bauwerk eines Krankenhauses. Es kann als Raum innerhalb des Krankenhausbaus oder auch einen separaten oder mit dem Hauptbau verbundenen Baukörper ausgeführt sein. Sein Zweck ist, Patienten, Angehörigen und auch Mitarbeitern Gelegenheit zur Besinnung und Ruhe im Krankenhausbetrieb zu geben. Dazu sind die Räume in der Regel besonders gestaltet. Krankenhauskapellen (Spitalkirchen im engeren Sinne) entstanden zuerst an den mittelalterlichen Hospitälern, im Sinne einer Stiftung, entweder integriert in die oft sehr großen Krankensäle (Beispiel Hôtel-Dieu de Beaune, Frankreich), oder aber als baulich selbständige Kirchen. In den seit dem 19. Jahrhundert entstandenen Großkrankenhäusern wiesen nur gelegentlich selbständigen Krankenhauskirchbauten auf. Seit dem 20. Jahrhundert werden nur noch einzelne Räume innerhalb der Kliniken als Krankenhauskapellen ausgewiesen.
Kreuzkirche (Architektur) Als Begriff der Architektur ist eine Kreuzkirche eine Kirche mit kreuzförmigem Grundriss.
Longitudinalbau Ein Longitudinalbau (lat. longus = lang; longitudo = Länge) ist ein längsgerichteter, meist auch längsaxialer Bau (oder großer Raum); bautypologisch ergibt sich die Form aus den speziell mit einer Richtung, also einem „Ziel“ verbundenen Funktionen (Prozession, Verehrung, Gebet); daher als Bezeichnung üblich für Bauten in sakralem Zusammenhang. Für längsrechteckige Profanbauten, insbesondere der Neuzeit und Moderne ohne spezielle innere Ausrichtung, ist die Übersetzung „Längsbau“ gebräuchlich.
Nordische Rundkirchen Die Nordischen Rundkirchen sind sakrale Zentralbauten (Rundkirchen), die man in Dänemark, und Skandinavien (Schweden und Norwegen) findet.
Orthodoxe Kirchenbauten Orthodoxe Kirchenbauten unterscheiden sich manchmal äußerlich, vor allem aber in der Gestaltung und Ausstattung des Innenraumes von römisch-katholischen und protestantischen Kirchengebäuden. Kirchengebäude katholisch-unierterGemeinschaften folgen größtenteils dem Schema der orthodoxen, da sie trotz Unterstellung unter den Papst orthodoxe Riten pflegen.
Ovalkirche Als Ovalkirche wird ein christlicher Sakralbau mit ovalem Grundriss bezeichnet.

Als früheste eigentümliche Ausformung einer Ovalkirche gilt die romanische Kölner Kirche St. Gereon, ein Konchenovalbau aus dem 4. Jahrhundert. Zu einem prägenden Stilelement in der Kirchbaugeschichte wird die ovale Grundrissform jedoch viel später. Sie findet sich vornehmlich bei evangelischen Kirchenbauten des Barocks und des Klassizismus, aber auch vereinzelt bei postmodernen Bauwerken. In der evangelischen Bautradition war die Wahl dieser Grundrissform oft verbunden mit dem Streben nach der Überwindung der Längskirche zugunsten eines Predigtsaals.

Passagenkirche Den Ausdruck Passagenkirche (französisch type d’eglise à passages) hat Volker Konerding für einen speziellen Typ der romanischen Kirchenbaukunst des 12. Jahrhunderts geprägt. Er steht in Beziehung zu dem Typ romanischer Kirche, wie sie sich im Berry im zentralen Frankreich findet; in der französischen Literatur spricht man von Passage berrichon und bezeichnet damit allgemein den Typ Grundriss in romanischen Kirchen, bei denen seitlich kleine Durchlässe zum Chor oder Querschiff führen.
Pseudobasilika Die Pseudobasilika ist ebenso wie die Staffelhalle (Stufenhalle) ein vor allem in der Spätgotik verbreitete architektonischeMischform von Basilika und Hallenkirche. Das Mittelschiff ist dabei gegenüber den Seitenschiffen erhöht, jedoch meist weniger als bei der echten Basilika. Der niedrige Obergaden hat keine Fensteröffnungen.
Rundkirche Die Rundkirche ist eine kirchenbauhistorische Besonderheit, bei der der Innenraum im Gegensatz zum Longitudinalbau oder der kreuzförmigen Kirche einen im Wesentlichen kreisförmigen Grundriss aufweist.

Die Rundkirche ist eine Form des einfachen Zentralbaus. Sie diente früher als Tauf-, Grab-oder Wehrkirche. Etwaige Anbauten, wie Apsiden, Portikus (Vorraum), Seitenkapellenoder Sakristei sind nicht Bestandteil des eigentlichen Kirchenraumes, und ändern den Charakter der Rundkirche nicht wesentlich.

Rundkirche (Äthiopien) Die Rundkirche in Äthiopien hat sich seit dem 16. Jahrhundert durchgesetzt und ist heute die charakteristische Form des Kirchenbaus. Äußerlich sehen diese Kirchen aus wie große Tukuls (runde Wohnhäuser), im inneren sind sie meistens in drei Bereiche aufgeteilt: Das Kene Mahalet, das Mäkdas und das Kedus Kedusan.
Rundturmkirche Rundturmkirchen stellen eine besondere architektonische Form von Kirchengebäuden in der Westhälfte Europas dar, die sich insbesondere auf England konzentrieren.
Saalkirche Eine Saalkirche ist ein Kirchengebäude, dessen Innenraum nicht durch freistehende Stützen unterteilt ist. Neben der Hallenkirche, der Basilika, dem Zentralbau und der Querkirche ist sie einer der Grundtypen des Kirchenbaus. Die Klassifizierungen Zentralbau und Saalkirche schließen einander ebenso wenig aus wie Kreuzkirche und Saalkirche.
Sattelkirche (Nordeuropa) Eine Sattelkirche(auch Saumsattel- oder Tragsattelkirche) ist eine besondere Bauform von Kirchen. Charakteristisch für Kirchen dieser Form ist das Vorhandensein je eines Kirchturmsan den Enden des Gebäudes. Sowohl an der West- als auch an der Ostseite befindet sich ein Turm, öfter noch ein gegenüber dem Kirchenschiff deutlich erhöhter Chor, was der Kirche die Silhouette eines Sattels verleiht. Das Ergebnis ist oft die Folge von Umbauten und kein einheitliches Konzept.
Schrotholzkirche Eine Schrotholzkirche ist eine Holzkirche, die aus Schrotholz gefertigt ist. Diese Bauform mit tief heruntergezogenem und weit überstehendem Dach, mitunter mit gestauchtem seitlichen Umgang, ist eine vorwiegend aus Schlesien bekannte Bautechnik, die in verschiedenen Konstruktionsarten ausgeführt ist.
Schönstattkapellchen Schönstattkapellchen (Schönstattkapellenoder -heiligtümer) sind kleine Kapellen mit typischer Bauform, die Identifikationsmerkmal und lokale Zentren der römisch-katholischenSchönstattbewegung sind. Sie alle sind dem Urheiligtum in Vallendar-Schönstattnachempfunden, das als Gründungsort geistiger und symbolischer Mittelpunkt der Bewegung ist.
Simultankirche Simultankirche, auch Simultaneum oder paritätische Kirche, bezeichnet einen von mehreren christlichen Konfessionen in konfessioneller Parität gemeinsam genutzten Sakralbau.
Stabkirche Stabkirchen oder Mastenkirchen sind hölzerne Kirchen, die als Stabbau konstruiert wurden. Der Stabbau ist ein Tragwerk aus senkrecht stehenden Masten, den sogenannten Stäben, auf denen die gesamte Dachkonstruktion ruht. Stabkirchen kamen hauptsächlich in Skandinavien vor. In Skandinavien wurden Stabkirchen während der Übergangszeit von der heidnischen Religion zum Christentum vor allem im 12. und 13. Jahrhundert erbaut, entstanden aber auch noch im Spätmittelalter.
Staffelkirche Die Staffelkirche oder Staffelhalle ist eine Sonderform der Hallenkirche.

In der internationalen Liste der Hallenkirchensind die Staffelhallen mit aufgeführt.

Stützpfeilerkirche Die Stützpfeilerkirche ist ein Holzkirchentyp, welcher der finnischen Architektur eigen ist. Er war im 17. und 18. Jahrhundert vor allem in westfinnischen Landschaft Österbotten, daneben vereinzelt auch in anderen Teilen Finnlands und Schwedens verbreitet.
Tetrakonchos Als Tetrakonchos (auch: Vierkonchenanlage, Vierkonchenchoroder Vierapsidenkirche) wird eine architektonische Bauform mit vier Konchen, also halbrunden Apsiden bezeichnet. Die Apsiden sind beim Tetrakonchos an den vier Seiten des Kirchengebäudes angeordnet, während sie bei Dreiapsidenkirchen oft nebeneinander an einer Gebäudewand liegen.
Turmkirche Turmkirchen stellen eine besondere architektonischeForm von Kirchengebäuden dar. Sie wird in der russischen Architektur als wichtigste Variante der Zeltdachkirche beschrieben , in der deutschen Literatur werden beide Bezeichnungen auch synonym verwendet .
Vollständige Anlage Die vollständige Anlage ist eine der vier Grundrisstypen im Dorfkirchenbau der Romanik. Sie besteht aus dem schiffsbreiten Westquerturm, dem einschiffigen Langhaus mit anschließendem eingezogenem Chor und Apsis, also aus vier Bauteilen. Nicht selten werden dreiteilige Apsiskirchen, denen der Westquerturm fehlt, ebenfalls als „vollständige Anlage“ bezeichnet, obwohl sie mangels Turms eben nicht „vollständig“ sind. Für eine eindeutige Definition bezeichnet man die „vollständige Anlage“ daher besser als „vierteilige Apsiskirche“.
Wandpfeilerkirche Bei einer Wandpfeilerkirche handelt es sich um eine Kirche mit einer speziellen Bauform. Man bezeichnet mit diesem Begriff einschiffige gewölbte Kirchenbauten, bei denen wandgebundene Pfeiler an den Längswänden den Innenraum gliedern, insbesondere wenn die Wandpfeiler von den Wänden her in das Kircheninnere hervortreten, so dass an den Längswänden zwischen den Pfeilern einzelne Raumteile entstehen. Mittelalterliche Formen der Wandpfeilerkirche gibt es unter anderem in der südfranzösischen Gotik (Kathedrale von Albi), aber auch in der deutschen Spätgotik (Katharinenkirche in Brandenburg, Frauenkirche in München).
Wehrgangkirche Wehrgangkirche bezeichnet in der Fachliteratur seit 1957 eine Gruppe von Wehrkirchen im Erzgebirge (erhaltene Kirchen in Dörnthal, Großrückerswalde, Lauterbach und Mittelsaida), die ein hölzernes Blockgeschoss auf den steinernen Außenmauern aufweisen.
Wehrkirche Als Wehrkirche werden Kirchen bezeichnet, die mit Vorrichtungen zur Abwehr von Feinden, wie z. B. Zinnen, Wehrerkern, Maschikulis oder Schießscharten versehen sind.

Ist die Kirche von einer massiven, für Verteidigungszwecke geeigneten Mauer umgeben, die auch andere Wehrbauten umschließt, spricht man von Kirchenburgen.

Häufig wurden Kirchen erst im 15. oder 16. Jahrhundert teilweise befestigt oder nur symbolhaft mit Wehrelementen versehen.
Weidenkirche Weidenkirchen sind aus dem Naturmaterial Weidenruten bestehende Kirchengebäude ohne festes Dach. Die erste Weidenkirche in Deutschland wurde auf der IGA 2003 in Rostock als so genannter Weidendomgebaut. Auf späteren Gartenschauen wurden weitere Weidenkirchen gebaut.
Westfälisches Quadrat Als Westfälisches Quadrat wird ein besonders in Westfalen, aber nicht nur dort zu findender Grundriss von Hallenkirchen bezeichnet.
Winkelkirche Die Winkelkirche (auch: Winkelhakenkirche) stellt eine Besonderheit in der Geschichte des Kirchenbaus dar. Sie besteht aus zwei Kirchenschiffen, welche im rechten Winkelzueinander stehen. Der Altar eines solchen Gebäudes befindet sich im Winkel.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Basaltkreuz Die Basaltkreuze der Eifel sind ein Beweis der Frömmigkeit der früheren Bewohner. Sie geben Zeugnis von Glauben und Aberglauben sowie Wohlstand und Ansehen der Errichter. Hinweise auf Unglücke sowie Berufsangaben und Gnadensbitten sind in diesem extrem witterungsbeständigen Material dauerhaft überliefert. Die Verbreitung hat ihren Mittelpunkt in den Basalt-Steinbrüchen von Mayen und Mendig. Das Gebiet umfasst einen Radius von ca. 30 km zwischen Rhein, Ahr und Mosel. Die genaue Anzahl der Mäler ist nicht bekannt. Der Heimatforscher Kurt Müller-Veltin geht von einem Bestand von ca. 4500 Wegkreuzen und ca. 6000 Grabkreuzen aus. Für den Erhalt dieser Flurdenkmäler setzt sich der Rheinische Verein für Denkmalpflege ein.
Chatschkar Chatschkar (armenisch խաչքար, transliteriert Xačk‘ar, „Kreuzstein“) ist in der Tradition der Armenischen Kirche ein kunstvoll behauener Gedächtnisstein mit einem Reliefkreuz in der Mitte, das von geometrischen und pflanzlichen Motiven umgeben ist. Die aufrecht stehenden, rechteckigen Steinplatten von bis zu drei Meter Höhe sind auf der Schauseite mit Flachreliefs verziert. Sie stellen eines der zentralen kulturellen Symbole der Armenier dar. Die ältesten Exemplare stammen aus dem 9. Jahrhundert, der gestalterische Höhepunkt der Chatschkare lag im 12./13. Jahrhundert. Anzutreffen sind sie bis Ende des 18. Jahrhunderts. Seit Ende des 20. Jahrhunderts werden erneut Chatschkare erstellt.
Cross Slab Cross Slab (deutsch Kreuzplatte) und Pillar stone oder Pillar Cross (deutsch „Kreuzpfeiler“) sind Bezeichnungen für frühchristliche zumeist piktische Symbolsteine auf den Britischen Inseln, die als dominante Gravur ein Kreuz tragen. So genannte "Pillar Crosses" wie das Kreuz von Neuadd Siarman sind eine walisische Abart der schottischen Cross Slabs.
Florianikreuz Ein Florianikreuz ist ein Flurkreuz oder in seltenen Fällen auch ein Gedenkkreuz, welches zu Ehren des Heiligen Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehr, errichtet wurde. Oftmals soll ein Florianikreuz an eine vergangene Brandkatastrophe oder das Verunglücken von Feuerwehrsleuten erinnern.
Flurkreuz Ein Flurkreuz (auch: Weg(e)kreuz) ist ein Kreuz an einer Wegkreuzung, einem Weg oder einer Straße, am Feldrand oder im Wald. Es kann aus Holz, Stein oder Metall bestehen. Häufig sind Flurkreuze als Kruzifixe mit einer Darstellung des gekreuzigten Christus gestaltet. Sie sind Zeichen christlichen Glaubens, die Anlässe für ihre Errichtung sind vielfältig. An viele Kreuze knüpfen sich Sagen, die eine besondere Geschichte zu dem jeweiligen Exemplar erzählen. Ihr genaues Alter und der Wahrheitsgehalt sind jedoch oft nicht nachweisbar. Aus dem 13. bis 16. Jahrhundert stammen die ältesten steinernen Sühnekreuze, meist in einfacher Kreuzform ohne Text, allenfalls mit der Darstellung des Mordwerkzeugs oder eines Symbols, das auf den Beruf des Ermordeten hinweist. Nach mittelalterlichem Recht wurden sie in Erfüllung von Sühneverträgen zwischen verfeindeten Parteien aufgestellt, mit denen eine Blutfehdenach einem Mord oder Totschlag beendet werden sollte.
Friedenskreuz Friedenskreuz (Schweiz: Friedenkreuz) bezeichnet in der Regel weit außerhalb von bebautem Gebiet auf einer Anhöhe oder einer Bergkuppe errichtete Kreuzdenkmäler. Zum einen sind sie gut sichtbar, zum anderen bilden sie ein attraktives Ziel für eine Wanderung, eine Wall- oder Pilgerfahrt, von dem aus eine weite Sicht auf die Umgebung möglich ist.
Fünfwundenkreuz Ein Fünfwundenkreuz ist ein Kreuz mit symbolischer Darstellung der fünf Wunden Christi.
Gabelkreuz Ein Gabelkreuz, auch Crucifixus dolorosus, Mystikerkruzifix, Gabelkruzifix, Schächerkreuzoder Pestkreuz, ist ein besonders ausdrucksstarker gotischer Kruzifixtypus in Y-Form, der nach neuerer Forschung unter dem Einfluss der Mystik im späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert entstand und insbesondere im Rheinland anzutreffen ist. In der Heraldik wird das Y-förmige Gabelkreuz auch Deichselgenannt, das Ψ-förmige nennt man Pfahldeichsel oder Zwickel.
Gedenkkreuz Ein Gedenkkreuz ist ein Kreuz, das zum Gedenken an ein Ereignis oder eine Person errichtet wurde.
Gipfelkreuz Ein Gipfelkreuz ist ein Kreuz auf dem Gipfeleines Berges oder Hügels, das als Gipfelmarkierung und religiöses Symbol dient. Häufig findet sich an Gipfelkreuzen ein Behältnis oder zumindest eine wetterfeste Hülle mit einem Gipfelbuch.
Gliederkreuz Ein Gliederkreuz ist aufgrund seiner Bauweise eine spezifische Bauform eines Hochkreuzes.

Elemente des in der Regel in Stein gefertigten Gliederkreuzes sind (von oben nach unten) das Balkenkreuz oder Kruzifix, ein Kreuzfuß, eine Abdeckhaube, im Mittelteil eine Nische zur Exposition von Figuren oder Blumen, eine Zwischenplatte sowie Sockel und Basis. Einfachere Varianten des Gliederkreuzes mit weniger Bauelementen werden als Schaftkreuzbzw. Nischenkreuz, erweiterte Formen mit der Exposition bildlicher Darstellungen als Bildstockbezeichnet. Gliederkreuze sind häufig als Wege- bzw. Flurkreuze oder gelegentlich an Kirchen oder auf Friedhöfen in überwiegend katholischen Regionen wie z. B. im Rheinlandzu finden.

Hosianna-Kreuz Als Hosianna-Kreuze (franz.: croix hosannières) werden im Westen Frankreichsfreistehende Steinsäulen oder -pfeiler, die von einem Kreuz gekrönt sind, bezeichnet.
Keltenkreuz Ein Keltenkreuz, Hochkreuz oder irisches Kreuz ist ein Element der frühmittelalterlichen und mittelalterlichen sakralen Kunst im keltischen Kulturraum der britischen Inseln und Irlands (Cornwall, Irland, Isle of Man, Schottland, Wales). Es ist ein Balkenkreuz mit verlängertem Stützbalken (lateinisches Kreuz), meist aus Stein gehauen, bei dem um den Schnittpunkt der Balken ein Ring liegt. In der Heraldik wird diese Form, die sich im Volkstum bis nach Schweden (Mittsommerkreuz) verbreitet hat, als Radkreuz bezeichnet. Die ursprünglichen irischen Hochkreuze fanden sich nicht auf Grabstätten, sondern markierten dekorativ ein besonderes Gebiet oder heiliges Land. Sie waren auch regionale gesellschaftliche Treffpunkte, um die herum Feiern abgehalten wurden.
Kreuzstein Ein Kreuzstein ist ein Flurdenkmal, das aus einer aufrecht stehenden Steinplatte mit einem erhabenen oder eingemeißelten Kreuz besteht.
Labbamolaga Labbamolaga (irisch Leaba Molaige – deutsch „Molagas Bett“, englisch St. Molaga’s Bed) im Townland Labbamolaga Middle (Leaba Molaga Láir), nordwestlich von Mitchelstown im County Cork nahe der Grenze zum County Limerick in Irland, ist ein nach St. Molaga von Timoleague benanntes Kloster. Innerhalb einer Trockenmauer liegen die zumeist weniger als 1,0 m hohen Überreste zweier Kirchen aus rotem Sandstein.
Marktkreuz Marktkreuz in Malmesbury

Ein Marktkreuz (englisch: market cross, schottisch: mercat cross) ist ein Bauwerk, das den Markt in Marktflecken markiert. In den deutschen Ortsgründungen errichteten die Einwohner an dieser Stelle häufig einen Marktbrunnen, der sowohl zur Trinkwasserbereitstellung diente als auch bei den Marktgeschäften dienen konnte. Besonders ausgeprägte Marktkreuze finden sich in Großbritannien. Britische Auswanderer brachten diese Bauwerke mit in die Kolonien, sodass Marktkreuze auch in kanadischen und australischen Stadtzentren zu finden sind.

Ostlandkreuz Ostlandkreuze – auch Kreuze des deutschen Ostens genannt – sind Vertriebenendenkmale. Bau und Unterhaltung werden in der Regel über Spenden der Vertriebenenverbände finanziert.
Pestkreuz Das Pestkreuz ist eine spezielle Form der Flur- oder der Grabkreuze und wurde zum Gedenken der Opferder großen mittelalterlichen und neuzeitlichen Pest-Epidemien errichtet. Sie finden sich sowohl auf Friedhöfen, in der Massengrababteilung, eigenen Pestfriedhöfen, wie auch auf weiter Flur. Eine Identifizierung von mittelalterlichen Steinkreuzen, wo vielleicht auch um ältere Kreuze herum Gottesäcker angelegt wurden, mit Pestkreuzen liegt wohl schlechterdings daran, dass sich die zeitgenössischen hölzernen Kreuze nicht erhalten haben – die Kreuze der ersten Epidemien in der Geschichte der Pest fallen noch unter den Steinkreuztypus.
Schaftkreuz Ein Schaftkreuz ist aufgrund seiner Bauweise eine spezifische Bauform eines Hochkreuzes. Hierbei steht das meistens in (Sand-)Stein, gelegentlich auch in Holzoder noch seltener in Metall gefertigte eigentliche Balkenkreuz oder Kruzifix über einem meist aus Stein erstellten Schaft (bzw. Pfeiler oder Säule), der auf einem Fundament oder Sockel errichtet wurde. Es unterscheidet sich somit von einem schlichten Balkenkreuz, einem Bildstock, Gliederkreuz oder Nischenkreuz – kann aber mit einer Nische im Kreuzstamm ein Element dieser Kreuzformen aufweisen. Es ist damit eine erweiterte und meist höhere Form eines einfachen Steinkreuzes. Schaftkreuze sind häufig als Wege- bzw. Flurkreuzeoder gelegentlich an Kirchen oder auf Friedhöfen in überwiegend katholischen Regionen wie z. B. im Rheinland zu finden.
Steinkreuz Steinkreuz ist die Bezeichnung für ein Kreuzaus Stein. Steinkreuze gibt es in verschiedenen Formen in allen Teilen der Welt. Häufige Arten sind Flurkreuze in Europa, Steinkreuze auf Friedhöfen, Gedenkkreuze sowie Altarkreuze in Kirchen. Die Kreuze können aus Sandstein, Granit, Kalkstein oder anderen Steinarten hergestellt sein. Sie wurden meist aus einem Block gehauen.
Sühnekreuz Sühnekreuz oder Mordkreuz ist die Bezeichnung für ein steinernes Flurkreuz, das zur Sühne für einen begangenen Mord oder Totschlag errichtet wurde. Sühnekreuze standen meist an Wegen und Wegkreuzungen. Auf einigen Steinkreuzen sind Waffen (Armbrust, Axt oder ähnliches) eingeritzt, möglicherweise die Tatwaffen.
Wetterkreuz Das Wetterkreuz, auch Hagelkreuz oder Wettermarterl ist ein Kreuz, aufgestellt als Wettersegen. Zu demselben Zweck findet sich regional auch die Wettersäule.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Armsäule Eine Armsäule, auch Armensäule genannt, ist eine historische Form des Wegweisers. Diese Säulen waren aus Holz und zuletzt z. T. aus Stein gefertigt und zeigten dem Reisenden über Jahrzehnte den Weg. Heute existieren nur noch historische Aufzeichnungen und Rekonstruktionen der Holzwegweiser bzw. Reste von Wegweisern mit einem Steinschaft.
Burgfriedensäule Burgfriedensäulen [hist. Burgfrieden(s)stein] sind ehemalige Grenzzeichen, die an bestimmten Punkten im Gelände rund um eine Stadt oder Burg als Grenzsteine aufgestellt wurden. Durch die Steine wurde der räumliche Geltungsbereich eines Burgfriedens festgelegt. Es existieren nur noch wenige dieser kleinen Denkmäler. Im Bereich der Stadt Landshut haben sich 26 von 43 ermittelten Standorten erhalten. Zu den Säulen der Stadt Regensburg sind etliche historische Auseinandersetzungen mit Bayern bekannt. Von den fünf in München erhaltenen Säulen befinden sich nur noch die im Englischen Garten und die bei der Theresienwiese an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort.
Gedenksäule Eine Gedenksäule (veraltet Malsäule) ist ein meist steinernes Monument, in Form einer Säule, dass an bestimmte Geschehnisse, Personen oder Orte erinnern soll, beispielsweise Pestsäulen und Siegessäulen. Oft weisen der Sockel oder die Säule selbst Inschriften auf. Modernere Gedenksäulen können in Material und Form stark vom klassischen Modell abweichen.
Kursächsische Postmeilensäule Eine kursächsische Postmeilensäule, umgangssprachlich auch sächsische Postmeilensäule oder nur Postsäule genannt, ist ein Meilenstein, der Entfernungen und Gehzeiten bis auf eine Achtelstunde genau angibt. Die Gestaltung der Steine variiert je nach der Distanz, für die sie stehen, sie können die Form eines Obelisken, einer antiken Hermeoder einer Stele haben. Vorbild waren römische Meilensäulen, von denen auch die nicht zutreffende Bezeichnung als Säule hergeleitet wurde.
Litfaßsäule Eine Litfaßsäule ist eine Anschlagsäule, an die Plakate geklebt werden. Sie wurde vom Berliner Drucker Ernst Litfaß erfunden und zählt zum Bereich der Außenwerbung. Es wird weiterhin zwischen einer Allgemeinstelle (Litfaßsäule mit mehreren Werbetreibenden gleichzeitig) und einer Ganzsäule (oder Ganzstelle; Litfaßsäule mit einem Werbetreibenden) unterschieden.
Mariensäule Als Mariensäule bezeichnet man Statuen der Muttergottes, die auf einer Säule oder einem Sockel stehen.


Einige Mariensäulen, wie die Mariensäule in Freising, sind mehrere Jahrhunderte alt; das wohl älteste Beispiel wurde 1638 in München eingeweiht und diente bis in die Gestaltungsdetails hinein als Vorbild für die Konzeption mancher späterer Mariendenkmäler dieses Typs. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhielt die Marienverehrung einen neuen Impuls, als Papst Pius IX. den jahrhundertealten Glauben an die unbefleckte Empfängnis Mariens (Bewahrung Mariens von der Erbsünde) zum Dogma erhob (Bulle „Ineffabilis Deus“: Maria wurde von Geburt an „von aller Erbschuld unbefleckt bewahrt“). In der Folge wurden an vielen öffentlichen Plätzen Mariensäulen errichtet, z. B. die Mariensäulen in Trier und in Pasing.
Meilenstein Ein Meilenstein, auch Postmeilensäule (auch Halbmeilenstein bzw. Posthalbmeilensäule), ist ein in regelmäßigen Abständen an Straßen errichteter Entfernungsanzeiger. Meilensteine gehören wie Wegkreuze oder Bildstöcke zu den Kleindenkmälern und unter diesen zu den Distanzsteinen.
Miliarium Ein Miliarium (griechisch als Fremdwort μιλιάριον, Plural: miliaria) war im Römischen Reich eine Distanzsäule an einer Römerstraße(Meilenstein). Steine dieser Art gab es bereits seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. Beim Straßenbauprogramm des Gaius Sempronius Gracchus erlebten sie offenbar einen ersten Höhepunkt (Plut. C. Gracchus 7), ihre eigentliche Blüte erreichten sie in der Kaiserzeit. Doch hat es, wie es scheint, nicht an allen Straßen Miliaria gegeben.
Pestsäule Pestsäulen sind Denkmäler, die an die Zeit der Pest erinnern bzw. als Dank für deren Erlöschen gestiftet wurden.

Pestsäulen stellen meist die Heilige Dreifaltigkeit, die Muttergottes oder andere Pestheilige wie die hll. Rosalia, Sebastian oder Rochus dar. Daneben gibt es auch sogenannte Pestkreuze. Pestsäulen wurden im Volksmund auch „Heilige Säulen“ genannt.

Siegessäule Als Siegessäule wird ein Denkmal in Säulenform bezeichnet, das als Erinnerung an einen gewonnenen Krieg oder eine gewonnene Schlacht errichtet wurde.

Vergleichbar sind auch Ehren- und Gedenksäulen z. B. für erfolgreiche Feldherren oder Politiker.

Stele Als Stele (altgr. στήλη stélē = „Säule“ oder „Grabstein“) wird seit der griechischen Antike primär ein hoher, freistehender, monolithischer Pfeiler bezeichnet. Stelen dienten oft als Grabmal oder auch als Inschriften- oder Grenzstein; bei den Mayadienten sie meist der Herrscherapotheose.
Sühnestein Ein Sühnestein oder Mordwange, auch Mordstein genannt, ist ein aus dem Mittelalter oder der Frühen Neuzeit stammender Gedenkstein, der, möglicherweise nach einem Urteil, an der Stelle errichtet wurde, an der ein Mord geschehen war. Sühnesteine werden als Flurdenkmale oder Bodendenkmale eingestuft.
Wegweisersäule Eine Wegweisersäule, auch Wegsäule oder Wegesäulegenannt, ist eine historische Form des Wegweisers. Diese Säulen waren aus Stein gefertigt und zeigten dem Reisenden über Jahrzehnte den Weg. Wegweisersäulen sind als Kleindenkmaleeinzustufen und oftmals bereits in die jeweiligen Denkmalschutzlisten aufgenommen.
Wettersäule Wettersäulen (auch: Wetterhäuschen) wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts zahlreich aufgestellt, in der Regel an öffentlichen Orten.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
A-Turm A-Turm ist die Bezeichnung für einen Typenbau/Fernmeldeturm, wie er Ende der 1950er Jahre in allen Bezirken der DDRerrichtet wurde. Die Höhe des rechteckigen A-Turms beträgt 25 m. Er ist oberhalb mit einer Vielzahl von Antennenträgern ausgestattet und trägt einen grünen Anstrich. Einige waren holzverschalt.
Aquaglobus Der Aquaglobus ist eine montagefähige Wasserturmkonstruktion aus Stahl. Er gehört zur Typenserie von Wassertürmen aus Metall, die in Ungarn um 1966 entwickelt wurden.
Astronomischer Turm Die Bezeichnung astronomischer Turm oder mathematischer Turm wurde früher als Synonym für Sternwarten verwendet, wenn sie die Höhe mehrerer Stockwerke erreichten. Diese meist zwischen 15 und 30 Meter hohen Bauwerke waren nicht nur ein Ort für astronomische Beobachtungen, sondern auch eine Art Statussymbol. In manchen waren zusätzlich wissenschaftliche Museen oder Bibliotheken untergebracht, bisweilen auch die ab dem 17. Jahrhundert zunehmend beliebten physikalischen Wunderkammern.
Atalaya (Wachturm) Als Atalaya wird in Spanien ein Wach- und Signalturm aus islamischer Zeit (Al-Andalus) bezeichnet. Derartige Türme dienten der Grenzsicherung zwischen islamischer und christlicher Einflusssphäre
Aufzugstestturm Ein Testturm für Aufzüge (auch: Aufzugstestturm; Aufzugsforschungsturm) ist ein Turm, der als Zweckbau einem Aufzugshersteller bzw. Maschinenbauunternehmen auf dessen Gelände zum Testen neuer Aufzugstypen und Technologien, sowie der Aufzugsforschung dient. Analog zu den immer höher gebauten Wolkenkratzern, Fernmelde- und Aussichtstürmem werden auch die Aufzugsforschungstürme immer höher. Die noch mögliche Höhe neuer Bauwerke hängt nicht zuletzt von zuverlässigen und komplexen Aufzugsanlagen als Schnellaufzüge über große Höhen und als Verteileraufzüge über Stockwerksblöcke ab, ohne die die immer höheren Rekordhochbauten nicht möglich sind. Das betrifft nicht nur Personenlifte, sondern immer mehr auch Lastenaufzüge, die mit hoher Nutzlast schnell die vielen Stockwerke versorgen können müssen.
Aussichtsturm Ein Aussichtsturm (auch Aussichtswarte oder Beobachtungsturm) hat die Funktion, eine möglichst weite Fernsicht und eine instruktive Rundsichtvon 360° zu ermöglichen. Auf bewaldeten Bergen sollte ein solcher Turmdie höchsten Bäume deutlich überragen.
B-Turm Ein B-Turm (für Beobachtungsturm) war ein Wachturm der DDR-Grenztruppen.
Belfried Als Belfried (niederländisch Belfort, französisch Beffroi oder Belefroi) wird ein hoher, schlanker Glockenturmbezeichnet, der besonders für flämische Städte typisch ist.
Bombenturm Ein Bombenturm ist eine meist abgespannte Konstruktion mit einer Höhe von 30 bis 210 Metern zur Unterbringung einer Atombombe für einen oberirdischen Kernwaffentest. Der Bombenturm hat die Aufgabe, die Atombombe zum Zweck der Untersuchung ihrer zerstörerischen Wirkungen (die von Detonationshöhe und Abstand bei gegebener Sprengkraft abhängen) und zur Ausrichtung von Messgeräten wie Hochgeschwindigkeitskameras in einer exakt definierten Position zu halten. Der Bombenturm verdampft bei der Explosion der Atombombedurch die enorme Hitze der Bombe (bis zu 20 Millionen Kelvin) im Regelfall vollständig.
Broch (Turm) Ein Broch ist ein runder, fensterloser, eisenzeitlicher Turm, der in Schottland, dort insbesondere in Caithness, aber auch auf den vorgelagerten Inseln (Orkney, Shetlandund Hebriden) zu finden ist. Im südlichen Teil des Landes sind Brochs selten. Allerdings gibt es die sogenannten Lowland Brochs (Broch von Castle Craig, Doon Castle, Edin’s Hall, Broch von Tappoch). Insgesamt wurden bisher die Überreste von etwa 500 Brochs gefunden. Sie werden fälschlich auch als Pict’s houses oder Pictish castles bezeichnet. Die schottische Archäologin und Autorin Anna Ritchie hält sie für die finale Ausprägung der Entwicklung der Rundhäuser Schottlands.
Campanile Ein Campanile (abgeleitet von italienisch campana, Kirchenglocke) ist ein neben einem Kirchengebäudeohne Verbindung zu diesem freistehender Glockenturm. In Italien und Litauen ist die freistehende Anordnung des Kirchturms relativ verbreitet.
Carillon Ein Carillon (/kaʁi'jɔ̃/) ist ein spielbares, großes Glockenspiel, das sich typischerweise in einem Turm oder einem eigens errichteten Bauwerk befindet. Es besteht aus chromatisch oder diatonisch gestimmten Kirchenglocken, die mittels einer Klaviatur durch einen Spieler (Carilloneur, früher auch Glockenist) oder mechanisch (etwa mittels einer Walze oder durch elektronische Steuerung) gespielt werden können. Die konzertante Spielbarkeit unterscheidet es von der Spieluhr-Form des Glockenspiels, seine Größe und die Art der Glocken vom Orchesterröhrenglockenspiel.
Chorturm Ein Chorturm ist ein über dem Chor(Altarraum) einer Kirche errichteter Kirchturm, der häufig auch als Glockenturm dient. Kirchen mit einem solchen Chorturm werden Chorturmkirche genannt. Dieser Bautyp entstand in der Zeit der Romanik und war im Mittelalter vor allem in ländlichen Gegenden in Mittelhessen, in Thüringen, Sachsen, Mittel- und Süddeutschland, im Elsass, in Österreichund in Skandinavien bei kleineren Kirchen verbreitet. In manchen Gegenden hielt sich diese Form über das Ende des Mittelalters hinaus.
Clocher trinitaire Ein Clocher trinitaire ist eine Sonderform des Glockengiebels mit drei – meist gleich hohen – Spitzen. Derartige Giebel sind typisch für Kirchen im Pays de Soule(baskisch: Xiberoa oder Zuberoa) im französischen Teil des Baskenlandes.
Doppelturmfassade Doppelturmfassade, auch Zweiturmfassade, bezeichnet ein prägendes Gestaltungsmotiv großer Kirchengebäude, deren Hauptportal, das sich üblicherweise an der westlichen Schmalseite befindet, von den Giebel überragenden Ecktürmen flankiert wird. Die Doppelturmfassade entstand in der romanischen Baukunst Westeuropas ab dem 11. Jahrhundert aus dem Typus des Westbaus an Basiliken. In der Gotik gehörte die Doppelturmfassade zur charakteristischen Ansicht vor allem der französischen Kathedralen. Ihre Vorläufer finden sich möglicherweise im frühchristlichen syrischen Kirchenbau. Nach der architektonischen Anbindung an das Kirchenschiff werden Westwerke mit Zwillingstürmen als eigenständige Baukörper von Doppelturmfassaden unterschieden, deren Türme mit dem Kirchenschiff eine „harmonische“ Einheit bilden (französisch façade harmonique). Als älteste dieser stilistisch definierten Doppelturmfassaden gilt die Westfront der Klosterkirche St-Étienne de Caen.
Einturm Der Einturm ist eine vor allem in der deutschen Sakralarchitektur des Mittelalters bevorzugte Form des Kirchturms, die im Unterschied zur Doppelturmfassade aus nur einem einzelnen Turm auf der Eingangsseite des Kirchenbaus besteht.
Fallschirmsprungturm Ein Fallschirmsprungturm ist ein Turm zur Ausbildung von Fallschirmspringern.
Fallturm Als Fallturm bezeichnet man einen Turm, in dem zum Zweck der Erzeugung kurzzeitiger Schwerelosigkeit (bis etwa zehn Sekunden Dauer) Fallversuche durchgeführt werden.
Fassadenturm Fassadenturm bezeichnet einen an oder in der Front eines Bauwerkes stehenden Turm. Vor allem an Kathedralen und Kirchen waren sie aufgrund ihrer Höhe die prägenden Merkmale der mittelalterlichen und frühneuzeitlichenStadtbilder.
Fernsehturm Fernsehturm oder Fernmeldeturm (FMT) nennt man einen meist röhrenförmigen Turm in schlanker Stahlbetonbauweise (vertikale Kragarmkonstruktion), von dem Hörfunk- oder Fernsehsignale ausgesendet werden. Fernmeldetürme werden auch für richtfunkbasierte Telekommunikation, wie beispielsweise die Übertragung von Telefongesprächen verwendet, wobei diese heute zunehmend durch Glasfaserkabel oder Satellitenkommunikationübernommen wird. Der Unterschied zum allgemeinen Funkturm (meist als Stahlkonstruktion) liegt in der Bauweise; von Hochhäusern unterscheidet einen Fernsehturm der Hauptzweck. Fernsehtürme sind vielfach für den Publikumsverkehr geöffnet und bieten neben Aussichtsplattformen auch Restaurants oder Cafés. Eine Sonderform des Fernmeldeturms waren die militärisch genutzten Aufklärungstürme, die heute meist stillgelegt sind.
Feuerwachturm Ein Feuerwachturm ist ein Turm, der einst in Städten, in neuerer Zeit vornehmlich in Wäldernerrichtet wurde und der Ausschau nach und somit der Früherkennung von Bränden dient. Auch Türme anderer Art eignen sich zur vorbeugenden Beobachtung.
Flakturm Als Flaktürme werden mehrere Hochbunkerbezeichnet, die während des Zweiten Weltkriegs in Berlin, Hamburg und Wien für Flugabwehrkanonen (Flak) und deren Feuerleitanlagen errichtet und auch als Schutzräume genutzt wurden. Vergleichbare Bauwerke in Großstädten anderer Länder existieren nicht.
Forschungsturm Ein Forschungsturm ist ein Turm, der überwiegend wissenschaftlichen Experimentendient.
Förderturm Fördertürme werden in Stahl- oder Betonfachwerkbauweise, oder auch in massiver Betonbauweise mittels Gleitschalung errichtet. Die Fördermaschine befindet sich im oberen Teil des Turmes direkt über dem Schachtmund.
Fünfknopfturm Als Fünfknopfturm werden zumeist gotische Türme bezeichnet, die außer der Turmspitze auch an den vier Ecken auf Höhe des Turmhelms kleine Türmchen aufweisen. Sie tragen daher fünf Turmkugeln, auch „Turmknöpfe“ genannt. Die Ecktürmchen können integrale Teile des viereckigen Turmhelms sein, oder auf auskragenden Erkern stehen. Diese Scharwachttürme – salopp wegen ihrer speziellen Form auch „Pfefferbüchsen“ genannt – dienten einst als Ausguck für Wächter und bei Angriffen zur Verteidigung des unmittelbaren Turmbereichs.
Galgenturm Ein Galgenturm ist ein gemauerter Turm, auf dem im Mittelalter Hinrichtungen mit einem Galgen durchgeführt wurden und auf dem man häufig den Gehängten zur Abschreckung hängen ließ. Der Galgen als Zeichen der Hochgerichtsbarkeit wurde weithin sichtbar auf einer Anhöhe (Galgenberg) oder an anderen markanten Wegepunkten wie überregionalen Straßen aufgestellt.
Genueserturm Als Genueserturm werden die an der Küste Korsikas verteilten Rundtürme bezeichnet, die ab Mitte des 16. Jahrhunderts durch die Genueser gegen die nordafrikanischenmuslimischen Piraten erbaut wurden. Sie ergänzten eine Reihe zuvor von den Pisanernerrichteten eckigen Türmen, erbauten diese Form aber auch (Tour de Nonza).
Geschlechterturm Der Geschlechterturm ist eine im frühen Mittelalter in Italien, in der Toskana entstandene Bauweise, die einflussreichen städtischen Familien für Wohn- und Verteidigungszwecke diente. Zum Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Bauweise nördlich der Alpen in der durch den Handel mit Italien reich gewordenen Handelsstadt Regensburg kopiert, wobei die Türme dort nicht Wohn- und Verteidigungszwecken dienten, sondern repräsentativen Charakter hatten und der Präsentation von Reichtum und Einfluss dienten.
Geschützturm Als Geschützturm bezeichnet man eine beweglich installierte Lafette mit einer oder mehreren Waffen, die auf dem Boden, einem Schiff, einem Flug- oder Fahrzeug (Panzer) usw. ortsfest montiert wird. Die Waffe kann alle möglichen Kaliber haben und dient zur Verteidigung des jeweiligen Objekts oder als Angriffswaffe. So war zum Beispiel auf dem deutschen Panzer VI Tiger II (Königstiger) ein Geschützturm mit einer 8,8-cm-PAK und ein 7,92-mm-MG montiert, während die Bomberdes Zweiten Weltkriegs im Allgemeinen mit Maschinengewehrtürmen bestückt waren.
Glockengiebel Ein Glockengiebel (französisch clocher-mur; englisch bell-gable, spanisch espadaña, katalanisch espadanya) ist ein Element der Kirchenarchitektur Südeuropas und im ehemals spanisch-portugiesischen Kolonialreich. Er dient bei Kirchenbauten – ähnlich wie ein Dachreiter – als kostengünstiger Ersatz für einen Glockenturm oder Glockenstuhl.
Glockenhaus Ein Glockenhaus oder Glockenhäusl (tschech. Zvonička) ist ein separater, meist turmartiger Bau, der dazu dient, eine Glocke aufzuhängen, aber im Gegensatz zum Glockenturm (tschech. Zvonice) nicht mit einer Kirche verbunden ist oder neben einer Kirche steht. Glockenhäuser können auch in Form von kleinen Kapellen errichtet sein und befinden sich meist nur in Dörfern, in denen keine Kirche existiert. Ihr Verbreitungsgebiet beschränkt sich im Wesentlichen auf Tschechien, Österreich, Schlesien und Deutschland, wobei die meisten in Böhmen zu finden sind. Glockenhäusl stehen dort meist auf dem Dorfplatz (tschech. náves), viele von ihnen stehen unter Denkmalschutz.
Glockenstapel Glockenstapel sind Glockentürme, die sich besonders in schleswig-holsteinischen Marschgebieten, in der Landschaft Angeln und im angrenzenden Dänemark sowie in Teilen Skandinaviens (schwedisch Klockstapel) zahlreich finden. Die oft hölzernen Glockenstapel stehen meist frei neben den Kirchen und sind baulich nicht mit ihnen verbunden. Meist sind sie niedriger als normale Kirchtürme.
Glockenturm Ein Glockenturm ist ein Turm, in dem zumeist Kirchenglocken, häufig in einem Glockenstuhl, aufgehängt sind. Er kann freistehend sein, an ein Gebäude angebaut oder auf einem Gebäudedach aufragen, wie zum Beispiel der Vierungsturm einer Kirche.
Gopuram Gopuram (Tamil கோபுரம் kōpuram, „Königs-Feste“) ist in der südindischen religiösen Architektur ein Torturm, der den Zugang zu dem von einer Mauer eingefassten Tempelbezirk gewährt.
Hafenkontrollturm Ein Hafenkontrollturm ist ein Turm zur Kontrolle des Schiffsverkehrs bei einem größeren Hafen.

Er ist im Regelfall an einer Stelle errichtet, wo man den Hafen möglichst gut überblicken kann. Hafenkontrolltürme sind auch mit Radar und Funkanlagen ausgestattet, um den an- und abfahrenden Schiffen die nötigen Instruktionen geben zu können.

Hammerkopfturm Als Hammerkopfturm wird eine spezielle Bauart von Fördertürmen bezeichnet. Die charakteristische Form mit schlankem Unterteil und überkragendem Kopf, in dem sich die Fördermaschinen befinden, gab den Hammerkopftürmen ihren Namen.
Haube (Architektur) Der Begriff Haube bezeichnet in der Architektur eine glockenförmig geschweifte Dachform eines Turmes, die sich deutlich von den üblichen mittelalterlichen Spitzhelmen oder den auch später noch gebräuchlichen Pyramidendächern abhebt. Die vergleichsweise niedrigen Hauben waren in der Anfangszeit gegenüber den hohen Spitzhelmen meist kostengünstiger und weniger anfällig gegen Winddruck.
Hausmannsturm Als Hausmannstürme bezeichnet man Burg-, Schloss- oder Kirchtürme, in denen sich Türmerstuben oder auch Wohnungen für den Hausmann oder Türmer befanden, der die Stadt oder das Umland der Burg von oben überwachte. Hausmannsstuben wurden bereits im 16. Jahrhundert errichtet und befanden sich meist an der höchsten Stelle der Stadt oder im höchsten Turm einer Burg.
Holzturm Ein Holzturm ist ein turmförmiges Bauwerk, dessen tragende Konstruktion bzw. dessen Hauptbaumaterial aus Holz ist. Er wird meistens ähnlich wie ein Stahlfachwerkturm in offener Fachwerkbauweise errichtet. Einschränkungen ergeben sich durch die natürlich beschränkte Endwuchshöhe von Bäumen, durch die Balken beliebiger Länge nicht möglich sind, und den hohen benötigten Aufwand zur Herstellung von profilierten Trägern aus Baumstämmen, weshalb in der Regel abgeflachte oder runde Balken zum Einsatz kommen.
Hor Rakhang Ein Hor Rakhang (Thai: หอระฆัง) ist ein Glockenturm in einem Wat, einer buddhistischen Tempelanlage in Thailand.

Der Glockenturm weckt die Tempel-Bewohner am frühen Morgen und ruft die Mönche zu Andachten und Mahlzeiten zusammen. Er verkündet auch die Mittagszeit, da es den Mönchen nicht erlaubt ist, nach zwölf Uhr mittags feste Nahrung zu sich zu nehmen

Hybridturm Ein Hybridturm ist ein Turm, bei dem das Unterteil als freistehende Konstruktion entweder als Stahlbetonturm oder als Stahlfachwerkturm und das oberste Teil als abgespannte Konstruktion ausgeführt ist. Eine solche Konstruktion, die sich aus der Kombination zweier unterschiedlicher Bauweisen ergibt, wird als Hybridturmbezeichnet
Julius-Echter-Turm Der Julius-Echter-Turm (auch Echterturm) ist eine spezielle Bauform von Kirchtürmen, die auf den ehemaligen Fürstbischofvon Würzburg, Julius Echter von Mespelbrunn, zurückgeht. Die Turmform ist typisch für die unterfränkische Region. Stilprägend ist der spitze, achteckige Helm auf einem quadratischen Grundriss. Die Bauform wird der Nachgotik zugeordnet.
Kabelfabrikationsturm Ein Kabelfabrikationsturm ist ein Turmbauwerk zur Herstellung von Hochspannungskabelnwelche als Isolationsmaterial zwischen dem die Hochspannung führenden Innenleiter und der äußeren Abschirmung als Isolator vernetztes Polyethylen (VPE, im Englischen als XLPEabgekürzt) verwenden. Die Kunststoffschicht ist, je nach benötigter Spannungsfestigkeit und geplanten Einsatz, bis zu einigen 10 cm dick und muss zur Vermeidung von Störstellen im Isolator sehr gleichmäßig (homogen) sein um Teilentladung, die zu einer Zerstörung des Kabels im Betrieb führen würden, zu vermeiden. Zur Gewährleistung der Homogenität erfolgt der Herstellungsprozess unter Reinraumbedingungen.
Kampfrichterturm Der Kampfrichterturm ist ein Bestandteil einer Skisprunganlage. Er befindet sich neben der Aufsprungbahn einer Skisprunganlage, so dass von ihm aus die Kampfrichter einen optimalen Blick auf den zu erwartenden Landepunkt der Skispringer haben, um möglichst genau die Sprungweite zu ermitteln. Bei kleinen Sprungschanzen besteht der Kampfrichterturm mitunter nur aus einer offenen Plattform, bei Großschanzen ist er als mehrstöckiges Gebäude ausgeführt, welches bei manchen Skisprunganlagen auch architektonisch gestaltet sein kann.
Kirchturm Ein Kirchturm ist der zu einem Kirchengebäude gehörende Turm. In den meisten christlich geprägten Ländern ist Versammlungshalle mit Turm das Grundschema von Kirchengebäuden, obwohl es für den Turm keine theologischeBegründung gibt.
Kos-Minar Ein Kos-Minar war ein mogulzeitlicherRundturm, der im Norden Indiens am Rand einer Straße als eine Art Meilenstein errichtet wurde. Auch bei Lahore, im heutigen Pakistan, haben sich einige wenige Exemplare erhalten.
Kulla (Wehrbau) Kulla, Kula, Kuli, (albanisch Kulla/-ë, bulgarisch кули, serbisch-kyrillisch куле) sind wehrhafte Wohntürme auf dem Westbalkan. Diese regionale Bauform findet sich insbesondere im Westen und Süden des Kosovo sowie in Nord-Albanien. Ähnliche Gebäude können aber vereinzelt auch in anderen Ländern des Balkan angetroffen werden.
Kühlturm Ein Kühlturm bzw. Rückkühlwerk ist eine Anlage, die mittels eines Wärmeübertragersüberschüssige oder technisch nicht mehr nutzbare Wärme aus Kraftwerks- oder Industrieprozessen emittiert. Diese Rückkühlwerke sind normalerweise ein Bestandteil der Anlagen, die für die Bereitstellung des Kühlwassers für die Prozesskühlung erforderlich sind. In der Regel befinden sich das Kühlwasser und der Kühlturm in einem eigenen thermodynamischen Kreisprozess.
Leuchtturm Als Leuchtturm wird ein Turm bezeichnet, der eine Befeuerungträgt. Leuchttürme sind insbesondere nachts weithin sichtbare Schifffahrtszeichen und dienen der Positionsbestimmung, der Warnung vor Untiefen oder der Fahrwassermarkierung.
Malakow-Turm Als Malakow-Turm (auch Malakoff-Turm, seltener Malakov-Turm) bezeichnet man in erster Linie Fördertürme im Bergbau mit einer charakteristischen Bauform, die vorwiegend in den 1850er bis 1870er Jahren in Kontinentaleuropa in der Schachtförderungüblich waren, aber vereinzelt auch noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurden.
Martello-Turm Martello-Turm werden 164 kleine runde Befestigungen genannt, die das britische Empire primär zwischen 1796 und 1814 zur Zeit der Napoleonischen Kriege errichtete. Die letzten Martello-Türme entstanden 1829 bis 1834 auf Mauritius.
Messturm Ein Messturm ist ein freistehender Turm oder abgespannter Mast, der Messinstrumente mit meteorologischen Instrumenten, wie Thermometern und Windgeschwindigkeitsmessern, trägt. Messtürme sind ein essentieller Bestandteil von Raketenstartplätzen, da man für eine Durchführung eines Raketenstarts die genauen Windverhältnisse kennen muss. Auch in der Nähe mancher Kernkraftwerke gibt es Messtürme. Sie dienen hier zur Überwachung der Luftradioaktivität. Ob ein derartiger Turm nötig ist oder nicht, hängt von behördlichen Auflagen ab
Minarett Ein Minarett (selten Minar,arabisch  manāra ‚ursprünglich: Leuchtturm‘ oder  / miʾḏana) ist ein erhöhter Standplatz oder Turm für den Gebetsrufer (Muezzin) bei oder an einer Moschee; von hier werden Muslime fünfmal am Tag zum Gebet gerufen. Auch säkulare Turmbauten der islamischen Welt können als minar bezeichnet werden, etwa das Chor Minar oder das Hashtsal Minar in oder bei Delhisowie das Hiran Minar in Fatehpur Sikri. Das erste Minarett wurde wahrscheinlich in Syrienerbaut, andere Historiker halten das Minarett der Moschee von Qairawān in Tunesien für das älteste.Es ist seit der Herrscherfamilie der Umayyaden (661–750) gebräuchlich. In einigen der ältesten Moscheen wie der Umayyaden-Moschee in Damaskus dienten Minarette ursprünglich als von Fackeln erhellte Wachtürme – daher die Wortherkunft aus dem
Montageturm Ein Montageturm ist eine, meist auf Schienenmontierte, fahrbare Konstruktion auf Raketenstartrampen. Er dient dazu, die Raketeauf dem Starttisch aufzurichten oder auch gegebenenfalls zusammenzubauen. Er wird einige Stunden vor dem Start von der Rakete weggefahren, während ein Startturm als Teil der Startrampe bis zum Start verbleibt. In einigen Fällen übernimmt der Montageturm zusätzlich auch die Funktion eines Versorgungsturms.
Muthaus Ein Muthaus (auch Mus- oder Moshaus = Palas) bezeichnet einen mit einer Burg in Zusammenhang stehenden Wohnturm bzw. ein Vorratshaus und wird deshalb auch Turmhaus genannt.
Nuraghe Nuraghenentwicklung und Typen

Verbreitung der Nuraghen – pro km² Nuraghenmodell aus Bronze Nuraghenmodell von Monte Prama Nuraghen bzw. Nuragen (im Deutschen Femininum, im Italienischen Maskulinum) sind prähistorische Turmbauten der Bonnanaro-Kultur (2200–1600 v. Chr.) und der mit ihr untrennbar verbundenen, nachfolgenden Nuraghenkultur (etwa 1600–400 v. Chr.) auf Sardinien. Es gibt sie in großer baulicher Vielfalt. Ihr Zweck ist umstritten. Diskutiert wurde sowohl eine Nutzung als Kultstätte, als Grabanlage oder als Wohn- und Befestigungskomplex. Neuere Untersuchungen favorisieren letztere Alternative.

Peel tower Peel tower (auch Pele tower) nennt man eine besondere Konstruktionsart von Gebäuden, die hauptsächlich zu beiden Seiten entlang der englisch-schottischen Grenze in Gegenden zu finden sind, die in früheren Zeiten unter Überfällen der Border Reivers zu leiden hatten. Ihre Form erinnert an frühmittelalterliche Bergfriede, sie gelten zudem als die Vorläufer der Tower Houses.
Peilturm Ein Peilturm (spanisch: Torres de defensa oder Torres d'Enfilació) ist ein Turm, welcher von der Marine an der Küste errichtet wurde und der Navigation dient.
Prasat (Bauform) Ein Prasat ist in erster Linie ein Tempelturm der Angkor-Baukunst. Das Sanskrit-Wort Prasada („mehrstöckiges Gebäude“, das Hauptgebäude eines Tempels oder Palastes) wanderte in der Form Prasat in die Sprache der Khmer (ប្រាសាទ) und weiter in die thailändische Sprache (ปราสาท).
Protonuraghe Protonuraghen (auch Korridor- oder Pseudonuraghen, italienisch Nuraghe a corridoio) sind die Vor- oder Frühform der klassischen Turmbauten oder Tholosnuraghen (italienisch Nuraghe a tholos) der bronzezeitlichen Nuraghenkulturen auf Sardinien. Das Alter der Protonuraghen wurde lange debattiert. Giovanni Lilliu, einer der bekanntesten sardischen Archäologen, hielt sie zunächst für späte, degenerierte Formen der eigentlichen nuraghischen Türme.
Prototalayot Prototalayots sind Vorläufer der Talayots, die während des Talayotikums la (ab 1300 v. Chr.) auf Menorcanoch mit einer sehr uneinheitlichen und unregelmäßigen Struktur errichtet wurden. Das Talayotikum ist eine bronzezeitliche Kulturphase auf den Balearen, in der Talayots, also massive Steinhügel mit eingebauten Kammern errichtet wurden. Diese Abfolge hat Parallelen mit der Entwicklung auf Sardinien, wo den Nuragheneine Protonuraghenphase vorgeschaltet war.
Ratha Ratha (Sanskrit: रथ ratha [ˈrʌtʰʌ], Avestisch raθa, „Wagen“) ist die Bezeichnung für den indischenTempelwagen, für frühe südindische Monolith-Tempel in Mahabalipuram und für eine Form des nordindischen Tempelturms, der je nach der Anzahl seiner Vorsprünge als Triratha (drei), Pancharatha (fünf) usw. bezeichnet wird.
Reklameturm Ein Reklameturm ist ein Turm zur Aufnahme von Reklame, entweder für wechselnde Motive oder für ein fest installiertes Logo.
Rundturm Ein Rundturm ist ein Turm mit rundem Grundriss. Er kann freistehend oder Teil eines größeren Baukomplexes sein. Die Rundform kann sowohl aus ästhetischen als auch aus funktionellen Gründen gewählt worden sein.
Rundturm (Irland) Der stets freistehende, schlanke Rundturm (Irish: Cloigtheach (singular), Cloigthithe (plural) – engl. Round Tower) iroschottischer Kirchenbauten ist eines der historischen Wahrzeichen Irlands. Auf der Insel gibt es noch 65 von möglicherweise 120 erbauten Türmen dieses Typs. Einige sind nahezu vollständig, viele nur als Stumpf erhalten. Außerhalb der irischen Insel gibt es heute nur noch drei derartige Rundtürme, einen auf der Isle of Man und zwei in Schottland.
Rundturmkirche Rundturmkirchen stellen eine besondere architektonische Form von Kirchengebäuden in der Westhälfte Europas dar, die sich insbesondere auf England konzentrieren.
Sahat Kula Sahat Kula (südslawische Schreibweise von türkisch saat: Stunde, Uhr, Zeit; kule: Turm; eigentlich Saat Kulesi) bezeichnet die während der osmanischen Herrschaft auf dem Balkan errichteten Uhrtürme. Eine der ersten Stadtuhren im Osmanischen Reich wird im Jahre 1610 erwähnt: man ließ sie durch französische Meister an einer Moschee in Prizren anbringen. Nicht viel später folgten Uhrtürme in Kanina, Kruja, Elbasan, Jajce, Skopje und Banja Luka; im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts auch in vielen anderen Orten im Sultana
Sarazenenturm Sarazenentürme sind kleine, zumeist runde befestigte Signaltürme, die die Genueser und Pisaner während ihrer Herrschaft über Korsikaund Sardinien an allen Küsten der Inseln errichteten
Schlauchturm Der Schlauchturm ist ein oft markantes Zeichen einer Feuerwache oder eines Feuerwehrhauses. Hauptsächlich dient er zum Trocknen von Druckschläuchen nach einem Einsatz. Als die Schläuche noch aus Hanfhergestellt wurden, war das besonders wichtig. Bei heute verwendeten Schläuchen aus Kunstfaser ist dieses Vorgehen nicht mehr zwingend notwendig, aber immer noch sinnvoll, denn bei längerer Lagerung sollten auch die Stauräume schimmelfrei gehalten werden.
Schrotturm Ein Schrotturm ist ein Turm, in dem früher Schrotkugeln für Schrotpatronen hergestellt wurden. Flüssiges Blei wurde an der Spitze des Turmes durch ein Sieb gegossen. Im freien Fall bildeten sich aufgrund der Kohäsionskraft/Oberflächenspannung kugelförmige Tropfen. Bei ausreichender Fallhöhe war das Blei bereits erkaltet und damit in der Kugelgestalt verfestigt, wenn es unten in einem Wasserbecken aufgefangen wurde, in dem diese Kugeln weiter abkühlten
Screw-pile Lighthouse
Shōrō Der Shōrō (jap. 鐘楼, dt. „Glockenturm“ von chinesisch 鐘樓 / 钟楼, Pinyin zhōnglóu), auch Shurō gelesen oder Kanetsuki-dō (鐘突堂, „Glockengeläut-Halle“) und Tsurigane-dō (釣鐘堂, „Eisenglockenhalle“) genannt, ist Bestandteil traditioneller buddhistischer Tempelanlagen in Japan und wurde auch in Teilen des Shintōübernommen.
Siloturm Ein Siloturm ist ein als Turm ausgeführter Silo. Er wird als Lager von Schüttgut, insbesondere von Getreide verwendet. Silotürme sind im Regelfall bis zu 25 Meter hoch, allerdings wurden auch Silotürme mit Höhen von über 100 Metern verwirklicht.
Sonderturm Als Sondertürme bezeichnet man die Fernmeldetürme der einstigen Deutschen Bundespost (heute Deutsche Funkturm, eine Tochter der Deutschen Telekom) in Stahlbetonbauweise, welche speziell für einen gegebenen Standort geplant wurden. Sondertürme sind im Regelfall höher als die Typentürme und fast immer mit einem touristischen Bereich ausgestattet.
Stahlfachwerkturm Ein Stahlfachwerkturm ist ein Turm, dessen tragendes Element ein Fachwerk aus genieteten, geschraubten oder auch geschweißtenEisen- und Stahl-Teilen ist. Hierbei werden geschraubte Konstruktionen für Freileitungsmaste verwendet, während große Stahlfachwerktürme, wie der Eiffelturm vernietet oder auch – wie der Fernsehturm Kiew – geschweißt sind. Die Bauweise wird seit dem 19. Jahrhundert praktiziert, bekanntestes Bauwerk ist der Eiffelturm. Sie werden heute im Allgemeinen als Aussichtsturm, Hochspannungsmasten, Fernsehturm oder Sendeturm genutzt.
Startturm Startrampen für Raketen sind transportable oder fest installierte Bauwerke, die die Rakete bis kurz vor ihrem Start fixieren. Versorgungsleitungen und Messkabel, mit denen die Rakete verbunden ist, werden teilweise erst unmittelbar nach dem Start getrennt.
Stelzenturm Der Stelzenturm, dänisch „Styltetårn“, ist eine besondere Form mittelalterlicher Kirchtürme, die gehäuft auf der Halbinsel Djurslandund Nachbargebieten im Osten der großen dänischen Halbinsel Jütland errichtet wurde.
Swanetischer Turm Als Swanetischer Turm (georgisch სვანური კოშკი) werden die Verteidigungsgebäude bezeichnet, die in der georgischen historischen Region Swanetien (heute in Region Mingrelien und Oberswanetien eingegliedert) verbreitet sind. Der älteste davon wird mit 8. oder 9. Jahrhundert datiert, der neueste wurde im 18. Jahrhundert erbaut.
Talayot Ein Talayot (kastilisch) oder Talaiot (katalanisch) ist ein dickwandiger Turm mit zumeist zentraler Kammer aus der Epoche der nach diesen Bauwerken benannten Talayot-Kultur auf den Balearischen Inseln. Der Begriff talaiot, wie auch talayot, ist vom katalanischen Wort talaia für „Beobachtungs- und Wachturm“ abgeleitet, das seinen Ursprung im arabischen atalaji für „Wache“ hat.
Torre (Turm) Der Begriff Torre bezeichnet unterschiedlich gestaltete Bauten aus der Bronzezeit auf Korsika, die von der Torre-Kultur errichtet wurden. Die zentrale Baulichkeit in einer Torre ist eine oft bienenkorbartigeeinräumige Tholos.
Tourelle Eine Tourelle (franz. für „Türmchen“, als Diminutiv von tour „Turm“) ist ein wie ein Teil eines Turms aussehendes Fassadenteil, das von seiner Statik her nie frei stehend ist, sondern sich aus Wänden oder Mauern herauswölbt oder aus ihnen hervorspringt.
Tower (Luftfahrt) Der Tower (engl. air traffic control tower (TWR)) bzw. Flugverkehrskontrollturm ist ein Turm auf Flugplätzen, von dem aus die Bewegung der Flugzeuge sowohl in der Luft (Start, Landung) als auch am Boden kontrolliert wird.
Trommelturm Ein Trommelturm (chinesisch 鼓樓 / 鼓楼, Pinyin gǔlóu, jap. korō) ist ein in alten chinesischen bzw. ostasiatischen Städten oder in traditionellen Tempeln errichtetes Gebäude für darin aufgestellte große Signaltrommeln. In der Regel bilden Glockenturm(chinesisch 鐘樓 / 钟楼, Pinyin zhōnglóu, jap. shōrō) und Trommelturm ein architektonisches Paar unter der Bezeichnung Trommel- und Glockenturm (chinesisch 鐘鼓樓 / 钟鼓楼, Pinyinzhōng-gǔlóu). Sie finden sich meist im Ortskern und wurden auch für Zeitangaben oder für Feierlichkeiten verwendet.
Tschartake Unter einer Tschartake oder Chartaque (persisch: „vier Baumstämme“) versteht man einen Wachturm und wichtigen Bestandteil des Verteidigungssystems zur Zeit der Osmanen.
Typenturm Typenturm ist die Bezeichnung für einen standardisierten Fernmeldeturm (FMT) in Stahlbetonbauweise der einstigen Deutschen Bundespost (heute Deutsche Funkturm, eine Tochter der Deutschen Telekom). Es wurden verschiedene Typentürme entworfen und an zahlreichen Standorten erbaut.
Uhrturm Ein Uhrturm, auch Uhrenturm, ist ein meist freistehender oder auf einem Gebäude aufgestellter Turm, in den eine von weitem lesbare Turmuhreingebaut ist. Kirchtürme, Wehrtürme und andere Türme, deren Hauptfunktion nicht die Zeitanzeige ist, werden in der Regel nicht Uhrturm genannt.
Vermessungsturm Ein Vermessungsturm ist ein über einem trigonometrischen Punkterrichteter Turm, dessen Spitze zum Anpeilen dient und oft auch selbst eine Beobachtungsplattform besitzt. In Deutschland wurden in den 1930er Jahren zahlreiche Vermessungstürme errichtet. Es waren oft Holzkonstruktionen mit Höhen von bis zu 60 Meter, wie auf dem Hirschenstein in Bayern. Heute existieren nur noch wenige dieser Bauwerke.
Wachturm Ein Wachturm oder Wachtturm ist ein Bauwerk, das der Überwachung eines bestimmten Areals dient. Diese Bauten aus Holz, Stahl, Mauerwerk oder Beton zählen zu den Beobachtungstürmenund ermöglichen einen weiten Blick auf die Umgebung.
Wartturm Als Wartturm, Warte, Warth, Wachtturm, Landwarte oder Burgwarte wird ein meist einzeln stehender, oft von Wall und Graben umgebener Beobachtungsturm bezeichnet.
Wasserentnahmeturm Als Wasserentnahmeturmbezeichnet man im Bauingenieurwesen ein Turmbauwerk, das innerhalb des Stauraums einer Talsperre oder sonstigen Stauanlage steht und zur Entnahme von Wasser, meist Trinkwasser dient.
Wasserturm Wasserturm ist die Bezeichnung für ein Betriebsbauwerk der Wasserversorgung, das einen Hochbehälter zur Speicherung von Trinkwasser oder Brauchwasser besitzt. Mit dem Hochbehälter wird neben der Bereithaltung einer temporär ausreichenden Wassermenge auch für einen ausreichenden und gleichmäßigen Druck im angeschlossenen Wassernetz gesorgt.
Wehrturm Ein Wehrturm ist eine historische Wehranlage, die – eingegliedert in umfangreichere Befestigungen oder alleinstehend – in erster Linie zur Verteidigung errichtet wurde. Wehrtürme dienten dem Schutz von Siedlungen, Burgen und strategisch wichtigen Punkten wie z. B. Brücken. Darüber hinaus fungierten sie u. a. auch als Warte oder Herrschaftssymbol.
Wiekhaus Wiekhaus, auch Wikhaus, Wieckhaus (niederdeutschWikhus), Wieke, Wiechhaus, Weichhaus, Wichhäuschenist eine Sonderform von Verteidigungsbauten, die vor allem im Nordosten Deutschlands (Mecklenburg, Vorpommern und Brandenburg) und als Wiechhaus am Niederrhein vorkommen.
Wohnturm Ein Wohnturm ist ein mittelalterlicher Turm, der zu einer dauerhaften Nutzung als Wohnung geeignet war und zugleich auch Wehrfunktionen hatte. Er verfügte meist nur über einen Hocheingang.
Wohnwasserturm Ein Wohnwasserturm ist ein Wasserturm, der neben seiner technischen Funktion zugleich als Wohngebäude dient.
Zikkurat Eine Zikkurat oder Schiggorat (auch Ziqqurrat, Zikkurrat, Ziggurat, babylonisch „hoch aufragend/aufgetürmt, Himmelshügel, Götterberg“; Plural Zikkurats) ist ein gestufter Tempelturm in Mesopotamien. Die biblische Überlieferung des Turmbaus zu Babel geht nach heutiger Erkenntnis auf einen solchen Bau zurück. Die frühsumerische Dichtung Enmerkar und der Herr von Aratta erwähnt ebenfalls eine Sprachverwirrung in Zusammenhang mit großen Bauvorhaben.
Zombeck-Turm Ein Zombeck-Turm (offiziell: Luftschutzturm der Bauart Zombeck, auch „Rundbunker“) ist ein normierter deutscher Hochbunkertyp aus dem Zweiten Weltkrieg. 1937 ließ der Konstrukteur Paul Zombeck den nach ihm benannten Rundturmtyp patentieren.
Zwiebelkuppel/Zwiebelturm Ein Zwiebelturm ist ein Turm mit einer Zwiebelhaube oder einem Zwiebelhelm, z. B. ein Kirchturm, dessen Spitze in Form einer Zwiebel gearbeitet ist. Der untere Teil der Spitze ist bauchig und läuft nach oben spitz zusammen, vergleichbar mit den Kirchtürmen der Moskauer Basilius-Kathedrale. Neben runden Bauformen werden auch Türme mit eckigen Turmhauben als Zwiebelturm bezeichnet.
Zwillingsturm Der Zwillingsturm (Singular) bezeichnet in der Architektur einen besonderen Bautypus, der sich durch die Krönung eines einzigen Gebäudes mit zwei Türmen auszeichnet, während Zwillingstürme(Plural) ein charakteristisches Ensemble von zwei beieinander stehenden Turmbauten bezeichnet, die meist anderen als technischen Zwecken dienen.

Versorgungstechnik

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Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Aufwindkraftwerk In einem Aufwindkraftwerk (vereinzelt auch Thermikkraftwerk genannt) wird Luft von der Sonne erwärmt und steigt wegen natürlicher Konvektion in einem Kamin auf. Eine oder mehrere Turbinenerzeugen aus dieser Luftströmung elektrischen Strom. Das Prinzip wurde 1903 von dem Autor Oberst Isidoro Cabanyes in seinem Artikel, aus der Zeitschrift, „La energía eléctrica“ beschrieben und 1929 von Bernard Dubos patentiert. Im Jahr 1931 beschrieb der Autor Hanns Günther in seinem Buch „In Hundert Jahren“ ein Aufwindkraftwerk. Ende der 1970er Jahre wurde die Idee von Michael Simon aufgegriffen, der zusammen mit dem Stuttgarter Bauingenieur Jörg Schlaich eine Pilotanlage entwarf, die dann in Manzanares (Zentral-Spanien) als Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Forschung und Technologie realisiert wurde.
Ausleitungskraftwerk Als Ausleitungskraftwerk wird eine Sonderform von Flusskraftwerken (Niederdruckwasserkraftwerken) bezeichnet.
Bahnstromkraftwerk Zur Bereitstellung von Bahnstrom werden durch manche Bahngesellschaften oder durch mit ihnen kooperierende Stromerzeuger spezielle Kraftwerke betrieben. Bahnkraftwerke nutzen alle traditionellen Energiequellen. Wind- und Solarkraftwerke wurden für die alleinige Erzeugung von Bahnstrom hingegen noch nicht realisiert.
Batterie-Speicherkraftwerk Ein Batterie-Speicherkraftwerk ist eine Form des Speicherkraftwerks, welches zur Energiespeicherung Akkumulatoren verwendet, d. h. wiederaufladbare elektrochemische Zellen. Die installierten Leistungen von Batterie-Speicherkraftwerken bewegen sich im Bereich von einigen Kilowatt (kW) bei Hausanlagen bis in den dreistelligen Megawatt-Bereich (MW): Das stärkste (Stand Januar 2018 in Australien) leistet bis zu 100 MW bei einer Kapazität von 129 MWh. Im Vergleich dazu sind die größten Pumpspeicherkraftwerkedeutlich leistungsstärker, da über 90 Pumpspeicherkraftwerke Leistungen von 1000 MW  und mehr haben, mit Kapazitäten im GWh-Bereich.
Biogaskraftwerk Eine Biogasanlage dient der Erzeugung von Biogasdurch Vergärung von Biomasse. In landwirtschaftlichen Biogasanlagen werden meist tierische Exkremente (Gülle, Festmist) und Energiepflanzen als Substrat eingesetzt. In nicht-landwirtschaftlichen Anlagen wird Material aus der Biotonne verwendet oder Abfallprodukte aus der Lebensmittelproduktion. Als Nebenprodukt wird ein als Gärrest bezeichneter Dünger produziert. Bei den meisten Biogasanlagen wird das entstandene Gas vor Ort in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Andere Biogasanlagen bereiten das gewonnene Gas zu Biomethan auf und speisen es ins Erdgasnetz ein.
Biomasseheizkraftwerk Ein Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) und ein Biomassekraftwerk (BMKW) erzeugen mit gleichen oder ähnlichen Verfahren durch die Verbrennung fester Biomasse elektrische Energie. Ein Biomasseheizkraftwerkstellt darüber hinaus Wärme bereit, die als Fern- oder Nahwärme oder als Prozesswärme genutzt werden kann. Bei reiner Wärmebereitstellung spricht man von einem Biomasseheizwerk (BMHW).

Als Rohstoff werden feste Brennstoffe (biogener Festbrennstoff) wie z. B. Reste aus der Holzverarbeitung, nicht als Nutzholz geeignetes Waldholz, Stroh und Altholz eingesetzt. Ein Holz(heiz)kraftwerk (H(H)KW) ist ein mit Holz betriebenes Biomasse(heiz)kraftwerk.

Blockheizkraftwerk Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) ist eine modular aufgebaute Anlagezur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme, die vorzugsweise am Ort des Wärmeverbrauchs betrieben wird. Es kann auch Nutzwärme in ein Nahwärmenetz eingespeist werden. Sie nutzt dafür das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung.
Dampfkraftwerk Ein Dampfkraftwerk ist die vorherrschende Bauart eines Kraftwerks zur Stromerzeugung, bei der die thermische Energie von Wasserdampf in einer Dampfturbine (in der Frühzeit: Kolbendampfmaschine) ausgenutzt wird.
Darrieus-Rotor Der Darrieus-Rotor ist eine Windturbine für Windkraftanlagen mit vertikaler Rotationsachse (VAWT, vertical axis wind turbine). Im Gegensatz zu historischen Vorbildern wie der chinesischen Windmühle (Klappflügel-Rotor) ist er ein Schnellläufer. In der klassischen Form sind die Rotorblätter am oberen und unteren Ende der Welle befestigt und ragen bogenförmig nach außen. Nach dem Prinzip einer Kettenlinie geformt, verursacht die Zentrifugalkraft in ihnen nur Zugspannungen, keine Biegemomente. Der Rotor wurde von dem Franzosen Georges Jean Marie Darrieus erfunden. In der ursprünglichen französischen Patentschrift von 1925 ist sein Name nicht genannt . Dies ist erst in der amerikanischen von 1931 der Fall.
Druckluftspeicherkraftwerk Druckluftspeicherkraftwerke sind Speicherkraftwerke, in denen Druckluft als Energiespeicher verwendet wird. Sie dienen zur Netzregelung wie beispielsweise der Bereitstellung von Regelleistung: Wenn mehr Strom produziert als verbraucht wird, wird mit der überschüssigen Energie Luft unter Druck in einen Speicher gepumpt; bei Strombedarf wird mit der Druckluft in einer Gasturbine Strom produziert.
Einflügler (Windkraftanlage) Einflügler sind Windkraftanlagen mit nur einem einzigen Rotorblatt. Es gab einige Projekte, die die Entwicklung von Einflüglern zur großtechnischen Stromerzeugung zum Ziel hatten. Bis zum Jahr 2012 ist jedoch keines der Projekte über die Aufstellung von Prototypen hinaus gekommen.
Ersatzbrennstoffkraftwerk Ein Ersatzbrennstoffkraftwerk (abgekürzt EBS-Kraftwerk, auch RDF-Kraftwerk, Mittel- bzw. Hochkalorik-Kraftwerk genannt) ist ein Dampfkraftwerk, bei dem Ersatzbrennstoffe (EBS) bzw. Refuse Derived Fuel (RDF) oder andere mittel- oder hochkalorischen Reststoffe als Brennstoff eingesetzt werden.
Fallwindkraftwerk Ein Fallwindkraftwerk oder Abwindkraftwerk ist eine theoretische Wärmekraftmaschine zur Nutzung der geringen Temperaturdifferenz, die durch Verdunsten von Wasser in warmer, trockener Umgebungsluft bewirkt werden kann. Die am oberen Ende eines hohen Kamins gekühlte und deshalb dichtere Luft bewirkt am unteren Ende gegenüber der Außenluft einen Überdruck. Turbinen entnehmen dem künstlichen Fallwind Energie zur Stromproduktion. Der Kraftwerkstyp wurde 1975 von dem amerikanischen Ingenieur Phillip Carlson beschrieben und patentiert. Seit den 1990er Jahren bemüht sich insbesondere der Israeli Dan Zaslavsky vom Technion in Haifa um die Weiterentwicklung und Realisierung dieser Technologie.
Flugwindkraftwerk Ein Flugwindkraftwerk wäre eine Windkraftanlage, die nicht auf einem Turm montiert ist, sondern fliegt und nur durch ein oder mehrere Halteseile am Boden verankert ist. Der Vorteil wäre die Belastung der Haltestruktur auf Zug statt auf Druck und Biegung, so dass der Materialaufwand bei gleicher Ausgangsleistung geringer ausfallen könnte. Die elektrische Energie kann mit Generatoren in der Luft oder über mechanische Bewegungsübertragung zum Generator an der Verankerung am Boden gewonnen werden. Von beiden Bauweisen gab es bisher Prototypen geringer Leistung. Bereits in früher Zeit wurden vereinzelt Drachen zum Heben von Lasten genutzt. Der Drachen wurde in Asien entwickelt. Es wurden auch Menschen mit Drachen gehoben – als Vergnügung, aber auch für militärische Beobachtungen. Erst über Marco Polo kam das Prinzip des Drachens nach Europa. Leonardo da Vincischlug einen Drachen vor, um einen Fluss zu überqueren, Fahrzeuge zu ziehen und um die Energie von Blitzen abzuleiten.
GICON-SOF Die GICON-SOF ist eine schwimmende Offshore-Windenergieanlage, die bei größeren Wassertiefen eingesetzt werden kann.
Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk Ein Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk oder Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk (kurz GuD-Kraftwerk) ist ein Kraftwerk, in dem die Prinzipien eines Gasturbinenkraftwerkes und eines Dampfkraftwerkes kombiniert werden. Eine Gasturbine dient dabei als Wärmequelle für einen nachgeschalteten Abhitzekessel, der wiederum als Dampferzeuger für die Dampfturbine wirkt.
Gaskraftwerk Ein Gaskraftwerk ist ein Kraftwerk, welches als Primärenergiequelledie chemische Energie aus der Verbrennung eines Brenngases nutzt. Das mit Abstand am häufigsten eingesetzte Brenngas ist Erdgas; daneben kommen aber auch andere Gase wie Biogas, Kuppelgase, Grubengas in Frage.
Gasturbinenkraftwerk Ein Gasturbinenkraftwerk ist ein Kraftwerk zur Stromerzeugung, das mit Erdölprodukten oder mit Brenngasen wie beispielsweise Erdgasbetrieben wird. Mit diesen Brennstoffen werden Gasturbinenbetrieben, die ihrerseits angekoppelte Generatoren antreiben
Geothermiekraftwerk Geothermie bezeichnet sowohl die geowissenschaftliche Untersuchung der thermischen Situation als auch die ingenieurtechnische Nutzung der Erdwärme.
Gezeitenkraftwerk Ein Gezeitenkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, das potentielle und kinetische Energie aus dem Tidenhub des Meeres in elektrischen Strom wandelt.

Gezeitenkraftwerke entnehmen ihre Energie letztlich der Erddrehung mit Hilfe der Anziehungskraft des Mondes und der Sonne auf die Erde (siehe auch Gezeiten). Sie bremsen die Strömungsbewegung der Meere durch Gezeiten minimal ab. Das Abbremsen geschieht durch Stauung der auf- und ablaufenden Strömung und in der Folge durch die Nutzung der in dem gestauten Wasser enthaltenen potentiellen Energie durch Turbinen, die die durch sie generierte Rotationsenergie dann über elektrische Generatoren in elektrische Nutzenergie verwandeln. Im Verhältnis zur gesamten Abbremsung durch die natürliche Gezeitenreibung fällt dies nicht ins Gewicht, die Erde hat wegen ihrer hohen Masse eine sehr hohe Rotationsenergie.

Gletscherkraftwerk Ein Gletscherkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, das Schmelzwasser eines Gletschers zur Stromerzeugung benutzt. Der Bau von Gletscherkraftwerken kann nur in Polargebieten durchgeführt werden. Das Schmelzwasser steht in sehr großen Mengen bei Nutzfallhöhen zwischen 1.000 und 3.000 m zur Verfügung.
Grenzkraftwerk Das Wort Grenzkraftwerk ist ein Begriff aus der Elektrizitätswirtschaft, der – je nach Kontext – zwei unterschiedliche Bedeutungen haben kann.
Grubenkraftwerk Ein Grubenkraftwerk, auch Zechenkraftwerk, ist ein Kraftwerk, welches ein Bergwerk („Grube“, „Zeche“) mit Strom versorgt und/oder das seinen Brennstoff direkt aus einem Bergwerk erhält.
H-Darrieus-Rotor Während die gebogenen Blätter des klassischen Darrieus-Rotors oben und unten mit der Rotorachse zusammenlaufen, besteht der H-Darrieus-Rotor aus geraden, parallel zur Drehachse angeordneten Blättern an Tragarmen. Die Bauform mit zwei oder mehr senkrecht stehenden Blättern und einem horizontalen Tragarm erinnert an den Buchstaben „H“, daher der Name.
Heizkraftwerk Ein Heizkraftwerk (HKW) ist eine industrielle Anlage zur Erzeugung von Elektrizität und Wärme in einem Kuppelprozess, der Kraft-Wärme-Kopplung. Aufgrund der Notwendigkeit der Einspeisung in ein Fernwärmenetz liegen Heizkraftwerke in der Nähe von städtischen Verdichtungsräumen oder Industrieanlagen mit hohem Wärmebedarf.
Heizmühle Eine Heizmühle ist eine Gerätekombination aus einem Windgenerator (also einer kleinen Windenergieanlage) und einem Heizelement.
Hubflügelkraftwerk Ein Hubflügelkraftwerk ist eine technische Vorrichtung zur Umwandlung der kinetischen Energie eines strömenden Mediums in eine Auf-und-ab-Bewegung, aus der mit Hilfe eines Generators elektrische Energiegewonnen wird. Während Windkraft-Hubflügelgeneratoren bisher nur experimentell verwirklicht wurden, befinden sich Hubflügelkraftwerke im Meer und in Binnengewässern bereits im Erprobungsstadium.
Hubspeicherkraftwerk Ein Hubspeicherkraftwerk, auch Lageenergiespeicherkraftwerk, ist ein Typ von Speicherkraftwerk, in dem elektrische Energie in Form von potentieller Energie (Lageenergie) des Hubkörpers zwischengespeichert wird. Üblicherweise wird der Begriff nur verwendet, wenn hierbei ein Festkörper als Speichermasse dient. Wasserspeicherkraftwerke, insbesondere Pumpspeicherkraftwerke, die flüssiges Wasser als Speichermasse nutzen, fallen nicht unter den Begriff, obwohl sie ebenfalls Lageenergie speichern.
Hybridkraftwerk Ein Hybridkraftwerk, auch als Hybridanlage bezeichnet, ist eine Form von Kraftwerk welches zur Energiegewinnung von elektrischer Energie, Treibstoff und/oder Wärme aus verschiedenen Primärenergieträgern ausgelegt ist. Im allgemeinen Fall werden mehrere Energieerzeugungsanlagen mit Speichern und Energieabnehmern wie Wärmenetzen, Tankstellen oder Gasnetzen sowie dem Versorgungsnetz verbunden und untereinander optimiert geregelt. Es können auch Hybridkraftwerke als eine Kombination von Solarenergie mit einer fossilen Energiequelle zur Stromerzeugung erstellt werden.Der Begriff findet ebenso Verwendung für Kraftwerke, welche zwei Stromerzeuger zwecks Wirkungsgradsteigerung koppeln.
Industriekraftwerk Ein Industriekraftwerk (Abgekürzt IKW) ist ein Kraftwerk zur Umwandlung von Energie, die in einem Industriebetrieb genutzt wird. Dies kann vor allem elektrische und thermische, aber auch mechanische Energie (beispielsweise in Form von Rotation einer Welle) sein. Besonders bietet sich Kraft-Wärme-Kopplungan, wenn mit thermischer Energie in Form von Prozessenergie (vor allem Prozessdampf) gearbeitet werden soll, oder auch nur Fabrik- und Geschäftsgebäude unter Nutzung der Abwärme beheizt werden s
Kavernenkraftwerk Ein Kavernenkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, bei dem die Maschinenanlagen (Turbinen, Pumpen, Generatoren, Transformatoren usw.) in einem in den Fels gesprengten Hohlraum (Kaverne) eingebaut sind. Diese Bauart kommt ohne Maschinenhausaus.
Kernkraftwerk Ein Kernkraftwerk (KKW), auch Atomkraftwerk (AKW), ist ein Wärmekraftwerk zur Gewinnung elektrischer Energie aus Kernenergie durch kontrollierte Kernspaltung (Fission). Für die bei Kernreaktionen und radioaktiven Umwandlungen frei werdende Energie wurde 1899 der Begriff Atomenergie von Hans Geitel geprägt; damals wusste man noch nicht, wie Atome aufgebaut sind. Umgangssprachlich wird eine Nuklearwaffe, deren Wirkung auf Kernspaltung und/oder Kernfusion beruht, meist als Atombombebezeichnet. Die später eingeführten Begriffe der Atom- bzw. Kernwaffe konnten sich nur im gehobenen bzw. technischen Sprachgebrauch etablieren.
Kleines Pumpspeicherwerk Kleine Pumpspeicherkraftwerke können an Fließgewässern und innerhalb von Infrastrukturen, wie z. B. Trinkwasserversorgungsnetze und künstliche Beschneiungsanlagen, gebaut werden. Kraftwerke von diesem Typ tragen zur dezentralen Energiespeicherung bei und ermöglichen eine flexible Stromerzeugung. Sie ermöglichen, dezentral Windenergie und Photovoltaik ins Stromnetz zu integrieren.
Kleinwasserkraft Kleinwasserkraft bezeichnet die Nutzung der hydraulischen Energie durch dezentrale, kleine Wasserkraftwerke. In Deutschland wird die Grenze bei ca. 1 MVA angegeben, in Europa werden Anlagen bis 10 MVA Leistung als Kleinwasserkraftwerke bezeichnet. Diese Grenze ist willkürlich und in einigen Ländern liegt sie höher, z. B. China 30 MVA. Kleinwasserkraftwerke funktionieren nach demselben Prinzip wie große Wasserkraftwerke. Sie unterscheiden sich vor allem durch die Leistungsklasse. Es gibt aber auch technische und geschichtliche Unterscheidungsmerkmale.
Kohlekraftwerk Ein Kohlekraftwerk gehört zur Gattung der Dampfkraftwerke. Es leitet seine Bezeichnung von der Kohle als hauptsächlichem Brennstoff ab. Es gibt Kraftwerke für Braunkohle und für Steinkohle. Die Kraftwerkstypen sind speziell für den jeweiligen Einsatzbrennstoff mit seinen verfahrenstechnischen Eigenheiten, seinem Heizwert und seinen Ascheanteilen konzipiert.
Kondensationskraftwerk Ein Kondensationskraftwerk ist ein konventionelles Wärmekraftwerk, in dem ausschließlich elektrischer Stromerzeugt wird. Der Dampf, der die Kondensationsturbine verlässt, hat nur noch einen geringen Druck und eine geringe Temperatur und wird mithilfe von Kühleinrichtungen kondensiert. Die Abwärme, die den Kondensatorverlässt, kann nicht mehr weiter genutzt werden und muss an die Umgebung abgegeben werden. Das heißt: Wärmekraftwerke können die zugeführte Energie nur zu etwa 30 bis maximal 60 % in Strom umwandeln.
Konventionelles Kraftwerk Als konventionelle Kraftwerke werden Kraftwerke bezeichnet, die „konventionelle“, also herkömmliche/hergebrachte Energieträger und Technologien einsetzen. Obwohl der Begriff nicht fest definiert ist, sind hiermit tendenziell Großkraftwerke gemeint, im Unterschied zu kleineren, dezentralen Kraftw
Kugelpumpspeicher Ein Kugelpumpspeicher ist mit Stand 2017 ein Konzept eines Speicherkraftwerktyps welches sich am Bodensee in einer ersten Erprobungsphase befand.
Laufwasserkraftwerk Ein Laufwasserkraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, bei dem der Zufluss oberhalb des zugehörigen Stauwehrs und der Abfluss unterhalb des Kraftwerks im Regelbetrieb stets gleich sind, also kein Wasser zur ökonomischeren Nutzung bei Verbrauchs- und Zuflussschwankungen gespeichert wird. Andere Namen sind Laufkraftwerk oder auch Flusskraftwerk. Im Jahre 1767 stellte der englische Bauingenieur John Smeaton das erste Wasserrad aus Gusseisen her. 1853 wurde an den Niagarafällen im kleinen Maßstab elektrische Energie erzeugt, Ende 1895 wurde an den Fällen das Edward-Dean-Adams-Kraftwerk, weltweit das erste öffentliche Großkraftwerk für die Erzeugung von Wechselstrom, in Betrieb genommen
Luftwirbelkraftwerk Ein Luftwirbelkraftwerk ist eine bisher nicht realisierte theoretische Möglichkeit der Energiegewinnung, bei der die Energie eines künstlich erzeugten, verwirbeltem Aufwindes (Kamineffekt) zur Stromerzeugung genutzt wird. Es funktioniert ähnlich einem Aufwindkraftwerk, mit dem Unterschied, dass die angesaugte Luft am Fuß durch Leitapparate in Drall versetzt wird und so einen riesigen Wirbel erzeugt, ähnlich einem stationären Staubteufel bzw. dem „Rüssel“ eines Tornados. Dieser Luftwirbel ersetzt den sehr hohen und daher teuren Kamin des Aufwindkraftwerkes. Das Prinzip des Luftwirbelkraftwerks wurde wohl schon 1964 von dem Franzosen Edgare Nazare als Erstem entworfen und 1982 zur Patentanmeldung gebracht.
Meeresströmungskraftwerk Ein Meeresströmungskraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, das aus der natürlichen Meeresströmung Elektrizität erzeugt. Es wird dabei nicht, wie bei den meisten anderen Wasserkraftanlagen, ein Stauwerk errichtet, sondern die Turbine (eine Gezeitenturbine) steht – ähnlich einer modernen Windturbine – zum Beispiel an einem Mast frei in der Strömung.
Meereswärmekraftwerk Ein Meereswärmekraftwerk setzt den Temperaturunterschied zwischen warmen und kalten Wassermassen in unterschiedlichen Tiefen der Meere in elektrische Energie um. International gebräuchlich ist die Abkürzung OTEC (englisch Ocean Thermal Energy Conversion), auch kann die Bezeichnung ozeanothermisches Gradient-Kraftwerk verwendet werden. Jacques-Arsène d’Arsonval lieferte im Jahr 1881 die theoretischen Grundlagen für diese Art der Energiewandlung, die erste Versuchsanlage mit einer Leistung von 22 kW wurde 1930 von Georges Claude, einem Student von d'Arsonval, in Matanzas, Kuba gebaut.[1][2] Allerdings konnte sich dieser Kraftwerkstyp nicht durchsetzen. Bis auf einige kleinere Versuchsanlagen bestehen bzw. bestanden keine Meereswärmekraftwerke, und dieser Kraftwerkstyp besitzt für die Energiegewinnung keine praktische Bedeutung.
ORC-Kraftwerk Der Organic Rankine Cycle (Abkürzung ORC) ist ein Verfahren des Betriebs von Dampfturbinen mit einem anderen Arbeitsmedium als Wasserdampf. Der Name des Verfahrens geht auf William John Macquorn Rankine zurück, einen schottisch-britischen Physiker und Ingenieur im 19. Jahrhundert. Als Arbeitsmedium werden organische Flüssigkeiten mit einer niedrigen Verdampfungstemperatur verwendet.
Osmosekraftwerk Ein Osmosekraftwerk (Salzgradientenkraftwerk) ist ein Kraftwerk, das den Unterschied im Salzgehaltzwischen Süßwasser und Meerwasser nutzt, um daraus Energie zu gewinnen und Strom zu erzeugen. Vorschläge für ein Kraftwerk, das die Osmoseenergie (Salzgradientenenergie) technisch ausnutzt, wurden zuerst in den 1970er Jahren publiziert. Konkrete Forschungs- und Entwicklungsprojekte gibt es seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre. Als weltweit erster Prototyp eines Osmosekraftwerks wurde am 24. November 2009 im norwegischen Tofte am Oslofjord ein Kleinstkraftwerk in Betrieb genommen.
Photovoltaik-Freiflächenanlage Unter einer Photovoltaik-Freiflächenanlage (auch Solarpark) versteht man eine Photovoltaikanlage, die nicht auf einem Gebäude oder an einer Fassade, sondern ebenerdig auf einer freien Fläche aufgestellt ist. Eine Freiflächenanlage ist ein fest montiertes System, bei dem mittels einer Unterkonstruktion die Photovoltaikmodule in einem optimalen Winkel zur Sonne (Azimut) ausgerichtet werden.
Photovoltaikanlage Eine Photovoltaikanlage, auch PV-Anlage (bzw. PVA) oder Solargenerator genannt, ist eine Solarstromanlage, in der mittels Solarzellen ein Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energieumgewandelt wird. Die dabei typische direkte Art der Energiewandlung bezeichnet man als Photovoltaik. Demgegenüber arbeiten andere Sonnenkraftwerke (z. B. solarthermische Kraftwerke) über die Zwischenschritte Wärmeenergie und mechanische Energie.
Pumpspeicherkraftwerk Ein Pumpspeicherkraftwerk, auch Pumpspeicherwerk, abgekürzt PSW, ist ein Speicherkraftwerk, das Elektrische Energie in Form von potentieller Energie (Lageenergie) in einem Stausee speichert. Das Wasser wird durch elektrische Pumpen in den Speicher gehoben, um später wieder für den Antrieb von Turbinen zur Stromerzeugung benutzt werden zu können. Pumpspeicherkraftwerke sind gegenwärtig die einzige Möglichkeit, großtechnisch elektrische Energie unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu speichern.Sie nehmen in nachfrageschwachen Zeiten ein Überangebot von elektrischer Energie im Stromnetz auf und geben sie bei Spitzenlastwieder ins Netz ab. Eines der ältesten Pumpspeicherwerke wurde in Gattikon an der Sihl installiert. Die Anlage beförderte mit einer Jonval-Turbine pro Sekunde einen Kubikmeter Wasser in den künstlich angelegten Waldweiher. Bei niedrigem Wasserstand der Sihl wurde das Wasser aus dem Weiher wieder abgelassen und einem Niederdruck-Laufwasserkraftwerk zugeführt, das mechanisch die Transmissionen einer Weberei antrieb. Die Anlage war von 1863 bis 1911 in Betrieb. Mit dem Anschluss der Weberei an das Stromnetz wurde der Pumpbetrieb eingestellt, die Anlagenteile wurden erst in den 1980er-Jahren abgetragen um Platz für Wohnüberbauungen zu schaffen.
Schachtkraftwerk Ein Schachtkraftwerk ist ein Laufwasserkraftwerk, bei dem ein Teilstrom vor dem Stauwehr in einen senkrechten Schacht abströmt und dort eine Turbine mit Generator antreibt. Diese Konstruktion verhindert strömungstechnisch, dass Fische in die laufende Turbine gelangen und dort zerschlagen werden sowie der Flusslauf durch das im Fluss mitgeführte Geschiebe aus Steinen und Treibholz am Turbineneinlauf gestört wird.
Schattenkraftwerk Mit Schattenkraftwerken werden Kraftwerke bezeichnet, die bereitstehen, um Energiebedarf durch den längeren Ausfall eines Energieerzeugers im elektrischen Stromnetz zu decken. Kurzfristiger Bedarf wird durch Spitzenlastkraftwerke gedeckt. Sinkt der Bedarf stark, müssen Kraftwerke weiter gedrosselt werden. Daneben gibt es die kalte Reserve, also längerfristig abgeschaltete Kraftwerke, welche überwiegend im jahreszeitlichen Verlauf zum Tragen kommt.
Schwimmende Photovoltaikanlage Auf Seen schwimmenden Photovoltaik-Anlagen erhöhen ihren Wirkungsgrad, indem sie durch das Wasser des Sees gekühlt werden. Sie schwimmen auf hohlen HDPE-Blöcken.
Schwimmende Windkraftanlage Eine schwimmende Windkraftanlage ist eine Windkraftanlage, die im Meer oder in größeren Seen auf einem schwimmenden Fundament errichtet wird. Es gibt eine Reihe von Projekten in verschiedenen Planungsstadien. Neben kleineren Prototypen wurden bereits mehrere schwimmende Windkraftanlagen der Multimegawattklasse realisiert.
Schwungrad-Speicherkraftwerk Ein Schwungrad-Speicherkraftwerk benutzt zur Energiespeicherung die Schwungradspeicherung. Es kann als vergleichsweise kleines Speicherkraftwerk mit Spitzenleistungen von bis zu 20 MW bis zu einem gewissen Grad Inselnetze in der Netzfrequenz stabilisieren und als kurzfristiger Ausgleichsspeicher dienen. Im Gegensatz zu üblichen Speicherkraftwerken, wie den Pumpspeicherkraftwerken mit Leistungen bis über 1000 MW, bewegen sich die Leistungen von Schwungrad-Speicherkraftwerken im Bereich von einigen kW bis zu einigen 10 MW. Sie sind in diesem Anwendungsbereich mit Batterie-Speicherkraftwerkenvergleichbar.
Seeschlange (Wellenkraftwerk) Als Seeschlange (griechisch Pelamis) wird eine Bauform von Wellenkraftwerken bezeichnet, deren erster Prototyp 2004 vor der schottischen Küste in Betrieb genommen wurde.
Solaranlage Eine Solaranlage ist eine technische Anlage zur Umwandlung von Sonnenenergie in eine andere Energieform. Wenn in der Energieumwandlungskette kinetische Energie vorkommt, d. h., wenn die Solaranlage zur Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie bewegliche Teile (wie z. B. eine Turbine, einen Generator oder einen Motor) enthält, so spricht man auch von einem Solarkraftwerk.
Solardach Solardach ist ein Kofferwort, das sich aus dem lateinischen Sol für Sonne, dem unbestimmten Zahlwort ar für viel und dem Dachzusammensetzt.
Sonnenwärmekraftwerk Ein Sonnenwärmekraftwerk oder Solarwärmekraftwerk (auch solarthermisches Kraftwerk) ist ein Kraftwerk, das die Wärme der Sonne als primäre Energiequelle verwendet, entweder durch Absorption deren Strahlung oder durch Nutzung warmer Luft.

Solarkraftwerke, die die Direktstrahlung der Sonne mit Reflektoren (Spiegeln) auf einen Absorber ähnlich einem Sonnenkollektorbündeln, werden im Englischen auch CSP systems (von Concentrated Solar Power) genannt, erreichen eine kürzere energetische Amortisationszeit und je nach Bauart auch höhere Wirkungsgrade als Photovoltaikanlagen, haben jedoch höhere Betriebs- und Wartungskosten und erfordern eine bestimmte Mindestgröße. Sie sind nur in sonnenreichen Regionen der Erde mit hoher direkter Sonneneinstrahlung wirtschaftlich einsetzba

Speicherkraftwerk Ein Speicherkraftwerk bezeichnet im Rahmen der elektrischen Energietechnik und der Stromerzeugung einen großen Energiespeicher, in welchem elektrische Energie zwischengespeichert werden kann. Speicherkraftwerke wandeln elektrische Energie je nach Kraftwerkstyp in potenzielle Energie (Lageenergie) und in kleinerem Umfang in chemische Energie oder kinetische Energie um, die in dieser Form eine bestimmte Zeit gespeichert werden kann und bei Bedarf wieder in elektrische Energie zurück konvertiert wird. Dieser mit einem Wirkungsgrad behaftete Prozess wird auch als englisch Power-to-Power bezeichnet.[1]
Speicherkraftwerk (Wasser) Als Speicherkraftwerk (vollständige Bezeichnung Wasserspeicherkraftwerk oder Speicherwasserkraftwerk) wird im Zusammenhang mit der Wasserkraft ein Speicherkraftwerkbezeichnet, das elektrische Energie in Form von potentieller Energie(Lageenergie) von Oberflächenwasser speichert.
Steffturbine Die Steffturbine ist eine Turbine zur Erzeugung elektrischer Energie aus Wasserkraft.

Die Steffturbine ist für einen Einsatz in Kleinwasserkraftanlagen geeignet und lässt sich in modularer Bauweise betreiben. Ein Modul kann bei Fallhöhen von 3 bis 5 Metern und Durchflüssen bis zu 0,5 m³/s eingesetzt werden und erzeugt dabei eine Leistung von bis zu 10 kW. Die Steffturbine wurde von der Walter Reist Holding AG entwickelt und wird als Komplettsystem inklusive Generator und Steuerungselektronik vertrieben. Sie bildet zusammen mit der Fischtreppe Steffstep und dem Steffmaster die sogenannte Steffworld.

Strom-Boje Strom-Boje ist der Name eines schwimmenden Strömungskraftwerks, das die kinetische Energie eines frei fließenden, ungestauten Flusses in elektrische Energie umsetzt. Zukünftige Anlagen sollen auch in der Lage sein, die Strömungsenergie des Meeres zu nutzen. Die Kleinkraftwerke der Marke Strom-Boje werden von der Firma Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH in Niederösterreich hergestellt.
Strömungskraftwerk Ein Strömungskraftwerk ist ein Wasserkraftwerk, das aus einem Fließgewässer oder der MeeresströmungElektrizität erzeugt, wobei kein Wehr benötigt wird. Beispiele sind Strom-Bojen und Schiffmühlen.
Tidalgenerator Unter dem Namen Tidalgenerator wurde im Josef Becker Forschungszentrum eine Horizontalachs-Turbine mit drei flexiblen Rotorblättern zur Gewinnung von Gezeitenenergie entwickelt und erprobt. Anders als bisherige Gezeitenkraftwerke, benötigen Tidalgeneratoren keinen Staudamm oder einen Standort in Ästuaren. Der Tidalgenerator zur Stromerzeugung aus der Tidenenergie war einer der ersten Entwicklungen des 2010 gegründeten Josef Becker Forschungszentrums
Torfkraftwerk Ein Torfkraftwerk ist ein Kraftwerk, in dem Torf als Brennstoff zur Erzeugung von Strom oder Heizwärme eingesetzt wird. Moore, aus denen der Torf gewonnen wird, werden seit den 1980er Jahren als wertvolle Naturreservate angesehen, daher dient Torf in Mitteleuropa nicht mehr im großen Maßstab als Brennstoff.
Vertikalrotor (Windturbine) Ein Vertikalrotor (auch Vertikal(achs)windturbine, -windrad, oder -läufergenannt, kurz VAWT, englisch Vertical Axis Wind Turbine) ist eine Bauart der Windturbine, bei der die Achse vertikal (lotrecht) steht.

Die Drehbewegung ist bei solchen Turbinen normalerweise unabhängig von der Windrichtung; sie benötigen also keine Windrichtungsnachführung. Eine solche windrichtungsunabhängige Turbine wird daher auch Panemonegenannt (von griechisch pan = „jeder“ oder „alle“; anemos = „Wind“).

Virtuelles Kraftwerk Ein virtuelles Kraftwerk ist eine Zusammenschaltung von dezentralen Stromerzeugungseinheiten, wie zum Beispiel Photovoltaikanlagen, Wasserkraftwerken, Biogas-, Windenergieanlagen und Blockheizkraftwerken zu einem Verbund, der elektrische Leistung verlässlich bereitstellen und damit dargebotsunabhängige Leistung aus Großkraftwerken ersetzen kann. Virtuell heißt das Kraftwerk nicht, weil es keinen Strom erzeugt, sondern weil es mehr als einen Standort besitzt. Andere gebräuchliche Begriffe sind Kombikraftwerk, Schwarmkraftwerk und DEA-Cluster (= Cluster aus Dezentralen Erzeugungsanlagen). Ein wichtiger Aspekt von virtuellen Kraftwerken ist die Vermarktung des Stroms sowie die Bereitstellung von Systemdienstleistungaus einem Verbund kleiner dezentraler Anlagen.
Wasserkraftschnecke Eine Wasserkraftschnecke ist eine Wasserkraftmaschine, d. h. eine technische Anlage (Wasserkraftwerk) zur Umwandlung von potentieller Energie in mechanische Energie (rotierende Bewegung einer Welle), die meist zum Antrieb eines elektrischen Generatorsdient. Wasserkraftwerke mit Wasserkraftschnecken sind dem Bereich der Kleinwasserkraft zuzuordnen. Ursprünglich von Archimedes als Schneckenpumpe zur Wasserhebung beschrieben, wurde sie in der Neuzeit wieder in der Polderentwässerung eingesetzt. In Kombination mit einer Windmühle hob die Schneckenpumpe Wasser über die Deiche.
Wasserwirbelkraftwerk Ein Wasserwirbelkraftwerk, auch Gravitationswasserwirbelkraftwerk (GWWK) genannt, ist ein Kleinwasserkraftwerk, das zur Erzeugung von Energie aus Wasserkraft ab einem Durchfluss von 500 bis 1000 Litern Wasser pro Sekunde bei kleinen Höhendifferenzen von 0,5 bis 3 Metern Gefälle geeignet ist. Die Technik beruht auf einem (runden) Becken mit einem zentralen Abfluss nach unten. Über dem Abfluss bildet sich ein stabiler Wasserwirbel aus, der eine spezielle langsam drehende Wasserturbine antreibt. Wasserwirbelkraftwerke weisen geringere Wirkungsgrade als konventionelle Kleinwasserkraftwerke auf, sind jedoch fischgängig.
Wellenkraftwerk Wellenkraftwerke sind eine Form kleinerer Wasserkraftwerke. Sie nutzen die Energie der Meereswellen zur Gewinnung elektrischen Stromes und zählen zu den erneuerbaren Energien. Bisher realisierte Anlagen sind Prototypen und dienen verschiedenen Versuchen und Erprobungen.

Im Unterschied zum Gezeitenkraftwerk wird nicht der Tidenhub ausgenutzt, um die Energiedifferenz zwischen Ebbe und Flut zu nutzen, sondern die kontinuierliche Wellenbewegung.

Western-Windrad Ein Western-Windrad, Texasrad auch Western-Windmühle (englisch westernmill) oder Amerikanische(s) Windrad/-mühle genannt, ist ein auf einem Gittermast montiertes, vielflügeliges Windrad mit einer Fahne zur Windrichtungsnachführung. Diese in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Nordamerika entwickelte Windradbauart wurde und wird überwiegend als Pumpwerks­antrieb (Windpumpe, englisch windpump) zur Be- und Entwässerung, später auch zur Stromerzeugung verwendet. Eine weitere Anwendung ist das Belüften von Fischteichen über eine Membran- oder Luftfederbalg-Pumpe ganz oben im Mast der Windmühle.[1]
Windgenerator/ Windkraftanlage Eine Windkraftanlage (Abk.: WKA) oder Windenergieanlage (Abk.: WEA) wandelt die Energie des Windes in elektrische Energie, um sie dann in ein Stromnetz einzuspeisen. Umgangssprachlich werden auch die Bezeichnungen Windkraftwerk oder Windrad oder auch Windkraftkonverter verwendet. Windkraftanlagen sind heute mit Abstand die wichtigste Form der Nutzung der Windenergie. Die mit großem Abstand dominierende Bauform ist der dreiblättrige Auftriebsläufer mit horizontaler Achse und Rotor auf der Luvseite, dessen Maschinenhaus auf einem Turm montiert ist und der Windrichtung aktiv nachgeführt wird. Eine Reihe weiterer Konstruktionsformen, insbesondere mit anderer Bauweise des Rotors, haben sich bisher nicht durchgesetzt.
Windkraftanlage mit Aussichtsplattform Eine Windkraftanlage mit integrierter Aussichtsplattform (kurz Aussichts- oder Besucher-Windkraftanlage, umgangssprachlich auch -Windrad genannt) ist eine Windkraftanlage, deren Turm auch eine Aussichtsplattform trägt und so als Aussichtsturm fungiert.
Windpark Ein Windpark (auch Windfarm genannt) ist eine räumliche Ansammlung von Windenergieanlagen (WEA). Diese können organisatorisch (durch einen Investor oder Betreiber) und technisch (durch gemeinsame Einspeisung des elektrischen Stroms) eine Einheit bilden.
Windpumpe Eine Windpumpe ist ein Windkraftkonverter, die den Wind zum Betrieb einer Pumpvorrichtung nutzt. Historisch kamen verschiedene Bauformen zum Einsatz. Neben den europäischen Windmühlentypen mit Pumpvorrichtung sind vor allem die in industrieller Serienproduktion millionenfach gefertigten amerikanischen Westernmills wichtige Vertreter der Windpumpen.
Wärmekraftwerk Ein Wärmekraftwerk wandelt Wärme, genauer thermische Energie, teilweise in elektrische Energie um. Es wird auch thermisches Kraftwerk oder kalorisches Kraftwerk genannt und funktioniert nur, wenn zwei Wärmereservoirs mit ausreichendem Temperaturunterschied vorliegen. Die Wärme wird zunächst in einer Kraftmaschine in nutzbare kinetische Energie umgewandelt und diese dann durch einen Generator in elektrische Energie, es finden also Energieumwandlungen statt.
Zuhause-Kraftwerk Zuhause-Kraftwerk (Eigenschreibweise des Anbieters: ZuhauseKraftwerk) war der Markenname und ein Gesamtkonzept eines kleinen Blockheizkraftwerks (BHKW), welches durch Zusammenschaltung mit vielen weiteren kleinen Blockheizkraftwerken Teil eines virtuellen Kraftwerkes sein sollte. Die Umsetzung dieser Idee verfolgte das Unternehmen Lichtblick in Zusammenarbeit mit Volkswagen.
Ölkraftwerk Ein Ölkraftwerk ist ein Wärmekraftwerk, in dem zur Stromerzeugung Erdölprodukte (z. B. Heizöl, Schweröl oder Dieselkraftstoff) verfeuert werden.
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Artesischer Brunnen Ein artesischer Brunnen ist ein Brunnen in einer Senkeunterhalb des Grundwasserspiegels, in dem Wasser unter Überdruck steht. Dieses hydraulische Potenzial ist so hoch, dass das Wasser von selbst ohne Pumpen bis zur Erdoberfläche oder höher aufsteigt. Ein artesischer Brunnen ist im Gegensatz zu einer artesischen Quelle immer künstlich, da er durch eine Bohrung oder durch einen Schacht angelegt wurde.
Badbrunnen Ein Badbrunnen ist ein Brunnen in unmittelbarer Nähe eines Badehauses.

Es ist ein überwiegend im süddeutschen Raum gebrauchter Begriff für die Quellfassung des öffentlichen, von einem Bader betriebenen Bades, im Gegensatz zu anderen Brunnen wie z. B. Kirchbrunnen oder Gemeindebrunnen.

Bohrbrunnen Ein Bohrbrunnen ist ein Brunnen, der mit Hilfe einer Flachbohrung hergestellt wird. Bei einer verrohrten Bohrung übernehmen Stahlrohre die Sicherung der Bohrlochwandung, bei einer unverrohrten Bohrung übernimmt dies eine Stützflüssigkeit, beispielsweise eine Bentonit-Suspension.
Brunnenhaus (Kloster) Das Brunnenhaus, auch Lavatorium (von lavare (lat.) = waschen) oder Brunnenkapelle, war in mittelalterlichen Klöstern der meist von der Ordensregel vorgeschriebene Waschraum. Es lag üblicherweise dem Refektorium(Speisesaal) gegenüber auf der Innenseite des Kreuzgangs und ragte in den Kreuzganghof. Das Brunnenhaus enthielt eine Brunnenschale, die mit fließendem Wasser gespeist wurde. Das Brunnenhaus diente den Mönchen zum Händewaschen vor den Mahlzeiten und zum wöchentlichen Schneiden der Tonsur. Gelegentlich wird daher auch das Brunnenhaus selbst als Tonsur bezeichnet.
Burgbrunnen Ein Burgbrunnen oder Festungsbrunnen war oftmals der sowohl hinsichtlich der Erbauungszeit als auch der Errichtungskosten aufwändigste Bauabschnitt einer Burganlageoder Festung. Sein Bau konnte zum Teil mehrere Jahrzehnte dauern.
Gewebefilterbrunnen Der Begriff Gewebefilterbrunnen bezeichnet die Bauart eines Brunnen.

Für Gewebefilterbrunnen werden Filterrohre mit länglichen Schlitzöffnungen bevorzugt. Die Eintrittsfläche beträgt 40 bis 45 Prozent.

Heronsbrunnen Ein Heronsbrunnen ist ein nach seinem Erfinder Heron von Alexandria benannter Brunnen, der ohne Einfluss von außen scheinbar endlos arbeitet. In Wahrheit wird Wasser aus einem Reservoir in ein höherliegendes Becken gepumpt, so dass die Fontäne durch das Zusammenspiel des Luftdrucks und der verbundenen Behälter am Laufen gehalten wird, bis das Ausgangsreservoir leer ist. Je nach Baugröße kann ein solcher Heronsbrunnenstundenlang funktionieren, ohne dass von außen Arbeit geleistet oder Energie zugefügt werden muss. Er ist jedoch kein Perpetuum mobile.
Horizontalfilterbrunnen Ein Horizontalfilterbrunnen (auch Horizontalbrunnen) ist ein Brunnentyp, bei dem das Grundwasser durch horizontal verlaufende Rohre gefördert wird. In der Regel führen mehrere Rohre zu einem vertikalenSammelschacht, durch den das Wasser entnommen wird. Im Horizontalbrunnenbaulassen sich verschiedene Verfahren unterscheiden.
Kump (Brunnen) Ein Kump ist ein meist aus Metall oder Stein gearbeitetes Wasserbecken, dass sich häufig auf öffentlichen Plätzen befindet (Marktbrunnen) und zur Versorgung mit Trink- und Brauchwasser, zum Tränken von Tieren sowie als Löschwasserspeicher dient.
Laufbrunnen Laufbrunnen oder Röhrenbrunnen dienen der Entnahme von Wasser durch Menschen und Vieh und besitzen meist ein offenes Wasserbecken, das Kump genannt wird.
Marktbrunnen Marktbrunnen sind öffentliche Laufbrunnen, die auf dem Marktplatz eines Ortes zur Trinkwasserversorgung oder als Schmuck errichtet wurden. Damit unterscheiden sie sich u. a. von privaten Tiefbrunnen.
Pferdeschwemme Eine Pferdeschwemme, auch Weed oder Wette (süddt.) genannt, war eine Stelle in einem Fluss, Bach oder Teich oder eine große Quellfassung, an der Pferde und andere Zugtiere nach der Arbeit ins Wasser geführt, gesäubert und getränkt werden konnten. Im Sommer wurden die erhitzten Pferde in der Schwemme abgekühlt.
Puteal Puteal (von lateinisch puteus „Brunnen“, griechisch περιστόμιον peristomion) bezeichnet in der Antike die Einfassung eines (überdeckelten) Brunnens.
Quecksilberspringbrunnen Ein Quecksilberspringbrunnen ist ein Springbrunnen, der für den Betrieb mit Quecksilber statt mit Wasser gebaut ist.
Rammbrunnen Ein Rammbrunnen (Schlagbrunnen) ist ein Brunnen, der entsteht, wenn ein Rohr in den Boden gerammt wird; er ist ein Brunnen für kleine Wasserfassungen. Eingesetzt wird er bei einzelstehenden Landhäusern, Siedlergehöften und anderen Kleinverbrauchern ebenso bei der Gartenbewässerung und zur Wasserversorgung von Weidetieren. Der Boden muss eine wasserführende, rollige Lockergesteinsschicht aufweisen.
Schluckbrunnen Schluckbrunnen werden auch Sickerschächte genannt und dienen zur Versickerungvon Wasser in den Boden und erhöhen somit den Grundwasserspiegel. Unkontaminiertes Regenwasser z. B. von Dächern kann durch den Schluckbrunnen dem Grundwasserleiter zugeführt werden und somit zwecks späterer Entnahme zur Verfügung stehen.
Sodbrunnen Als Sod oder Sodbrunnen wird ein gegrabener Schachtbrunnen bezeichnet, dessen meist runder Brunnenschacht bis zum Grundwasserspiegel abgeteuft und meist mit trocken geschichteten Bruchsteinen oder Kieseln ausgekleidet ist. Der Sodbrunnen benötigt eine Hebevorrichtung, mit deren Hilfe das Wasser an die Oberfläche befördert wird. Es gibt einfache Schöpfbrunnen, Ziehbrunnen mit Haspel, Galgbrunnen oder Pumpbrunnen. Burgbrunnen sind häufig Sodbrunnen.
Sperrbrunnen Sperrbrunnen sind Wasserbauwerke in Deponien oder bei Bodenkontamination, die zum Schutz des natürlichen Grundwassers angelegt werden.
Springbrunnen Ein Springbrunnen ist ein Brunnen, bei dem auf natürliche oder künstliche Weise Wasser in einer oder mehreren Fontänen in die Höhe gestoßen und normalerweise in einem Becken wieder aufgefangen und rezirkuliert wird. In Städten sind Springbrunnen häufig in öffentlichen Parks oder Gärten oder an repräsentativen Plätzen als dekorative Elemente oder Attraktionen zu finden. Brunnen mit Wasserspielen können auch Kaskaden, verschiedenförmige Wasserläufe oder durch das Wasser betriebene Mechanismen umfassen. Schon in der Antike gab es Springbrunnen, meist aus Skulpturen mit vereinzelten Wasserausläufen.
Stufenbrunnen Ein Stufenbrunnen (englisch step well; gujarati: vav; hindi: baoli; lokal auch jhalra) ist ein Brunnen, der je nach Wasserstand wegen der Stufenbauweise eine unterschiedliche Oberflächengröße aufweist. Stufenbrunnen könnten bereits zur Zeit der Induskulturen bekannt gewesen sein, denn bei den Ausgrabungen in Dholavira und Mohenjo Daro wurden größere Wasserbecken freigelegt – in Dholavira sogar mit Treppe. Ansonsten sind die ältesten Zeugnisse kleine, in den Fels gehauene Anlagen des 2. bis 4. Jahrhunderts n. Chr. in der Nähe von buddhistischen oder hinduistischen Felsklöstern.
Trinkbrunnen Trinkbrunnen werden im öffentlichen Raum aufgestellt, um Einwohnern und Touristen die Möglichkeit einer kostenlosen Erfrischung mit reinem Trinkwasser zu bieten. Trinkbrunnen werden meist von Stadt- oder Gemeindeverwaltungen, teilweise unter Mithilfe von Sponsoren, im Gebiet der Kommune aufgestellt. Die meisten dieser Brunnen verfügen über ein zusätzliches Auffangbecken, das als Abfluss fungiert. Sie unterscheiden sich von Wasserspendern dadurch, dass sie in der Regel im Freien aufgestellt sind, keine Kühleinrichtungen besitzen und aus dem öffentlichen Trinkwassernetz gespeist werden. Die Bezeichnung als Trinkwasserbrunnen ist gängig, aber begrifflich unscharf, da ein Trinkwasser führender Brunnen nicht unbedingt als Trinkbrunnen geeignet sein muss.
Trinkwassernotbrunnen Ein Trinkwassernotbrunnen, auch Straßenbrunnen, ist eine Einrichtung des Bundes in Deutschland, um im Notfall (Reduzierung oder Totalausfall) die öffentliche Wasserversorgung der Bevölkerung in Großstädten und Ballungszentren mit ausreichend Trinkwasser sicherzustellen.
Zimmerbrunnen Ein Zimmerbrunnen ist ein für den Wohnbereich dimensionierter Brunnen, z. B. Springbrunnen und dient vor allem der Dekoration. Teilweise wird der Brunnen auch mit einem Nebler kombiniert, der einen Teil des Wassers durch eine hochfrequent schwingende Membran in feinste Wasserpartikel zerstäubt und dadurch eine Nebelwolke erzeugt. Als Wasserspiel gab es derartige Brunnen auch in überdachten Gärten und Grotten etc. Der Begriff Zimmerbrunnen stammt aus den 1970er Jahren, als der Zimmerbrunnen in Europa einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Doch erst in den späten 1980er Jahren kamen Zimmerbrunnen wirklich in Mode und traten schon in verschiedenen Materialien und Designs in den Blickpunkt.
Şadırvan Şadırvan, auch Schadirwan (bosnisch/kroatisch/serbisch Шадрван/Šadrvan, albanisch Shatërvani), ist ein Reinigungsbrunnen im Innenhof großer Moscheen, dessen pavillonartige Form sich im Osmanischen Reich entwickelte.
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Banndeich Banndeich ist ein veralteter Begriff für den Hauptdeich zur Abwehr von Hochwassern. Ein Hochwasserschutz kann mit mehreren Deichen hergestellt sein.
Notdeich Der Begriff Notdeich ist unter anderem im Niedersächsischen Deichgesetz näher beschrieben. Danach wird ein Notdeich errichtet, wenn bei einer akuten Hochwassersituation die Gefahr besteht, dass der eigentliche Deich nicht mehr ausreichend standsicher ist.
Qualmdeich Das Qualmwasser, auch Drängewassergenannt, bezeichnet Wasser, welches unter einem durch Hochwasser eingestauten Deichdurchsickert und an der Luftseite des Deiches aus dem Boden aufsteigt. Dieses Phänomen kann man oft bei grobporigem, sandig-kiesigem Bodengrund beobachten. Es tritt häufig unmittelbar hinter dem Deich relativ konzentriert an die Oberfläche und bildet temporäre Flachgewässer. Dabei erfolgt der Wasseraustritt manchmal „brodelnd“ bzw. „qualmend“, weil im Boden eingelagerte Luft hochgedrückt wird. Wo sehr hohe Qualmwassermengen anfallen, wird auf landwirtschaftlichen Flächen landseitig des Deiches manchmal parallel ein Qualmdeich angelegt, um den weiteren Bereich zu sichern.
Schardeich Schardeich wird ein Deich genannt, der direkt am Fluss oder am Meer liegt, ohne durch Vorland geschützt zu sein. Dadurch bedarf es eines besonderen Schutzes des zum Wasser liegenden Deichfußes. Die Schardeiche werden seit dem 18. Jahrhundert mit flacher Außenböschung gebaut und an ihrem Fuß mit Stroh „bestickt“. Das Stroh wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch Steine ersetzt, heute sind die Deichfüße meist durch Asphalt geschützt.
Schlafdeich Ein Schlafdeich ist ein Deich, der auf der Landseite (Binnenseite) eines bestehenden neueren Deiches liegt. Da er sich in den meisten Fällen auf dem Binnenland befindet, wird er teilweise auch als Binnendeichbezeichnet.
Sietwende Eine Sietwende ist ein niedriger Deich, der im Binnenland und meistens zwischen den Gemarkungen zweier Orte liegt, durch den verhindert wird, dass das Wasser nach einem weiter entfernten Deichbruch von hinten ins Land fließt. Sietwenden sind besonders an der Unterelbe häufig.
Winterdeich und Sommerdeich
An vielen Meeresküsten und Flussufern gibt es zwei Deichlinien, den Winterdeich oder Hauptdeich und den Sommerdeich.
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Acequia (Bewässerungskanal) Ein acequia (Spanische Aussprache: [aˈθekja]) ist die Bezeichnung für einen Wasserkanal in Spanien und den ehemaligen spanischen Kolonien, durch den Wasser zur Bewässerung geleitet wird. Der Einsatzschwerpunkt eines Acequia ist der Transport und die Verteilung von Wasser zur Bewässerung von Ebenen, Feldern und Grundflächen.
Delf (Graben) Delf ist eine alte Bezeichnung für einen (Wasser-)Graben. Sie war sowohl im Mittelniederländischen als auch im Mittelniederdeutschen gebräuchlich und hat ihre Wurzeln im Westgermanischen.
Fleet Ein Fleet ( anhören?/i) (n, auch Fleth sowie in vielen weiteren Schreibweisen vorkommend; von and. fliot, mnd. vlêt, vlît, nnd. Fleet, hd.Fließ, zu fließen) war die Bezeichnung eines natürlichen Wasserlaufs in den Elbmarschen, der in die Elbe oder einen ihrer Nebenflüsse mündete.
Floßgraben Ein Floßgraben oder Flößgraben ist ein zum Zweck der Flößerei von unbearbeitetem Holz angelegter Kanal. Viele Floßgräben dienten dem Transport loser Stämme oder Brennholzscheite und nicht von gebundenem Holz. In der Flößerei wird diese Transportmethode Trift genannt.
Gerinne Gerinne (bergbaulich früher auch Gerenne, verwandt mit Rinne) bezeichnet in der Hydraulik (Fluiddynamik) das natürliche oder künstliche Gewässerbett, bergbaulich und außerhalb der Fachsprache auch einen kleinen, künstlich angelegten Wasserlauf.
Gracht Die Gracht (niederländische Aussprache: ɣrɑχt, Plural: Grachten) ist allgemein der niederländische und niederdeutsche Begriff für Kanal, Graben oder Wassergraben.
Kunstgraben Als Kunstgraben werden Wassergräbenbezeichnet, über die Bergwerke mit Wasser zum Antrieb von Wasserrädern versorgt wurden.
Künette Mit Künette (frz. cunette, ital. cunetta) wird im Tief- und im Wasserbau eine grabenförmige Ausschachtung mit schrägen Wänden bezeichnet. Das Wort leitet sich aus lateinisch cuneus „Keil“ oder cuneatus „keilförmig“ ab. Der Begriff wird auch für die in der Sohle größerer Kanäle angebrachten Niederwasserrinnen gebraucht.
Mühlkanal Ein Mühlkanal (Mühlengraben, Mühlgraben, auch Mühlenbach bzw. Mühlbach, regional auch Mühlenfließ, [in der Eifel] Mühlenteich) ist ein Kanal, der für den Betrieb von Wassermühlenangelegt wurde.
Ringvaart Ringvaart ist die niederländischeBezeichnung für einen Kanal mit einem runden Verlauf, meist um einen Polder.
Rui (Gracht) Ein Rui ist ein offener Kanal (Gracht) für innerstädtische Versorgung und Transporte. Im Mittelalter wurden diese Kanäle auch als Kloaken verwendet, was die Ausbreitung von Epidemien begünstigte.
Streng (Gewässer) Als Streng werden besonders im Havelland schmale, manchmal künstlich angelegte bzw. durch Erweiterung und Ausbau schiffbar gemachte kleinere Wasserstraßen zwischen natürlichen Seen bezeichnet.
Waal (Bewässerung) Ein Waal ist ein vom Menschen angelegter Bewässerungskanal oder -graben, der Wasser, meist aus einem Bach und nur ganz selten aus einem See, zu den oft hiervon sehr weit entfernt gelegenen landwirtschaftlichen Kulturen leitet. Die Bezeichnung ist gebräuchlich unter anderem für die in Tirol/Südtirol zur Bewässerung der Fluren künstlich angelegten Kanäle. Besonders im Südtiroler Vinschgausind die Niederschlagsmengen wegen der geografischen Lage so gering, dass die Landwirtschaft vor allem am Sonnenberg auf künstliche Bewässerung angewiesen ist. Aus diesem Grund entstand dort eines der ausgedehntesten Bewässerungssysteme in den Alpen.
Wassergraben Ein Wassergraben ist ein künstlich angelegtes oder ausgebautes, zumeist geringfügig fließendes Gewässer.
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Fischschleuse Eine Fischschleuse ist eine Anlage zum Fang von Fischen, bei dem weder Fischernetz, noch Boot oder Angelrute erforderlich sind.
Kesselschleuse Eine Kesselschleuse ist eine besondere Bauart einer Schleuse mit mindestens zwei Toren. Dazwischen befindet sich das Schleusenbecken. Dessen runde Bauform gibt der Schleuse den Namen.
Koppelschleuse Eine Koppelschleuse hat zwei hintereinanderliegende Kammern, bei denen das untere Schleusentor der höherliegenden Schleuse als oberes Tor der tieferliegenden Schleuse dient. Durch die Anordnung eines Tores in der Mitte der Schleuse ist man in der Lage, den Höhenunterschied in zwei Etappen zu überwinden. Koppelschleusen haben den Zweck, große Höhen zu überwinden, um die Errichtung einer einzigen großen Schleuse zu umgehen, die mit einem hohen Konstruktionsaufwand verbunden wäre.
Schleusentreppe Unter einer Schleusentreppe versteht man eine Schleuse, bei der zur Überwindung einer größeren Hubhöhe mehrere Schleusenkammern unmittelbar oder mit kurzen Zwischenhaltungen hintereinander folgen.
Schütz (Wasserbau) Als Schütz wird im Wasserbau eine Anlage (Schieber, Schützenplatte) zur Regelung des Wasserdurchflusses von Leitungen bzw. zum Absperren und Aufstauen von Wasserläufen oder Schleusen bezeichnet. Größere Anlagen werden als Wehr bezeichnet.
Selbstbedienungsschleuse Eine Selbstbedienungsschleuse ist eine Bootsschleuse, bei der die Funktion des Schleusenwärters durch den Skipperwahrgenommen wird. Die Selbstbedienungerfolgt entweder automatisch und fernüberwacht oder manuell.
Sparschleuse Eine Sparschleuse ist eine besondere Bauform der Schleuse, mit deren Hilfe der Wasserverbrauch pro Schleusung reduziert werden kann.
Sperrschleuse Der Begriff Sperrschleuse, auch Schutzschleuse, bezeichnet eine Kammerschleuse, die einen Hafen oder ein Gewässer mit einer bestimmten Wasserspiegelhöhe (Binnenwasserstand) gegen zeitweilig höhere Außenwasserstände absperren oder schützen soll. Bei ausgespiegeltem Binnen- und Außenwasserstand entfällt die Schleusenfunktion, die Tore sind geöffnet. Die Sperrschleuse findet Verwendung im Tidebereich an Seehäfen und an Einmündungen von Schifffahrtskanälen in Flüsse mit zu erwartendem Hochwasser. Die Sperrschleuse ist fast immer in Deiche und Dämme eingebunden und gewährleistet so den Hochwasserschutz oft tieferliegender Hinterlandgebiete.
Stauschleuse Stauschleuse ist ein technischer Vorläufer der Kammerschleuse. Stauschleusen hatten nur ein Tor, das z. B. den Abfluss eines kleinen Sees versperrte. Hatte sich auf dem See genügend Floßholz angesammelt, wurde für begrenzte Zeit das Tor geöffnet. Das Holz wurde auf einer schrägen, holzgefassten Ebene (Flutrinne) vom Wasserstrom mitgerissen. Auf diese Weise konnten auch kleinere Schiffe „geschleust“ werden. Gegen den Strom mussten sie mühsam gezogen werden. Stauschleusen waren meist Teil des Mühlenstaus von Wassermühlen. Für jede Schiffsdurchfahrt musste die Arbeit der Mühle unterbrochen werden. Sie verschwanden nach Erfindung der Kammerschleuse.
Stellfalle Eine Stellfalle (auch Stellschütz genannt) ist je nach Bauform ein Schutzbrett oder eine kleine Schleuse. In der Wasserwirtschaft dient eine Stellfalle zur Regulierung von Wassermengen etwa bei der Ausleitung von Fluss- oder Bachwasser in Kanäle. Dabei wird zur Vermeidung von Versandung der Kanäle der Stellfalle häufig ein Sandfang zur Abscheidung mitgeführter fester Stoffe vorgeschaltet. In Freiburg diente der Sandfang bei der Ausleitung des Dreisamwassers in den Industriekanal bis ins 19. Jahrhundert zur Sandgewinnung. Wenn ein Kanal an einer Stelle mit mehreren Stellfallen aufgeteilt wird, spricht man von einem Teiler. Der Vorteil von Stellfallen liegt in der Möglichkeit, Zuleitungsgräben nicht zu lang werden zu lassen.
Zwillingsschleuse Eine Zwillingsschleuse ist eine Schleuse, die durch ihre Konstruktion den Wasserverbrauch für eine Schleusung reduziert.
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Almhütte Almhütten (im alemannischen Sprachraum Alphütten) werden die Hütten der Almwirtschaftin den Alpen genannt. In Süddeutschland ist auch die Bezeichnung Kaser üblich.
Altneubau Als Altneubauten bezeichnet man zwischen 1950 und etwa 1965 neuerrichtete viergeschossige Wohnhäuser in vielen Städten der DDR. Sie waren die ersten Objekte des staatlichen Wohnungsbaus in der DDR und wurden noch in der Stein-auf-Stein-Bauweise oder großformatigen Blöcken (beispielsweise Q3A-Bauweise) und nicht aus industriell gefertigten Fertigteilen errichtet. Äußeres Unterscheidungsmerkmal zu Plattenbauten, die erst später entstanden, ist die niedrigere Geschosshöhe von vier Etagen (Plattenbauweise: meist fünf, seltener sechs) sowie das Spitzdach (Plattenbau: Flachdach). Jedoch wurden Altneubauten bereits als Wohnblocks mit mehreren Aufgängen (ähnlich wie später die Plattenbauten) errichtet.
Atriumhaus Ein Atriumhaus ist ein Haus, das in seiner Mitte einen zum Himmel geöffneten zentralen Raum besitzt, einen Innenhof (Atrium). Das Licht wird über eine Öffnung im Dach zu den Räumen geführt. Dadurch kann das Haus nach außen auch fensterlos sein. Der Hof kann entweder zum Himmel hin offen oder überdacht sein.
Auszugshaus Mit Auszugshaus, Austragshaus oder Ausziehhaus wird ein auf einer Hofstätte errichtetes kleineres Gebäude bezeichnet, das für die Altbauern (Altenteiler) errichtet wurde und nach der Übergabe des Hofes an die Erben jenen als Wohnstätte dient. Weitere Begriffe sind Ausgeding(e)haus, Auszügler, Nahrungshaus bzw. Korbhaus oder Stöckli,auch Ellerhaus oder, nach dem übergeordneten Vertrag, kurz Ausgedinge oder Altenteil.
Back-to-Back House Back-to-Back House ist die Bezeichnung für das in Großbritannien typische Reihenhaus, wie es im 19. Jahrhundert für die Industrie-Arbeiterschaft massenweise errichtet wurde. Hierbei teilen sich zwei Reihenhäuser eine gemeinsame Rückwand – so sie nicht direkt an eine Fabrik, Schule oder andere Gebäude angelehnt sind. Da die Rückwände am oberen Ende des Daches zusammenstoßen und somit einen gemeinsamen Dachfirst bilden, sehen die Gebäude von der Seite aus wie ein normales Haus.
Baracke Eine Baracke (aus frz. baraque (‚Feldhütte‘, leichtes, meist eingeschossiges Behelfshaus) und it. baracca, beide aus span.barraca) ist eine behelfsmäßige Unterkunft, als einstöckiger, nicht unterkellerter leichter Bau, besonders aus Holz. Das Wort bezeichnete zunächst eine Soldatenunterkunft. Es kann sich auch um ein provisorisches Gebäude zur vorübergehenden massenhaften Unterbringung von Personen, wie Soldaten, Arbeitern, Heimatvertriebene, Flüchtlingen, Ausgebombten, Kriegsgefangenen, Internierten oder Zwangsarbeitern handeln.
Bastle house Bastle houses (auch bastel oder bastille)nennt man eine besondere Konstruktionsart von Gebäuden. Sie stellen befestigte Bauernhöfe dar, die durch verschiedene bauliche Maßnahmen zum Schutz vor Überfällen charakterisiert werden. Man findet sie hauptsächlich zu beiden Seiten entlang der englisch-schottischen Grenze in Gegenden, die in früheren Zeiten unter Überfällen der Border Reivers zu leiden hatten.
Baumhaus Ein Baumhaus ist ein Haus aus Holz oder anderen leichten Materialien wie Aluminium oder Hartschaum, das als einziges Fundamenteinen oder mehrere Bäume hat.
Bergisches Haus Das Bergische Haus (oder Bergische Bauweise) ist ein im Bergischen Landverbreiteter Fachwerkhaustyp.
Berkshire Cottages Mit Berkshire Cottages werden exklusive Gebäude bezeichnet, die vor dem Ersten Weltkrieg in den Vereinigten Staaten entstanden. Der Name stammt von der The Berkshires genannten Gegend in den Berkshire Mountains mit den Hauptorten Stockbridge und Lenox, in denen sie hauptsächlich zu finden sind.
Bierhof Als Bierhof bezeichnete man im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit ein städtisches Wohnhaus, an dessen Besitz das Braurecht gebunden war. Das bedeutet, die Berechtigung Bier zu brauen war nicht an eine Person, sondern an ein Grundstück gebunden, sogenanntes Realrecht. Dadurch bekam das Grundstück einen hohen Wert.
Blockhaus Ein Blockhaus oder eine Blockhütte ist ein in Blockbauweise errichtetes Gebäude mit Wänden aus übereinanderliegenden, rohen oder bearbeiteten Baumstämmen. Die ersten Häuser in der später eigentlich erst für die späte Bronzezeit typischen Bauweise finden sich in Europa bereits im Endneolithikumin der ersten Hälfte des 3. vorchristlichen Jahrtausends 2880 und 2505 v. Chr., und zwar am Federsee in den Siedlungen Alleshausen-Grundwiesen und -Täschenwiesen, die zur sog. Goldberg-III-Gruppe gehören (siehe Archäologie des Federseebeckens).
Bungalow Ein Bungalow (englisch/angloindisch bungalowvon Gujarati: બંગલો, baṅglo bzw. Hindi: बंगलाbaṅglā; zu baṅgālī = bengalisch, [Haus] aus Bengalen) ist ein meist eingeschossiges Haus, das verschiedene Dachformen aufweisen kann. Oftmals wird der Begriff im Zusammenhang mit Ferienhäusern und Sommerhäusern gebraucht.
Burg Als Burg wird ein in sich geschlossener, bewohnbarer Wehrbaubezeichnet, epochenübergreifend auch eine frühgeschichtlicheoder antike Befestigungsanlage, im engeren Sinn ein mittelalterlicher Wohn- und Wehrbau. Eine herausragende Rolle spielte die Burg im Mittelalter, in dessen Verlauf eine Vielzahl von Burganlagen in Europa entstanden und die Burg institutionell eng mit der feudalen Organisationsform der Grundherrschaftverbunden war.
Burggut Burggüter (Burghuten) waren Behausungen adeliger Burgmannen, die ihnen vom Landesfürsten als Lehen zur Verfügung gestellt wurden. Dafür mussten diese Burgmannen im Kriegsfalle die Stadt mit verteidigen. Aus diesem Grunde wurden die Burggüter oftmals direkt an die Stadtmauer gebaut, um als kleine Vorbastei für die eigentliche Burg zu dienen.
Burglehn


Der Begriff Burglehn bezeichnete im mittelalterlichen Recht zweierlei:

  1. eine besondere Lehnsform und
  2. ein Burggut als abgegrenzten Bezirk vor den Burgmauern.
Burgmannshof Ein Burgmannshof oder Burgmannenhof bzw. Burgmannenhaus wurde vom jeweiligen Burgherrn oder Landesherrn in Städten mit Festungscharakter auf oder neben größeren Burgen des Hochadels oder königlichen Burgen als Wohnsitz eines niederadligen Burgmannes oder einer Burgmannenfamilie angelegt. Die Höfe lagen oft in einer Vorburg oder in der Stadt in der Nähe der Stadtbefestigung. Teilweise dienten sie selbst zu Verteidigungszwecken. Oft waren in einem eigenen Stadtviertel für die Burgleute – mit besonderer Gerichtsbarkeit – mehrere Burgmannenhöfe verschiedener Familien angesiedelt. In manchen Orten erinnern örtlich nur noch überlieferte Bezeichnungen an die Burgmannensitze, so hat sich in Glauchau die Bezeichnung "Wehrdigt" (mit der Wehrstraße) für das Areal unter der ehemaligen Burg Glauchau bis heute erhalten.
Bürgerhaus Unter einem Bürgerhaus versteht man in der Kunstgeschichte das oftmals repräsentative Wohnhaus eines Stadtbürgers. Der Begriff wird nur für historische Häuser in einem verdichteten, in der Regel altstädtischen Umfeld verwendet und lässt sich somit von der Villa abgrenzen.
Carloft Ein Carloft ist ein Wohnkonzept des Architekten Manfred Dick, bei dem Autos mit einem Aufzug auf die Ebene der Wohnungengehoben werden und dort einen Stellplatzhaben. Entgegen der Bezeichnung handelt es sich bei einem Carloft in der Regel nicht um eine Loftwohnung im klassischen Sinne.
Chaumière Eine Chaumière ist ein einfaches, strohgedecktes Wohngebäude in Frankreich. Chaume bedeutet im Französischen „Stroh“. Die Gebäude sind manchmal zweistöckig, stets aber relativ schmal und nur selten vollständig unterkellert. Der Unterschied zum Cottagebesteht außer in der geografischen Lage noch darin, dass eine Chaumière unbedingt ein Stroh- oder Reetdach hat.
Chruschtschowka Chruschtschowka (russisch хрущёвка) ist eine in Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion geläufige umgangssprachliche Bezeichnung für einen meist in den 1960er oder 1970er Jahren errichteten fünfstöckigen Plattenbau. Einst wurden solche Mietshäuser auf Gutheißen Nikita Chruschtschows (daher auch der Name) für das einfache Volk in Städten und Siedlungen städtischen Typsmassenweise errichtet, um Wohnungsknappheit möglichst kostensparend und schnell zu beseitigen. Aufgrund ihrer billigen Bauweise und des damit verbundenen geringen Wohnkomforts werden die Häuser oft auch als Chruschtschoba (russ. хрущоба, ein Wortspiel bzw. Kofferwort aus Хрущёв (Chruschtschow) und трущоба (truschtschoba = Slum)) bezeichnet.
Cottage (Wohngebäude) Cottage ist eine auf den Britischen Inselngebräuchliche, unscharf definierte Bezeichnung für alte, zumeist kleine Häuser, die hauptsächlich in ländlichen Gegenden zu finden sind und sich durch eine traditionelle Bauweise mit historischen Bauelementen auszeichnen. Charakteristisch für Cottages sind etwa Strohdächer, Schieferdächer, Holztüren, Holzfensterrahmen, Fachwerk, Natursteinmauern, seltener auch roter Backstein oder Kalkputz. Typische Merkmale für das Innere eines Cottage sind niedrige Decken, freiliegende Deckenbalken, Holzfußböden oder offene Kamine. Dem Cottage ist typischerweise ein „Cottage Garden“ angeschlossen, ein kleiner, überwachsener Garten, in dem sich heimische Zier- und Nutzpflanzen oft frei ausbreiten dürfen.
Datsche Eine Datsche oder Datscha (eingedeutscht aus russisch да́ча, Datscha  hören?/i) ist ein Grundstück mit einem Garten- oder Wochenendhaus, das der Freizeit und der Erholung dient und Hobbygärtnerei ermöglicht. Das Wort gehört zu den wenigen russischen Wörtern, die aus dem DDR-Sprachgebrauchübernommen wurden und in den gesamtdeutschen Sprachgebrauch eingegangen sind. Die eingedeutschte Form findet sich in Bezug auf den russischen Kontext auch schon früher, z. B. im deutschbaltischen Sprachgebrauch.
Dogtrot-Haus Das Dogtrot-Haus oder Breezeway-Housewar im 19. und frühen 20. Jahrhundert eine typische Bauform in den Südstaaten der USA. Es stammt wahrscheinlich aus den südlichen Appalachen. Der Baustil wurde vor allem in Kentucky und Tennessee entwickelt und schon früh im Piedmont angewendet.Auch heute noch werden Dogtrot-Häuser aus modernen Baumaterialien nach dem historischen Design errichtet.
Donjon Ein Donjon [dɔ̃ˈʒɔ̃] (aus frz. donjon) ist ein Wohnturm und Wehrturm einer mittelalterlichen Burg des französischen Kulturkreises.
Doppelhaus Der Begriff Doppelhaus steht für verschiedene, sich teils überschneidende Begriffe des Bauwesens.
Drehsolarhaus Ein Drehsolarhaus ist ein Einfamilienhaus, das seinen Energiebedarf ganz oder zum Teil durch Solarenergie deckt. Gegenüber herkömmlichen Solaranlagen besteht die Besonderheit darin, dass das gesamte Gebäude auf einem Drehteller gelagert ist, wodurch die Solarkollektoren in Richtung Sonne ausgerichtet werden können. Dadurch wird eine höhere Energieausbeute erzielt.
Dreifensterhaus Dreifensterhäuser sind dreiachsige relativ schmale Wohnhäuser.
Egerländer Fachwerkhaus Das Egerländer Fachwerkhaus hat seine Verbreitung im Landkreis Tirschenreuth in Neualbenreuth sowie in den in der Nähe liegenden Ortschaften Motzersreuth, Schachten, Ottengrün, Ernestgrün, Altmugl, Maiersreuth, Hatzenreuth, Querenbach, Egerteich, Mähring usw. Jenseits der Landesgrenze auf tschechischer Seite findet man ebenfalls noch einige dieser Fachwerkhäuser in den Ortschaften rund um die Stadt Eger (jetzt Cheb)
Ein-Wohneinheiten-Haus Im Sprachgebrauch findet eine Unterscheidung der verschiedenen Gebäudetypen mit einer Wohneinheit untereinander und zu Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten statt. Wohneinheiten sind in sich geschlossen und haben einen selbstständigen Zugang und werden im allg. Sprachgebrauch auch als Wohnung bezeichnet.
Einfamilienhaus Ein Einfamilienhaus, auch Einfamilienwohnhaus oder Familienhaus, ist ein Gebäude, das als Wohnhaus für eine Familie (allgemeiner für eine überschaubare Gruppe von Menschen, die einen gemeinsamen Haushalt führen) dient und eine Wohneinheitenthält. Es gehört zu den Gebäuden mit nur einer „Nutzungseinheit“.
Einküchenhaus Das Einküchenhaus war ein Reformmodell städtischer Wohnbebauung, bei dem eine zentral bewirtschaftete Großküche innerhalb eines Mehrparteienhauses die Küchen der einzelnen Wohnungen ersetzte. Das Konzept ging zurück auf Vorstellungen der Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin Lily Braun. Mit der Grundidee der Befreiung der Frau von der Hausarbeit war es am Anfang des 20. Jahrhunderts ein ausdrücklicher Gegenentwurf zu der im Massenwohnungsbau angelegten Etablierung der isolierten Kleinfamilie. Einküchenhäuser, manchmal auch Zentralküchenhäuser genannt, fanden bis in die 1950er Jahre vereinzelte und unterschiedlich geprägte Umsetzungen in verschiedenen europäischen Großstädten. Als Schlüsselwerke einer Idee des modernen Wohnens wurden einige dieser Bauten 2009 für die Nominierung zum Europäischen Kulturerbe(European Heritage Label) vorgeschlagen, ausdrücklich als ein über verschiedene Staaten verteiltes Netzwerk gemeinsamer europäischen Architektur.
Erdhaus Ein Erdhaus ist ein Haus, bei dem Erde als zusätzlicherBaustoff für einen bedeutenden Anteil der Bedeckung der Wand- oder Deckenkonstruktion verwendet wird, wobei die tragende Konstruktion heute meist aus Stahlbeton ist. Beim Erdhaus wirkt die Erde als Isolierschicht, die vor Kälte, Regen und Wind schützt. Ein Erdhaus muss nicht zwingend in die Erde gebaut werden, sondern kann auf das natürlich gewachsene Terrain gestellt werden. Diese bauweise hat zur Folge, dass Wärme und Feuchtigkeit langsamer entweichen und die Außenhaut des Bauwerks schneller an Lebensdauer verliert.
Erdhügelhaus Als Erdhügelhaus bezeichnet man in der modernen Architektur ein meist halbrundes, aus Holz bestehendes Gebäude, das mit einer Schicht Erde bedeckt ist.
Fertighaus Mit dem Begriff Fertighaus wird im Allgemeinen ein Haus bezeichnet, das – zumindest in Teilen – werkseitig vorgefertigt an die Baustelle geliefert und dort endmontiert wird. Es gibt jedoch keine einheitlichen, verbindlichen Definitionen für den Begriff.
Finca Eine Finca [ˈfiŋka] (spanisch „Grundstück“) bezeichnet ein landwirtschaftliches Grundstück, in der Regel mit einem Kotten, Landhaus, Bauernhof oder Landgut, oft mit Pool und einer angeschlossenen Plantage. Vor allem im Tourismus wird der Begriff heute in der deutschen Alltagssprache oft für ein bäuerliches Ferienhaus verwendet, das sich auf dem spanischen Festland, auf den Balearen, den Kanaren oder in den verschiedenen Ländern Spanisch-Amerikas befindet. Damit wird im Normalfall ein alleinstehendes Ferienhaus benannt, das sich aber – entgegen der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs – meist nicht auf einem bewirtschafteten landwirtschaftlichen Grundstück befindet, sondern vielmehr durch die spezifische Bauweise und typische Lage den traditionellen Charakter einer Finca repräsentiert.
Flarz Ein Flarz oder Flarzhaus ist ein Wohngebäude-Typ, der historisch gewachsen aus mehreren zusammengebauten Wohneinheiten besteht, ähnlich dem modernen Reihenhaus. Flarzhäuser sind insbesondere im Zürcher Oberland verbreitet und waren ursprünglich die Behausung von Kleinbauern: Das typische Merkmal dieser Häuser sind die meist nach Süden ausgerichteten durchgehenden Fensterreihen, die den Kleinbauern die Heimarbeit mit genügend Licht ermöglichten. Damit konnten sie im Verlagssystem ihr Einkommen aufbessern, das aus dem Bauernbetrieb alleine nicht reichte.
Gaden Der Ausdruck Gaden (auch Gadem, meist sächlich, im Schweizerdeutschen meist männlich) bezeichnet in der Architektur ein einräumiges Haus oder eine einzelne Räumlichkeit. Auch als altes Maß für Bauholz findet sich das Wort.
Gartenhaus Unter einem Gartenhaus, umgangssprachlich auch Gartenlaube oder Laube, versteht man in der Grundbedeutung ein Gebäude, das im Garten eines Wohnhauses, im Kleingarten oder einem Lustgarten zum vorübergehenden Aufenthalt, nicht jedoch zum dauerhaften Wohnen errichtet ist.
General-Panel-System Beim General Panel System handelt es sich um ein von Konrad Wachsmann in Zusammenarbeit mit Walter Gropius entwickeltes Fertighaussystem das unter dem Namen „Packaged House System“ bekannt wurde.
Geschosswohnungsbau Beim Geschosswohnungsbau handelt es sich um den Bau (sowohl im Sinne von „bauen“ als auch im Sinne von „Gebäude“) von Wohnungen in mehrstöckiger Bauweise. Es ist einerseits eine Sonderform des Geschossbaus, andererseits des Wohnungsbaus.
Gesindehaus Als Gesindehaus oder Häuslingshaus werden die Häuser zum Beispiel auf einem Gutshof bezeichnet, in denen das Gesinde übernachtete. Solche Einrichtungen waren nur bei Wohlhabenden anzutreffen, die sich die Mägde und Knechte auch leisten konnten. Als „Häuslinge“ wurden Landarbeiter bezeichnet, die auf dem Bauernhof ihren Dienst taten und dafür gegen geringe Miete, oder zum Teil auch mietfrei, in dem Haus wohnen durften.
Gestelztes Einhaus Als gestelztes Einhaus bezeichnet man ein Bauernhaus, bei dem der Stall unter dem Wohnteil liegt. Diese Anordnung wird als Reduktionsform von größeren Anlagen betrachtet, die hauptsächlich im südwestdeutschen Raum als Ergebnis der Realerbteilung entstand.
Gressbakkenhaus Die so genannten Gressbakkenhäuser (dt. Grashügel-Häuser; norweg. Gressbakken husen) sind eine Form von Wohnbauten, die in der jüngeren Steinzeit (bis 1800 v. Chr.) in Norwegen, küstennah von der Insel Sørøy in Westnorwegen aus, über die Wohnplätze am Varangerfjord bis zur Halbinsel Kola in Russland errichtet wurden.
Grubenhaus Grubenhaus ist die Bezeichnung für Gebäude, die ganz oder teilweise in den Boden eingetieft sind. Archäologisch sind Grubenhäuser als Pfostenlöcher in Verbindung mit größeren Verfärbungen im Boden nachzuweisen, welche die Auffüllung des vormals ausgeschachteten Innenraums anzeigen.
Heuerhaus Als Heuerhäuser werden die zu einem Bauernhof gehörenden Wohngebäude für Bedienstete, insbesondere in den HeidenNordwestdeutschlands bis nach Ostfrieslandbezeichnet.
Hinterhaus Das Hinterhaus (auch Quergebäude oder, mehrdeutig, Gartenhaus genannt) ist die rückseitige, oft durch einen Seitenflügel mit dem Vorderhaus verbundene Bebauung.
Hoesch-Bungalow Der Hoesch-Bungalow war ein Fertighaus des Stahlunternehmens Hoesch AG aus den Jahren 1963 bis 1969.
Hofrichterhaus Ein Hofrichterhaus war das Haus des Hofrichters, das wegen dessen Ansehen und seiner Bedeutung beim Ausfertigen von Urkunden häufig in direkter Nähe zu den herrschaftlichen Häusern im Stadtzentrum oder in Schlossnähe lag.
Hogan Der Hogan (Navajo hooghan, [hoːɣan]; deutsch„Heim“, „Zuhause“) ist das traditionelleWohnhaus der Diné.
Hotzenhaus Das Hotzenhaus (oder Hotzenhof) ist eines der typischen Schwarzwaldhäuser, wie sie besonders im Hotzenwald im südlichen Schwarzwald in vergangenen Jahrhunderten Verwendung fanden. Das Hotzenhaus ist ein Eindachhaus, das heißt, das ganze Wohnhaus und das Ökonomiegebäude – die Stallungen und die Scheune – sind alle unterer einem einzigen Dach vereint. Menschen, Tiere, das Erntegut, die Werkzeuge so wie das übrige ganze Hab und Gut der Bewohner verbergen sich unter der mächtigen Dachkonstruktion. Erhaltene Hotzenhäuser sind der Klausenhof in Herrischried und das Zechenwihler Hotzenhaus in Murg-Niederhof.
Hütte Eine Hütte ist ein vergleichsweise kleines und bautechnisch einfaches Gebäude, das häufig von den späteren Nutzern in Eigenarbeit aus lokal verfügbaren, vergänglichen oder lose zusammengefügten Materialien errichtet wird. Diese Eigenschaften dienen zur Unterscheidung vom größeren, qualitativ höherwertigen und in der Regel langlebigeren Haus.
Iglu Unter Iglu versteht man üblicherweise ein kuppelförmiges Schneehaus. Das Inuktitut-Wort „ᐃᒡᓗ“, Aussprache: /iɣˈlu/, bedeutete ursprünglich allgemein „Wohnung“ oder „Haus“ und umfasst somit alle Behausungen der Eskimos, die auch früher häufiger in Torf-, Stein-, Erd- oder Holzhäusern und im Sommer auch in Zelten lebten (siehe dazu auch Qarmaq). Das Iglu als Haus aus Schnee war oft eine einfache und schnell errichtete Unterkunft, wurde aber auch über längere Zeiträume als Wohnung genutzt. Wintersiedlungen von Iglus gab es in der Zentralarktis. Diese bis zu sieben Meter im Durchmesser großen Iglus waren dann über Monate bewohnt. Meist wurden aber Iglus als schnell gebaute Unterkunft bei Jagdausflügen oder Wanderungen errichtet. Zwei geübte Männer benötigen dafür lediglich eine Stunde Bauzeit.

Bis auf wenige Ausnahmen haben alle traditionellen Häuser der Eskimos seit den 1950er Jahren als Wohnungen ausgedient.

Imai-chō Imai-chō (japanisch 今井町), heute Stadtteil von Kashihara in der Präfektur Nara, war eine unabhängige Tempel- und später Handelsstadt in der Edo-Zeit (1603–1868), die die Zeit unzerstört überstanden hat und heute mit ihrer historischen Architektur eine Touristen-Attraktion ist.
Kaffeemühlenhaus Kaffeemühlenhaus (oder auch Würfelhaus) ist eine Bezeichnung für einen vor allem in den 1880er- bis 1900er-Jahren errichteten Typ von Wohnhäusern. Es erhielt seinen Namen, da seine Form entfernt an eine Kaffeemühle erinnert. Ein Kaffeemühlenhaus hat einen mehr oder weniger quadratischen Grundriss, einen Keller, in der Regel zwei Vollgeschosse und ein Walmdach mit Ziegeldeckung. Die Fassade wird zur Straßenseite häufig durch Ausluchten oder Erker aufgelockert.
Kaluppe Kaluppe, auch Chaluppe, kommt vom westslawischen „chalupa“, welches ein einfaches Häuschen (Bauernhaus, Landhaus) mit Garten oder kleinem Acker zur Eigenversorgung bezeichnet.
Kate (Hütte) Kate oder Kotten war die Bezeichnung eines einzelnen einfachen Wohnhauses oder einer einzelnen Werkstatt in oder abseits der dörflichen Gemeinschaft. Meistens waren sie von Köttern bewohnt, deren Wohnrecht eine Form des Deputatlohns darstellte.
Keep Der Keep ist der Hauptturm einer mittelalterlichen Burg des englischen Kulturkreises, der Wohn- und Wehrfunktion miteinander vereinigt. Seine kontinentale Entsprechung ist der französische Donjon.
Kubushaus Das Kubushaus (auch Kubuswohnung, Baumhaus) ist ein Entwurfsmuster für Wohngebäude, das von dem Architekten Piet Blom auf der Basis von würfelförmigen, auf einer Ecke stehenden Baukörpern entwickelt wurde. In Helmond und Rotterdam wurden zwei Gebäudekomplexe errichtet, die modular aus diesen Baukörpern zusammengesetzt wurden.
Kupferhaus Kupferhaus heißt ein Fertighaussystem in Tafelbauweise, das der Architekt Robert Krafft mit dem Ingenieur Friedrich Förster ab 1929 für das Unternehmen Hirsch Kupfer- und Messingwerke(HKM) entwickelt hat. Als technische Neuerung für die Anwendung von Kupferblechen steht diese Bauweise in Zusammenhang mit in den 1920er Jahren von verschiedenen Unternehmen herausgebrachten Fertighaussystemen unter Einsatz von Stahlblechen, beide Entwicklungen bauten auf älteren Erfahrungen mit Holz-Fertigteil-Systemen auf.
Köte Köte oder Köthe ist der im deutschen Mittelgebirge Harz verwendete Begriff für eine Holzhütte, die vom jeweiligen Köhler bewohnt wurde, um den unweit davon befindlichen Kohlenmeiler zu bedienen und zu beaufsichtigen.
Landhaus (Architektur) Ein Landhaus ist ein ländlich stilisiertes, freistehendes Wohnhaus auf dem Land, umgeben von einer Gartenfläche. Es wurde meist auf der Flur von Dörfern in der Umgebung größerer Städte für eine wohlhabende Familie mit ihrer Dienerschaft errichtet, die es Anfang des 19. Jahrhunderts in der Regel nur im Sommer, zur Sommerfrische, bewohnte.
Langhaus (Wohngebäude) Das Langhaus ist eine langgestreckte Hausform, in der eine Familie oder mehrere Familien gemeinschaftlich zusammenleben; je nach Kultur kann es sich auch um ein Wohnstallhaus handeln. Der Begriff bezeichnet in Geschichte und Gegenwart und nach der Bauweise und der Lebensform ihrer Bewohner unterschiedliche Haustypen. Für die Klassifizierung als Langhaus ist eine bestimmte Organisationsform des Zusammenlebens und eine sich daraus ergebende Raumaufteilung entscheidend und nicht die Länge des Gebäudes.
Log Cabin Eine Log Cabin (deutsch etwa „Baumstamm-Blockhütte“) ist eine Unterform des Blockhausesund bezeichnet eine einfache, ein- bis anderthalbstöckige, aus nur einfach bearbeiteten Holzstämmen gebaute Holzhütte. Log Cabins wurden vor allem während der Erschließung des nordamerikanischen Kontinents durch europäische Siedler als erste Behausung gebaut, da sie schnell zu errichten waren. Der Begriff ist in Nordamerika deshalb auch symbolisch mit Begriffen wie Ursprünglichkeit und Wagemut verknüpft.
Loggia Als Loggia (aus dem Italienischen) wird in der Architektur ein Raum in einem Gebäude bezeichnet, der sich mittels Bögen oder anderer Konstruktionen zum Außenraum öffnet. Auf der Erdgeschossebene schaffen Loggien einen Übergangsbereich zwischen Außen- und Innenraum, im Obergeschoss werden sie als Verbindungsgang oder Freisitz genutzt.
M10 (Plattenbautyp)
MAN-Stahlhaus
Massivholzhaus Ein Massivholzhaus ist eine spezielle Form des Holzhauses, das in der Tradition des Blockhausbaus steht und unterschiedliche Wandkonstruktionen aufweisen kann. Ein gemeinsames Merkmal aller Massivholzhäuser ist die Bauweise(Massivholzbau) aus vorgefertigten Wandelementen, die vor Ort auf der Baustelle in vergleichsweise kurzer Zeit zum massiven Holzhaus zusammengefügt werden.
Maya-Hütte
Mecklenburgisches Siedlerhaus Das Mecklenburgische Siedlerhaus ist ein zweigeschossiges Typenhaus, das Ende der 1920er Jahre vom Architekten Max Krüger (* 1893 in Güstrow; † 1958 in Schwerin) für Neusiedler in Mecklenburg entworfen und vielfach gebaut wurde.
Meerbude Als Meerbude bezeichnet man im ostfriesischenVolksmund zumeist kleine, aus verarbeitetem Holz hergestellte Wochenend- und Ferienhäuser, die an den Ufern der ostfriesischen Binnenseenliegen, die man in Ostfriesland Meere nennt, wie zum Beispiel das Uphuser Meer oder das Kleine Meer.
Megaron Als Megaron (griechisch Μέγαρον) bezeichnet man entweder einen der drei Hauptteile des antiken griechischen Hauses, dessen Funktion als der große Männersaal in späterer Zeit das Andron übernahm, oder einen im östlichen Mittelmeerraum weit verbreiteten Bautyp.
Mehrfamilienhaus Ein Mehrfamilienhaus (abgekürzt MFH), auch Mehrfamilienwohnhaus, ist ein Wohngebäude, das für mehrere Familien beziehungsweise Nutzer oder Mietparteien konzipiert ist. Es steht im Gegensatz zum Einfamilienwohnhaus (mit oder ohne Einliegerwohnung).
Mietskaserne Als Mietskaserne auch Wohnkaserne; (in Österreich Zinskaserne) bezeichnet man ein mehrgeschossiges innerstädtisches Mietshaus mit einem oder mehreren Innenhöfen aus der Zeit der Industrialisierung (Gründerzeit), das für die breite Bevölkerungsschicht der Arbeiter und Angestellten errichtet wurde. Mietskasernen wurden in der Regel von Großgrundbesitzern oder sogenannten Terraingesellschaften, den Vorläufern heutiger Wohnungsbaugesellschaften, in geschlossener Bauweise errichtet. Beim Bau einer Mietskaserne wurde die Grundstücksfläche im Rahmen der Bauvorschriften bestmöglich ausgenutzt.
Minka (Japan) Als Minka (japanisch 民家) werden in Japan die traditionellen Bauern- und Stadthäuserbezeichnet.
Muthaus Ein Muthaus (auch Mus- oder Moshaus = Palas) bezeichnet einen mit einer Burg in Zusammenhang stehenden Wohnturm bzw. ein Vorratshaus und wird deshalb auch Turmhausgenannt.
Mülhauser Typ Der Mülhauser Typ ist ein in Mülhausen entwickelter Bautyp für Arbeiterhäuser. Es handelt sich um vier um einen Kreuzgrundriss gegliederte Wohnungen mit separatem Eingang in einem quadratischen Gebäude. Er wurde erstmals dort für die Kalibergbau-Arbeiter gebaut und 1855 auf der Weltausstellung in Paris gezeigt. Im Ruhrgebiet wurde er vor allem durch die Harpener Bergbau AG verbreitet. Er löste den einfachen Kotten als Standard ab.
Nehemiah Home Nehemiah Homes (Deutsch: „Nehemiah-Häuser“) sind eine Form des sozialen Wohnungsbaus vor allem in New York City, aber auch anderen Städten der USA, um günstiges Wohneigentum auch für Geringverdiener zu schaffen. Das Programm ist nach dem Propheten Nehemia aus dem Alten Testament benannt, der der Überlieferung nach Jerusalem nach dem Ende des Babylonischen Exil in nur 52 Tagen wieder aufbaute. Die Nehemiah Homes gehen auf eine Idee des Bauunternehmers Irving D. Robbins zurück. Er vertrat in den Siebziger-Jahren in einem Artikel in der Daily News die Ansicht, dass die Schaffung günstigen Wohneigentums ein geeignetes Gegenmittel für den Verfall der amerikanischen Innenstädte, die Flucht besonders der weißen Bevölkerung in die Vororte und die steigende Kriminalität sei. In seinem Artikel fanden sich auch Entwürfe für ein kostengünstiges Muster-Einfamilien-Reihenhaus, das selbst für niedrige Einkommensschichten erschwinglich war. Tausende Leserbriefe unterstützten seinen Vorschlag, und die von Bürgerrechtsaktivist und Planer Saul Alinsky gegründete Chicagoer Industrial Areas Foundation (IAF) forderte Robbins öffentlich auf, seinen Plan umzusetzen.
Neubergischer Stil Der Neubergische Stil ist ein im Bergischen Land und umliegenden Regionen verbreitete Baustil aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Er entstand als Folge einer Rückbesinnung auf die bergische Bautradition, vor dem Hintergrund einer im Königreich Preußen vom Gesetzgeber unterstützten Heimatschutzarchitektur.
Nissenhütte Nissenhütte (engl. Nissen hut) ist die Bezeichnung für eine von dem kanadischen Ingenieur und Offizier Peter Norman Nissen im Jahr 1916 entwickelte Wellblechhütte in Fertigteilbauweise mit halbrundem Dach und 40 m² Grundfläche, einer Länge von elfeinhalb Metern und etwa fünf Metern Breite. Sie diente der Armee im Ersten Weltkrieg als „möglichst billige, schnell zu errichtende mobile“Unterkunft. Vier bis sechs Soldaten benötigten rund vier Stunden, um eine solche Hütte aufzubauen.
Oca Als Oca werden die rechteckigen Häuserbezeichnet, die die Ureinwohner Brasiliensbauten.
Orkadisches Langhaus Das Orkadische Langhaus ist eine traditionelle, an das Klima angepasste Wohnhausform auf den Orkney. Es hat sich im Laufe der letzten 12 Jahrhunderte kaum verändert. Es ist noch rudimentär erhalten, oder restauriert zu sehen :
P2 (Plattenbautyp)
PH 16
Pfahlbau Pfahlbau plur. Pfahlbauten (auch Stelzenbauten oder Seeufersiedlung genannt) sind Holzbauten auf Pfählen an Flüssen, an oder in Seen, in Sümpfen oder am Meer.

Pfahlbauten sind aus vorgeschichtlicher Zeit vom 5. bis zum 1. Jahrtausend v. Chr. in Europa dokumentiert, insbesondere im alpinen Raum. Auch in Frankreich, Slowenien, Schottland, Litauen oder Lettland lassen sich inzwischen Pfahlbauten an den Rändern von Seen nachweisen. Historische Pfahlbauten in der Poebene in Italien heißen Terramaren. Heute sind Pfahlbauten an den Küsten in Südostasien verbreitet.

Pfostenhaus Pfostenhaus nennt man die nord- und mitteleuropäischen Häuser der Frühgeschichte, die in der sogenannten Pfostenbauweise errichtet wurden. Das Pfostenhaus löste in der Jungsteinzeit die noch ältere Hüttenkonstruktion ab.
Plantation House Als Plantation House bezeichnet man eine bestimmte Form eingeschossiger Gebäude, die vor allem in der Region um New Orleans im Laufe des 19. Jahrhunderts stammten. Ähnlich wie das Shotgun House geht ihr Ursprung auf die Flüchtlinge aus Saint Domingue – dem heutigen Haiti zurück, die bedingt durch den Sklavenaufstand ab 1791 Haiti verließen und sich in den Südstaaten niederließen.
Plattenbau Plattenbauten, in der Schweiz Bauten in Elementbauweise genannt, sind vorwiegend aus Betonfertigteilen hergestellte Gebäude, das heißt, sowohl Deckenplatten als auch Wandscheiben werden als fertige Elemente auf der Baustelle montiert. Die Plattenbauweise (Großtafelbauweise) ist ein weit verbreitetes Bauverfahren. In der Umgangssprache wird der Begriff „Plattenbau“ häufig auf einheitlich gestaltete Wohnplattenbauten in Großwohnsiedlungen verengt.
Prairie Houses Die Prairie Houses sind Gebäude eines architektonischen Stils, der sich im späten 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten etablierte. Der Prairie-Stil ist, neben der Adobe-Architektur des Südwestens, der erste Wohnbaustil in der postkolonialen amerikanischen Architekturgeschichte, der auf stilistische Anleihen aus der europäischen Architektur konsequent verzichtet. Anders als der Adobe-Stil hat er in den architektonischen Mainstream jedoch keinen Eingang gefunden.
Q3A (Wohnungsbau)
Qarmaq Die als Qarmaq bezeichnete Erd- oder Grassodenhütte diente den Eskimos seit der Zeit ihrer Thule-Vorfahren bis in die 1950er-Jahre überwiegend während der kalten Jahreszeit als Unterkunft. Man gab dem Qarmaq zwar meist den Vorzug, wohnte jedoch im Winter, besonders auf Reisen, häufig in einem Iglu (Schneehaus). Im Sommer wohnten die Eskimos in selbstgenähten Zelten aus Tierhaut oder Leinwand und zogen auf der Suche nach Nahrung umher.
Quinzhee Ein Quinzhee (auch quinzee, quinzy) ist ein Schneeunterschlupf.
Ranch-style House Ranch-style Houses bezeichnet eine typisch US-amerikanische Bauform von Einfamilienhäusern. Die ersten Ranch-Style Houses wurden in den 1930er Jahren gebaut, ihre Hauptbauzeit liegt in den 1950er und 1960er Jahren, als zunehmend Vorstädte für die Generation der Baby Boomer entstehen. Wegen des grundsätzlichen Baukonzeptes – einstöckiges Haus mit einem einfachen Bauplan – werden sie auch als Nachfolger des Shotgun Houses angesehen. Ihre Entstehung ist grundsätzlich mit der Zugänglichkeit von immer mehr Bevölkerungsschichten zu Automobilen und der Verfügbarkeit von Klimaanlagen zu sehen.
Reethus Reet (auch Reeth, Reth, Reith, Ried, Riet, Rohrund Ähnliches) bezeichnet das an Ufern oder auf sumpfigem Gelände wachsende Schilfrohr, das vielerorts in getrocknetem Zustand zur Dacheindeckung verwendet wird und in früheren Zeiten zu vielen ähnlichen Zwecken diente, so etwa zum Besticken neuer Deiche mit der Deichnadel. Die Reetdachdeckerei gilt als eine der ältesten Handwerkstechniken beim Hausbau.
Rondavel Rondavel (von Afrikaans Rondawel; auf Sesotho auch mokhoro; deutsch auch Rundhütte) ist eine typische Hausform im südlichen Afrika. Sie hat einen kreisförmigen Grundriss und ist üblicherweise mit schilfartigem Gras gedeckt.
Rorbu Rorbu (plur. Rorbuer) ist die norwegische Bezeichnung für eine nur saisonal genutzte Fischerhütte. Das Wort Rorbu setzt sich aus den Wörtern "Ro" (Rudern) und "bu" (Wohnen) zusammen. Die Hütten wurden insbesondere im Nordland errichtet und erlaubten das Abfischen von Fischbeständen in Gegenden, in denen ein ganzjähriges Überleben nur mit größter Mühe möglich gewesen wäre, etwa bei der Dorschfischerei.
Rottaler Bauernhaus Das Rottaler Bauernhaus ist die besondere Form eines bäuerlichen Wohnhauses in Niederbayern, die meistens im Zusammenhang mit einem Rottaler Vierseithof entstanden ist und eine funktionelle Einheit mit den übrigen um einen Wirtschaftshof gruppierten Gebäuden bildet. Das Rottaler Bauernhaus ist meist ein reines Wohnhaus, wenn es sich um einen großen Hof handelt. Es kann aber bei wenig Wirtschaftsfläche auch ein Wohnstallhaus sein, da dann das Vieh unter einem Dach mit den Menschen untergebracht wurde.
Rundhaus (Fertighaus) Das Rundhaus ist eine Bauform für Einfamilienhäuser. Mit seiner kreisförmigen Grundfläche unterscheidet es sich von herkömmlichen Häusern mit rechteckiger Grundfläche.
Rustico (Gebäude) Ein Rustico ist ein Gebäude in traditioneller Bauweise, das in einigen Gegenden des Schweizer Kantons Tessin vorherrschend ist.
Rübenburg Rübenburg (auch Rübenpalast) ist ein volkstümlicher Ausdruck für den villenartigen Neubau eines Bauernhauses. Gemeint sind Häuser, die in Gegenden entstanden sind, deren Bauern durch den Anbau der Zuckerrübe zu einigem Wohlstand gelangten. Die Bezeichnung hat sich vor allem in den Regionen Braunschweig und Magdeburg verbreitet. Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich in Regionen mit geeigneten Böden der Anbau der Zuckerrübe durch. Die Pflanze benötigt tiefgründige, nährstoffreiche Lößböden, die vor allem in den Bördelandschaften vorhanden sind. Eine der größten zusammenhängenden Börderegionen erstreckt sich vom Raum Braunschweig/Hildesheim bis nach Magdeburg. Nach erfolgreicher Züchtung der Zuckerrübe aus der Runkelrübe und mit der Entwicklung neuer Düngemittel war der Boden für die Entstehung der Zuckerindustrie in den Börderegionen bereitet.
Saltbox Gebäude der Kolonialarchitektur in Nordamerika. Im vorderen Gebäudeteil des hölzernen Fachwerkhauses befinden sich zwei – teilweise auch drei – Stockwerke; im hinteren nur eines. Die dadurch entstehende Asymmetrie des Satteldaches, das auf der längeren Hinterseite steil abfällt ist ein typisches Kennzeichen der Saltbox. Die Namensgebung führt auf die optische Ähnlichkeit der Saltbox mit einer hölzernen Klappdeckelkiste zurück, die zur Aufbewahrung von Salz üblich war. Der Ursprung der Saltbox liegt in Neuenglandund ist ein Beispiel der Kolonialarchitektur Nordamerikas. Der Bau der Saltbox soll auf die Grundsteuer zurückgehen, die unter Queen Anne in Amerikanischen Kolonien eingeführt wurde. Die Steuer galt jedoch nur für mehrstöckige Häuser. Die Saltbox war den Erbauen nach ein Bungalow, da das Dach bis hinunter zum ersten Stock reichte. Besitzer mussten demzufolge keine Steuern zahlen
Schlichthaus Schlichthaus oder Schlichtwohnung war in den frühen 1950er Jahren ein Wohnbaukonzept, bei dem die geltenden Ausstattungs- und Flächenstandards bewusst unterschritten wurden, um die kriegsbedingte Wohnungsnot und Obdachlosigkeit zu bewältigen. Der in Gesetzen oder Normen nie abschließend definierte Begriff bezeichnete „solche Wohnungen, die auf der Grenze zwischen Not- und Behelfswohnungen und normal ausgestatteten Wohnungen lagen“. So wurde für Kleinhäuser in Schlichthausbauweise vorgegeben, dass sie auf einer Gesamtwohnfläche von maximal 65 Quadratmetern eine abgetrennte Einliegerwohnung von mindestens 28 Quadratmetern enthalten und Stellmöglichkeiten für zusammen sieben Betten bieten mussten. Schlichtwohnungen in Mietshäusern sollten nach einer Beschreibung des Instituts für Bauforschung „primitiv gestaltet“ sein, auf einen Flur verzichten und den Hauptwohnraum direkt vom Treppenhaus erschließen. Für mehrere Wohnparteien sollte eine gemeinsame Toilette und eine gemeinsame Wasserzapfstelle vorgesehen werden.
Schnitterkaserne In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg im Deutschen Reich die Zahl der Wanderarbeiter stark an. So zogen sogenannte Sachsengänger als Saisonarbeiter aus Gebieten östlich der Elbe nach Westen, etwa in die Magdeburger Börde, wo sie unter anderem beim Zuckerrübenanbau halfen, auch sie wurden als Schnitter bezeichnet. Zur Unterbringung dieser Saisonarbeiter wurden kasernenartige Massenunterkünfte, die Schnitterkasernen, errichtet. Diese Schnitterkasernen sind auch heute noch vielerorts erhalten und als Baudenkmal geschützt.
Schwedenhaus (Fertighaus) Als Schwedenhaus werden verschiedene Arten von Holzhäusern bezeichnet, die durch Anstrich der Holzverkleidung in auffälligen Farben, überwiegend Falunrot oder Gutsherren-Gelb,und weiße Sprossenfenster und Türrahmen gekennzeichnet sind. Der Begriff wird von vielen Fertighausanbietern verwendet. Sie bieten ihre Holzkonstruktionen in Holztafelbau mit senkrechter Holz- oder Stülpschalung unter dem Etikett „Schwedenhaus“ an. Dabei zielen sie auf ein Erscheinungsbild ab, das unter anderem von der Stuga und von Gebäuden in Smålandgeprägt ist und durch Verfilmungen der Werke von Astrid Lindgren oder Selma Lagerlöf transportiert wurde.
Schwimmhaus Ein Schwimmhaus ist ein Wohngebäude oder Ferienhaus, das auf einem Ponton gebaut wurde und auf dem Wasser schwimmend an einem Ort fest verankert liegt. Es hat im Gegensatz zu einem Wohnschiff, Wohnboot oder Hausboot keinen Schiffsrumpf, keinen eigenen Antrieb und ist im Regelfall nicht autonom, sondern mit flexiblen Leitungen fest mit dem Strom-, Wasser- und Abwassernetz verbunden.
Shotgun House Der Begriff Shotgun House (deutsch: Schrotflintenhaus) bezeichnet eine vor allem im Süden der USA verbreitete Form von Einfamilienhäusern. Diese Häuser werden gelegentlich auch als Shotgun Shack, Shotgun Cottage, Shotgun oder als Railroad Apartment bezeichnet. Der im Deutschen gebräuchliche Begriff „Schießhütte“ hat mit diesen Gebäuden nichts zu tun. Häuser dieses Typs wurden erstmals zu Beginn des 19. Jahrhunderts, vor allem aber in der Zeit zwischen dem Amerikanischen Bürgerkrieg und den 1920er Jahren errichtet. Der Baustil entwickelte sich zunächst in New Orleansund breitete sich von dort bis nach Chicago und Kalifornien aus.
Siedlungshaus Bei einem Siedlungshaus handelt es sich in der Regel um ein einfach gebautes eineinhalbstöckiges Haus mit geringer Wohnfläche auf einfachem Standard, meist umgeben von einem großen Nutzgartenzur Selbstversorgung und Existenzsicherung, teilweise auch mit kleinem Stall zur Haltung von z. B. Hühnern und einem Schwein. Bei Siedlungshäusern handelt es sich häufig um Typenbauten. Meistens sind es freistehende Einzel- oder Doppelhäuser mit Satteldach.
Streifenhaus (römisch) Das Streifenhaus ist der charakteristische Häusertyp für die von einer gallorömischen Bevölkerung geprägten vici in den römischen Nordwestprovinzen. Ihr Vorhandensein ist aber auch in größeren Städten bezeugt.
Tikkit Die Tikkit (berberisch/hassania), DMG tīkkīt, Pl. tīkkatān, ist eine einfache Hütte aus Stroh, Zweigen oder Krüppelholz in den von der arabischen Kultur geprägten Gebieten von Mauretanien. Die häufig runden Unterkünfte sind in der gesamten Sahararegion des Landes vereinzelt in den Gärten von Dattelpalmen-Oasen und in größerer Zahl in der nördlichen Adrar-Region anzutreffen.
Tiny House Movement Das Tiny House Movement (auch Small House Movementgenannt, englisch Bewegung für winzige Häuser) ist eine gesellschaftliche Bewegung mit Ursprung in den USA, die das Leben in kleinen Häusern propagiert. Die Bewegung findet auch ihren Ausdruck in der Architektur, indem zunehmend auch Klein- und Minihäuser geplant und realisiert werden, wobei keine feste Definition dafür existiert, bis zu welcher Wohnflächengröße ein Gebäude als Tiny House (Mikro- oder Minihaus) und ab wann es als Small House (Kleinhaus) bezeichnet wird. Tiny Houses werden zumeist zwischen 15 und 45 m² und Small Homes mit bis zu 90 m² Wohnfläche beschrieben.
Torfhof Der Torfhof war die vorherrschende Hausform der Landbevölkerung in Island. Als die Wikinger die Insel besiedelten, brachten sie ihre gewohnten Langhäuser mit. Dafür wurden jedoch große Holzmengen verbraucht. Durch Holzmangel in Island entwickelte sich später diese Hausform. Sie war im ganzen Land verbreitet und wurde bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bewohnt. Mancherorts sind solche Gebäude heute als Museum zu besichtigen.
Tower House Als Tower House (deutsch Turmhaus) bezeichnet man eine Bauform auf den Britischen Inseln. Turmhäuser sind Wohntürme, die, mit entsprechender Peripherie versehen, gleichzeitig als Wehrtürme dienten. Sie waren ab dem 14. Jahrhundert vor allem in Irland und Schottland verbreitet und prägen (oft als Ruine) bis heute das irische Landschaftsbild. In Irland sind etwa 2000 von vermutlich früher 8000 Turmhäusern restauriert oder als Ruine erhalten. In Schottland sind etwa 700 erhalten oder nachweisbar. Die Bauform entwickelte sich im 14. Jahrhundert und wurde über 300 Jahre lang, bis ins 17. Jahrhundert, benutzt.
Umgebindehaus Das Umgebindehaus ist ein besonderer Haustyp, der Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise miteinander verbindet. Das heutige Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Niederschlesien über die Oberlausitz und Nordböhmen bis ins Elbsandsteingebirge. Weitere Vorkommen der Bauweise finden sich in der Niederlausitz, dem Erzgebirge, im Vogtland, in Nordwest- und Südwestsachsen, im nordöstlichen Bayern sowie in Ostthüringen.
Unité d’Habitation Die Unité d’Habitation (französischfür Wohneinheit), umgangssprachlich auch Wohnmaschine, ist ein moderner Wohnhaustyp, den der Architekt Le Corbusier entwickelte. Die Unités d’Habitation wurden zwischen 1947 und 1965 in vier französischen Orten sowie in Berlin realisiert. Die Projekte sollten den Wohnungsmangel nach dem Zweiten Weltkrieg lindern.
Vierraumhaus Als Vierraumhaus wird eine Hausform bezeichnet, die während der Eisenzeit I und II in der südlichen Levante weit verbreitet war. Diese Hausform wird vor allem mit den jüdischen Königreichen des Tanach ("Jüdische Bibel") verbunden.
Weberhaus (Stadthaus) Ein Weberhaus ist ein kleines Stadthaus, in dem ein Weber mit seiner Familie lebte und arbeitete. Dieser Haustypus entstand im 17. Jahrhundert, als immer mehr Stoffe dezentral in Heimarbeit für große Textilfabrikanten gefertigt wurden. Die Größe und der Grundriss dieses Haustyps wurde an der Größe des Webstuhlsbemessen, der in der Webstube im Vorderhaus stand. Ein typisches Weberhaus ist doppelt so breit wie ein Webstuhl.
Wildhube Wildhube (auch Forsthube) bezeichnete im Mittelalter eine Sonderform der Hube (Hufe), und zwar einen Bauernhof oder ein Landgut, dessen Eigentümer – dem Hübner– die Verpflichtung übertragen worden war, die kaiserlichen oder königlichen Jagdrechtezu wahren. Hierzu gehörten auch die Hege des Wildes und die Pflege des Waldes.
Windschirm Der Windschirm ist ein gegen die Hauptwindrichtung errichteter oder aufgestellter, schräger Schutz. Eine typische moderne Form ist die Strandmuschel.
Winzerhaus Winzerhaus bezeichnet im Weinbau ein Bauwerk, in dem der Winzer wohnt. Oft war dort neben der Winzerwohnung auch noch die Weinpresse untergebracht und im Keller wurden die Weinfässer abgefüllt und gelagert.
Wochenendhaus Unter einem Wochenendhaus versteht man ein Haus, ein Häuschen oder eine Hütte, das in ländlicher Lage gebaut wurde, um dort das Wochenende oder Urlaube verbringen zu können. Manche Wochenendhäuser stehen an besonders schönen Plätzen, zum Beispiel in Hanglage mit schöner Aussicht (Panoramablick, Seeblick, Meerblick, Bergblick), mit See- oder Meergrundstück, an einem Wasserlauf, in einem Naherholungsgebiet oder in einem touristisch bevorzugten Gebiet.
Wohnhöhle Eine Wohnhöhle ist entweder eine bewohnte natürliche Höhle oder eine künstliche bzw. künstlich erweiterte Aushöhlung, die zu Wohnzwecken genutzt wird. Wohnhöhlen gibt es in Europa, Asien und Afrika seit dem Paläolithikum. Sie prägten seit dem 19. Jahrhundert die Vorstellung einer Entwicklungsstufe des Höhlenmenschen. Die Bewohner einer Höhle werden auch als Troglodyten bezeichnet.
Wohnturm Ein Wohnturm ist ein mittelalterlicher Turm, der zu einer dauerhaften Nutzung als Wohnunggeeignet war und zugleich auch Wehrfunktionen hatte. Er verfügte meist nur über einen Hocheingang.
Wohnwasserturm Ein Wohnwasserturm ist ein Wasserturm, der neben seiner technischen Funktion zugleich als Wohngebäude dient.
Yalı Als Yalı (osmanisch ) werden Sommervillen und -residenzen bezeichnet, die in Holzbauweise vor allem am Ufer des Bosporusin der Nähe von Istanbul errichtet wurden. Typisch ist ein recht flaches, weit auskragendes Dach. Yalıs waren von Gärten umgeben und hatten gewöhnlich eine Bootsanlegestelle. Die erste Darstellung von Yalı-ähnlichen Uferhäusern datiert um das Jahr 1000: Uigurische Maler stellten das Paradies als eine Reihe von Yalıs dar. Die Bauweise der Bosporusvillen geht auf traditionelle seldschukische Elemente zurück und so verwundert es nicht, dass auch außerhalb Istanbuls ähnliche Gebäude entstanden, etwa in Amasya.
Zeilenbau Als Zeilenbau oder Zeilenbauweise wird die Anordnung von langen, schmalen Wohngebäudenquer zur Verkehrsstraße bezeichnet. Die Gebäude werden dann durch Fußwege erschlossen. Diese Bauform entstand als Reaktion auf die Blockbebauung mit ihren engen Höfen einerseits und der Gartenstadtbewegung andererseits. Zeilenbauten setzen im Kontrast dazu auf Funktionalität in Form einer optimale Ausrichtung aller Gebäude zu Luft und Sonne, wirtschaftlichen Argumenten, einer durchgehenden Begrünung der Zwischenräume und Lärmschutz durch Herausverlegung der Hauptverkehrsstraßen. Einzelne, unsystematische Vorläufer können schon in Werkssiedlungen des 19. Jahrhunderts gefunden werden, das Büro Lockwood and Mawson errichtete 1853 in Saltaire, England Bauten in etwa dieser Form. Als ausformuliertes Konzept entstand die erste Zeilenbebauung 1918 in München durch Theodor Fischer mit der Siedlung Alte Heide. Es folgten Bauten von Otto Haesler 1925 in Celle (Siedlung Georgsgarten), Walter Gropius zusammen mit Haesler 1929 in Karlsruhe-Dammerstockund Mart Stam 1928/29 in der Hellerhofsiedlung im Frankfurter Gallusviertel (hier mit Kopfbauten an der Straße).
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Almhütte Almhütten (im alemannischen Sprachraum Alphütten) werden die Hütten der Almwirtschaft in den Alpen genannt. In Süddeutschland ist auch die Bezeichnung Kaser üblich.
Ausspann Der Ausspann, regional auch die Ausspanne, ist eine früher übliche Bezeichnung für ein Gasthaus oder eine Schänke an alten Handelsstraßen, das Raum zur Unterbringung von Pferden und Wagen der Reisenden bot.
Bierpalast Ein Bierpalast oder eine Bierhalle ist eine Gaststättenform, die besonders im Mitteleuropa des 19. Jahrhunderts populär wurde. In Brauereistädten wie München, Dortmund, Berlin, Graz entstanden Säle von bis zu 1500 m² Fläche, oft bei angeschlossenen Brauereien mit gemütlichen Braustuben (dann auch Bierhausgenannt).
Campingplatz Ein Campingplatz (meist privat, gelegentlich auch durch die Gemeinde betrieben) ist ein abgegrenztes (häufig umzäuntes) Gelände, auf dem Camping möglich ist, d. h. also der Aufenthalt mit Zelten, Wohnwagen oder Wohnmobilen. Dies geschieht meist im Rahmen der Freizeitgestaltung (z. B. Urlaub, Wochenende); gelegentlich wohnen Menschen auch mehr oder weniger dauerhaft auf Campingplätzen, z. B. Monteure (siehe auch Wohnsitz (Deutschland), Zweitwohnsitz, Pendler).
Caupona Der Begriff caupona (Latein: caupona, auch copona, -ae, fem.) gilt meist als Oberbegriff für eine Vielzahl von Arten antiker römischer Gaststätten und wurden auch für Herbergen verwendet. Im Einzelfall war damit eine Weinschenke gemeint, in der man einen einfachen Imbiss zu sich zu nehmen konnte. In Weinanbaugebieten könnte die caupona auch als Gutsausschank bezeichnet werden. Dass manche Wirte ihre selbstangebauten Weine verkauften, ist zumindest durch ein Lokal in Pompeji bezeugt. Der Schriftsteller Varro (res rustica) empfiehlt den Gutsbesitzern, an vorbeiführenden Straßen Stände oder Gaststätten zu errichten. Dort sollten im Nebenerwerb die landwirtschaftlichen Überschüsse verkauft und Reisende verköstigt werden.
Chalet Das Chalet ist ein im Alpenraum verbreiteter ländlicher Haustyp. Chalets werden traditionell aus Holz gefertigt oder haben zumindest eine Holzverschalung. Typisch für das Chalet ist ein flaches Satteldach mit weitem Dachüberstand. In einigen Gemeinden der Schweiz, z. B. Lenk, Grindelwald, Saanen oder auch Zermatt, dürfen – um Bausünden vorzubeugen – ausschliesslich Chalets gebaut werden.
Eishotel Ein Eishotel ist ein Hotel, das im Herbst aus Schnee und Eis errichtet wird und über den Winter als Touristenattraktion dient. Standorte finden sich in Skandinavien (Finnland, Schweden, Norwegen) sowie in Nordamerika (Alaska, Kanada) und Österreich.
Gästehaus Ein Gästehaus ist ein meist separater Bereich eines Gebäudes oder ein eigenständiger Bau, der zur vorübergehenden Unterbringung von Gästen genutzt wird. Diese Gebäude werden in der Regel nicht durchgängig bewohnt oder bewirtschaftet. Die meisten Gästehäuser werden von Gebietskörperschaftenoder großen Firmen geführt. Gästehaus kamen im 17. Jahrhundert auf. In gehobenen Kreisen war es damals üblich, Gäste nicht in den eigenen Räumlichkeiten, sondern in eigens dafür angelegten Gästehäusern unterzubringen. Diese Übernachtungen waren nötig, da Gäste zu jener Zeit noch weite Reisen per Kutsche auf sich nahmen und nicht am gleichen Tag wieder abreisen konnten.
Heuhotel Ein Heuhotel (auch Heuherberge oder Heutel) ist eine Unterkunft für Reisende in der die Gäste auf Heuböden, in mit Heu gefüllten Kammern (meist ehemalige Ställe), Scheunen oder in Betten mit Heumatratzen übernachten. In einigen Betrieben werden auch Übernachtungsmöglichkeiten in anderen kreativ gestalteten Heu- oder Strohlagern angeboten .
Hotel Ein Hotel ist ein Beherbergungs- und Verpflegungsbetrieb für Gäste gegen Bezahlung. Es ist ein touristisches, dem Hotel- und Gaststättengewerbe zuzuordnendes Unternehmen. Für die Branche gilt der Begriff Hotelgewerbe.
Hytte Eine Hytte, norwegischHütte“, ein norwegisches Ferienhaus, ist zumeist eine Holzkonstruktion, deren Einrichtung von sehr einfach, ohne Strom und Wasser, bis hin zu sehr aufwendig sein kann. Sie wird zur Wochenenderholung und längeren Ferienaufenthalten genutzt. Während den Norwegern eine Hytte früher nicht abgelegen genug sein konnte, schätzt man heute aber leichte Erreichbarkeit und Komfort.
Karawanserei Eine Karawanserei (veraltete Schreibweise auch Karavansereioder Karavanserai, aus persisch  kārwānsarā, ‚Karawanenhof‘, türkisch kervansaray) war eine ummauerte Herberge an Karawanenstraßen. Reisende konnten dort mit ihren Tieren und Handelswaren sicher nächtigen und sich mit Lebensmitteln versorgen. Große Karawansereien dienten zugleich als Warenlager und Handelsplatz für Im- und Exportwaren.
Köte Köte oder Köthe ist der im deutschen Mittelgebirge Harzverwendete Begriff für eine Holzhütte, die vom jeweiligen Köhlerbewohnt wurde, um den unweit davon befindlichen Kohlenmeilerzu bedienen und zu beaufsichtigen.
Lustschloss Als Lustschloss (französischMaison de plaisance, was sowohl „Landhaus“ als auch frei übersetzt „Lusthaus“ – von plaisir: „Lust“, „Freude“, „Vergnügen“ – bedeutet) bezeichnet man ein kleines Schloss zumeist fürstlicher Bauherren, das dem privaten Vergnügen diente und abseits von Hofzeremoniell und Staatspflichten in der Freizeit bewohnt oder besucht wurde und sich meist in der Nähe größerer Residenzen befand. Die Herrschergeneration nach Ludwig XIV. verspürte jedoch den Wunsch, nicht mehr ununterbrochen eine bühnenreife Rolle im Hofzeremoniell spielen zu müssen, sondern neben allen Pflichten auch ein individuelles Leben führen zu dürfen. Der Wunsch nach mehr Intimität führte nun – neben den traditionellen Residenzbauten – vermehrt auch zum Bau von Lustschlössern, zu denen nicht die ganze Hofgesellschaft, sondern nur ein enger Zirkel Zutritt hatte
Mansio Die Mansio (lat. Rast, Aufenthalt, Aufenthaltsort) war ein Rastplatz oder eine Herberge in der römischen Antike.
Meerbude Als Meerbude bezeichnet man im ostfriesischenVolksmund zumeist kleine, aus verarbeitetem Holz hergestellte Wochenend- und Ferienhäuser, die an den Ufern der ostfriesischen Binnenseenliegen, die man in Ostfriesland Meere nennt, wie zum Beispiel das Uphuser Meer oder das Kleine Meer.
Motel Ein Motel, deutsch auch Rasthaus, Raststätte oder Autohof, ist ein Beherbergungs- und Gastronomiebetrieb für Autoreisende.
Mökki Ein Mökki (finn. mökki „Hütte“) ist ein typisch finnisches Ferienhaus.

Es ist in der Regel aus Holz gebaut und mit einer Sauna ausgestattet. Traditionelle Mökkis sind in Blockbauweise gebaut, sehr einfach und entbehren jeglichen Komforts. Sie werden meist nur im Sommer bewohnt. Heutzutage werden jedoch auch luxuriöse Mökkis gebaut, die das ganze Jahr bewohnbar sind. Ein Mökki dient den Finnen zur Erholung, vor allem am Wochenende und in den Sommerferien. Die meisten Mökkis sind in ausreichend großem Abstand zum Nachbarn errichtet. Oft stehen die Hütten am Ufer eines Sees. Seit einigen Jahren gibt es vorgeschriebene Mindestabstände zum Seeufer, um die Verschmutzung der Gewässer in Grenzen zu halten.

Obergommerhaus Das Obergommerhaus ist ein Haustyp im Bezirk Goms im Oberwallis. Es ist der Urtyp des Walserhauses, das von den ausgewanderten Walsern in der übrigen Schweiz, Liechtenstein sowie im Klein-und Grosswalsertal verbreitet wurde. Die Bautechniken wurden aus dem Oberwallis mitgenommen, und die Bauweise wurde in den neuen Lebensräumen jeweils den örtlichen Gegebenheiten angepasst.
Okelle Okelle ist eine aus dem Französischen stammende Bezeichnung für ein Handels- und Beherbergungsgebäude im Orient, speziell in Alexandria, das etwa die Funktion einer Karawanserei erfüllte. Die Benutzung der Bezeichnung Okelle ist schon für das Jahr 1647 belegt, doch anders als Wörter wie Bungalow oder Veranda, die auf ähnliche Weise entstanden, verbreitete sich die Bezeichnung nicht im allgemeinen Wortgebrauch, sondern blieb mehr oder weniger auf Alexandria beschränkt.
Poststation Als Poststation bezeichnete man seit der Gründung der Post im Jahre 1490 eine Relaisstation an einem Postkurs, an der die Reiter und Pferde wechselten, während das verschlossene und versiegelte Postfelleisen wie bei einer Staffel weitergereicht wurde.
Schlafhaus Ein Schlafhaus war eine vor allem im Saarrevier verbreitete bauliche Unterkunft, die Bergleuten während der Arbeitswoche als Schlafstätte diente. Schlafhäuser wurden von den preußischen Staatsgruben im 19. Jahrhundert in der Nähe der Förderanlagen errichtet.
Schutzhütte Eine Schutzhütte (Berghütte, Schutzhaus, in der Schweiz und in Tirol auch Hospiz) dient in unbebautem Gebiet dem Schutz vor Unwetter und starkem Schneefall. Schutzhütten können bewirtschaftet oder unbewirtschaftet sein. Manche Schutzhütten bieten keine Übernachtungsmöglichkeit, viele jedoch einen Winterraum für die unbewirtschaftete Saison. Komfortabler ausgestattete Schutzhütten haben den Status eines Gasthauses (Berggasthaus, Berggasthof, schweizerisch Berghaus), bei noch höherem Standard spricht man auch von Berghotel.
Stuga (Ferienhaus) Stuga (Mz. stugor) ist der schwedische Begriff für ein Ferienhaus, das als vorübergehende Wohnung im Urlaub oder in der Freizeit dient. Viele schwedische Ferienhäuser sind seit Generationen vererbt worden; oft waren sie zu Beginn einfache Bauernhöfe oder Katen („torp“), die von früheren Generationen besessen und betrieben wurden. Da die Industrialisierung erst spät nach Schweden kam, waren vieler dieser kleinen Höfe noch bis in die 1940er und 1950er Jahre in Betrieb und wurden danach, wenn die letzten ständigen Bewohner gestorben waren, zu Ferienhäusern umfunktioniert.
Tambo (Inka) Ein Tambo (Quechua: tampu, „Herberge“) war eine inkaische Herberge für Reisende, Soldaten und Karawanen.

Die Tambos wurden im gesamten Inka-Wegenetz in Abständen von allgemein 15 bis 25 Kilometern errichtet, was der Tagesstrecke entspricht, die mit einem beladenen Lama zurückgelegt werden kann. In der Atacamawüste betrug die Entfernung über 42 Kilometer. Sie bestanden gewöhnlich aus einem sorgfältig errichteten Wohngebäude und daran angeschlossenen Bereichen zum Lagern von Waren oder der Unterbringung von Tieren.

Walserhaus Walserhaus ist in der Schweiz, Liechtenstein sowie im Klein- und Grosswalsertal die Bezeichnung für einen historischen Blockhaustyp, der seinen Namen der Volksgruppe der Walser verdankt. Ein für alle Regionen typisches Walserhaus gibt es nicht. Die Erbauer haben auf ihren Wanderungen zwar die Bautechniken des Obergommerhauses aus dem Oberwallis mitgenommen, die Bauweise in ihren neuen Lebensräumen aber jeweils den örtlichen Gegebenheiten angepasst.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Abschnittsburg Eine Abschnittsburg ist eine Burg, die durch Gräben und Wehrmauern in mehrere befestigte Abschnitte unterteilt ist. Jeder dieser Abschnitte ist eine eigenständige Befestigungsanlage und hat – soweit es die räumlichen Gegebenheiten zulassen – meist einen eigenen Burghof. Jeder Abschnitt ermöglicht es, den vor ihm liegenden Abschnitt zu kontrollieren. Da die aufeinander folgenden Abschnitte eine abgestufte Deckung erlaubten, konnte ein Abschnitt immer noch verteidigt werden, falls der vor ihm liegende Abschnitt vom Feind eingenommen wurde.
Burgwallanlage Als Wallburg (Schanze oder Spitzwall; engl.: Hillfort) werden im deutschsprachigen Raum Wallanlagen aus ur- und frühgeschichtlicher Zeit einschließlich des frühen Mittelalters bezeichnet, also auch Erdwerke und Viereckschanzen sowie Burganlagen und Ringwälle. Je nach Region und Zeitabschnitt unterscheidet man verschiedene Typen, wie Keltische Oppida, Völkerwanderungszeitliche Höhensiedlungen, Slawische Burgwälle oder Ungarnwälle. Die Wallburgen sind heute meist als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.
Höhlenburg Eine Höhlenburg (auch Grottenburg) ist eine in natürliche Felshöhlen eingearbeitete Flucht- oder Wohnburg. Sie gehört zum Typus der Höhenburgen. Im Gegensatz zu anderen Burgtypen (wie zum Beispiel Wasserburgen) ist eine Höhlenburg nur von der Eingangsseite her einem Angriff ausgesetzt. Der Burgeingang befand sich meist inmitten der Felswand, was das Eindringen sehr erschwerte. Funde belegen, dass Höhlen schon seit der Steinzeit als Zufluchtsorte benutzt werden. Die ersten mittelalterlichen Höhlenburgen entstanden im 11. und 12. Jahrhundert. Im 14. und 15. Jahrhundert war dieser Burgtyp besonders in einigen Regionen Frankreichs und der Schweiz weiter verbreitet.
Kastellburg Eine Kastellburg ist eine Burgform, die aus dem Mittelmeerraum ab der Zeit der Kreuzzüge, spätestens jedoch mit der Einführung der Feuerwaffen, also in der Spätzeit des Burgenbaus, in Europa Fuß fasste. Sie beschreibt die neuzeitliche Form des Kastells.

In einer Kastellburg sind die Gebäude an der Innenseite des meist viereckigen beziehungsweise gleichmäßigen Mauerzuges angeordnet. Die Außenmauern der Gebäude sind dementsprechend stark und nur durch die notwendigsten Maueröffnungen unterbrochen. Meist befinden sich auf den Mauern Wehrgänge, die mit der Nutzung von Feuerwaffen zunehmend auch überdacht sind.

Keltiberisches Castrum Ein Keltiberisches Castrum (spanisch: Castro Celtibérico) ist eine befestigte (Höhen-)Siedlung der als Keltiberer bezeichneten Bevölkerung des 6. bis 2. Jahrhunderts v. Chr. im nördlichen Zentrum der Iberischen Halbinsel – d. h. überwiegend in den heutigen spanischen Regionen Kastilien, Aragón und Rioja.
Kemlade Als Kemlade werden Gebäude oder Gebäudeteile bezeichnet.

Der Name Kemlade leitet sich von Kemenate ab; die Bezeichnung wandelte sich vom Kemenate bzw. Kemnade in Kemladen.

Kirchenburg Die Kirchenburg ist eine besondere Bauform einer Kirche, die neben der Religionsausübung von den ansässigen Dorf- oder Ortsbewohnern auch als Rückzugs- und Verteidigungsbau genutzt wurde (Funktion der Fliehburg). Von einer Kirchenburg spricht man, wenn die Kirche von eigenen Verteidigungsanlagen, etwa Mauern mit Türmen oder Gaden umgeben ist. Eine mit vergleichsweise einfachen Wehrvorrichtungen ausgestattete Kirche nennt man dagegen Wehrkirche.
Motte (Burg) Eine Motte (frz. motte „Klumpen“, „Erdsode“) ist ein vorwiegend in Holzbauweise errichteter mittelalterlicher Burgtyp, dessen Hauptmerkmal ein künstlich angelegter Erdhügel mit einem meist turmförmigen Gebäude ist. Weitere deutsche Bezeichnungen sind Turmhügelburg, Erdhügelburg und Erdkegelburg.
Ostrog Als Ostrog (russisch острог) bezeichnet man befestigte, von vier bis sechs Meter hohen Palisadenwänden umgebene Siedlungspunkte, die in Russland bis zum 17. Jahrhundert errichtet wurden. Etymologisch ist das Wort mit dem Verb strogat (строгать) verbunden, was so viel wie „schnitzen“ bedeutet. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden in Russland auch Gefängnisse, die von einer Mauer umgeben waren, als Ostrog bezeichnet.
Ringburg/ Randhausburg Eine Ringburg ist die aus einer Motte oder Turmburg weiterentwickelte Bauform einer mittelalterlichen Burg.

An Stelle der bei Motten und Turmburgen üblichen ringförmigen Erdwälle oder hölzernen Palisaden, die als Schutz vor Angreifern dienten, sind Ringburgen mit mindestens einer geschlossenen Ringmauer aus Stein umgeben. Im Lauf des Spätmittelalters wandelte sich der runde Bering allmählich zu einem Vieleck. Gleichwohl bezeichnet die Burgenforschung auch solche Burganlagen als Ringburg, deren Umfassungsmauern kaum oder gar keine Ähnlichkeit mit einem Kreis aufweisen.

Tighremt Ein Tighremt (Zentralatlas-mazirisch ⵜⵉⵖⵔⵎⵜ Tiɣremt) ist eine meist dreigeschossige, aus Stampflehm errichtete und mit Ecktürmen versehene Wohnburg der Berber im Süden Marokkos.
Tulou Tulou (chinesisch 土樓 / 土楼, Pinyin tǔlóu) ist die Bezeichnung für eine befestigte Hausform, die traditionell von den Hakka in der Provinz Fujian im Südosten Chinas verwendet wird.

Die meisten dieser Häuser stehen im Kreis Yongding an der Grenze zur Provinz Guangdong.

Turmburg Als Turmburg bezeichnet man eine kleine Burg, die im Wesentlichen aus einem wehrhaften Turm oder einem turmartigen Bau besteht, der auf gewachsenem Boden gründet. Damit unterscheidet sich die Turmburg von der Motte (Turmhügelburg), die zwar ähnlich aussehen konnte, aber auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel errichtet wurde. Die Turmburg wird gelegentlich auch als Wohnturmburg, Wohnturm oder Turmpalasburg bezeichnet. Zuweilen konnte in der Entwicklung einer Burg ein Wechsel von der Turmburg zur Motte stattfinden, wenn eine zunächst ebenerdig angelegte befestigte Anlage später durch Erdaufschüttung zu einer Motte umgestaltet wurde. Die bewohnbare und gleichzeitig befestigte Turmburg wurde im 11./12. Jahrhundert zum ständigen privaten Wohnsitz zahlreicher Herren.
Wasserburg Als Wasserburg oder Wasserschloss werden Burgen beziehungsweise Schlösser bezeichnet, deren Areal allseitig von Wassergräben oder natürlichen Gewässern umgeben ist. Topographisch gehören Wasserburgen zum Typ der Niederungsburgen. In Westfalen werden diese Gräben auch Gräften genannt, in den Niederlanden Grachten.
Wehrkirche Als Wehrkirche werden Kirchen bezeichnet, die mit Vorrichtungen zur Abwehr von Feinden, wie z. B. Zinnen, Wehrerkern, Maschikulis oder Schießscharten versehen sind. Häufig wurden Kirchen erst im 15. oder 16. Jahrhundert teilweise befestigt oder nur symbolhaft mit Wehrelementen versehen.

Befestigungstyp

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Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Abschnittswall Ein Abschnittswall (auch Abschnittsbefestigung) ist eine Befestigung, die den zu verteidigenden Bereich nicht völlig umschließt. Er schützt nur einen bestimmten Abschnitt und wurde nur an exponierten Stellen errichtet.
Agadir (Speicherburg) Der Agadir (taschelhit, pl.: ⵉⴳⵓⴷⴰⵔ igoudar) ist ein burgartig ausgebautes Speicher- und Lagergebäude im Gemeinschaftsbesitz einer Stammesuntergruppe (Clan) der Berber im Süden von Marokko. Im Süden Tunesiens und im Westen Libyens werden Bauten mit ähnlicher Funktion aber anderem Aussehen als Ksour bezeichnet.
Agger (Befestigung) Der Begriff Agger (lateinisch „Erddamm“, „Erdwall“) bezeichnet im Allgemeinen ein Erdbauwerk, das im römischen Reich für vielfältige Zwecke genutzt wurde.
Akropolis
Annexwall Der Begriff Annexwall (vom lat. annectere, 'anbinden', 'hinzufügen') bezeichnet künstlich aufgeschüttete Erdhindernisse, die ergänzend zu den Hauptbefestigungsanlagen, etwa von Höhenburgen, weiter talwärts angelegt wurden. Nicht selten verlaufen mehrere Annexwälle parallel und werden innen und außen von Gräben begleitet. Der Aushub für die Gräben lieferte zweckmäßigerweise das Material für die Wälle.
Approche Approche (frz.; ‚Annäherung‘) ist der Oberbegriff für zu militärischen Zwecken angelegte, oberirdische Gräben (Schützengräben, Laufgräben) und unterirdische Stollen zur weniger gefahrvollen Annäherung an eine belagerte Festung.
Barrikade Eine Barrikade ist ein Schutzwall im Straßenkampf, der aus Gegenständen des alltäglichen Lebens meist improvisiert zusammengestellt wird.
Belgisches Tor Das Belgische Tor (auch Cointet Barrier nach dem Erfinder, C-Element bei der Wehrmacht und umgangssprachlich De Ijzeren Muur, die eiserne Mauer) war ein modular aufgebauter, auf Rollen beweglicher und kettenähnlich flexibler schwerer Stahl-Zaun, der als Panzersperre gegen die deutsche Invasion diente. Meist waren die Elemente rund drei Meter breit, zwei Meter hoch und auf Vollmetallrädern befestigt. Durch Pferde, Lastwagen, auf kurze Strecke auch durch Handkraft konnten die Tore bewegt und zur Sperre positioniert werden.
Biehler-Fort Biehler-Fort, auch Biehlersches Einheitsfort oder Schemafort genannt, ist die Bezeichnung für ein auf Hans Alexis von Biehler zurückgehendes in gleicher Form mehrmals gebautes preußisches Festungswerk des späten 19. Jahrhunderts. Es basiert auf der seit dem 17. Jahrhundert verwendeten, als Lünette (je zwei Front- und zwei Flankenmauern) bezeichneten Grundform einer Festung und löste das neupreußische und das Bastionärsystem in Deutschland ab. Zwischen 1870 und 1890 entstanden etwa 70 dieser standardisierten Festungswerke.
Bollwerk Als Bollwerk (veraltet auch: Bohlwerk) bezeichnet man im allgemeinen Bauwesen die aus einer Reihe eingerammter Pfähle bestehende Stützwand eines Erdkörpers. Die Pfähle werden oben durch einen Holm verbunden, hinter den Pfählen werden starke Bohlen eingeschoben. Ein solches Bohlwerk dient besonders in sumpfigen und steinarmen Gegenden als Ersatz für Futter- und Freimauern. Im Festungsbau verstand man unter Bollwerk ursprünglich einen aus in die Erde gerammten Holzbohlen errichteten Schutzzaun bzw. Schutzwall.
Brückenkopf Als Brückenkopf (auch Brückenschanze) wird ursprünglich eine Wehranlage bezeichnet, die zur Sicherung einer Flussbrücke errichtet wird. Brückenköpfe wurden häufig als Hornwerk oder Redan ausgeführt. Sie konnten aber, wie der Brückenkopf Jülich, auch den Grundriss eines Kronwerks aufweisen.
Bunker Als Bunker werden schützende Bauwerke bezeichnet, die die Insassen oder die Umgebung vor direkter Gefährdung bewahren. Hierzu gehören die direkte Einwirkung von Waffen, der Schutz von Personen vor Gefahrstoffen beziehungsweise die Eindämmung von Gefahrstoffen.
Burg
Castelliere Als Castelliere wird eine vorgeschichtliche Befestigungsanlage, eine befestigte Siedlung oder Burg bezeichnet, die sich in der Regel auf einer Anhöhe befand und von einer einfachen Steinmauer umgeben war.
Circumvallation Circumvallation (lat.: circum = um ... herum und vallum = Wall) oder Zirkumvallationsliniebeschreibt eine Befestigungoder zusammenhängende Kette von Schanzen, die um eine Stadt oder Festungherumgeführt wird. Die vom Angreifer angelegte Circumvallation soll Ausfälleaus der belagerten Stadt verhindern und die Belagerer vor Angriffen der Belagerten schützen.
Couvreface Mit Couvreface wird im Festungsbau ein schmales Außenwerk bezeichnet, das vor dem eigentlichen Festungsgraben vor Bastionenoder Ravelins errichtet wird. Es besteht häufig nur aus einem niedrigen Wall mit einer Brustwehr, die Schützen Deckung bietet. Ein weiterer, vor dem Werk liegender Graben schützt es gegen einen unmittelbaren Angriff.
Diateichisma Ein Diateichisma (griechisch διατείχισμα „durchlaufende Mauer“, „Trennmauer“) war im antiken Befestigungswesen der Griechen eine Mauer, innerhalb der Stadt.
Erdwerk Erdwerk bezeichnet in der Archäologie ein Bodendenkmal aus Gräben, Wällen und ggf. Palisaden, wobei letztere obertägig nicht mehr zu erkennen bzw. nachzuweisen sind. Erdwerke können Einbauten aus Holz oder Stein enthalten. Die weltweit größten Erdwerke wurden für Grenzziehungen errichtet, wofür der Obergermanisch-Raetische Limes ein Beispiel ist. Es lassen sich neben Befestigungsanlagen auch zivile und kultische Erdwerke nachweisen.
Feldbefestigung Die Feldbefestigung ist eine Einrichtung des Geländes für Gefechtszwecke, die meist in kurzer Zeit mit den an Ort und Stelle vorhandenen Mitteln ausgeführt wird und die vorzugsweise für einen einzelnen Gefechtstag im Feld-, aber auch für längere Zeit im Festungskrieg, oder für die ganze Dauer des Krieges zur Deckung der Verbindungslinien des Heeres an Bahnhöfen, Etappenorten etc. bestimmt ist.
Festung
Festungsviereck Ein Festungsviereck (Quadrilatero) ist eine Anordnung von vier Festungen, bei der ein Angriff auf eine der Festungen stets durch eine oder mehrere der anderen störend beeinflusst werden kann.

Der Bau eines Festungsvierecks war nicht überall möglich. Eine günstige Lage war an Wasserläufen gegeben, wobei gesicherte Übergänge geschaffen wurden, um den Verkehr zwischen den Festungen geschützt zu ermöglichen. Eine solche Konstruktion bot einer schwächeren Armee die Möglichkeit, sich einem übermächtigen Angriff zu entziehen und doch das Feld nicht vollständig zu räumen.

Feuerunterstützungsbasis Eine Feuerunterstützungsbasis (englisch Fire support base, FSB) ist ein temporäres militärisches Feldlager, von dem mit Artillerie indirekte Feuerunterstützung für in Reichweite operierende Infanteriegewährt wird, die sich außerhalb der Reichweite ihres eigenen Basislagers befindet. Eine Feuerunterstützungsbasis kann abhängig vom Gelände in Aufbau, Form und Konstruktion variieren.
Flesche Als Flesche (frz. flèche „Pfeil“) wird ein Festungswerk bezeichnet, das aus zwei in einem ausspringenden Winkel zusammenlaufenden Facen besteht. Die Flesche ähnelt im Grundriss Außenwerken wie dem Ravelin und der Demi-lune, wurde jedoch vor dem Glacis errichtet und zählt somit zu den Vorwerken einer Festung. Sie wurde üblicherweise einer Bastionsspitze vorgelagert, um eine zusätzliche Feueretage zu schaffen.
Fort Ein Fort [foːr] (französisch für „stark“, von lateinisch fortis) ist eine selbstständige permanente Befestigungsanlage. Das Wort wurde in der Militärsprache gegen Ende des 16. Jahrhunderts aus dem Französischen entlehnt, wo es dieselbe Bedeutung besitzt. Es ersetzte zu jener Zeit das ältere deutsche Wort Feste oder Veste, das sich von „stark“, „fest“ herleitete und ebenfalls dieselbe Bedeutung besaß.[1] Das Wort „Feste“ wurde allerdings am Ende des 19. Jahrhunderts in der deutschen Befestigungslehre in einer etwas veränderten Bedeutung neu aufgegriffen (vgl. unten).
Gebück Ein Gebück (landschaftlich auch: Knick, Geknick, Hag, Gehag) ist ein Annäherungshindernis in Form einer undurchdringlichen Hecke. Diese wird erzeugt, indem junge Bäume gepflanzt werden, deren Stämme nach unten gebogen (gebückt) oder geknickt und miteinander verflochten werden. Meistens wurde ein Gebück durch Wälle und Gräben begleitet, um seine Schutzwirkung zu verstärken.
Glacis (Festungsbau) Das Glacis [ɡlaˈsiː] (französisch ursprünglich für Abhang) ist im neuzeitlichen Festungsbau eine von der Feldseite her leicht ansteigende Erdanschüttung vor dem Graben. Es diente den Verteidigern auf den Wällen als Schussfeld und bietet durch die Vermeidung toter Winkel Angreifern möglichst wenig Deckung.
Grabenschere Eine Grabenschere (frz. Tenaille) ist ein häufig errichtetes Vorwerk des bastionären Befestigungssystems, das seit der Zeit der beiden französischen Festungsbaumeister Vauban und Louis de Cormontaigne (1695–1752) regelmäßig im Festungsgraben errichtet wurde. Die Grabenschere war ein für Schützen eingerichteter niedriger Wall mit Brustwehr, der freistehend vor der Kurtine zwischen zwei Bastionen im Hauptgraben einer Festung errichtet wurde. Sie hatte hauptsächlich drei Aufgaben: Sie diente zum einen den Verteidigern als Grabenstreiche, um den Graben vor den beiden angrenzenden Bastionen, bestreichen zu können, zum anderen als Rückhalt, für das stets davorliegende Ravelin, das von hier aus von hinten unter Feuer genommen konnte und zum dritten sollte sie den unteren Teil des gleich dahinterliegenden Kurtinenmauerwerks gegen den direkten Beschuss der Belagerungsartillerie abschirmen, d. h., es sollte ein wirkungsvolles Schießen einer Bresche in der Kurtine verhindern. Die Grabenschere besaß zwei Bauformen: die „einfache Grabenschere“ hatte die Form eines einfachen einspringenden Winkels (daher der Namen Grabenschere), der auf die Facen (d. h. die Vorderseiten) der beiden angrenzenden Bastionen ausgerichtet war. Die „verstärkte Grabenschere“ besaß den Grundriss einer kleinen bastionierten Front, die jedoch ebenfalls auf die beiden angrenzenden Bastionen ausgerichtet war.
Hulbælte Hulbælte oder Hulbælterne (deutsch Lochgürtel) sind eine Fundgattung aus der Eisenzeit Jütlands in Dänemark. Dabei handelt es sich um kleine runde Gruben, die fünf bis siebenfach, in Quincunx-Mustern in Reihen von insgesamt drei bis vier Meter Breite über einige Entfernung durchs Land laufen. Hulbælterne wurden in erster Linie als gerade Linien angelegt, aber sie umgeben auch Dörfer.
Höckerlinie Höckerlinie, auch Drachen- oder Hitlerzähne genannt, ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für höcker- oder zahnförmige Panzersperren aus Beton, wie sie zum Beispiel am Westwallverwendet wurden. Die Höckerlinie gehört neben dem Tschechenigel weltweit zu den gebräuchlichen Panzersperren.
Infanterieblock Unter einem Infanterieblock versteht man einen Kampfblock eines Artillerie- oder Infanteriewerks, der zur Abwehr von Infanterie im Nahkampf vorgesehen ist. Es kann sich dabei um Infanteriekasematten oder Infanteriebunker handeln. Infanteriekasematten verfügen über Mauerscharten für schwere Maschinengewehre und Panzerabwehrgeschütze, die grundsätzlich flankierend wirken. Sie besitzen zusätzlich noch Panzerkuppeln für leichte Maschinengewehre für die frontale Abwehr. Infanteriebunker sind vollkommen in der Erde versenkt. Lediglich ein versenkbarer Panzerdrehturm mit einem schweren Zwillingsmaschinengewehr und eventuell noch eine, selten zwei MG-Panzerkuppeln sind von außen sichtbar. In seltenen Fällen gibt es zusätzlich noch eine Panzerglocke für ein schweres Zwillingsmaschinengewehr.
Kasbah Kasbah (arabisch , DMG qaṣba) ist in der ursprünglichen Bedeutung die arabische Bezeichnung für eine innerhalb oder außerhalb von Städten gelegene Festung. Diese Bezeichnung ist vor allem in den Maghreb-Staaten üblich. Das ländliche Gegenstück zur Kasbah ist der Ksar, ein befestigtes Dorf (z. B. Aït Benhaddou oder Tizourgane).
Kontergarde Die Kontergarde (franz. contre-garde, „Gegenschutz“) ist ein in im bastionären Befestigungssystem vorkommendes Außenwerk, das meist nur aus einem niedrigen Wall besteht, das vor dem eigentlichen Festungsgraben um Bastionen oder Ravelins herumführt. Der Wallgang einer Kontergarde ist aber so eingerichtet und mindestens so breit, dass er die Aufstellung von Geschützen ermöglicht. Ein davorliegender zusätzlicher Graben schützt das Werk gegen einen unmittelbaren feindlichen Angriff. Die Aufgabe von Kontergarden war es, die dahinterliegenden, aber höheren Ravelins oder Bastionen vor einem direkten Beschuss zu decken und einen Angriff auf diese möglichst lange zu verzögern. Damit die Kontergarden und die Werke, die sie schützen sollten, nicht gleichzeitig entlang den Walllinien unter Beschuss genommen werden können, dürfen sie nicht parallel verlaufen.
Kordon (Festung) Ein Kordon (auch Grenzbefestigung) ist die bauliche oder landschaftliche Gestaltung einer Grenze oder eines Grenzhinterlandes. Er ist ein sich in die Länge erstreckendes System von Festungen oder Befestigungsanlagen (Mauern, Zäune, Wälle etc.), das meistens entlang einer politischen Grenze eines Staatsterritoriums errichtet wird. Dies kann Schutz-, Verwahrungs- oder Verteidigungsfunktionenfür die äußere Sicherheit oder auch nur symbolischen Wert besitzen. Zur Sicherung der Winterquartiere von Truppen wurden ebenfalls Kordonsysteme eingesetzt.
Ksar Als Ksar (arabisch قصر, DMG qaṣr, Plural قصور, DMG quṣūr, auch Ksur oder in französischer Schreibung Ksour; Zentralatlas-mazirisch ⴰⵖⵔⵎ Aɣrem, Plural ⵉⵖⵔⵎⴰⵏ Iɣerman) werden traditionelle, ländliche befestigte Siedlungen oder Speicherburgen der Berber im Maghreb, also in den Ländern Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Mauretanien bezeichnet.
Künette Mit Künette (frz. cunette, ital. cunetta) wird im Tief- und im Wasserbau eine grabenförmige Ausschachtung mit schrägen Wänden bezeichnet. Das Wort leitet sich aus lateinisch cuneus „Keil“ oder cuneatus„keilförmig“ ab. Der Begriff wird auch für die in der Sohle größerer Kanäle angebrachten Niederwasserrinnen gebraucht.
Küstenbefestigung Küstenbefestigungen sind eine eigentümliche Art permanenter Befestigungen. Sie sind dazu konzipiert, gegen auf See befindliche Kriegsschiffe zu wirken. Anders als Landfestungen sind sie nicht gegen Angriffe von der Landseite befestigt.
Landwehr Mit Landwehr, Landgraben und Landhege werden Grenzmarkierungs- bzw. Grenzsicherungswerke und Umfriedungen von Siedlungsgebieten mit dem Recht der Einhegung oder ganzen Territorienbezeichnet. Diese Siedlungsschutzanlagen werden zumeist ins Hoch- und Spätmittelalter datiert und besitzen in Einzelfällen Längen von über hundert Kilometer. Vergleichbare Erdwerke werden jedoch bereits seit der Antike erwähnt. Der römische Limes ist die bekannteste Ausführung einer frühen Landwehr. Auch das Danewerk gehört zu dieser Gruppe von Sperrwerken.
Letze (Festungsbau) Eine Letze ist die historische Bezeichnung für eine Verteidigungsanlage, Grenze, Befestigung oder ein Sperrwerk an der man aufgehalten wird, zum Beispiel ein Pfahlwerk oder Verhau.
Lilia (Verteidigungsanlage) Lilia (Plural von lilium) sind in Quincunx-Mustern angelegte Fallgrubenreihen, die die römische Armeen vor ihren Verteidigungsanlagen aushoben. Die Art von Gruben, wie sie am Rough Castle des Antoninuswalls besonders gut erhalten sind, wurden von Caesar in De bello Gallico 7,73,8 beschrieben. Die Hindernisse bestanden aus in Quincunx-Mustern angelegten etwa 0,9 m tiefen Gruben mit spitzen Pfählen am Boden, die mit Reisig abgedeckt waren. Lilium wurden sie wegen der Ähnlichkeit mit der Blütenabfolge der gleichnamigen Blumenart genannt: Id ex similitudine floris lilium appellabant.
Lünette (Festungsbau) Lünette (von franz. lunette, „Brille“, das Wort leitet sich ursprünglich von „kleiner Mond“ her) bezeichnet seit dem 17. Jahrhundert im frühneuzeitlichen Festungsbau ein selbständiges Festungswerk mit zwei Facen und zwei Flanken.
Minengang Als Minengang bezeichnet man im Festungsbau ausgemauerte unterirdische Gänge, die sich vor dem eigentlichen Festungswall hinziehen und im Einsatzfall gesprengt werden sollten. Dabei führt von einem Eingang aus zunächst ein Hauptstollen nach vorne, von dem sich dann wiederum kleinere Zweigstollen nach rechts und links abzweigen. In dem Fall, dass feindliche Soldaten über dem jeweiligen Stollen sichtbar sind, wurde dieser zunächst mit Sprengstoff ausgefüllt, dann der jeweilige Stollen mehrfach abgesperrt, um den Explosionsdruck zu dämpfen und eigene Soldaten von aufgeschleuderten Objekten zu schützen, um daraufhin den Sprengstoff zur Detonation zu bringen. Dabei wurden die oberirdischen Feinde im Falle einer erfolgreichen Sprengung getötet. Die Stollen lagen in der Regel mindestens fünf Meter tief, um feindliche Truppen nach einer erfolgreichen Sprengung daran zu hindern, über die entstandenen Krater ins Minensystem einzudringen.
Palanke Palanke (von frz. palanque "Pfahlwerk" / übtr.: Verschanzung durch-; ung. palánk "Blockhaus") bezeichnete während der Türkenkriege eine kleine permanente Befestigung durch Gräben, Wälle und Palisaden. Sie bezeichnete bei den Osmanen häufig alle befestigten kleineren Städte, Marktflecken, Wehrdörfer und Burgen.
Palazzo in fortezza Als Palazzo in fortezza („befestigtes Schloss“) werden Paläste oder Schlösser bezeichnet, die von Festungsanlagen (oder symbolisch angedeuteten Festungsanlagen) umgeben sind. Diese Bauform entstand im frühen 16. Jahrhundert in Italien und war bis weit in das 17. Jahrhundert hinein üblich. Dem Baukonzept lag dabei die Idee zugrunde, militärische Aufgaben von den repräsentativen und zivilen einer Residenz architektonisch klar voneinander abzugrenzen. Im Auftrag des Kardinals Alessandro Farnese begann der Ingenieur Antonio da Sangallo der Ältere 1515 bei Caprarola mit dem Bau des befestigten Erdgeschosses eines Palazzo in fortezza. Von 1559 bis 1573 folgte unter Giacomo Barozzi da Vignola der Bau des eigentlichen Palastes, des Palazzo Farnese von Caprarola. Unter Alessandro Pasqualini entstand seit 1549 der erste Palazzo in fortezza auf deutschem Boden: das Schloss Jülich innerhalb der Zitadelle Jülich. Besonderer Beliebtheit erfreute sich diese Bauweise bei polnischen Adeligen, die ihre Landhäuser von italienischen Baumeistern befestigen ließen. So wurde das im 14. Jahrhundert errichtete Schloss bei Wiśnicz von 1621 bis 1625 mit Befestigungsanlagen umgeben.
Panzerbatterie Panzerbatterien sind durch Panzerplatten oder Panzerbleche gedeckte Geschützstände.
Panzergraben Ein Panzergraben ist ein tiefer, breiter und manchmal auch wassergefüllter Graben, der der Abwehr feindlicher Panzer dienen soll, indem er sie am Überfahren hindert. Im Ersten Weltkrieg war bei den ersten Kriegseinsätzen von Panzern aufgefallen, dass Panzer öfter in größeren Granattrichtern und Gräben liegenblieben. Deshalb wurde von Seiten der Pioniere der Panzergraben entwickelt, um Panzerangriffe zu verhindern bzw. zu stoppen.
Panzersperre Eine Panzersperre ist ein Bauwerk oder eine mobile Vorrichtung mit dem Zweck, Panzer auf ihrem Vorstoß zu behindern. Die Sperre zwingt den Panzer zum Anhalten oder zumindest zur langsamen Fahrt. An der Sperre werden die Panzer mit infanteristischen Panzerabwehrwaffen oder notfalls Panzernahkampfmitteln bekämpft.
Pfostenschlitzmauer Als Pfostenschlitzmauer werden typisch keltischeVerteidigungsmauerwerke der späten Eisenzeit bezeichnet.
Ravelin Als einen Ravelin (deutsch: Wallschild) bezeichnet man im Festungswesen ein eigenständiges Werk, dessen Aufgabe es ist, die Kurtine, also den Wall zwischen zwei Bastionen, zu schützen – daher sein deutscher Name Wallschild – und gleichzeitig deren Facen (die Feindseite bzw. die vordere, außenliegende Seite eines Festungswerkes) zu flankieren.
Reckturm Ein Reckturm bezeichnet einen Turm einer mittelalterlichen Stadtmauer, welcher zugleich als Gefängnisdiente.
Redoute (Festung) Als eine Redoute (aus dem französischen, gespr. rödūt’, ital. ridotto, vom mittelalterlichen reductus, ein Ort der Zurückgezogenheit) bezeichnet man im Festungsbau eine geschlossene Feldschanze, die nach allen Seiten von gleich starken Brustwehren umgeben ist und ausschließlich vorspringende Winkel aufweist.
Reduit Das Reduit (von franz. réduit) ist ein verstärkter Verteidigungsbau, der zum Rückzug für die Besatzung diente, falls der vorgelagerte Verteidigungswall vom Feind überwunden wurde. Das Reduit (das Kernwerk) liegt im Inneren eines Verteidigungswalls. Vermehrt zum Einsatz kamen sie bei den detachierten Werken der Neupreußischen/Neudeutschen Befestigungsmanier des 19. Jahrhunderts. Sie gehörten zu den stärksten Festungsanlagen und sollten eine hartnäckige Verteidigung gewährleisten. Die Zitadelle zum Beispiel ist das Reduit beziehungsweise Rückzugswerk innerhalb einer Festung, analog dazu hatte im Burgenbau der Bergfried die Funktion eines Reduits.
Ribāt Ribāt (arabisch , DMG ribāṭ ‚Bindung, Stationierung, Postierung‘) war die arabische Bezeichnung für Grenzbefestigungen an der Grenze des islamischen Gebietes (Dār al-Islām) zur Durchführung des kriegerischen Dschihad in den ersten Jahrhunderten der islamischen Expansion. Der Begriff konnte abhängig vom Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben, angefangen von der Bezeichnung von Stammeskriegen in arabischen Texten des 7. Jahrhunderts. Später wurde Ribāt zur Bezeichnung für einen Sufi-Konvent.
Ringwall Ein Ringwall ist eine ringförmige Wallanlage, die zur Verteidigung als Feldbefestigung oder Wallburg, aus religiösen Gründen und vielleicht auch als Versammlungsort erbaut worden ist.

Die Entstehungszeit dieser Anlagen erstreckt sich vom Neolithikum (Jungsteinzeit) bis herauf in das Mittelalter.

Rondell Das Rondell ist ein im Grundriss rundes oder gerundetes Artilleriebauwerk von besonderer Stärke, dessen Höhe der des angrenzenden Walls entspricht. Ist der Wehrbau deutlich höher als der angrenzende Wall, so spricht man von einem Batterieturm.
Schanze (Festungsbau) Eine Schanze ist der Terminologie des deutschen Festungsbausnach ein selbständiges Befestigungswerk, das beim Bau von vorübergehenden (nicht dauerhaften) Feldbefestigungen häufig gebraucht wird.
Schwedenschanze In Mitteleuropa tragen zahlreiche vor- und frühgeschichtliche Wallburgen und Abschnittsbefestigungen den irreführenden, meist volkstümlichen Beinamen Schwedenschanze.
Spanischer Reiter (Barriere) Ein Spanischer Reiter (auch Friesischer Reiter, franz. cheval de frise) ist eine seit dem Mittelalter unter diesem Namen bekannte aber bereits in der Urgeschichte verwendete Barriere.
Sprengschacht Ein Sprengschacht ist ein in die Straße eingelassenes Bauwerk, das es den NATO-Truppen im Kalten Krieg erlauben sollte, den Vormarsch starker militärischer Verbände des Warschauer Paktszu bremsen. Vor allem im Bereich des Fulda Gap wurden solche Schächte in viele Straßen eingelassen. Heute werden diese Schächte nach und nach zurückgebaut, da deren Unterhaltung auf Dauer zu teuer wurde. Er war Teil des Systems der sogenannten „vorbereiteten Sperren“, das neben den Sprengschächten auch andere Sperrmittel und -arten enthielt (siehe nebenstehende Grafik).
Stadtgraben Der Stadtgraben als Teil der Stadtbefestigung war ein Annäherungshindernis im unmittelbaren Vorfeld einer mittelalterlichen Stadt. Der künstlich angelegte Graben konnte das Stadtareal vollständig umschließen oder partiell an besonders gefährdeten Stellen von der Umgebung abriegeln. Durch den Graben wurden Angreifer daran gehindert, unmittelbar an die Stadttore oder die Stadtmauerzu gelangen. Insbesondere der Einsatz von schwerem Belagerungsgerät, wie Wandelturm oder Rammbock, konnte dadurch effektiv behindert werden.
Stadtmauer Eine Stadtmauer ist eine historische Befestigungsanlage einer Stadt zum Schutz vor Angreifern. Sie besteht aus Stein oder Lehm und ist mindestens mannshoch, meistens deutlich höher. Sie umgab eine Ortschaft ganz oder teilweise, je nach Gelände wurden auch natürliche Hindernisse wie Felsen oder Flüsse einbezogen. Eine Stadtmauer konnte nur durch die Stadttore passiert werden. Eine Wehrmauer zu errichten war im Mittelalter ein Privileg, das durch das Befestigungsrecht verliehen wurde. Die Wehrmauer wurde damit zum Merkmal einer Stadt oder eines Marktes. Das Stadt- oder Marktrecht war aber nicht automatisch mit dem Befestigungsrecht verbunden. Umgekehrt gab es im Mittelalter auch mit (meist einfacheren) Mauern befestigte Dörfer, beispielsweise im Thüringer Beckenund in den Weinbaugebieten Südwestdeutschlands.
T-Mauer Eine T-Mauer (englisch T-Wall oder auch Bremer wall) ist eine spezifische Art von Schutzmauer, die aus Segmenten aus Stahlbeton besteht, deren Querschnitt grob an ein auf dem Kopf stehendes T erinnert. Die im Englischen verbreitete Bezeichnung „Bremer wall“ basiert auf dem Namen des US-Zivilverwalters für den Irak Paul Bremer, unter dessen Führung es dort zu umfangreichen Baumaßnahmen kam, die auch eine Vielzahl dieser „Bremer-Mauern“ einschlossen. Die Mauern werden sowohl zivil als auch militärisch genutzt.
Tabor (Wehranlage) Unter Tabor wird heute im Allgemeinen eine spätmittelalterliche oder frühneuzeitliche Wehranlageverstanden, die häufig um Kirchen errichtet wurde. Bei der Bezeichnung handelt es sich um ein kriegstechnisches Lehnwort, das in der Hussitenzeit in den deutschen Sprachschatz gelangt ist.
Tato (Festung) Ein Tato (Schreibvariante: Tata) war ein Festungsbau der lokalen Bevölkerung in Westafrika des 18. und 19. Jahrhunderts. (Die Festungen der britischen und französischen Kolonialherren werden Forts genannt).

Besonders zu Zeiten während der Soninke-Marabut-Kriege, die in den frühen 1850ern begannen, war diese Art des Festungsbau in Senegambia, also in den heutigen Staaten Gambia und Senegal, verbreitet. Teils sind Reste von ehemaligen Tatos in Gambia noch erhalten, das National Centre for Arts & Culture listet einige Standorte auf.

Tenaille Als Tenaille (von frz. tenaille: Zange, militär. auch Zangenbewegung, Umfassung) oder Zangenwerk bezeichnet man im Festungsbau der frühen Neuzeit alle Formen des Festungsumrisses, die nur aus ein- und ausspringenden Winkeln ohne Flanken bestehen (wie sie etwa eine Bastionbesitzt). Die Flanken werden bei solchen Werken dadurch entbehrlich, dass von den Wällen des ausspringenden Winkels der Raum vor der gegenüberliegenden ausspringenden Linie vollständig bestrichen werden kann, also in die Zange genommen werden kann.
Tenaillensystem Tenaillensystem ist ein Fachbegriff aus dem Festungsbau und bezeichnet ein Befestigungssystem mit sternförmiger Grundrissausbildung ohne Verwendung von Bastionen und Kurtinen. Dieses Befestigungssystem geht vor allem auf die Manierenvon Hermann Landsberg dem Jüngeren (1670–1746) und Marc-René de Montalembert zurück.
Tranqueira Tranqueira (deutsch Deckung, Verschanzung) ist die portugiesische Bezeichnung für befestigte Siedlungen, die von der einheimischen Bevölkerung auf Timor errichtet wurden. Sie sind die einzigen historischen Großanlagen, die von den Bewohnern Timors geschaffen wurden.
Turm-und-Palisaden-Siedlung Die Turm-und-Palisaden-Siedlung (hebräisch Chomá uMigdál, ‚Mauer und Turm‘; gebräuchlich ist auch die englische Bezeichnung Stockade and Tower) ist eine befestigte landwirtschaftliche jüdische Siedlung in Palästina; diese Form der Siedlungsgründung war typisch für die Zeit des Arabischen Aufstandes Ende der 1930er Jahre.
Vallum Mit dem Begriff Verhau (veraltet auch Verhack) bezeichnet man ein aus meist sperrigen Teilen bestehendes Hindernis. Er wird in der Regel zu Verteidigungszwecken angelegt.
Verhau Mit dem Begriff Verhau (veraltet auch Verhack) bezeichnet man ein aus meist sperrigen Teilen bestehendes Hindernis. Er wird in der Regel zu Verteidigungszwecken angelegt.
Waal (Burg)
Wachturm Ein Wachturm oder Wachtturm ist ein Bauwerk, das der Überwachung eines bestimmten Areals dient. Diese Bauten aus Holz, Stahl, Mauerwerk oder Beton zählen zu den Beobachtungstürmen und ermöglichen einen weiten Blick auf die Umgebung.
Wallanlage Die Wallanlage diente einst der Befestigung von Städten. Der Begriff steht in Unterscheidung zum Wall als Feldbefestigung. Später wurde der Ausdruck auch für die an die Stelle der Befestigung getretenen Grünflächen üblich, und ist heute noch als Name für Stadtviertel, Straßennamen oder Parks zu finden.
Wehrgangkirche Wehrgangkirche bezeichnet in der Fachliteratur seit 1957 eine Gruppe von Wehrkirchen im Erzgebirge(erhaltene Kirchen in Dörnthal, Großrückerswalde, Lauterbach und Mittelsaida), die ein hölzernes Blockgeschoss auf den steinernen Außenmauern aufweisen.
Wehrmauer Wehrmauer ist ein Sammelbegriff für verschiedene Typen von Mauern, die bei befestigten Anlagen wie Stadtbefestigungen, Festungen und Burgen Verteidigungszwecken dienen.
Wehrplatte Eine Wehrplatte oder Wehrplattform ist die oberste Verteidigungsplattform antiker und mittelalterlicher Tore, Türme(beispielsweise die Wehrplattform eines Bergfrieds) und Wehrerker. Die Wehrplatte ist mit einer Brustwehr umgeben, die meistens mit Zinnen oder Schießscharten bewehrt ist.
Wehrturm Ein Wehrturm ist eine historische Wehranlage, die – eingegliedert in umfangreichere Befestigungen oder alleinstehend – in erster Linie zur Verteidigung errichtet wurde. Wehrtürme dienten dem Schutz von Siedlungen, Burgen und strategisch wichtigen Punkten wie z. B. Brücken. Darüber hinaus fungierten sie u. a. auch als Warte oder Herrschaftssymbol.
Werk (Festungsbau) Der Begriff Werk wurde ab dem 16. Jahrhundert im Festungsbau als Überbegriff für eine einzelne isolierte Befestigungsanlage, errichtet zur Verteidigung von strategisch wichtigen Punkten wie z. B. Pässen, Hafeneinfahrten und Eisenbahnlinien oder als Bestandteil einer Festung, verwendet. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wird der Begriff noch immer für Verschanzungen und kleine Forts verwendet, insbesondere für Systeme, die sich aus den Forts entwickelten und, je nach Staat, in verschiedenartigen Ausführungen errichtet wurden. Um den strategischen Wert der Werke zu erhöhen, wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts in neugebaute Werke Panzerbauteile wie Panzerkuppeln oder Panzerplatten eingebaut. Im Zuge des Ausbaus der deutschen Landesbefestigungen in den 1930er Jahren kamen neue Konzepte im Festungsbau zum Tragen und so wird ab 1937 ein Werk als selbständig zu verteidigende Festungsanlage mit maschinellen Einrichtungen zur Luft- und Energieversorgung definiert.
Wichhäuschen Ein Wichhäuschen ist ein Ausbau der Dachschräge oder einer Ringmauer, der für einen Wachtposten Platz schuf.
Wiekhaus Wiekhaus, auch Wikhaus, Wieckhaus(niederdeutsch Wikhus), Wieke, Wiechhaus, Weichhaus, Wichhäuschen ist eine Sonderform von Verteidigungsbauten, die vor allem im Nordosten Deutschlands (Mecklenburg, Vorpommern und Brandenburg) und als Wiechhaus am Niederrhein vorkommen. 17. Jahrhundert
Zitadelle Eine Zitadelle ist eine kleine in sich abgeschlossene Festung, die entweder innerhalb einer größeren liegt oder einen Teil der Enceinte (also der Hauptbefestigungslinie) der größeren Festung bildet. Bei einer Erstürmung der Stadt durch feindliche Truppen diente sie als Rückzugsort für die Garnison und letzter Widerstandskern der Stadt. Die Bezeichnung wurde in der Frühen Neuzeit von italienisch cittadella entlehnt, was „kleine Stadt“ bedeutet.
Zwinger (Architektur) Ein Zwinger ist ein zwischen zwei Wehrmauerngelegenes offenes Areal, das der Verteidigung dient. Zwingeranlagen wurden im Mittelalter und in der frühen Neuzeit als Verstärkung von Burgen und Stadtmauern errichtet.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
A-Werk Ein A-Werk war in der Perspektive des deutschen Befestigungswesens in den 1930er Jahren ein Werk in der Baustärke A. Ein Werk wurde definiert als selbständig zu verteidigende Festungsanlage mit maschinellen Einrichtungen zur Luft- und Energieversorgung.
Deckungsgraben Ein Deckungsgraben (im Sinne der Luftschutz-Bauvorschriften) ist ein Luftschutzbauwerk, das Schutz vor Trümmern, Splittern und Gaseinwirkung bieten sollte. Ein Deckungsgraben kann zwar unter günstigen Bedingungen gegen verschiedene Bomben sicher sein, aber nie die Sicherheit eines echten Luftschutzbunkers erreichen. Deckungsgräben (DG) wurden grundsätzlich ohne bombensichere Fundamente geplant und gebaut, dadurch können diese in relativ kurzer Zeit fertiggestellt werden.
Fernmeldebunker Ein Fernmeldebunker ist ein massives explosionsgeschütztes Bauwerk, eine oft ganz oder teilweise unterirdisch angelegte Luftschutzanlage der Deutschen Reichspost, die im Auftrage des Oberkommandos des Heeres der Wehrmacht errichtet wurde. Die wesentliche Aufgabe der Fernmeldebunker bestand darin Fernmeldetechnik und Personal vor direkter Einwirkung von Waffen im Angriffsfall zu schützen.
Flakturm Als Flaktürme werden mehrere Hochbunker bezeichnet, die während des Zweiten Weltkriegs in Berlin, Hamburg und Wien für Flugabwehrkanonen (Flak) und deren Feuerleitanlagen errichtet und auch als Schutzräume genutzt wurden. Vergleichbare Bauwerke in Großstädten anderer Länder existieren nicht.
Hochbunker Als Hochbunker wird eine Bauform eines Bunkers bezeichnet, bei der das Volumen des geschützten Raums ganz oder überwiegend über dem Niveau der Erdoberfläche liegt. Luftschutzbunker unter dem Niveau der Erdoberfläche werden als Tiefbunker bezeichnet.
Kirchenbunker Als Kirchenbunker werden Hochbunker bezeichnet, die architektonisch Kirchengebäuden nachempfunden sind. Diese Bunker entstanden 1941 und 1942 im Rahmen des Führer-Sofortprogramms zum Bau von Luftschutzbunkern in deutschen Städten. Kirchenbunker existieren in Köln und Düsseldorf.
Laufgraben (Grabenkrieg) Ein Laufgraben (auch Verbindungsgraben) ist eine Feldbefestigung in Form eines einfachen Grabens, der das Hinterland mit der vordersten Frontlinie verbindet und Schutz vor Gewehrkugeln und Granatsplittern bietet. Im Gegensatz zum Schützengraben dient ein Laufgraben nur in Ausnahmefällen dem aktiven Kampf; er ist daher nicht mit Schießschartenoder Auftritten ausgestattet. Ein Laufgraben ist ebenfalls nicht für den permanenten Aufenthalt von Soldaten unter Beschuss gedacht; er bietet daher normalerweise mangels Unterständen oder Bunkern keinen Schutz gegen Volltreffer. Laufgräben sind ein Bestandteil des Grabenkrieges und kommen nur bei längeren Perioden statischer Kriegsführung zum Einsatz. Besonders häufig waren sie im Grabenkrieg im Ersten Weltkrieg.
Luftschutzbunker Ein Luftschutzbunker ist eine bauliche Anlage zum Schutz vor Luftangriffen. Abzugrenzen ist der Luftschutzbunker vom Luftschutzkeller oder Luftschutzraum, der dem gleichen Zweck dient, aber baulich in ein Gebäude integriert ist, das nicht primär dem Luftschutz dient.
Mebu Mebu ist die Abkürzung für Maschinen(gewehr)-Eisenbetonunterstand. Hierbei handelte es sich um eine deutsche Feldfestung im Ersten Weltkrieg.
OP-Bunker Als OP-Bunker werden Luftschutzanlagen bezeichnet, die über einen oder mehrere OP-Säle verfügen. Meist sind sie Bestandteil von Ausweich- und Hilfskrankenhäusernoder stehen im direkten Zusammenhang damit. 1
Pickett-Hamilton Fort Das Pickett-Hamilton Fort ist eine Art von britischen Bunkern aus dem Zweiten Weltkrieg. Es konnte, wenn es nicht gebraucht wurde, im Boden versenkt werden, damit es vom Feind nicht vorzeitig entdeckt wurde und damit es dem Flugverkehr auf dem Boden und in der Luft nicht im Weg war. Es konnte, wenn es benötigt wurde, um etwa 75 cm (2½ Fuß) angehoben werden, um das Landen von Flugzeugen zu verhindern und bereits gelandete feindliche Fallschirmspringer oder Flugzeuge und deren Besatzung zu beschießen.
Pillbox Eine Pillbox ist die englische Bezeichnung für kleine ebenerdige Bunker, die insbesondere in Großbritannien in Erwartung einer deutschen Invasion im Zweiten Weltkrieg errichtet wurden. Die Bezeichnung entspricht dem deutschen Wort Pillen- bzw. Tablettendose und ist von der flachen und zum Teil runden Form hergeleitet.
Regelbau Regelbau bezeichnet ein standardisiertes Bunkerbauwerk des Westwalls und des Atlantikwalls.
Regelbautyp 10 Der Regelbautyp 10 ist ein häufig gebauter Bunkertyp des Westwalls. Diese Bunker wurden während des Limesprogramms von 1938 errichtet. Insgesamt wurden von diesem Regelbautyp 3471 Anlagen am gesamten Westwall gebaut.
Ringstand Ringstände, umgangssprachlich auch 'Tobruk', sind verstärkt feldmäßige Regelbauten, die während des Zweiten Weltkriegs deutscherseits konstruiert wurden. Sie wurden in großer Zahl hauptsächlich am Atlantikwall, dem Westwall und an der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen errichtet. Es wurden verschiedene Typen für die Aufnahme von MGs, Granatwerfern, Kampfwagentürmen und kleineren Geschützen konstruiert. Allen Ringständen ist das 360° umfassende Schussfeld gemein, dies unterscheidet sie von Schartenständen.
Schützengraben Ein Schützengraben ist eine Form der Feldbefestigung, meist in Form eines winkeligen Grabens, der dem Schützen durch eine vorderseitige und rückwärtige Deckung zur sicheren Schussabgabe im Stehen oder Knien und zum Schutz vor Granaten und deren Splittern dient. Feldbefestigungen wurden bereits von den osmanischen Truppen bei der Belagerung von Candia auf Kreta 1648 und der Zweiten Wiener Türkenbelagerung1683 in großem Stil angewendet und perfektioniert. Viele der verlustreichsten Schlachten in der zweiten Hälfte des Sezessionskrieges und während des Ersten Weltkrieges waren vom Grabenkrieg geprägt (siehe dazu auch Grabenkrieg im Ersten Weltkrieg).
Schützenloch Ein Schützenloch (englisch: foxhole) ist ein einzelnes Erdloch zum Schutz eines Soldaten gegen Flachfeuer, vor allem aus Handwaffen, zumeist innerhalb einer Stellung. Schrapnell- und Sprenggeschosse der Artillerie können den Soldaten jedoch in seinem Erdloch verwunden, töten oder darin verschütten
Schützenmulde Eine Schützenmulde (auch Schützenkuhle) ist die kleinste militärische Erdbefestigung bzw. Stellung für einen Soldaten. Die flache Erdvertiefung, etwa mit den Abmessungen des Soldaten, der darin Schutz finden soll, kann schnell mit nur einem Klappspaten ausgehoben werden und ist meistens provisorisch. Um die Mulde wird mit dem Aushub ein niedriger Erdwall, vor allem in Feindrichtung, aufgeworfen. Der Soldat wird in der Schützenmulde liegend nur gegen Sicht und flach gehenden Beschuss durch Handwaffen oder Splitterwirkung geschützt. Speziell bei nasser und kalter Witterung ist das Auspolstern des Untergrundes notwendig.
Sondermunitionslager Sondermunitionslager (englisch Special Ammunition Site, SAS) sind verbunkerte logistische Einrichtungen des US-Militärs, in denen US-Atomsprengköpfe gelagert, gewartet und bewacht werden. Auch NATO-Staaten, die selbst nicht über Atomwaffen verfügen, unterhalten im Rahmen ihrer Nuklearen Teilhabe SAS für die US-Kernwaffen, die im Falle eines Atomkrieges mit eigenen Trägersystemen (Flugzeuge, Raketen, Geschütze etc.) eingesetzt werden können. Die zuständige US-Militäreinheit war die 59th Ordnance Brigade.
Sonderwaffenlager Sonderwaffenlager (russisch склад боеприпасов особого насначения, auch: склад особых боеприпасов), kurz SWL, waren gehärtete Depots für Kernwaffen jeglicher Art der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland bzw. Westgruppe der Truppen (GSSD/WGT) auf dem Territorium der ehemaligen DDR.
Splitterschutzzelle Splitterschutzzellen (SSZ), auch Einmannbunker, Einzelschutzraum, Brandwachstand oder Luftschutzstelle genannt, sind zylindrische (selten eckige) Konstruktionen in der Regel aus Stahlbeton, die ein bis zwei Personen Schutz vor Splittern gewähren sollen.
Tett-Geschützturm Der Tett-Geschützturm ist ein kleiner britischer Bunker aus der Zeit der britischen Vorbereitungen in Erwartung einer deutschen Invasion (Unternehmen Seelöwe) zwischen 1940 und 1941 während des Zweiten Weltkriegs.
Truppenmannschaftsbunker Als Truppenmannschaftsbunker bezeichnet man die während des Zweiten Weltkriegs unter dem Eindruck des im Reichsgebiet tobenden Luftkriegs ab 1943 durch die Kriegsmarine errichteten Luftschutzbunker zum Schutz von Marineangehörigen und Werftarbeitern vor Luftangriffen der Alliierten.
U-Boot-Bunker
Unterirdische Führungsanlage Als unterirdische Führungsanlage oder Regierungsbunker werden Bauten bezeichnet, die eine verbunkerte Infrastruktur enthalten, welche für eine Regierung oder Armee von strategischer Wichtigkeit sind.
Zombeck-Turm Ein Zombeck-Turm (offiziell: Luftschutzturm der Bauart Zombeck, auch „Rundbunker“) ist ein normierter deutscher Hochbunkertyp aus dem Zweiten Weltkrieg. 1937 ließ der Konstrukteur Paul Zombeck den nach ihm benannten Rundturmtyp patentieren.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Abschnittsburg Eine Abschnittsburg ist eine Burg, die durch Gräben und Wehrmauern in mehrere befestigte Abschnitte unterteilt ist. Jeder dieser Abschnitte ist eine eigenständige Befestigungsanlage und hat – soweit es die räumlichen Gegebenheiten zulassen – meist einen eigenen Burghof. Jeder Abschnitt ermöglicht es, den vor ihm liegenden Abschnitt zu kontrollieren. Da die aufeinander folgenden Abschnitte eine abgestufte Deckung erlaubten, konnte ein Abschnitt immer noch verteidigt werden, falls der vor ihm liegende Abschnitt vom Feind eingenommen wurde.
Brückenburg Eine Brückenburg diente der militärischen Überwachung und Sicherung eines Flussüberganges. Im engeren Sinn bezeichnet man mit diesem Begriff nur Burgen, die direkt an oder auf einer Brücke angelegt wurden. Manchmal werden allerdings auch Burganlagen in der Nähe einer Brücke als Brückenburgen angesprochen.
Burgstall (Burganlage) Burgstall ist die Bezeichnung für eine kleine Burg oder einen minderen Adelssitz, die bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts gebräuchlich war.
Deutschordensburg Auf dem Gebiet des Deutschordensstaatsentstanden ab dem 13. Jahrhundert zahlreiche Ordensburgen. Sie dienten der Mission (Christentum) als militärische Basis und Kloster.
Device Fort Device Forts, Henrician Castles oder Henrician Blockhouses, sind eine Reihe von Artilleriefestungen, deren Bau an den Küsten von England und Wales König Heinrich VIII.anordnete.
Ebenerdiger Ansitz Ein Ebenerdiger Ansitz ist ein Gelände- bzw. ein Bodendenkmal und bildet zusammen mit den Turmhügeln (Motten) und dem Burgstall in der Archäologie eine Gruppe von abgegangenen hoch- oder spätmittelalterlichen Burgen. Im Gegensatz zum Burgstall, dem Rest einer meist komplexeren und größeren mehrteiligen Burganlage, sind der Turmhügel sowie der ebenerdige Ansitz eher einteilig und teils sehr kleinflächig, wobei es aber auch Ausnahmen gibt. Eingeführt hat diesen Typus Klaus Schwarz 1955 in seiner Publikation Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Oberfrankens. Die Anlagen dienten als Wohnplätze verwaltender Herren.
Felsenburg Eine Felsenburg ist eine mittelalterliche Burg, bei der natürliche Felsformationen unmittelbar in die Wehranlagen einbezogen sind und den Aufbau der Anlage prägen. Topographisch gehören Felsenburgen zur Gruppe der Höhenburgen.
Festes Haus Als Festes Haus (französisch maison forte, englisch fortified house) wird in der Burgenforschung ein bedingt wehrhaftes Gebäude mit relativ starken Mauern bezeichnet, das – ähnlich wie der Wohnturm – dem adligen Besitzer zu Wohn-, Wehr- und Repräsentationszwecken diente. Das so bezeichnete Gebäude kann Teil einer größeren Burg sein oder einzeln stehen. „Feste Häuser“ sind spätestens seit dem 10. Jahrhundert nachweisbar. In der Frühen Neuzeit (16. und 17. Jahrhundert) kam ein vergleichbarer Haustyp wieder vermehrt in Gebrauch, der als leicht bewehrter Adelssitz genutzt wurde.
Fliehburg Als Fliehburg (auch Fluchtburg, Volksburg, Bauernburg oder Vryburg) wird eine burgähnliche, meist von Wällen umgebene Verteidigungsanlage bezeichnet, die nicht dauerhaft bewohnt wurde, sondern einer lokal ansässigen Bevölkerung als zeitweiliger Rückzugsort bei Kriegsgefahr diente. In früheren Zeiten wurden derartige Anlagen als Hünenburgen bezeichnet, da ihre Entstehung Hünen zugeschrieben wurde.
Ganerbenburg Eine Ganerbenburg ist eine meist größere Burganlage, die gleichzeitig von mehreren Familien oder Familienzweigen bewohnt und verwaltet wurde.
Genueserturm Als Genueserturm werden die an der Küste Korsikas verteilten Rundtürme bezeichnet, die ab Mitte des 16. Jahrhunderts durch die Genueser gegen die nordafrikanischenmuslimischen Piraten erbaut wurden. Sie ergänzten eine Reihe zuvor von den Pisanernerrichteten eckigen Türmen, erbauten diese Form aber auch (Tour de Nonza).
Geschlechterturm Der Geschlechterturm ist eine im frühen Mittelalter in Italien, in der Toskana entstandene Bauweise, die einflussreichen städtischen Familien für Wohn- und Verteidigungszwecke diente Die Geschlechtertürme entstanden in der von Fehdengeprägten Epoche des 12. und 13. Jahrhunderts, zeitgleich mit den Bergfrieden ländlicher Burgen, denen sie ihre Form entlehnt hatten, allerdings aufgrund der fehlenden Höhenlage sowie der Enge in den Städten oft schlanker und höher.
Gipfelburg Eine Gipfelburg ist eine auf einem Berggipfel errichtete Höhenburg. Die Vorteile dieses strategisch gewählten Standpunkts bestanden zum einen in der Unerreichbarkeit. Über die steil ansteigenden Bergflanken gestalteten sich Angriffe auf die Burg schwierig, je nach Gelände sogar unmöglich. Zum anderen konnte man auch den Beschuss des Burginneren verhindern, wenn sich die Burg auf dem höchstgelegenen Punkt der Umgebung befand. Auch der repräsentative Wert der Burg wurde durch die besondere Lage gehoben.
Hangburg Eine Hangburg wird nach ihrer Lage im Gelände benannt und liegt am Hang eines Berges unterhalb des Gipfels. Sie ist somit eine Art der Höhenburg. Der Bautyp kam in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts auf.
Höhenburg Eine Höhenburg ist eine auf einer natürlichen Anhöhe errichtete Burg. Ihre Bezeichnung ergibt sich aus der Kategorisierung von Burganlagen anhand ihrer topografischen Lage. Nach dieser Unterteilung unterscheidet man Höhenburgen und Niederungsburgen (auch Flachlandburgen genannt).
Höhlenburg Eine Höhlenburg (auch Grottenburg) ist eine in natürliche Felshöhlen eingearbeitete Flucht-oder Wohnburg. Sie gehört zum Typus der Höhenburgen. Im Gegensatz zu anderen Burgtypen (wie zum Beispiel Wasserburgen) ist eine Höhlenburg nur von der Eingangsseite her einem Angriff ausgesetzt. Der Burgeingang befand sich meist inmitten der Felswand, was das Eindringen sehr erschwerte. Funde belegen, dass Höhlen schon seit der Steinzeitals Zufluchtsorte benutzt werden. Die ersten mittelalterlichen Höhlenburgen entstanden im 11. und 12. Jahrhundert. Im 14. und 15. Jahrhundert war dieser Burgtyp besonders in einigen Regionen Frankreichs und der Schweizweiter verbreitet.
Hünenburg Hünenburg, Hunneburg, Hunnenburg, Hunburg, Hunnenring, Hünenschanze oder Hunnenschanze sind volkstümliche Bezeichnungen für vor- und frühgeschichtliche Befestigungen, zumeist Wall- oder Fliehburgen. Die Bezeichnung ist jedoch kein Verweis auf die Hunnen. Als im Spätmittelalter die wahre Geschichte in Vergessenheit geraten war und angesichts der Steinmassen der Befestigungen, ging man davon aus, dass es Hünen bedurft hätte, um sie zu errichten.
Inselburg Die Inselburg ist eine Variante der Wasserburg. Sie zeichnet sich durch ihre Lage auf einer künstlichen oder natürlichen Insel aus. Sie ist eine typische Niederungsburg.
Jugendburg Jugendburgen sind mittelalterliche Burganlagen, die im 20. Jahrhundert als freie Begegnungs- und Bildungsstätten für Jugendliche hergerichtet wurden. Die Träger der ursprünglichen Jugendburgen stammen meist aus der Wandervogel- bzw. der Pfadfinderbewegung oder stehen der Jugendbewegung zumindest nahe.
Kammburg Unter einer Kammburg versteht man eine mittelalterlicheVerteidigungsanlage, die auf einem Bergkamm oder auf einem Bergrücken angelegt wurde.
Kastellburg Eine Kastellburg ist eine Burgform, die aus dem Mittelmeerraum ab der Zeit der Kreuzzüge, spätestens jedoch mit der Einführung der Feuerwaffen, also in der Spätzeit des Burgenbaus, in Europa Fuß fasste. Sie beschreibt die neuzeitliche Form des Kastells.
Kaukasischer Wehrturm Kaukasischer Wehrturm, auch kaukasischer Wohnturm, ist ein seit dem Mittelalter verbreitetes historisches Verteidigungsbauwerk von Familienverbänden im mittleren und östlichen Nordkaukasus und einigen südlich angrenzenden Gebieten des Kaukasus. Wehrtürme sind von Dagestan bis nach Kabardino-Balkarien häufig erhalten, auch in nordgeorgischen Gebirgsregionen, wie Swanetien, Chewsuretien oder Tuschetien. Kaukasische Wehrtürme dienten in Ortschaften zur Verteidigung von Familienverbänden, außerhalb auch als Zuflucht im Angriffsfall oder als Wachtürme.
Kemenate Eine Kemenate (auch Kemnad; lateinisch caminus, -i, m. = Ofen, Feuerstätte, Kamin | caminata, -ae, beheizbarer Wohnraum) ist ein Kaminraum.
Kirchenburg Die Kirchenburg ist eine besondere Bauform einer Kirche, die neben der Religionsausübung von den ansässigen Dorf- oder Ortsbewohnern auch als Rückzugs- und Verteidigungsbau genutzt wurde (Funktion der Fliehburg). Von einer Kirchenburg spricht man, wenn die Kirche von eigenen Verteidigungsanlagen, etwa Mauern mit Türmen oder Gaden umgeben ist. Eine mit vergleichsweise einfachen Wehrvorrichtungen ausgestattete Kirche nennt man dagegen Wehrkirche.
Kreuzfahrerburg Als Kreuzfahrerburg werden Burgen bezeichnet, die im Zusammenhang mit den Kreuzzügen ins Heilige Land von Kreuzfahrern errichtet oder besetzt wurden.
Königspfalz Unter einer Pfalz verstand man im Früh- und Hochmittelalterentstandene (Wohn-)Stützpunkte für den reisenden König (seltener auch für einen Bischof als Territorialherrn, der dem König gegenüber in Gastungspflicht stand).
L-Plan-Architektur Als L-Plan-Architektur werden Burgen und Wohntürme in der Form eines L, typisch für das 13. bis 17. Jahrhundert, bezeichnet. Diese Konstruktion ist recht häufig in Schottland anzutreffen, aber auch in England, Irland, Rumänien, Sardinien und anderen Regionen. Der L-Plan ging als Erweiterung aus dem Blockhaus oder einem einfachen viereckigen Turm im Frühmittelalter hervor. Mit Verbesserung der Bautechniken wurde es möglich, ein größeres Fundament und eine komplexere Form zu bauen. Eine Motivation für den L-Plan war die damit verbundene Möglichkeit, die Eingangstür durch Feuerschutz von den angrenzenden Wänden zu verteidigen. Dieser Kunstgriff wurde besonders durch das Aufkommen der von den Angreifern verwendeten Kanonen befördert.
Landesburg Als Landesburg oder landesherrliche Burgwerden solche Burganlagen bezeichnet, die ein Landesherr, wie zum Beispiel ein Bischof, Herzog oder Fürst, zur Sicherung und Ausweitung seiner Hoheitsrechte nutzte. Sie waren damit die zentralen und wichtigsten Burgen der großen Landesherrschaften. Meist waren Landesburgen Eigentum des Landesherrn, doch bisweilen werden auch solche Burgen damit bezeichnet, die ihm als Offenhaus zur Verfügung standen. Auch die Großburgen des 8. bis 10. Jahrhunderts im meist städtelosen Gebiet östlich des Rheins werden manchmal als Landesburgen bezeichnet, weil sie wichtige Funktionen bei der Erschließung des Landes erfüllten.
Motte (Burg) Eine Motte (frz. motte „Klumpen“, „Erdsode“) ist ein vorwiegend in Holzbauweise errichteter mittelalterlicher Burgtyp, dessen Hauptmerkmal ein künstlich angelegter Erdhügel mit einem meist turmförmigen Gebäude ist. Weitere deutsche Bezeichnungen sind Turmhügelburg, Erdhügelburg und Erdkegelburg.
Niederungsburg Der Begriff Niederungsburg (auch Flachlandburg oder Tieflandburg genannt) bezeichnet nach der topographischenBurgtypologie Burgen, die im Flachland oder in einer Talsohle liegen. Sie werden grundlegend von den Höhenburgen unterschieden, die auf natürlichen Anhöhen errichtet sind.
Ordensburg Als Ordensburgen bezeichnet man die meist im 13. und 14. Jahrhundert von Ritterordenerbauten Burgen.
Reichsburg Als Reichsburg wird eine Burg bezeichnet, die zum Reichsgut gehörte, also dem Königsgut der römisch-deutschen Wahlkönige oder Kaiser, nicht aber zu deren privatem Hausgut. Mit dem Tod des jeweiligen Königs fielen sie folglich nicht an dessen Privaterben, sondern an seinen Nachfolger im Amt.
Ringburg Eine Ringburg ist die aus einer Motteoder Turmburg weiterentwickelte Bauform einer mittelalterlichen Burg.
Ringwall Ein Ringwall ist eine ringförmige Wallanlage, die zur Verteidigung als Feldbefestigung oder Wallburg, aus religiösen Gründen und vielleicht auch als Versammlungsort erbaut worden ist.

Die Entstehungszeit dieser Anlagen erstreckt sich vom Neolithikum (Jungsteinzeit) bis herauf in das Mittelalter.

Rondell Das Rondell ist ein im Grundriss rundes oder gerundetes Artilleriebauwerk von besonderer Stärke, dessen Höhe der des angrenzenden Walls entspricht. Ist der Wehrbau deutlich höher als der angrenzende Wall, so spricht man von einem Batterieturm.
Slawischer Burgwall Slawische Burgwälle (Burgstädte, Gard bzw. Grad) sind eine charakteristische Form des Mittelalters im östlichen Mitteleuropa. Sie haben innerhalb von slawischen Siedlungskammern eine zentralörtliche Funktion, sind jedoch kein zwingendes ethnisches Kennzeichen, denn sie verdanken ihre Entstehung bestimmten Gesellschaftsstrukturen, die auch bei germanischen Völkern anzutreffen sind. Ungefähr 3000 Anlagen sind bekannt, davon rund 2000 in Polen, rund 700 in Deutschland (zumeist östlich der Elbe-Saale-Linie; vgl. Germania Slavica) und rund 300 in Böhmen, Mähren und der Slowakei.
Spornburg Eine Spornburg unterscheidet sich von anderen, nach ihrer unterschiedlichen Anlageweise benannten Burgen wie beispielsweise einer Gipfelburg, einer Hangburgoder einer Niederungsburg durch ihre besondere geografische Lage auf einem Bergsporn, also einer nach mindestens zwei Seiten steil abfallenden Geländeformation unterhalb der Bergkuppe.
Stadtburg Eine Stadtburg ist eine Burganlage, die sich innerhalb einer mittelalterlichen Stadt befindet und/oder in ihre Wehranlagenintegriert ist.
Sumpfburg Eine Sumpfburg ist eine Niederungsburg in einer Sumpf- oder Moorlandschaft. Sie nutzt die natürliche Unzugänglichkeit des Geländes als Verteidigungsvorteil. Dabei wird im Gegensatz zu einer Wasserburg, eine Sumpf- oder Moorlandschaft als Annäherungshindernis benutzt oder eingebaut. Sumpfburgen wurden meist innerhalb dieser Landschaften als Aufschüttung, ähnlich einer Wallburg, erzeugt. Mancherorts wurde aber nur eine naheliegende Sumpf- oder Moorlandschaft nach einer oder mehreren Seiten als Schutz benutzt, und die Burg auf festem Land erbaut, wie das z. B. bei der ersten Burg Danzig der Fall war. Die meisten Burgen dieses Typus wurden in den Niederungen von Flüssen zur Ost- und Nordsee zwischen Niedersachsen und Mecklenburg errichtet.
Talsperre (Burg) Als Talsperren (in der Schweiz auch: Letzi; Plural: Letzinen) bezeichnet man Anlagen, deren Zweck es ist, den Durchgang durch ein Tal zu bewehren.
Trutzburg Der Begriff Trutzburg (auch Trotzburg) stammt aus dem Mittelalter. Das Wort Trutz ist die mittelhochdeutsche Form von Trotz und beschreibt somit einen Akt der Gegenwehr.
Turmburg Als Turmburg bezeichnet man eine kleine Burg, die im Wesentlichen aus einem wehrhaften Turm oder einem turmartigen Bau besteht, der auf gewachsenem Boden gründet. Damit unterscheidet sich die Turmburg von der Motte (Turmhügelburg), die zwar ähnlich aussehen konnte, aber auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel errichtet wurde. Die Turmburg wird gelegentlich auch als Wohnturmburg, Wohnturm oder Turmpalasburgbezeichnet. Zuweilen konnte in der Entwicklung einer Burg ein Wechsel von der Turmburg zur Motte stattfinden, wenn eine zunächst ebenerdig angelegte befestigte Anlage später durch Erdaufschüttung zu einer Motte umgestaltet wurde. Die bewohnbare und gleichzeitig befestigte Turmburg wurde im 11./12. Jahrhundert zum ständigen privaten Wohnsitz zahlreicher Herren.
Ungarnwälle Als Ungarnwälle bezeichnet die Burgenforschung eine Gruppe meist größerer frühmittelalterlicher Burgwallanlagen in Süd- bzw. Südwestdeutschland, Sachsen und einigen anderen Gebieten. Die Burganlagen entstanden als Reaktion auf die Ungarneinfälle am Ende des Frühmittelalters, die von 899 bis zur Schlacht auf dem Lechfeld 955 dauerten.
Wallburg Als Wallburg (Schanze oder Spitzwall; engl.: Hillfort) werden im deutschsprachigen Raum Wallanlagen aus ur- und frühgeschichtlicher Zeiteinschließlich des frühen Mittelaltersbezeichnet, also auch Erdwerke und Viereckschanzen sowie Burganlagen und Ringwälle. Je nach Region und Zeitabschnitt unterscheidet man verschiedene Typen, wie Keltische Oppida, Völkerwanderungszeitliche Höhensiedlungen, Slawische Burgwälleoder Ungarnwälle. Die Wallburgen sind heute meist als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.
Wasserburg Als Wasserburg oder Wasserschloss werden Burgen beziehungsweise Schlösserbezeichnet, deren Areal allseitig von Wassergräben oder natürlichen Gewässernumgeben ist. Topographisch gehören Wasserburgen zum Typ der Niederungsburgen. In Westfalen werden diese Gräben auch Gräften genannt, in den Niederlanden Grachten.
Wohnturm Ein Wohnturm ist ein mittelalterlicher Turm, der zu einer dauerhaften Nutzung als Wohnunggeeignet war und zugleich auch Wehrfunktionen hatte. Er verfügte meist nur über einen Hocheingang.
Zollburg Eine Zollburg ist eine Burganlage, die im Mittelalter und der Frühen Neuzeit eine Zollstation sichern und überwachen sollte. Sie stand deshalb immer in deren Nähe an wichtigen Fernhandelsstraßen wie zum Beispiel den Alpenpässen oder dem Mittelrhein. Eine solche Burg war meist strategisch günstig an Grenzübergängen, Flussquerungen oder Bergpässen gelegen, damit die Zolleinziehung nicht umgangen werden konnte, und verfügte über bewaffnete Wachen. Die eigentliche Zolleinnahmestelle lag zu ihren Füßen an der Straße bzw. dem Fluss und war oft durch Mauern mit der Wehranlage verbunden oder war zur Talsperre ausgebaut.
Zwingburg Eine Zwingburg ist eine stark befestigte Burg, von der aus das sie umgebende Land beherrscht wird. Zwingburgen wurden vor allem in Hochmittelalter und Spätmittelalter zur Sicherung herrschaftlichen Territoriums in Gebieten errichtet, deren Bevölkerung als dem Herrscher gegenüber nicht ausreichend loyal eingeschätzt wurde. Der Burgenbau gehörte aufgrund der schwachen Infrastruktur des mittelalterlichen Europas zu den wichtigsten Mitteln der Machtausübung, weshalb er zu den Königsrechten (Regalien) zählte.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Batterieturm Ein Batterieturm, oder auch Geschützturm, ist ein bei manchen Burganlagen erst später, meist im 16. Jahrhundert nach Aufkommen der Feuerwaffen errichteter Verteidigungsturm in der äußeren, oft erst nachträglich errichteten Verteidigungslinie. Die Bezeichnung „Batterieturm“ leitet sich von der Batterie ab, einer Gruppe von mehreren Geschützen.
Berfes Berfes ist eine niederrheinische Bezeichnung für Bergfried, ein zumeist in Fachwerkbauweiseerrichtetes wehrturmartiges Gebäude.
Bergfried Der Ausdruck Bergfried (auch Berchfrit, volkstümlich auch Burgfried; franz. tour-beffroi, engl. belfry, span.: torre del homenaje) bezeichnet in der deutschsprachigen Burgenliteratur den unbewohnten Hauptturm (Wehrturm) einer mittelalterlichen Burg, der seit dem 12. Jahrhundert in Mitteleuropa weite Verbreitung fand. Ist der Hauptturm einer Burg für eine dauerhafte Wohnnutzung eingerichtet, wird er hingegen als Wohnturm bezeichnet (siehe auch: Donjon).
Blockhaus (Militär) Im Bereich des militärischen Befestigungswesens versteht man unter einem Blockhaus einen kleinen Schutzbau aus Stein oder Holz, der an strategisch wichtigen Stellen errichtet wird, um feindliche Vorstöße aufzuhalten. Es ist zur Verteidigung mit Schießscharten versehen und mit Kanonen und Gewehren ausgestattet.
Brückenturm Ein Brückenturm war vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit ein vielerorts anzutreffender Turm auf einer Brücke. Diese Türme waren oft Teil einer Stadtbefestigung oder Burganlage. Meist stand nur auf einer Seite oder aber in der Mitte der Brücke ein Turm.
Butterfassturm Ein Butterfassturm ist ein zweiteiliger Wehrturm, bei dem der obere Turmteil einen geringeren Durchmesser hat als der untere Turmbau. Auf diese Weise entsteht auf halber Höhe ein Rücksprung, der als umlaufender Wehrgang genutzt wurde, während der sich darüber erhebende schlankere Aufsatz die Funktion eines erhöhten Ausgucks hatte. Die beiden Turmteile hatten meistens zylindrische Form, seltener sind Butterfasstürme mit quadratischem Grundriss. Die Bezeichnung leitet sich von der Ähnlichkeit mit der Form eines Butterfasses, ein zylindrisches Fass mit schmalem Stößer, ab. Die Bauform kam im 14. Jahrhundert besonders bei Bergfrieden von Burgen auf, aber auch bei Stadtmauertürmen oder Warttürmen zur Anwendung. Sein Kampf- bzw. Verteidigungswert lag nur wenig höher als bei Türmen ohne Butterfassaufsatz, aber zumindest brachte er einen verbesserten und weiteren Ausblick. Der Hauptgrund für die Errichtung solcher Butterfasstürme war deshalb vermutlich weniger strategischer als vielmehr symbolischer Natur.
Donjon Ein Donjon [dɔ̃ˈʒɔ̃] (aus frz. donjon) ist ein Wohnturm und Wehrturm einer mittelalterlichen Burg des französischen Kulturkreises.
Flankierungsturm Ein Flankierungsturm ist ein Wehrturm, der feldseitig aus einer Wehrmauer oder einem anderen befestigten Bau hervorspringt und somit das unmittelbare Vorgelände seitlich begrenzt (flankiert). Von der Wehrplattform und den Schießscharten des Turmes aus ließen sich die benachbarten Mauerabschnitte (die Kurtinen) seitlich mittels Fernwaffenbestreichen.
Fünfknopfturm Als Fünfknopfturm werden zumeist gotische Türme bezeichnet, die außer der Turmspitze auch an den vier Ecken auf Höhe des Turmhelms kleine Türmchen aufweisen. Sie tragen daher fünf Turmkugeln, auch „Turmknöpfe“ genannt. Die Ecktürmchen können integrale Teile des viereckigen Turmhelms sein, oder auf auskragenden Erkern stehen. Diese Scharwachttürme – salopp wegen ihrer speziellen Form auch „Pfefferbüchsen“ genannt – dienten einst als Ausguck für Wächter und bei Angriffen zur Verteidigung des unmittelbaren Turmbereichs.
Hexenturm Hexenturm ist eine häufig zu findende Bezeichnung für einen Turm, der Teil einer mittelalterlichen Stadtbefestigung oder Burg war und in der Vergangenheit als Gefängnis diente.
Kastal (Turm) Ein Kastal bezeichnet in Schweden einen mittelalterlichen, freistehenden, in unmittelbarer Nähe einer Kirche errichteten Verteidigungs- oder Wachturm (Wehrturm) aus Stein. Das Wort leitet sich von Kastell ab.
Kaukasischer Wehrturm Kaukasischer Wehrturm, auch kaukasischer Wohnturm, ist ein seit dem Mittelalter verbreitetes historisches Verteidigungsbauwerk von Familienverbänden im mittleren und östlichen Nordkaukasus und einigen südlich angrenzenden Gebieten des Kaukasus. Wehrtürme sind von Dagestan bis nach Kabardino-Balkarien häufig erhalten, auch in nordgeorgischen Gebirgsregionen, wie Swanetien, Chewsuretien oder Tuschetien. Kaukasische Wehrtürme dienten in Ortschaften zur Verteidigung von Familienverbänden, außerhalb auch als Zuflucht im Angriffsfall oder als Wachtürme.
Keep Der Keep ist der Hauptturm einer mittelalterlichen Burg des englischen Kulturkreises, der Wohn- und Wehrfunktion miteinander vereinigt. Seine kontinentale Entsprechung ist der französische Donjon.
Pulverturm Ein Pulverturm (gelegentlich auch Pulverhaus) ist ein militärisch oder bergbaulich genutztes Bauwerk, häufig ein Turm, zur Aufbewahrung von Schießpulver oder später Sprengstoff, was bis in das 20. Jahrhundert üblich war. Gefürchtet war die Explosion eines Pulverturms, wie sie sich etwa beim Delfter Donnerschlag zugetragen hat.
Schalenturm Ein Schalenturm (auch Halbschalenturm oder Schanzturm genannt) ist ein steinerner Wehrturm in einer äußeren Mauer, der auf der Rückseite offen oder dort in einer leichten Bauweise ausgeführt ist. Türme dieser Art wurden zum Beispiel bei Stadtmauern verwendet. Auch Stadttore können in Form eines Schalenturms errichtet sein.
Scharwachtturm Ein Scharwachtturm (auch Scharwachttürmchen, Échauguette, Pfefferbüchse, Hochwachtturm oder Horchhäuschen) ist ein kleiner Erkerturm auf einer Bastionsspitze, Mauer- oder Gebäudeecke, der einen runden oder vieleckigen Grundriss aufweist. Er steht meist auf einer Konsole und ist vorkragend. Seinen oberen Abschluss bildet entweder ein Dach oder eine zinnenbewehrte Plattform.
Torturm Der Torturm erhebt sich über oder auch neben einem Tor einer größeren Anlage.

Meist ist er Teil einer mittelalterlichen Befestigungsanlage. Dies kann eine Stadtbefestigung, eine Festung oder eine Burganlage sein. Dementsprechend wird er dann Stadttorturm, Festungstorturm oder Burgtorturm genannt. Der Torturm kann auch als Zwillingsturm beidseitig einer Toranlage stehen. Auch bei der Gestaltung neuzeitlicher Gebäudekomplexe werden Tortürme symbolhaft als Hauptzugang eingesetzt.

Tower House Als tower house (deutsch Turmhaus) bezeichnet man eine Bauform auf den Britischen Inseln. Turmhäuser sind Wohntürme, die, mit entsprechender Peripherie versehen, gleichzeitig als Wehrtürme dienten. Die Bauform entwickelte sich im 14. Jahrhundert und wurde über 300 Jahre lang, bis ins 17. Jahrhundert, benutzt.
Tschartake Unter einer Tschartake oder Chartaque (persisch: „vier Baumstämme“) versteht man einen Wachturm und wichtigen Bestandteil des Verteidigungssystems zur Zeit der Osmanen. Die ursprüngliche Form, auf die sich der Name bezieht, war aus vier Holzstämmen gebaut. Tschartaken gab es in verschiedenen Größen je nach Anzahl der Verteidigungseinheiten. Im Grunde waren Tschartaken Orte der Beobachtung und Verteidigung.
Turmburg Als Turmburg bezeichnet man eine kleine Burg, die im Wesentlichen aus einem wehrhaften Turm oder einem turmartigen Bau besteht, der auf gewachsenem Boden gründet. Damit unterscheidet sich die Turmburg von der Motte (Turmhügelburg), die zwar ähnlich aussehen konnte, aber auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel errichtet wurde. Die bewohnbare und gleichzeitig befestigte Turmburg wurde im 11./12. Jahrhundert zum ständigen privaten Wohnsitz zahlreicher Herren.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Apothekergarten Ein Apothekergarten (auch Arzneigarten, Medizinischer Garten, lateinisch hortus medicus) ist ein Kräutergarten, in dem sich Heil- und Giftpflanzen, aber auch Gewürzpflanzenbefinden können, die als Drogen zur Herstellung von Arzneimitteln dienen. Der Apothekergarten geht auf die Klostergärten des Mittelalters zurück, in denen Pflanzen zu medizinischen Zwecken angebaut wurden.
Arboretum Ein Arboretum (lat. arbor „Baum“) ist eine Sammlung (nicht in Pflanzgefäßen wachsender) verschiedenartiger, oft auch exotischer, Gehölze; dies kann beispielsweise ein botanischer Garten sein, in dem hauptsächlich Bäume und Sträucherangepflanzt werden. Man spricht von einem Fruticetum, wenn nur Sträucher angepflanzt werden. Werden in einem Arboretum nur Nadelgehölze angepflanzt, nennt man es Pinetum. In russischsprachigen Gebieten wird statt „Arboretum“ der Begriff Dendrarium (altgriechisch δένδρον, dendron, „Baum“) verwendet. Nach der elften Edition der Encyclopædia Britannica von 1911 wurde der Begriff zum ersten Mal von John Claudius Loudon im Jahr 1838 in einem Buch über Bäume verwendet.
Barockgarten/ Französischer Garten Die ersten Barockgärten wurden in der Zeit des Barocks in Frankreich angelegt, man nennt sie deswegen auch französische Gärten. Die formal strenge Gartenanlage des Französischen Gartens bildet mit dem naturnaheren Englischen Garten bis heute eine der beiden grundlegenden Ausprägungen der traditionellen europäischen Gartenarchitektur.
Bauerngarten Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts stand der Begriff Bauerngarten ganz allgemein für Gärten, die von Bauern angelegt und bewirtschaftet wurden. Dann wurde der Begriff für einen bestimmten Stil von Hausgärten verwendet.
Belvederchen Belvederchen (mundartlich Belvederche) ist ein in Frankfurt am Main üblicher Begriff für einen begrünten Dachgarten. Zahlreiche Häuser der 1944 im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main zerstörten Frankfurter Altstadt besaßen solche Dachgärten. In den dichtbesiedelten, engen und baumlosen Gassen der Stadt bildeten die Belvederchen eine wichtige Erholungsmöglichkeit für die Bürger.
Dachgarten Ein Dachgarten ist eine Dachterrasse oder ein Flachdach mit Bepflanzung.
Eichelgarten Ein Eichelgarten ist eine größere, oft rechteckig angelegte neuzeitliche Wallgrabenanlage zur Aufzucht von Eichensetzlingenoder anderen Baumarten (Tanne, Fichte). Die ersten derartigen Pflanzgärten wurden im 17. Jahrhundert angelegt.
Englischer Landschaftsgarten Der englische Landschaftsgarten (auch englischer Landschaftspark, kurz englischer Garten oder englischer Park) ist ein Landschaftsgarten (Landschaftspark), dessen Form und Stil sich in England im 18. Jahrhundert entwickelte. Innerhalb der Geschichte der Gartenkunst entstand er als bewusster Kontrast zum bisher dominierenden Barockgarten französischer Prägung, der die Natur in geometrisch exakte Formen zwang.
Formaler Garten Ein formaler Gartenist ein klar gegliederter Garten, der geometrischeFormen aufweist und meist symmetrischangelegt ist. Er hat seinen Ursprung in von Mauern geschützten Gärten der Wüstengebiete Vorderasiens und spiegelt sich in den Persischen Gärten des Iran sowie den Klostergärten des späten Mittelalters wider. Er findet seine Fortsetzung in den renaissancezeitlichen italienischen Gärten und gipfelt in den französischen Gärten des Barocks. Durch seine Gestaltung vermittelt der Garten dem Betrachter den Eindruck von konzipierter Ordnung und Übersichtlichkeit. In der Gartenkunst gilt er als Gegensatz zu dem der Natur nachempfundenen Landschaftsgarten, der im 18. Jahrhundert in Mode kam.
Gemeinschaftsgarten Ein Gemeinschaftsgarten ist ein als Gartengenutztes Stück Land, das von einer Gruppe von Personen gemeinsam bewirtschaftet wird.
Gemüsegarten Ein Gemüsegarten ist der Teil eines privaten Nutzgartens, der dem Anbau von Gemüsedient. Die Obst- und Gemüsegärten von Klöstern und herrschaftlichen Häusern wurden früher als Küchengarten bezeichnet.
Geologischer Garten Ein Geologischer Garten soll Einsicht in Landschaftsformen, in den geologischen Aufbau des Erdkruste, geophysikalische Prozesse (z. B. Faltungen) und über die Pflanzen- und Tierwelt der Erdzeitalter geben.
Grabeland Als Grabeland bezeichnet das deutsche Bundeskleingartengesetzein Grundstück, das vertraglich nur mit einjährigen Pflanzen bestellt werden darf (§ 1 Abs. 2 Nr. 5 BKleingG). Grabeland ist kein Kleingarten im Sinne dieses Gesetzes.
Guerilla Gardening Als Guerilla Gardening (zusammengesetzt aus guerrilla – von span. guerrilla für „kleiner Krieg“ – und engl. gardening für „Gärtnern“) wurde ursprünglich die heimliche Aussaat von Pflanzen als subtiles Mittel politischen Protests und zivilen Ungehorsams im öffentlichen Raum bezeichnet, vorrangig in Großstädten oder auf öffentlichen Grünflächen. Mittlerweile hat sich Guerilla-Gardening zum urbanen Gärtnern oder zu urbaner Landwirtschaft weiterentwickelt und verbindet mit dem Protest den Nutzen einer Ernte beziehungsweise einer Verschönerung trister Innenstädte durch Begrünung brachliegender Flächen. Guerilla Gardening hat sich, von Großbritannien ausgehend, seit einigen Jahren insbesondere in den Metropolen der westlichen Welt verbreitet. Vorläufer des Guerilla Gardenings sind seit 1970 in New York City und in Deutschland im Kontext der Naturgartenbewegung, des Interesses am „wilden Grün der Städte“ und einiger Kunstaktionen, beispielsweise von Louis Le Roy und Joseph Beuys zu sehen.Bekannt wurde Guerilla gardening, als sich am 1. Mai 2000 in London mit Spaten, Gartengeräten, Muttererde und Setzlingen bewaffnete Globalisierungskritiker, Anarchisten und Umweltaktivisten auf einer Rasenfläche des verkehrsreichen Parliament Square trafen, um – wie sie auf Transparenten bekundeten – „die Straßen zurückzuerobern“, und den Platz umgruben, um ihn anschließend zu bepflanzen.
Italienischer Garten Ein italienischer Garten ist ein geometrisch angelegter Garten, der in der Regel im Zusammenhang mit einer Villa entworfen und angelegt wurde. Während der italienischen Renaissance (it. Rinascimento) kam es, im Zusammenhang mit der ausgeprägten Vorliebe der Zeit für Villen an den Rändern der Städte und auf dem Land, zu einer Blüte der Gartenkunst.
Japanischer Garten Japanische Gärten sind ein Ausdruck der japanischen Philosophie und Geschichte. Solche Gärten findet man teilweise auf Privatgrundstücken, in Stadtparks, bei buddhistischenTempeln oder Shintō-Schreinen sowie an historischen Sehenswürdigkeiten wie alten Schlössern.
Japanischer Wandelgarten Der Japanische Wandelgarten (jap. 回遊式庭園, kaiyūshiki teien) ist ein japanischer Landschaftsgarten mit Gewässern zum Durchwandern und Rasten, der ab 1600 aufkam.
Kleingarten Der Kleingarten, auch Schrebergarten, Heimgarten, Familiengarten (bes. in der Schweiz), im Süddeutschen und Schweizerischen auch Bünt, Pünt oder Beunde, im Ostdeutschen Datsche oder verallgemeinernd als Parzelle oder Laube, bezeichnet ein eingezäuntes Stück Land als Garten.
Klostergarten Der mittelalterliche Klostergarten war ursprünglich ein Nutzgartenzum Zweck monastischer Autarkie. Die Gestaltung war von christlicher Symbolik und Weltdeutung beeinflusst. Der Klostergarten spielte in der Entwicklung von Pflanzen- und Heilmittelkunde zu wissenschaftlichen Disziplinen eine wichtige Rolle. Die Klöster nahmen mit ihren Gärten maßgeblichen Einfluss auf den Anbau von Pflanzen, deren Verbreitung in der Natur- und Kulturlandschaft und deren Verwendung in Ernährung, Medizin, Kultus und Alltag. Heutige „mittelalterliche“ Klostergärten sind Rekonstruktionen anhand weniger schriftlicher und bildlicher Quellen und vereinzelter archäologischer Befunde.
Knotengarten Der Knotengarten kam als Element italienischer Gärten in der Renaissance auf. Knotenornamente, Flecht- und Schachbrettmuster waren typisch für die Beete. Die gepflanzten Muster ähneln Gartenlabyrinthen mit niedrigen Einfassungen. Irrgärten sind dagegen als eigenständiges Element der Gartenkunst einzuordnen. Knotengärten gibt es heute vorwiegend im Vereinigten Königreich. Penelope Hobhouse will Knotenmuster auf Stickmuster zurückführen, gibt aber keine Belege an. Ornamentale Pflanzmuster finden sich im 16. Jahrhundert bei Sebastiano Serlio und Hans Vredeman de Vries. Traditionell wurde in den Knotenbeeten Buchs mit Heil- und Kräuterpflanzen kombiniert, zum Beispiel Heiligenkraut, Gamander und Winterbohnenkraut. Diese Art der Bepflanzung wich jedoch Ende des 16. Jahrhunderts mehr und mehr dem Buchsparterre.
Kräutergarten Kräutergarten ist ein Garten oder Gartenteil, der speziell für Küchenkräuter, Würzkräuter oder Heilkräuterangelegt wurde. Schon der Begriff Kraut ist unspezifisch und entzieht sich einer exakten Definition. Er deckt sich nicht mit der botanischen Definition krautiger Pflanzen. Die meisten Kräutergartenpflanzen sind Stauden oder Zwerggehölze, sie stammen oft, aber nicht notwendigerweise aus dem Mittelmeerraum und sind oft wohlriechend. Aber auch einjährige Pflanzen wie Dill, Borretsch und Bohnenkraut werden als Kräuter bezeichnet. Angaben über das Alter dieses Gartentyps lassen sich ebenso schwer machen. Häufig aufgestellte Behauptungen wie „[…] einige der ältesten Gärten waren Kräutergärten“ kaum je belegt. Viele heutige Küchenkräuter sind Archäophyten, sie können aber auch seit dem Neolithikum unabsichtlich mit anderem Saatgut eingeschleppt worden sein.
Küchengarten Küchengarten (auch Potager von französisch jardin potager) war früher die Bezeichnung für einen Obst- und Gemüsegarten zur Versorgung einer herrschaftlichen Küche. Es handelte sich um Nutzgärten, während die Lustgärten der Erholung dienten. Der Küchengarten versorgte die herrschaftlichen Köche, Konditoren und Apotheker mit Gemüse, Früchten, Kräutern und Heilpflanzen nach dem überlieferten Gartenbauwissen mittelalterlicher Klostergärten.
Naturgarten Der „Naturnahe Garten“, „Ökogarten“ oder „Naturgarten“ hat einen integrativen Ansatz zwischen Mensch und Natur. Im Naturgarten werden heimische Wildtiere und Wildpflanzen (Fauna und Flora) besonders gefördert. Die Gestaltung orientiert sich an den Vorbildern der Natur. Das Bild des Naturgartens gleicht meistens einem natürlich gewachsenen Raum, die jedoch von Menschenhand geplante, angelegte und gepflegte Räume sind. Bei jüngeren Entwürfen sind zunehmend auch formale Elemente vorhanden. Bei der Bepflanzung werden einheimische Arten bevorzugt, die langlebig sind und wenig Pflege benötigen. (Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten) Der Naturgarten lässt sich als eigene Stilepoche kaum festmachen. Den Begriff Naturgarten finden wir bereits im 18. Jahrhundert im Zusammenhang mit der Diskussion rund um den Landschaftsgarten. In Deutschland wurde im späten 18. Jahrhundert über einen eigenen, dem englischen Gartenstil abgeleiteten „Naturgarten“ diskutiert. Der „Deutsche Naturgarten“ sollte sich durch mehr „Sachlichkeit“, „Naturwissenschaftlichkeit“ und weniger „Idealisierung von Natur“ vom Englischen Garten unterscheiden. Dadurch wurde ein Aspekt in den Naturgarten eingebracht, der auch heute noch ein Thema geblieben ist. Der „Deutsche Naturgarten“ blieb jedoch mehr ein theoretisches Konstrukt, das die Gartenkunst zwar geprägt, aber keinen eigenen Gartenstil hervorgebracht hat.
Nutzgarten Ein Nutzgarten dient – im Gegensatz zum Ziergarten – hauptsächlich der privaten Erzeugung von Nutzpflanzen, wie z. B. Kräutern, Obst und Gemüse als Nahrungsmittel. Zum Nutzgarten kann auch ein Gewächshaus gehören, um den Anbau kälteempfindlicher Pflanzen zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen, ein Schuppen als Aufbewahrungsort für Gartenwerkzeug ist ebenfalls mitunter vorhanden. Die Obst- und Gemüsegärten von herrschaftlichen Häusern wurden früher als Küchengärten bezeichnet.
Orangerie Eine Orangerie ist ein historischer repräsentativer Garten für Zitruspflanzen. Während Orangerie (auch Limonaia) im 17. und 18. Jahrhundert als Synonym für „Sammlung von exotischen, nicht winterfesten Gewächsen“ stand und die Aufstellung solcher Gewächse im Freien bezeichnete, ist der Begriff seit dem 18. Jahrhundert auf die Gebäude übertragen worden, in denen die Sammlungen untergebracht waren. Orangerien wurden insbesondere im Zusammenhang von repräsentativen Schloss- und Gartenanlagen des Barocks üblich.
Pleasureground Der Pleasureground ist ein gebäudenaher Gartenabschnitt in Landschaftsparks englischen Stils, in dem im Unterschied zum außenliegenden Park die künstlerischen gegenüber den naturähnlichen Elementen der Anlage betont werden. Der Gartentyp des Pleasureground in Form einer aufgeschmückten Rasenfläche direkt am Haus war in England bereits in der Renaissance bekannt, ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde sie sehr beliebt. Gefördert durch den Landschaftsarchitekten Humphry Repton, fand diese Aufteilung um 1800 auch in Deutschland Verbreitung und wurde unter anderem von Fürst Pückler-Muskau und Peter Joseph Lenné übernommen, die das Gestaltungskonzept in ihren Entwürfen für Muskau, Glienicke und Babelsberg anwandten. Der erste Pleasureground in Preußen ist wohl der von Lenné ab 1816 angelegte am Glienicker Schloss.
Pocket-Park Ein Pocket-Park (deutsch sinngemäß: Westentaschen-Park, auch Taschenpark) ist eine kleine, gärtnerisch gestaltete Fläche, die zuvor als „toter“ Winkel vornehmlich in Städten ungenutzt oder brach liegen blieb. Der Wert städtischen Raumes wird zunehmend erkannt und – oft durch Graswurzelbewegungen – in bewohnbare Plätze umgewandelt. Möglich sind hierbei sowohl die Anlage einfacher Beete als auch künstlerisch und landschaftsarchitektonisch ambitionierte Lösungen.
Rasenlabyrinth Ein Rasenlabyrinth ist ein großflächiges, begehbares Labyrinth, das in eine Rasenfläche eingeschnitten wurde. Daneben gibt es die aus Steinen gelegten und die in Fels geritzten Trojaburgen sowie moderne Irrgärten, wobei letztere keine Entsprechungen des Rasenlabyrinth sind.
Renaissancegarten Als Renaissancegarten wird ein Garten oder Park bezeichnet, der in der Epoche und dem Stil der Renaissance angelegt wurde. Da die ersten Gärten dieses Typs in Italien entstanden, wurden und werden sie mitunter auch als Italienische Gärten bezeichnet. Die später in Deutschland, Frankreich oder England angelegten Gärten unterschieden sich teilweise deutlich von den italienischen Originalen. Die Grundform des heute als Renaissancegarten bezeichneten Gartenbautyps entstand in Italien. Zum ausgehenden 15. Jahrhundert begann sich hier eine neue Lebensanschauung durchzusetzen, mit einer Rückbesinnung auf Formen, Werte und Denksysteme der Antike, die nicht nur die Geisteswissenschaften, sondern auch die Architektur und die Gartenbaukunst beeinflusste. Der Gedanke des Humanismus führte zu einem neuen Verständnis auch von Gartenanlagen. Mittelalterliche Einschränkungen entfielen; Burgen, Burghöfe und raumgreifende Festungsanlagen hatten ausgedient, es wurden nunmehr Paläste und Villen errichtet. Natur kam ein neuer Stellenwert zu. Auch sollte – gerade in Norditalien – den Repräsentationsbedürfnissen des aufgeklärten, städtischen Großbürgertums Rechnung getragen werden, das sich zunehmend außerhalb der Städte Refugien der Erholung und Besinnung schuf.
Rosarium Ein Rosarium (Mehrzahl Rosarien, deutsch Rosengarten) ist ein vorwiegend mit Rosen bepflanzter, meist öffentlich zugänglicher, künstlerisch angelegter Garten oder Park, in der Regel dazu bestimmt, Rosenarten oder -sorten aus aller Welt zu sammeln. Auch der Rosenkranz, also die Zählschnur für das Rosenkranzgebet, oder auch das Rosenkranzgebet selbst werden als Rosarium bezeichnet. Die erste bekannte Rosensammlung pflanzte Joséphine, Gattin Napoleons I. in Malmaison unweit von Paris. In ihrem Todesjahr umfasste der Rosengarten rund 250 Rosensorten – alle erhältlichen Rosensorten ihrer Zeit. Heute ist dort zwar noch (wieder) ein Rosengarten, doch hat er nichts mehr mit dem berühmten Vorbild zu tun.

Das älteste noch bestehende Rosarium ist von Jules Gravereaux (1844–1916), einem französischen Geschäftsmann, 1899 angelegt worden. Es handelt sich dabei um die Roseraie du Val-de-Marne in L’Haÿ-les-Roses südlich von Paris, das größte Rosarium Frankreichs.

Schlosspark Ein Schlosspark (auch Schlossgarten) ist ein zu einem Schloss gehörender Garten, der das Gebäude ergänzt und rahmt. Die kunsthistorische Entwicklung der Schlossparke in Europa verlief weitgehend parallel zur Bauarchitektur. Schon in der Antike wurden Gartenanlagen als Verbindung und Ergänzung zu herrschaftlichen Palästen angelegt. Der Schlosspark als europäische Kunstformentwickelte sich aus den ursprünglich als Küchengärten genutzten Burggärten und gewann im Laufe der Jahrhunderte zunehmend repräsentative Formen und Bedeutung. Ab der Neuzeit und zusammen mit den Schlossbau, zu dem sich die Gartenkunst analog entfaltete, wurden im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Gartensysteme entwickelt, deren Geschichte man in drei Epochen zusammenfassen kann.
Schulgarten Ein Schulgarten ist ein für Aus- und Weiterbildungszwecke angelegter Garten. Er ist ein pädagogisches Mittel, um Wissen über Gartenbau und Landwirtschaft sowie über Natur und Umwelt zu vermitteln. In der Antike sollen bereits Platon, Sokrates und Epikur zusammen mit ihren Schülern Gärten angelegt haben, um eine inspirierende Umgebung für Philosophie, Dichtung und Wissenschaft zu schaffen.

Der persische König Kyros II. soll Lehrgärten veranlasst haben, um Schüler in Obst- und Gartenbau unterweisen zu lassen.

Sichtungsgarten Als Sichtungsgarten bezeichnet man im Gartenbau Gärten, die eingerichtet wurden, um Pflanzensorten unter Freilandbedingungen über mehrere Jahre hinweg mittels Bonitierung miteinander zu vergleichen und zu bewerten und die geeignetsten für einen definierten Verwendungszweck daraus zu selektieren. Diesen Vorgang nennt man Sichtung.
Themengarten Ein Themengarten ist eine Gartenanlage auf einer begrenzten Fläche mit gestalterischem Bezug, dem ein bestimmtes Thema zugrunde liegt. Die Inhalte und Gegenstände der Themengartenanlage besitzen einen konzeptionellen Charakter und sind auf ein bestimmtes Thema abgegrenzt.

Je nach Konzeption des Gartenprojektes gibt es verschiedene Ausrichtungen des Themengartens (Auswahl):

Tiefkulturbeet Bei einem Tiefkulturbeet handelt es sich um eine Abwandlung des klassischen Gemüsebeets. Ziel ist ein besonders wasser- und platzsparender Gemüseanbau. Andere Begriffe für diese Anbaumethode sind „Französische Intensiv-Methode“ oder „Chinesische Methode“. Tiefkulturbeete sind eine Weiterentwicklung einer Anbaumethode, welche die Pariser Marktgärtner im späten 19. Jahrhundert praktizierten: Aus Platzmangel wurde Gemüse in einer 45 Zentimeter tiefen Schicht aus Pferdemist angebaut, der damals reichlich zur Verfügung stand. In diesem extrem fruchtbaren, lockeren Boden pflanzten die Gärtner ihr Gemüse so eng zusammen, dass sich bei den ausgewachsenen Pflanzen die Blätter gerade noch berührten. So fanden mehr Pflanzen auf einem m² Platz.
Transitorischer Garten Ein Transitorischer Garten oder Temporärer Garten ist ein Garten, der von vornherein nur vorübergehend angelegt wird. Prinzipiell ist ein Garten mit seinen lebenden Bestandteilen zwar immer ein sich im Lauf der Jahreszeiten wandelndes, wachsendes und wieder vergehendes Werk, ein transitorischer Garten aber besteht bewusst und absichtlich nur für eine mehr oder weniger begrenzte Zeit.
Vorgarten Der Vorgarten ist der Eingangsbereich eines Grundstücks, der zwischen dem Gebäude und der Straßeliegt und als Garten gestaltet ist. Zum Vorgarten gehören neben einer Grünfläche der Zuweg zum Hauseingang, die Abgrenzung zur Straße hin durch einen Zaun oder eine andere Einfriedung, eventuell ein PKW-Stellplatz oder Carport und ein sichtgeschützter Platz für die Mülltonnen.
Ziergarten Als Ziergarten bezeichnet man einen Garten, der im Gegensatz zum so genannten Nutzgarten nicht vorrangig dem Anbau und der Verwertung von Nutzpflanzen dient. In einem Ziergarten werden Pflanzen lediglich aufgrund gestalterischer und ästhetischer Aspekte in unterschiedlichen Kombinationen verwendet.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Allee Alleen sind Straßen oder Wege, die beidseitig von gleichförmig verlaufenden Baumreihen begrenzt werden. Die Bäume beiderseits des Weges werden planmäßig in gleichen Abständen und im gleichen Alter mit etwa der gleichen Pflanzqualität gepflanzt. Meist werden Bäume einer Baumart verwendet. Alleen wurden im 15. und 16. Jahrhundert vermehrt zur Gestaltung von Freiräumen und zur Betonung von flächengliedernden Wegachsen verwendet. Zwar gab es vor der Zeit der Renaissance bereits verschiedene (oft wenig regelmäßig) bepflanzte, baumbestandene Straßenränder vor allem im ländlichen Raum, es stand hier jedoch nicht die Architektur, sondern der Nutzen der Bäume im Vordergrund. Auch in den alten Hochkulturen der ägyptischen Reiche, der römischen und der griechischen Antike sind Alleen als Gestaltungselement vereinzelt eingesetzt worden, spielten aber eine untergeordnete Rolle.
Altstraße Altstraßen sind historische Wege des Landverkehrs, die vor den neuzeitlichen Chausseen entstanden sind. Sie dienten als Handelswege und Heerstraßen.
Anliegerstraße Eine Anliegerstraße ist in Deutschland eine öffentliche oder private Erschließungsstraße, die hauptsächlich für den Zugang oder die Zufahrt zu den an ihr gelegenen Grundstücken dient. Maßgebliche Funktion dieser Straße ist der Aufenthalt, sie zählt daher zur Straßenkategorie D V und E V. Das Verkehrsaufkommen in der Anliegerstraße liegt bei ca. 100 bis 200 Kfz/Spitzenstunde.
Anwandweg Ein Anwandweg ist eine an einer Anwand gelegene Straße für landwirtschaftliche Fahrzeuge.
Autobahn Eine Autobahn ist eine Fernverkehrsstraße, die dem Schnellverkehr und dem Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen dient.
Autobahnzubringer Als Autobahnzubringer bezeichnet man eine Straße, die nahezu ausschließlich als Verbindung zwischen einer Autobahn und dem nachgeordneten Straßennetz (z. B. Bundesstraße oder Hauptstrasse) verwendet wird und über eine Anschlussstelle in die Autobahn mündet. Straßen, die eine Autobahn höhenfrei kreuzen und dabei eine Anschlussstelle bilden, sind keine Autobahnzubringer im eigentlichen Sinn, obwohl sie oft als solche bezeichnet werden. Im urbanen Raum mischen sich die Funktionen, so sind Ausfallstraßen (einschließlich der radialen Autobahnen) durchwegs auch die Zubringer zu den Autobahnringen, die den Fernverkehr weiterverteilen.
Autobahnähnliche Straße Bei einer autobahnähnlichen Straße handelt es sich um eine Straße, die sowohl aufgrund ihrer Kreuzungsfreiheit als auch durch ihre Beschilderung und meist durch baulich getrennte Richtungsfahrbahnen einer Autobahn ähnelt.
Autostraße Eine Autostraße ist eine Straße, auf der nur Motorfahrzeuge ab einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit zugelassen sind oder auf der nur bestimmte Motorfahrzeugarten erlaubt sind. Umgangssprachlich werden darüber hinaus Fernstraßen, die für schnellen überregionalen Verkehr gedacht sind, aber einen niedrigeren Ausbaustandard als Autobahnen aufweisen, als Autostraßen oder Schnellstraßen bezeichne
Außerortsstraße Eine Außerortsstraße – umgangssprachlich Landstraße – ist in Deutschland eine Straße außerhalb einer geschlossenen Ortschaft.

Hierunter fallen allerdings auch Autobahnen und autobahnähnliche Straßen (unter anderem Kraftfahrstraßen) innerhalb geschlossener Ortschaften. Bei Außerortsstraßen kann man zudem anhand der Bezeichnung erkennen, wer der Baulastträger der Straße ist. Bei den Innerortsstraßen hingegen ist es, je nachdem wie groß die Kommune ist, möglich, dass beispielsweise eine Bundesstraße in der Baulast der Stadt steht. Ein weiterer Unterschied zu den Innerortsstraßen besteht darin, dass sie in der Regel keinen Straßennamen im Sinne von xy-Straße tragen, sondern nur eine Nummer wie B 426 oder A 5 oder gar keine Bezeichnung haben und lediglich als Gemeindeverbindungsstraße zwischen Ort A und Ort B bezeichnet werden.

In Deutschland hängt die erlaubte Geschwindigkeit, sofern keine entsprechenden Verkehrszeichen aufgestellt sind, von der Bauart der Straße ab. Details dazu siehe Tempolimit.

Avenue Avenue [avəˈnyː] (französisch aus lat. advenire, „ankommen“) oder ['ævənjuː] (englisch) ist eine Bezeichnung für eine meist mit Bäumen bestandene breite Straße in Städten. In russischsprachigen Gegenden ist der Begriff Prospekt (russisch проспект, von lateinisch: prōspectus [m.], „Aussicht“, „Hinblick“; kurz: Pr. oder Prosp.) üblich. Die französischen Architekten und Ingenieure Grillon, Callou und Jacoubet präsentierten in der Folge der Ereignisse der Februarrevolution 1848 für Paris im Juni 1848 ein Straßenkonzept, mit dessen Hilfe „Truppen sich schneller fortbewegen und ‚en masse‘ durch Paris transportiert werden konnten, um zum Bestimmungsort zu gelangen“. Am 8. August 1848 wurde dieses Straßenkonzept dem Innenminister vorgestellt. Doch erst der Pariser Stadtplaner Georges-Eugène Haussmann begann nach seiner Ernennung zum Präfekten im Juni 1853 mit der konsequenten Konzipierung breit angelegter und geradliniger Straßen, um das wirre mittelalterliche Pariser Straßenmuster zu entflechten und eine kürzere Verbindung zu den neu angelegten Bahnhöfen zu ermöglichen. Hauptziel war nun die kürzere Verkehrsführung; Truppentransporte im Falle von Aufständen schneller durchzuführen, war allenfalls ein Nebenziel.
Begegnungszone Eine Begegnungszone ist eine Form der Verkehrsberuhigung, in der Fußgänger Vortritt vor Fahrzeugen haben. Sie wurde ursprünglich in der Schweiz, inzwischen aber auch in anderen Ländern wie Belgien, Österreich und Frankreich eingeführt. Sie zielt auf eine Steigerung der Straßenraumattraktivität und eine Erhöhung der Verkehrssicherheit ab, indem die Wohn- und Geschäftsnutzung gegenüber der Verkehrsfunktion stärker gewichtet und die Aufenthalts- und Verkehrsbedingungen für den langsamen Verkehr verbessert werden.
Bergmannspfad Ein Bergmannspfad (auch: Bergmannsweg, Grubenpfad, Grubenweg, Häuersteig, Schwarzer Weg) ist ein Weg, den Bergleute benutzten, um zu ihrer Einfahrt zu gelangen.
Bernsteinstraße Als Bernsteinstraße werden verschiedene Handelswege des Altertums (Altstraßen) bezeichnet, auf denen (u. a.) Bernstein von der Nord- und Ostsee nach Süden in den Mittelmeerraum gelangte. Genau genommen handelt es sich also nicht um eine Bernsteinstraße, sondern um mehrere, unabhängig voneinander entstandene Handelswege, die im Laufe des Altertums für den Transport von Bernstein und anderer Handelsgüter genutzt wurden. Die Bezeichnung „Bernsteinstraße“ tritt etwa ab dem Ende des 18. Jahrhunderts auf und hat in antiken Quellen keine Entsprechung.
Boulevard Ein Boulevard [bulvaʁ] ist eine breite von Bäumen flankierte und entlang einer ehemaligen Stadtmauer verlaufende Straße in Großstädten. Boulevards sind meist als Straßenring angelegt und umgeben folglich die ehemalige Kernstadt ringförmig. Die Bezeichnung Boulevard wird heute im weiteren Sinn für Prachtstraßen oder repräsentative Straßen jeglicher Art verwendet. Die Wortherkunft aus dem Mittelniederländischen „bulwerc“ (deutsch Bollwerk, engl. bulwark, ital. balvardo) lässt auf ihre ursprüngliche bauliche Orientierung schließen. Sie wurden auf städtischen Freiflächen angelegt, die aus geschleiften Stadtmauern entstanden, die eine Stadt meist ring- oder halbringförmig umfassten. Zunächst tauchte die Bezeichnung „Le Grand Boulevart“ jedoch als Name für eine ummauerte Freifläche auf, die sich auf einer 1654 von Jean Boisseau gezeichneten Karte neben der Bastille am heutigen Boulevard Beaumarchais befand.
Breiter Stein Der Breite Stein bezeichnet den schmalen Steinbelag in der Mitte der zu Anfang des 19. Jahrhunderts noch nicht gepflasterten Straßen, der bei schlechtem Wetter die Straße einigermaßen passierbar machen sollte. Insbesondere in Halle war es ein von den Burschen gegenüber den Bürgern wie auch Füchsen in Anspruch genommenes und anerkanntes Vorrecht, auf dem breiten Stein zu gehen, während die anderen ausweichen mussten (Gossenrecht).
Bundesstraße


Als Bundesstraßen werden bezeichnet:

  • In Deutschland Fernstraßen (Überlandstraßen) im Eigentum des Bundes, die in erster Linie dem überregionalen Verkehr dienen. Im Unterschied zur Autobahn dienen Bundesstraßen (sofern sie nicht als Kraftfahrstraße beschildert sind) nicht ausschließlich dem Schnellverkehr mit Kraftfahrzeugen.
  • In Österreich:
    • historisch die länderüberspannenden Fernstraßen in Verwaltung des Bundes. Der Straßentyp existiert nicht mehr, die früher Bundesstraße genannten Straßen heißen heute Straße mit Vorrang, die Kennzeichnung «B» hat sich erhalten.
    • heute allgemein Straßen, deren Erhalt dem Bund obliegt („Straßen des Bundes“), also meist Straßen von überragender Bedeutung für den nationalen Verkehr.
Chaussee Chaussee ist die veraltete Bezeichnung für eine gut ausgebaute Landstraße. Kunststraße war der deutsche Ausdruck für Chaussee.
Communicationsweg Ein Communicationsweg ist ein Verbindungsweg in oder zwischen Orten. Die Kommunikation ist ursprünglich auch die Verbindung in der mittelalterlichenBefestigung.
Corniche Das Wort Corniche stammt aus dem Französischen und wird in mehreren Ländern und Sprachen verwendet, um eine Küsten-, Ufer- oder Klippenstraße zu beschreiben. Oftmals ist es eine der Hauptgeschäftsstraßen der Stadt oder eine Promenade für Spaziergänge. Es werden auch Straßen so bezeichnet, die auf einer Seite einen Berghang und auf der anderen Seite einen Abhang haben.
Deitweg Deitweg, auch Deiweg, Dietweg oder Dieweg, ist eine Bezeichnung für Altstraßen, und zwar sowohl als Gattungsname („ein“ Deitweg) als auch als Eigenname („der“ Deitweg in/bei…). Noch heute sind entsprechende Eigennamen in Westfalen, Ostfalen und in Süddeutschland als Straßennamen oder Flurnamen überliefert. Wie auch das Wort „deutsch“ verweist die Wortgruppe dei(t)/die(t) auf die Bedeutung „zum Volk gehörig“. Folglich bedeutet die sehr alte Wegbezeichnung „Leuteweg“ oder „Volksweg“ im Sinne von Volksfernweg. Nicht nur einfache Leute, Händler oder adlige Personen nutzten Deitwege bzw. Folkwege, auch Könige der damaligen Zeit zogen auf ihnen von Pfalz zu Pfalz, um dort ihren Regierungsgeschäften nachzukommen, denn Regierungssitze in ihrer heutigen Bedeutung gab es noch nicht. In der Literatur werden diese Wege in die vorfränkische Zeit datiert, also vor das 9. Jahrhundert.
Dungweg Ein Dungweg gibt es oft in Reihenhaussiedlungen. Da die Reihenhäuser aneinander gebaut sind, ist der Garten eines Mittelreihenhauses von vorn nur durch das Haus erreichbar. Deshalb wird hinter allen Reihenhausgrundstücken eine Art Wirtschaftswegangelegt, üben den alle Parteien ihr Grundstück von der Gartenseite her erreichen können.
Ein- und Ausfallstraße Eine Ein- und Ausfallstraße ist ein Verkehrsweg als Straße oder Autobahn, welche zwischen den Außenbezirken einer Stadt und der City besteht und einen wesentlichen Teil des Individualverkehrs zwischen Zentrum und Stadtrand trägt. Aufgrund der hohen Verkehrsbelastung sind viele dieser Straßen gut ausgebaut. Oft stellen sie eine städtebauliche Dominante dar.
Einbahnstraße Der Begriff Einbahnstraße (veraltet auch: Einrichtungsstraße) oder Einbahn (in Österreich) bezeichnet eine Straße, in der sich Fahrzeuge nur in eine Richtung bewegen dürfen. Durch entsprechende Verkehrszeichen wird der Verkehrsteilnehmer auf diese Verkehrsregelung hingewiesen. Die Einbahnstraßenregelung gilt für den gesamten Fahrzeugverkehr, für Radfahrer kann allerdings durch eine Zusatzbeschilderung die Fahrt entgegen der Einbahnstraße freigegeben sein. Grundsätzlich ist zwischen einer echten und einer unechten Einbahnstraße zu unterscheiden. Unechte Einbahnstraßen verbieten zwar die Einfahrt auf einer Seite, dürfen aber innerhalb von allen Fahrzeugen in beiden Richtungen befahren werden. Das Gegenteil einer Einbahnstraße ist die Gegenverkehrs- oder Zweirichtungsstraße.
Eisstraße Eisstraßen sind Verkehrswege, die über zugefrorene Seen, Flüsse oder Meeresgewässer führen.

In Ländern, in denen die klimatischen Bedingungen es zulassen, wie Schweden, Finnland, Estland, Kanada, den Vereinigten Staaten oder Russland, werden im Winter bei geeigneten Witterungsverhältnissen Eisstraßen eingerichtet. Diese können über vereiste Gewässer führen und somit Fährstreckenersetzen.

Erlebnisstraße Erlebnisstraße ist in Österreich die Bezeichnung für eine Route, die der touristischenErschließung der Landschaft oder der Vermarktung regionaler Produkte und Dienstleistungen dient. In Österreich gibt es über 60 Erlebnisstraßen.
Erschließungsstraße Die Gesamtheit aller Erschließungsanlagen wird als Erschließungssystem bezeichnet.
Esplanade Esplanade kommt aus dem Französischen und bedeutet ursprünglich eine eingeebnete, als Schussfeld dienende freie Fläche vor einer Zitadelle, die auch als Parade- und Waffenplatz diente. Mancherorts wird auch der Begriff Planie verwendet. Der Begriff ist heute noch als Straßenname erhalten geblieben, wie etwa die Planie in Stuttgart (dort zugleich B 27) oder die Grabenstraße und Planie(-straße) in Sindelfingen.
Fahrradstraße Eine Fahrradstraße ist eine für den Radverkehrvorgesehene Straße, genau betrachtet in der Regel deren Fahrbahn (nicht aber z. B. Gehwege). Sie soll die Attraktivität des Radverkehrs steigern und Vorteile gegenüber dem Kraftfahrzeugverkehr schaffen.
Fahrweg Ein Fahrweg oder Karrenweg ist ein einspuriger, meist ländlicher Verkehrsweg oder Güterweg mit einer Breite von 2 bis 3 Metern. Im Regelfall ist er nicht befestigt (siehe auch Hohlweg) oder lediglich etwas geschottert.
Ferienstraße Als Ferienstraße oder Touristikstraße bzw. -route wird in Deutschland laut dem ADAC(1995) eine auf Dauer angelegte Reiseroute mit einem speziellen Thema bezeichnet, die den Zweck verfolgt, das Gebiet der Streckenführung touristisch besser zu vermarkten. Andere Bezeichnungen sind beispielsweis Die älteste deutsche Ferienstraße ist die 1927 gegründete Deutsche Alpenstraße. Etwa zeitgleich entstand der Blue Ridge Parkway in den Appalachen.
Fernstraße Als Fernstraße (auch Fernverkehrsstraße) wird ein öffentlicher Verkehrsweg mit hohem Ausbauzustand bezeichnet, der in erster Linie dem weiträumigen Verkehr dient. Dazu zählen im Allgemeinen Autobahnen und Autostraßen. Die Fernstraßen bilden innerhalb eines Staates ein Verkehrsnetz, das zudem mit den Verkehrsnetzen benachbarter Staaten verbunden ist.
Folkweg Folkweg ist eine Bezeichnung für Altstraßen, und zwar sowohl als Gattungsname („ein“ Folkweg) als auch als Eigenname („der“ Folkweg in/bei…).
Forststraße Forststraßen sind für den Verkehr von Kraftfahrzeugen oder Fuhrwerken bestimmte, nicht öffentliche Straßen samt den dazugehörigen Nebenanlagen, die ausschließlich oder überwiegend als Fahrwegefür die Forstwirtschaft, also die Pflege des Waldes und die Bringung des Holzeinschlagsdienen. Forststraßen im Wald sind dabei ein Teil des Waldes
Freie Strecke Der Begriff freie Strecke wird im Verkehrswesen, insbesondere dem Straßenbau und der Eisenbahn, verwendet.
Freilandstraße Eine Freilandstraße (oft auch Landstraße) ist gemäß Straßenverkehrsordnung in Österreich eine Straße außerhalb von Ortsgebieten. Der Begriff sagt nichts darüber aus, ob es sich um eine Vorrangstraße, eine Bundesstraße oder einen anderen Straßentyp handelt. Grundsätzlich werden in Österreich die Begriffe „Ortsgebiet“ und „Freiland“ nur daran geknüpft, ob eine Straße (präziser: ein Straßenstück) nach dem Verkehrszeichen Ortstafel („Ortsende“) durchfahren wird.
Furt (Weg) Als Furt werden teilweise im ländlichen Raum Österreichs neben Stellen zur Durchquerung von Flüssen auch unbefestigte Fahrwege bezeichnet.
Fußgängerzone Eine Fußgängerzone (bis 2013 in Deutschland offiziell Fußgängerbereich; norddeutsch auch Gehstraße, v. a. in den Kreisen Dithmarschensowie Nordfriesland) ist eine Verkehrsfläche, auf der Fußgänger Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern haben. Meist haben andere Verkehrsteilnehmer nur zu bestimmten Zeiten (zum Beispiel zur Anlieferung von Waren oder als Anwohner) ein Zuwegerecht. Sie kann aus mehreren Fußgängerstraßen bestehen und liegt meistens im Innenbereich einer Stadt oder Siedlung. Die Planung und Einrichtung der ersten Fußgängerzonen begannen in den 1950er Jahren in Europa. Zuvor wurden an verschiedenen Orten autofreie Zonen bzw. autofreie Straßen eingerichtet, so etwa in den USA auf Mackinac Island oder in ArgentiniensHauptstadt Buenos Aires. Ein Vorläufer der Fußgängerzonen in Deutschland, genauer eine fahrverkehrsfreie Einkaufsstraße, wurde bereits vor dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1927 in der Limbecker Straße in Essen angelegt. Dabei wurde auch der Bodenbelag ausgetauscht und Fußgängergerecht umgestaltet. Die Straße ist bis heute eine Fußgängerzone.
Gebirgsstraße Bei einer Gebirgsstraße handelt es sich um eine Straße, die im Gebirge verläuft. Kommt es in ihrem Verlauf zur Überquerung eines oder mehrerer Bergsättel, trifft die Formulierung Passstraße zu. Gebirgsstraßen sind in der Regel durch einen kurvenreichen Streckenverlauf mit erhöhtem Längsgefällegekennzeichnet. Bei besonders starken Steigungen werden Gebirgsstraßen als Serpentinen angelegt.
Gehweg Ein Gehweg ist der Teil einer Straße, der für den Fußverkehr vorgesehen ist.
Gemeindestraße Eine Gemeindestraße ist allgemein betrachtet eine Straße, die von einer Gemeinde gebaut und unterhalten wird.
Gemeindeverbindungsstraße In Deutschland ist die Gemeindeverbindungsstraße, meist abgekürzt GVS, eine Gemeindestraße, die sich außerhalb der geschlossenen Ortschaft befindet und in der Baulast der Gemeinde steht. Meist werden Gemeinden oder deren Ortsteile damit verbunden. In ihrer Verkehrsbedeutung stehen Gemeindeverbindungsstraßen zwischen Gemeindestraßen im engeren Sinne und Kreisstraßen. Als förmliche straßenrechtlicheKategorie gemäß den jeweiligen Landes-Straßengesetzen existieren Gemeindeverbindungsstraßen jedoch nur in einigen Bundesländern, z. B. in Baden-Württemberg oder Bayern.
Hauptstrasse Als Hauptstrasse wird eine stets vortrittsberechtigte Strasse in der Schweiz und in Liechtenstein bezeichnet. Es sind dort meistens nicht-richtungsgetrennte Durchgangsstrassen.
Hauptstraße (allgemein) Als Hauptstraße (auch Hauptverkehrsstraße) wird im allgemeinen Sprachgebrauch eine Straße mit hohem Verkehrsaufkommen und einer wichtigen Verbindungsfunktion bezeichnet. Das Gegenteil zu Hauptstraße bildet die Nebenstraße, da sie eine geringere verkehrliche und wirtschaftliche Bedeutung besitzt. Der Begriff umfasst sowohl Innerortsstraßen (Hauptstraßen eines Ortes oder einer Stadt und ihre weiteren Straßen) als auch Fernstraßen (Hauptrouten) respektive Regional- und Lokalstraßen (Nebenrouten bis hin zu ländlichen Güterwegen).
Heerweg Ein Heerweg (mittelhochdeutsch her-wëc) oder synonym gebraucht „Heerstraße“ ist eine historische Straßenverbindung, die zur schnellen überregionalen Verlegung von Truppen und Heeren gebaut wurde. Der Begriff Heerweg ist seit 1307 sprachlich nachgewiesen.
Hellweg Als Hellweg bezeichnete man im Mittelalter eine große Königs- oder Heerstraße oder eine wichtige Durchgangsstraße für den Fernhandel, die in der Breite einer Lanzenlänge von etwa drei Metern dauerhaft von Bewuchs freigehalten werden musste. Wird in der Literatur ohne nähere Bestimmung vom Hellweg gesprochen, ist in der Regel der Westfälische Hellweg gemeint.
Helmer (Straße) Als Helmer (auch: Hellmer) werden vor allem in Gegenden an der Unterweser Verbindungswege zwischen Deich und Siedlung bezeichnet. Sie wurden als Wirtschaftswege von den Siedlern angelegt, die im Sinne des Deichrechts zum Unterhalt des zugewiesenen Deichabschnittes verpflichtet waren. Ein Helmer führt auf gerader Strecke von einer Hofstelle oder einem Dorf durch Moor oder Marsch zum Deich und ist häufig mit dem Familien- oder Ortsnamen bezeichnet, beispielsweise „Hayens Helmer“ bei Brake oder „Wersaber Helmer“ in Sandstedt. Heute sind die Helmer oft als Privatwege ausgewiesen und daher für Unbefugte nicht mit Kraftfahrzeugen zu befahren; meistens sind sie aber als Fuß- und Radweg freigegeben. Sie werden von den jeweiligen Anliegern auf eigene Kosten unterhalten.
Highway Als Highway werden im englischsprachigen Teil Nordamerikas alle Hauptverkehrsstraßen bezeichnet, die dem Fernverkehr dienen. Etymologisch leitet sich der Begriff vom altenglischen heahweg ab, was so viel bedeutet wie Hauptstraße, die von Stadt zu Stadt führt. Das Adjektiv high kann also mit main (z. Dt. haupt) gleichgesetzt werden.
Historische Straße Als Historische Straße wird im Verwaltungsrecht von einer innerörtlichen und schon vor Einführung des jeweiligen Landesstraßenbaugesetzes zum Anbau bestimmten Straße gesprochen. Sie galt also damals als fertiggestellte Straße. Heutige Gerichte und Stadtverwaltungen beschäftigen sich mit dem Begriff Historische Straße im Wesentlichen um heutige Erschließungspflichten auf Grund des Status der jeweiligen Straße zum Zeitpunkt der daran angrenzenden historischen und erstmaligen Bebauung (Erschließung). Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts führten die Verwaltungen der deutschen Fürsten und Königshäuser Straßenbaugesetze ein (z. B. Badisches Straßenbaugesetz 1860 oder Baden-Württembergisches Straßenbaugesetz 1872).
Hochstraße Hochstraße in Ludwigshafen

Eine Hochstraße ist ein Straßenabschnitt, der im Vergleich zur Geländeoberfläche bzw. zur sonstigen Hauptverkehrsebene auf einer höheren Ebene verläuft, d. h. der in der Regel auf Viadukten oder Dämmen, (mit zwischen-geschalteten Brücken) oder anderen Stützbauwerken geführt wird.

Hohe Straße Hohe Straße (in Österreich: Hochstraße) ist ein historischer Gattungsname, mit dem in verschiedenen Gegenden Altstraßen bezeichnet wurden, die entlang von Wasserscheiden, abseits von Siedlungen und Tälern verliefen.
Hohlweg Ein Hohlweg ist ein Weg, der sich durch jahrhundertelange Nutzung mit Fuhrwerken und Viehsowie abfließendes Regenwasser bis zu 10 Metern tief in das umgebende Gelände eingeschnitten hat.
Innerortsstraße Unter einer Innerortsstraße oder Stadtstraße wird eine Straße innerhalb des geschlossenen Siedlungsgebietes verstanden.
Kohlenweg Ein Kohlenweg ist eine historische Transportstrecke aus dem 17. bis zum 19. Jahrhundert, auf der in erster Linie Steinkohle von den Zechen zu den Abnehmern z. B. in der metallverarbeitenden Industrie in der näheren Region spediert wurde. Besonders häufig sind Kohlenwege im Ruhrgebiet zu finden. Einige Kohlenwege verliefen z. B. von dort in Richtung des Wupper- und Ennepetals.
Kraftfahrstraße Als Kraftfahrstraße (umgangssprachlich auch Schnellstraße oder Schnellverkehrsstraße genannt) wird in Deutschland eine Autostraße bezeichnet. Sie ist als eine öffentliche Straße ausschließlich für Kraftfahrzeuge bestimmt, deren bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit 60 km/h überschreitet. Die Höhe der Fahrzeuge darf maximal vier Meter betragen und die Breite maximal 2,55 m (Kühlfahrzeuge 2,6 m) (§ 18 Straßenverkehrs-Ordnung StVO). (Auch einen etwa innerstädtischen Tunnel, in dem man höchstens 50 km/h fahren darf und der als Kraftfahrstraße ausgewiesen ist, darf man also nur befahren, wenn man mehr als 60 km/h fahren könnte.)
Kreisstraße Kreisstraße ist die Bezeichnung für eine Straßenklasse in Deutschland. Sie dienen überwiegend dem zwischen- und überörtlichen Verkehr innerhalb eines Landkreises, dem Verkehr zwischen Teilen einer kreisfreien Stadt oder dem Verkehr zwischen benachbarten Landkreisen und kreisfreien Städten. Die Kreisstraße steht damit in der Rangordnung unter einer Landesstraße (in Bayern bzw. Sachsen Staatsstraße genannt), ist aber höherrangig als eine Gemeindestraße. Kreisstraßen befinden sich, mit Ausnahme von Ortsdurchfahrten größerer Gemeinden, überwiegend in der Baulast des jeweiligen Landkreises bzw. der kreisfreien Stadt.
Küstenautobahn Küstenautobahn ist die Bezeichnung für eine Autobahn, die entlang einer Küste verläuft. In Deutschland hat sich diese Bezeichnung für folgende Bundesautobahnen etabliert.
Küstenstraße Küstenstraße ist ein Begriff für eine Straße, die entlang einer Küste führt. Er impliziert – anders als der Begriff Uferstraße – oft, dass die Straße in einiger Höhe über dem Wasserspiegel z. B. an einer Steilküste verläuft und so Ausblicke über größere Küstenabschnitte ermöglicht („Panoramastraße“).
Ladestraße Eine Ladestraße ist eine Bahnanlage, die mit Straßenfahrzeugen zum Zwecke des Be- und Entladens von Eisenbahngüterwagen befahren werden kann. Das Eisenbahngleis, welches an der Ladestraße liegt und auf dem die Eisenbahngüterwagen zum Be- und Entladen bereitgestellt werden, wird Freiladegleis genannt. Oft findet sich auch die Bezeichnung Ladegleis, dies kann aber auch auf ein Gleis an einer Laderampe bezogen sein.
Magistrale Eine Magistrale (lateinisch magis ‚groß‘, ‚am meisten‘) ist die Hauptverkehrslinie einer Region, einer Stadt, eines Landes oder eines mehrere Staaten umfassenden Gebiets.
Mailbahn-Allee Eine Mailbahn-Allee ist ein breiter, baumbestandener Weg, der oft für Fußgänger reserviert ist. Im Allgemeinen setzt er sich aus einer großen zentralen Rasenfläche zusammen, die durch einen Fußweg flankiert wird
Militärstraße Eine Militärstraße oder Heer(es)straße ist eine Straße, die zum Zwecke der schnellen Bewegung von Truppen und Material erbaut wird oder wurde. Die ersten Militärstraßen wurden von den Römern erbaut, die wie keine andere Macht vor ihnen den Straßenbau perfektionierten und dadurch ihre militärische Übermacht schnell an die Kriegsschauplätze verbrachten.
Nationalstrasse In der Schweiz sind Nationalstrassen vom Bund betriebene Strassen wie Autobahnen, Autostrassen oder Hauptstrassen. Das Nationalstrassennetz der Schweiz entspricht also nicht dem Autobahn- und -strassennetz der Schweiz, da erstens manche Hauptstrassen zum Nationalstrassennetz gehören, und es zweitens auch kantonale Autobahnen und Autostrassen gibt. Bei Strassen, die als Nationalstrasse klassiert sind, kommt der Bund für Finanzierung, Betrieb, Unterhalt und Ausbau auf. Zuständig ist das Bundesamt für Strassen (kurz Astra). Bis in die 1950er-Jahre fiel der Strassenbau ausschliesslich in die Zuständigkeit der Kantone, welche Strassenbau und Strassenunterhalt nach ihren Finanzen ausrichteten. Von diesem Prinzip abweichend war der Bund 1958 ein erstes Mal im Strassenbau involviert, indem er für den Bau des Strassentunnels unter dem Grossen St. Bernhard einen Staatsvertrag mit Italien abschloss, stellvertretend für die Kantone Wallis und Waadt.
Naturstraße Eine Naturstraße, auch Piste, ist ein kaum befestigter Verkehrsweg ohne Unterbau, der nicht staubfrei gemacht oder gehalten wird.
Ortsdurchfahrt Eine Ortsdurchfahrt ist eine überörtliche Wege- bzw. Straßenverbindung, die durch einen Ort führt. Das bundesdeutsche Straßenrecht bezeichnet als Ortsdurchfahrt den Straßenabschnitt einer Bundes-, Landes- oder Kreisstraße innerhalb einer Ortschaft (Stadt, Gemeinde), der für den inner- und außerörtlichen Straßenverkehr bestimmt ist. Für diesen Ortsabschnitt bestehen besondere Bedingungen für die Straßenbaulast, für die Unterhaltung und den Anbau. Beginn und Ende der Ortsdurchfahrt werden vom überörtlichen Baulastträger in Rücksprache mit der jeweiligen Gemeinde förmlich festgesetzt.
Ortsstraße Als Ortsstraße wird im allgemeinen Sprachgebrauch eine Straße innerhalb einer geschlossenen Ortschaft bezeichnet, die von der Zweckbestimmung her durch einen allgemeinen, innerörtlichen Verkehr gekennzeichnet ist. Ortsstraßen dienen in erster Linie der Erschließung und dem Aufenthalt. Ein etwas allgemeinerer Begriff ist die Innerortsstraße – eine Straße innerhalb einer geschlossenen Ortschaft unabhängig von ihrer Zweckbestimmung.
Ortsumgehung Eine Ortsumgehung (Deutschland) beziehungsweise eine Umfahrungsstraße(Österreich, Schweiz) ist eine Straße, die eine Ortschaft vom Straßenverkehr, insbesondere vom Fernverkehr bzw. Durchgangsverkehr, entlasten und den Verkehrsfluss verbessern soll.
Panoramastraße Eine Panoramastraße ist eine Straße, die zahlreiche Ausblicke (Panorama) auf landschaftliche Schönheiten ermöglicht.Vielerorts wird die Panoramastraße aufgrund ihres Erholungswertes auch als Ferienstraßevermarktet. Neben Bergstraßen zählen häufig auch Küstenstraßen zu den Panoramastraßen. Bereits mit dem Beginn der Motorisierung Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in den Vereinigten Staaten und in Europa (Alpenregion) erste Straßen gebaut, die nicht nur für das schnelle Vorankommen gedacht waren, sondern insbesondere eine „aussichtsreiche“ Fahrt ermöglichen sollten (Beispiel Wiener Höhenstraße). Die grundlegende Absicht war, den Stadtbewohnern auf diese Weise die umgebende Landschaft zu erschließen.
Panzerstraße Eine Panzerstraße ist eine besondere Bauform öffentlicher Straßen oder Militärstraßen.
Parkway In den Vereinigten Staaten steht der Begriff Parkway für:
  1. Einen Straßentyp
    1. Eine breit angelegte Straße, auf der LKW und andere schwere Fahrzeuge verboten sind.
    2. Eine Straße durch einen Park: Eine Straße die Parks verbindet.
    3. Eine autobahnähnliche Straße, die über das Gelände eines öffentlichen Parks verläuft und auf der deshalb schwere Fahrzeuge verboten sind.
  2. Einen Landstreifen zwischen einer Durchgangsstraße und deren Bürgersteig oder auf dem Mittelstreifen einer Durchgangsstraße.

Seit dem späten 20. Jahrhundert haben viele Orte Busse, Taxis und Mietwagen in die Liste der zugelassenen Fahrzeuge aufgenommen, um den öffentlichen Nahverkehr zu fördern. Durch diese Änderung wurde der Unterschied zwischen Parkway und Freewaysaufgeweicht.

Im Verlauf der Jahre wurden viele verschiedene Arten von Straßen als Parkway bezeichnet. Die ersten Parkways in Amerika wurden im 19. Jahrhundert von Frederick Law Olmsted als getrennte Straßen für Fußgänger, Radfahrer, Reiter und Kutschen angelegt.
Passstraße Als Gebirgspass oder kurz Pass bezeichnet man den Übergang in das aus Sicht des Talbewohners jenseits des Gebirges liegende Tal.
Postkurs Der Postkurs (auch: Poststraße, Postlinie, Postroute) bezeichnet eine Altstraße, die hauptsächlich von Postreitern und später von Postkutschen zur Beförderung von Postsendungen genutzt wurde.
Privatautobahn Als Privatautobahn wird eine von einer privaten Betreibergesellschaft unterhaltene Autobahn bezeichnet. Europaweit existieren unterschiedlichste Formen von Betreibermodellen.
Provinzialstraße Der Begriff Provinzialstraße wurde in Deutschland bis in die 1930er Jahre für Straßen verwendet, deren Baulast von einer Provinzverwaltung getragen wurde. In Belgien wird der Begriff für die N-Straßen mit dreistelligen Zahlen benutzt. Sie werden auch als Nationalstraßen der vierten Kategorie bezeichnet. In den Niederlanden sind es die in der Trägerschaft der dortigen Provinzen stehenden Straßen. Diese tragen in der Regel eine dreistellige Zahl und werden in zwei Kategorien eingeteilt.
Radialstraße Radialstraßen sind Stadtstraßen, die von einem bestimmten Punkt, etwa der Stadtmitteoder einem Denkmal, in meist gerader Linienführung sternförmig nach außen verlaufen.
Radschnellweg Radschnellwege, in Deutschland auch (und dann mit eindeutigen Standard-Vorgaben) Radschnellverbindungen, in der Schweiz auch Velobahnen genannt, sind Verbindungen im Radverkehrsnetz einer Gemeinde oder Stadt-Umland-Region, die wichtige Zielbereiche mit entsprechend hohen Quell- und/oder Zielverkehren über größere Entfernungen verknüpfen und durchgängig ein sicheres sowie attraktives Befahren bei hohen Geschwindigkeiten ermöglichen sollen.
Radverkehrsanlage Eine Radverkehrsanlage ist vorrangig oder ausschließlich für die Benutzung mit dem Fahrrad vorgesehen und ein Oberbegriff für Unterschiedliches: Sie kann baulich hergestellt sein (z. B. ein Radweg, in der Schweiz Veloweg), durch Markierungen gegen benachbarte Verkehrsflächen abgegrenzt sein (Radfahr- und Schutzstreifen, in der Schweiz zusammen: Velostreifen) oder durch verkehrsregelnde Maßnahmen eingerichtet werden (z. B. eine Fahrradstraße). Im engeren Sinne bezieht sich das Wort auf Anlagen für den fließenden Radverkehr, wie beispielsweise Radwege mit oder ohne Benutzungspflicht, Radfahrstreifen, Schutzstreifen, aufgeweitete Radaufstellstreifen; im weiteren Sinne können auch Fahrradabstellanlagen mitgemeint sein.
Reitweg Auf öffentlichen Wegen und Straßen wird die Nutzung in der StVO geregelt. Das unten stehende blaue Schild weist einen Sonderweg aus, auf dem nur das Reiten erlaubt ist. Das Verbotsschild setzt sich aus dem Zeichen 250 und dem im § 39 Abs. 7 StVO aufgeführten SinnbildReiter“ zusammen. In bewirtschafteten Forsten gelten landesrechtliche Regeln und vereinfachte Beschilderung.
Rennweg Ein Rennweg (ahd. renniweg), teils auch Rennsteig oder Rennstieg genannt, diente ursprünglich vor allem militärischen Zwecken. Dieser funktionale Gattungsbegriff aus der Ritterzeit wurde von [ein Ross] Rennen im Sinne von schnellem Reiten abgeleitet (vgl. Rennwiese im Sinne von Turnierplatz, Rennfahne für Reiterstandarte oder Renner für das bevorzugte Ritterpferd). Der erste urkundliche Beleg für einen Rennweg stammt aus der Urkundensammlung des Klosters Fulda: In einer aus dem 9. Jahrhundert stammenden Beschreibung des Kirchspiels Salmünster wird ein „Renniweg“ erwähnt.
Ringautobahn Unter einer Ringautobahn versteht man eine Autobahn, die eine Stadt, einem Ring gleich, vollständig oder weitgehend umschließt (Ringstraße). Tatsächlich spricht man fachlich von Autobahnring (Autobahn-Umfahrung oder -Umgehung), eine Ringautobahn kann auch nur einen Streckenabschnitt eines Autobahnrings darstellen.
Ringstraße Als Ringstraße (gelegentlich auch Straßenring) wird im Allgemeinen eine Straße bezeichnet, die annähernd ringförmig um einen Stadt- oder Ortskern führt und die alte Kernstadt im Kreis ihrer Vorstädte verdeutlicht. Erweitert bezieht sich der Begriff auf weitere Außenringe außerhalb des moderneren Stadtzentrums.
Römerstraße Die Römerstraßen sind Straßen, die in der Zeit des Römischen Reiches erbaut und unterhalten wurden. Viele von ihnen ziehen sich über tausende Kilometer kreuz und quer durch Europa. Ihr genäherter Verlauf samt den wichtigsten Verkehrsknoten wurde in der historischen Tabula Peutingeriana kartiert.
Rückeweg Als Rückeweg oder Rückegasse wird ein unbefestigter forstwirtschaftlicher Weg bezeichnet, der zum Transport von gefällten Bäumen (Holzrücken) durch Maschinen oder Rückepferde vom Hiebort zum Aufbereitungs- und Verladeplatz an einer befestigten Forststraße dient. Ein verwandter Begriff hierfür ist Holzweg, aus der sich die Metapher „auf dem Holzweg sein“ ableitet. Rückewege und Rückegassen sind erst notwendig, seit Holzrücken mit technisch aufwändigem Maschinen- und Materialeinsatz betrieben wird. Frühere Methoden waren neben dem Transport mit Rückepferden z. B. die Seilrollenholzbringung; sie war vor allem im 19. Jahrhundert die technisch ausgereifteste Möglichkeit des Holztransports vom Hiebort.
Sacbé Sacbé („Weißer Weg“, von Mayathan: sac = „weiß“, = „Weg“; Plural Sacbeob) bezeichnet eine Straße der Maya, die Zeremonienbauten innerhalb einer Siedlung oder nahe gelegene Städte miteinander verband. Der Name ergab sich aus der Bauweise der Straße, die massiv aufgeschüttet und mit weißem Stuck oder Kalk bedeckt war.
Sackgasse Bei einer Sackgasse (alternativ Stichstraße) handelt es sich um eine für Anliegerverkehrbestimmte Straße, die nur von einem Ende her zugänglich ist.
Salzstraße Als Salzstraße bezeichnet man alte Handelswege, auf denen Salz transportiert wurde. Im Mittelalter war der Transport von Waren über weite Strecken sehr mühsam und teuer. Nur edle und besonders begehrte Waren, wie zum Beispiel Silber, Salz, Bernstein, Seide und Gewürze wurden über große Entfernungen transportiert.
Sammelstraße Eine Sammelstraße ist eine Gemeindestraße, welche den Verkehr aus den Anliegerstraßen in Wohn oder Gewerbegebieten an eine Hauptverkehrsstraße führt. Sammelstraßen die den Verkehr aus mehreren Wohngebieten sammeln, werden auch Wohnsammelstraßen genannt. Nach dem gleichen Prinzip wird auch die Bezeichnung Industriesammelstraße verwendet.
Saumpfad Ein Saumpfad oder Saumweg ist eine für Wagen oder Gespanne zu steile, zu schmale oder zu unwegsame Altstraße, auf der früherSäumer mit Hilfe von Saumtieren Güter transportierten. Saumpfade finden sich vor allem im Gebirge. Die heute veraltete Bedeutung des Wortes Saum für „Last“ stellt diesen Zusammenhang dar. Der Transport von Waren mit Saumtieren ist durch Felszeichnungen bei Carschenna, oberhalb Thusis und am Weg zum Splügenpass, bereits seit etwa 1000 v. Chr. belegt und war in dieser Zeit die einzige Möglichkeit, Güter über die Alpen zu transportieren. Erst in römischer Zeit entstanden mit Reschenpass, Malojapass, Septimerpass und Julierpasskarrentaugliche Wege über die Alpen.
Schnellweg Ein Schnellweg ist eine Straße, auf der hohe Geschwindigkeiten gefahren werden.
Serpentine Der Begriff Serpentine (lat. serpens ‚Schlange‘) bezeichnet einen schlangenförmig bzw. in mehreren engen Kehren angelegten Weg oder eine ebensolche Straße an einem Berghang.Auch für den schlangenförmigen Verlauf eines Flusses (vgl. Mäander) oder Kanals wird der Begriff bisweilen verwendet.
Shu-Straßen Die Shu-Straßen (chinesisch 蜀道, Pinyin shǔdào) waren ein System von Gebirgsstraßen zwischen den chinesischen Provinzen Shaanxi und Sichuan, angelegt und unterhalten seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. Herausragende technische Leistungen sind die Zhandao (棧道 / 栈道, zhàndào), Abschnitte, in denen die Straßen an steilen Felswänden als balkonartige Holzkonstruktionen angelegt waren. Im Jahre 316 vor Chr. eroberte das Reich Qin, dessen Zentrum mit der Hauptstadt Xianyang in der Guanzhong-Ebene in der heutigen Provinz Shaanxi lag, das Reich Shu und das östlich angrenzende Ba-Gebiet. In diesem Zusammenhang wurden die ersten Straßen durch die Gebirge angelegt. Von der Goldochsenstraße geht die Sage, der Herrscher von Shu habe sie bauen lassen, um dem Herrscher von Qin einen goldenen Ochsen als Geschenk schicken zu können. Bei den übrigen Straßen ist man sich sicher, dass sie vom Qin-Staat angelegt wurden.
Spielstraße Eine Spielstraße ist gemäß deutscher Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (VwV-StVO) § 41 Abs. 2 Nr. 6 StVO durch das Zeichen 250 für Fahrzeuge aller Art gesperrt. Durch das Zusatzzeichen 1010-10 wird Kindern erlaubt, auf der Fahrbahn und den Seitenstreifen zu spielen. Auch Sport kann durch ein Zusatzschild erlaubt sein. In der Verwaltungsvorschrift zu Zeichen 250 StVO heißt es dazu: „Das uneingeschränkte Verbot jeglichen Fahrverkehrs rechtfertigt die Benutzung der ganzen Straße durch Fußgänger und spielende Kinder.“ Da eine Sperrung der Straße durch Zeichen 250 auch die Anlieger betrifft, ist diese Konstellation recht selten. Kommunalverwaltungen können außerdem sogenannte „Spielstraßen auf Zeit“ in ihrem Zuständigkeitsbereich widmen. Hierfür wird eine entsprechende Straße für einen festgelegten Zeitraum für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Bereits zu Beginn der 1920er Jahre wurden aus der Ärzteschaft Stimmen laut, die dafür plädierten, Spielstraßen anzulegen
Stadtautobahn Als Stadtautobahn wird eine Autobahn oder Schnellstraße bezeichnet, die innerhalb einer Ortslage verläuft und überwiegend von städtischem Verkehr genutzt wird.
Steige (Weg) Als Steige – speziell Steigenstraße bei einer Fahrstraße oder Steigenweg bei einem sonstigen Weg – wird im süddeutschen Raumsowie im Elsass und in Österreich ein steiler Straßen- oder Wegabschnitt bezeichnet. Im Unterschied zu einem Steig, der immer Fußweg ist, können viele Steigen also mit Fahrzeugenbefahren werden. Im Unterschied zu einer Passstraße muss eine Steige nicht unbedingt über einen Berg führen, sondern kann auch ein einfacher Aufstieg oder Abstieg sein. Als Talsteige wird eine solche Strecke bezeichnet, wenn sie in abwärtiger Richtung betrachtet oder beschrieben wird. Die übliche hochdeutsche Bezeichnung für Steige scheint Anstieg oder Auffahrt zu sein, seltener auch Rampe.
Tauern Das Wort Tauern bedeutete ursprünglich „Hohe Übergänge“ (Pässe) in den österreichischen Zentralalpen und charakterisierte die vielen Saumpfade und Pässe, welche die parallelen Seitentäler der Salzach in das Gebirge schnitten. Seit dem Mittelalter, als der Bergbau zu einer Hochblüte gelangte, bezeichnet Tauern jedoch auch die entsprechenden Gebirgszüge. In vielen lokalen Bezeichnungen blieb der Name erhalten.
Traufgasse Traufgässchen, Traufgasse, Schmutzgässchen, regional auch Reule, Ahlen, Häusing, Winkel, Wuostgraben, plattdeutsch Soe, bezeichnet ein schmales Gässchen bzw. einen Gang zwischen zwei giebelständigen Häusern. Die Breite lag oft nur bei 50 bis 80 cm. Traufgässchen wurden in mittelalterlichern und frühneuzeitlichen Städten als offener oberirdischer Abfluss für Schmutz- und Regenwasser zur Straße hin angelegt, weil die Traufen keine Regenrinnen hatten.
Twete Eine Twete, auch Twechte oder Zwische sowie Twiete genannt, ist eine kleine, im Regelfall nicht befahrbare Gasse. Zumeist handelt es sich um Querwege zwischen zwei Grundstücken, zwei Häusern oder zwei Straßen etc., in der offenen Feldflur um Wege zwischen Hecken oder Feldern.
Tüsche Als Tüsche (von „zwischen“) wird unter anderem im Mecklenburgischen ein schmaler Weg zwischen zwei Häusern bezeichnet. Überlieferungen sprechen davon, dass eine Tüsche so breit sein musste, dass eine Kuh hindurch passt. Tatsächlich sind die noch vorhandenen Tüschen oft nur 70 Zentimeter breit. Befinden sie sich auf Privatgrundstücken, dienen sie meist als Zuwegung zu Hof oder Garten. Weite Verbreitung haben die Tüschen in Warnemünde. Durch die enge Bebauung – zum Beispiel am Alten Strom – ist es oft der einzige Weg auf den Hof des Grundstücks.
Verkehrsberuhigter Bereich Ein verkehrsberuhigter Bereich, umgangssprachlich häufig auch Spielstraße, seltener Wohnstraße, bezeichnet in Deutschland eine mit Verkehrszeichen 325.1 beschilderte Straße oder Verkehrsfläche. Der Bereich dient der Verkehrsberuhigung in geschlossenen Ortschaften. Erste Modellprojekte wurden seit 1977 realisiert. Die offizielle Einführung in die StVO erfolgte 1980.
Viehtrift Die Viehtrift (auch Viehdrift) ist ein Begriff aus der Landwirtschaft und beschreibt einen Weg, der zum Viehtrieb genutzt wird, das heißt, um mit den Tieren vom Stall bis zur Weide oder von einem Weideplatz zu einem anderen zu gelangen
Wechselseitig dreispurige Straße Eine wechselseitig dreispurige Straße bzw. eine Straße im 2+1-System ist eine Straße, die wechselseitig in eine bzw. zwei Fahrbahnen unterteilt ist.
Weg Ein Weg ist die Verbindung (der Verkehrsweg) zwischen zwei geografischen Positionen (Orten)auf Grund und Boden, zu Wasser und in der Luft. Die zurückgelegte Entfernung heißt Wegstrecke. In der Frühzeit gab es für viel frequentierte Verbindungen zwischen Orten (beispielsweise zwischen dem Wohnort und dem Jagdrevier) zunächst Trampelpfade,die älteste Art der Straße.
Wirtschaftsweg


Feldweg zur landwirtschaftlichen Nutzung Feldweg mit Mittelbewuchs Waldweg in Niedersachsen Weg zur Waldbewirtschaftung in den ligurischen Alpen Als Wirtschaftswege werden in DeutschlandWege wie Feldwege, Waldwege oder Wasserwirtschaftswege bezeichnet. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes vom 18. November 1975 spricht man von Feld-, Wald-, Wiesen-, Weinbergs- und sonstigen Wirtschaftswegen unabhängig von der Wegbefestigung, wenn sie

  • überwiegend land- oder forstwirtschaftlichen Zwecken dienen und
  • keine überörtliche Bedeutung haben
Wohnstraße Als Wohnstraße wird in Österreich nach der Straßenverkehrsordnung 1960 § 76beine für den Fußgänger- und beschränkten Fahrzeugverkehr gemeinsam bestimmte und als solche gekennzeichnete Straße bezeichnet.

Die Wohnstrasse war in der Schweiz ein verkehrsberuhigter Bereich. 2002 wurde die Signalisationsverordnung revidiert und dabei die Wohnstrasse durch die Begegnungszone abgelöst.

Wohnweg Der Wohnweg ist ein schmaler Weg mit begrenzter Länge. Er dient zur Erschließungvon Grundstücken und gehört zu den Anliegerstraßen. Wohnwege können als nicht befahrbar oder befahrbar ausgewiesen werden.
Zollfreistraße Zollfreistraßen, in gewissen Regionen auch Zollstraßen genannt (nicht zu verwechseln mit Straßen, die zur Ein- und Ausfuhr zoll- und kontrollpflichtiger Waren genutzt werden müssen), sind ein Mittel, um den Straßenverkehr in Grenzregionen ohne Zollkontrolleabzuwickeln. Diese Straßen verbinden zwei durch fremdes Staatsgebiet getrennte Orte eines Staates. Die Straßen sind normalerweise eingezäunt und werden auf der Basis spezieller Abkommen durch die beteiligten Staaten überwacht.
Zubringerstraße Die Zubringerstraße (kurz Zubringer) ist eine öffentliche Straße, die überwiegend dem Verkehr zwischen dem örtlichen Straßennetz und einer Straße des überörtlichen Verkehrs, einem Verkehrsknotenpunkt, oder zu und von einer speziellen Destination dient.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Ablaufberg Der Ablaufberg (auch Ablaufrücken, Ablaufhügel, Eselsrücken oder seltener Rangierberg, in ÖsterreichRollberg) ist ein in der Regel künstlich angelegter Hügel, über den ein Gleis verläuft. In größeren Ablaufanlagen sind oft auch zwei Berggleise vorhanden. Ablaufberge dienen beim Abdrücken dem Ablaufenlassen von Güterwagen, die auf diese Weise nach ihren Bestimmungsorten sortiert werden. Sie sind in Rangierbahnhöfen sowie einigen Güter-, Werks- oder Hafenbahnhöfen zu finden.
Abstellgleis Unter einem Abstellgleis versteht man ein Gleis – oft ein Stumpfgleis – zur Aufnahme von Schienenfahrzeugen, die nicht benötigt werden.
Abtsche Weiche Die abtsche Weiche (auch Abt’sche Weiche oder abtsche Ausweiche) ist eine vom Schweizer Eisenbahn-Konstrukteur Carl Roman Abt als „passive Weiche“ erfundene Gleiskonstruktion für Standseilbahnen, die eine selbsttätige Vorbeifahrt der Fahrzeuge an einer Ausweichstelle eingleisiger Strecken ermöglicht.
Abzweigstelle Eine Abzweigstelle (vielfach auch einfach Abzweig genannt, Abkürzung: Abzw.) ist eine Betriebsstelle der Eisenbahn der freien Strecke, wo Züge auf eine andere Eisenbahnstrecke übergehen können. Sie begrenzt mehrere Blockstrecken und ist damit auch eine Blockstelle. Ist eine Abzweigstelle mit einem Haltepunktverbunden, wird sie auch Haltestellegenannt.
Achsensprung (Eisenbahn) Unter Achsensprung versteht man die Anordnung der durchgehenden Hauptgleise eines Kreuzungsbahnhofs eingleisiger Bahnen in der Weise, dass die Gleisachsen an beiden Seiten des Bahnhofs gegeneinander versetzt angeordnet sind.
Anheizhaus Als Anheizhaus wird die Abteilung im Dampflokausbesserungswerk benannt, wo die Dampflokomotivenach dem Zusammenbau bei der Hauptinstandsetzung und der Endprüfung wieder angeheizt und fahrfähig gestaltet w
Auffangweiche Aufgabe einer Auffangweiche ist es, das Entlaufen von Fahrzeugen in eine Gefällestrecke zu verhindern. Die Weiche liegt in Grundstellung auf dem ablenkenden Strang, der, ähnlich wie bei der Schutzweiche, meist in ein kurzes Stumpfgleis mit Prellbock führt, aber im Gegensatz zu dieser im Fahrweg des Zuges liegt und erst kurz vor dem Befahren umgestellt wird. Auffangweichen findet man sowohl im Ausfahrweg des bergseitigen als auch hinter dem Einfahrsignal des talseitigen Bahnhofs.
Ausweiche Als Ausweiche, Ausweichstelle oder kurz Weiche bezeichnet man eine zweispurige Stelle auf einer ansonsten einspurigen Verkehrsstrecke.
Ausziehgleis Als Ausziehgleis bezeichnet man in Bahnhöfen ein meist parallel zu einem Streckengleis verlegtes Stumpfgleis, das zum Rangieren benötigt wird. Ein Ausziehgleis ist vorteilhaft, weil es das Rangieren unabhängig vom Zugverkehr ermöglicht. In Bahnhöfen ohne Ausziehgleis muss eine Rangierfahrt zum Verteilen der Wagen in mehrere Bahnhofsgleise oder auch nur zum Umsetzen in ein anderes Gleis meist auf das Streckengleis ausziehen, wobei die Rangierfahrt den sonstigen Zugverkehr blockiert.
Bahnkörper Der Bahnkörper bildet den Fahrweg für Eisen- und Straßenbahnen und besteht aus dem Oberbau und dem ihn tragenden Unterbau. Zum Oberbau gehören die Gleise (bestehend aus Schwellen sowie den darauf befestigten Schienen) und der Schotter. Besonders bei Stadtbahnen gibt es auch andere Gleiskonstruktionen. Die Standsicherheit des Oberbaus wird durch den Unterbau gewährleistet. Dieser besteht aus Erd-, Stütz- und Ingenieurbauwerken.
Bahnsteig Ein Bahnsteig (in der Schweiz, früher auch in Österreich und Deutschland üblich: der/das Perron, französisches Lehnwort, jedoch für Zustiegsplattformen jeglicher Verkehrsart wie z. B. Busperrons benutzt) ist eine befestigte Plattform, die parallel und mit geringem Abstand zu einem Eisenbahngleis angelegt ist, um bei Zügen das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Man findet sie deshalb in Bahnhöfen oder an Haltepunkten (Haltestellen). Ähnliche Konstruktionen gibt es als Arbeitsbühnen neben Bereitstellungsgleisen.
Bahnübergang Ein Bahnübergang (Abkürzung ), auch Eisenbahnkreuzung (in Österreich, Abkürzung EK) oder Niveauübergang, ist eine höhengleiche Kreuzung einer Eisenbahnstrecke mit einer Straße, einem Weg oder einem Platz. Die Kreuzung einer Eisenbahn mit einer Straße, einem Weg oder einem Platz auf unterschiedlichem Niveau (Brücke/Viadukt) heißt Überführung oder Unterführung. Übergänge für Reisende zum Erreichen eines Bahnsteigs hingegen gelten als Reisendenübergang (RÜ).
Balise Balisen (von französisch baliser, abbaken), selten auch mit dem deutschen Begriff Bakeoder schlicht Informationspunkt bezeichnet, sind technische Einrichtungen im Eisenbahngleis, die bahnbetriebliche Informationen speichern und sie an Schienenfahrzeuge übertragen, die den Ort der Balise passieren.
Blockstelle Blockstellen (Abkürzung Bk) oder Blockposten sind Bahnanlagen, die in ihrer Funktion als Zugfolgestelle einen Zugfolgeabschnitt begrenzen. Die zugehörigen Betriebsgebäude werden mitunter als Blockhütte bezeichnet.
Deckungsstelle Eine Deckungsstelle (Abkürzung: Dkst) ist bei den deutschen Eisenbahnen eine Betriebsstelle der freien Strecke, die den Bahnbetrieb an beweglichen Brücken, höhengleichen Kreuzungen von Bahnen, Gleisverschlingungen und Baustellen sichert. Einer Deckungsstelle können gleichzeitig die Funktionen einer anderen Betriebsstelle übertragen sein, z. B. die einer Blockstelle, Abzweigstelle oder Anschlussstelle.
Digitales Stellwerk Ein digitales Stellwerk (DSTW) ist ein elektronisches Stellwerk (ESTW), bei dem die Stellbefehle per Informationstechnik (IT), z. B. über ein Datennetz, statt über konventionelle Kabel an die Weichen und falls vorhanden an Signale übermittelt werden.
Doppelte Kreuzungsweiche Eine einfache Kreuzungsweiche (EKW) ist eine Kreuzung, die durch Weichen so ergänzt worden ist, dass zumindest in einer Fahrtrichtung der Übergang von einem Gleis aufs andere möglich ist (auch halber Engländer genannt). Eine doppelte Kreuzungsweiche oder Doppelkreuzweiche (DKW) ermöglicht Übergänge in beide Richtungen. Diese Weichen werden bei Neubauten aufgrund des höheren Verschleißes nur noch in Ausnahmefällen zum Beispiel bei beengten Verhältnissen eingebaut. Eine dritte Variante ist die Weichenverschlingung. Sie entsteht, wenn bei einer doppelten Kreuzungsweiche einer der beiden geraden Stränge weggelassen wird. Dadurch entfallen auch die Doppelherzstücke. Diese Oberbaukonstruktion ist jedoch sehr selten.
Drehscheibe Eine Drehscheibe ist eine Einrichtung zum horizontalen Drehen von Schienenfahrzeugen, seltener von Straßenfahrzeugen. Dieser Vorgang wurde vor allem bei Dampflokomotiven mit Schlepptender durchgeführt, die nur in Vorwärtsrichtung mit ihrer Höchstgeschwindigkeit fahren können. Daneben werden Drehscheiben zum raumsparenden Umsetzen eines Fahrzeuges in benachbarte Gleise benutzt, beispielsweise, um sie in Lokschuppen unterzubringen, oder als Ersatz von Schießkurven bei Eisenbahngeschützen. Ein sich drehender Teil in Brückenbauform wird manchmal auch Drehbühne genannt.
Eingleisstelle Eine Eingleisstelle ist eine Ein- und Ausfahrtstelle zum und vom Gleis für Zweiwegefahrzeuge. Früher wurden für Zweiwegefahrzeuge Bahnübergänge zum Ein- und Ausgleisen genutzt. Auch heute geschieht dies noch behelfsmäßig.
Elektrisch ortsgestellte Weiche Eine elektrisch ortsgestellte Weiche oder EOW ist eine elektrisch angetriebene Eisenbahnweiche, die nicht von einem Stellwerk, sondern vom Weichenort aus bedient wird. EOW sind das moderne Äquivalent zur Handweiche und werden hauptsächlich in Gleisanlagen eingesetzt, in denen nur frei rangiert wird. Die für Zug- und Rangierfahrstraßen notwendigen Fahrstraßenverschlüsse und Fahrstraßenfestlegung fehlen meist.
Elektromechanisches Stellwerk Ein elektromechanisches Stellwerk oder Kraftstellwerk (frühere Bezeichnung) ist eine Bahnanlage zum Stellen von Weichen und Signalen (siehe auch Stellwerk). Der Name rührt daher, dass diese Stellelemente elektrisch gestellt, die Abhängigkeiten der Stellelemente und Fahrstraßen im Stellwerk selbst aber teilweise mechanisch hergestellt werden. Elektromechanische Stellwerke wurden in zahlreichen Ausführungsformen von verschiedenen Unternehmen, etwa von Siemens & Halske, AEG oder Orenstein & Koppel gefertigt.
Elektronisches Stellwerk Ein elektronisches Stellwerk (ESTW) ist eine Bahnanlage zum Stellen von Weichen und Signalen (zur allgemeinen Definition siehe Artikel Stellwerk). Die Außensignale sind ausschließlich Lichtsignale, auf einigen Strecken kommt auch nur Führerstandssignalisierung zum Einsatz. Die zum Aufbau und zur Sicherung einer Fahrstraße erforderlichen Abhängigkeiten werden im elektronischen Stellwerk mithilfe von Software in Rechnern realisiert.
Feste Fahrbahn Eine Feste Fahrbahn (vormals auch schotterloses Gleis oder schotterloser Oberbau) ist ein bei Eisen-, Straßen- und U-Bahnen verwendeter Schienenoberbau, bei dem der Schotter und die Bahnschwellen durch einen festen Oberbau-Fahrbahnstrang aus Beton oder Asphalt ersetzt werden.
Gepäckbahnsteig Ein Gepäckbahnsteig ist ein Dienstbahnsteig, von dem Gepäck, Bahnpost und Expressgut in Züge verladen wurde.

Um Behinderungen zwischen dem Personenverkehr und dem Gepäckverkehr auf Personenbahnsteigen zu vermeiden, wurden auf größeren Bahnhöfen, vor allem Kopfbahnhöfen, zwischen den Bahnsteiggleisen zusätzliche Gepäckbahnsteige angelegt. Die Mindestbreite für zweispurigen Karrenverkehr betrug 4,55 Meter, die Bahnsteigkantenhöhe meist 30 Zentimeter. Der Zugang erfolgt über den Querbahnsteig, Aufzüge oder Rampen.

Gleisabschluss Gleisabschluss ist der Oberbegriff für verschiedene, mit Gleisanlagen bzw. im Ober- oder Unterbau verankerte Einrichtungen, die das Abrollen von Schienenfahrzeugen über das Gleisende eines Stumpfgleises hinaus verhindern sollen. Provisorische Gleisabschlüsse wie Schwellenkreuze und aufgeklammerte Schwellen werden in erster Linie im Verlauf von Gleisbauarbeiten vor unbefahrbaren Stellen oder auch als Anprallsicherung vor langfristig abgestellten Fahrzeugen angebracht.
Gleisdreieck Ein Gleisdreieck (manchmal auch Bogendreieck genannt) bei Bahnen ist eine Verbindung von Strecken über drei Berührungspunkte. Immer zwei der Strecken sind an jedem der drei Berührungspunkte mit einer Weiche verbunden. Die Anlage kann durch ein- oder mehrgleisige Strecken gebildet werden.
Gleisendschuh Gleisendschuhe sind permanente Gleisabschlüsse bei Eisenbahngleisen, die dort angewendet werden, wo Prellböcke nicht infrage kommen oder nicht notwendig sind. Das ist z. B. bei Stumpfgleisen an Drehscheibenund Schiebebühnen sowie bei Gleisen, die im Lokschuppen enden, der Fall.
Gleisfünfeck Ein Gleisfünfeck oder Wendestern ist eine verschlungene Gleisfigur in Form eines Pentagramms, die zum Wenden von Schienenfahrzeugen, speziell Dampflokomotiven mit Schlepptender, dient. Es wurde insbesondere in Italien an Orten verwendet, wo man die Wartung von Drehscheiben als problematisch ansah.
Gleisharfe Als Gleisharfe, auch Gleisfeld oder Gleisgruppe, bezeichnet man das Aufteilen eines Stammgleises in mehrere, parallel verlaufende Gleise, das aus der Luft betrachtet an eine Harfeerinnert. Dies findet man bei vielgleisigen Bahnhöfen und besonders Rangierbahnhöfen.
Gleisverschlingung Gleisverschlingung nennt man eine Anordnung von zwei Gleisengleicher Spurweite, bei denen diese über eine gewisse Strecke so miteinander verschlungen sind, dass eine Schiene des einen Gleises zwischen den Schienen des anderen liegt.
Hauptgleis Als Hauptgleise bezeichnet man in Bahnhöfen Gleise, welche sicherungstechnisch durch Zugfahrten benutzt werden dürfen. Außer beim Zugleitbetrieb werden Hauptgleise durch Hauptsignale oder ETCS-Halt-Tafeln begrenzt. In der Schweiz sind Hauptgleise als Bahnhofgleise, in die signalmäßig ein- und ausgefahren werden kann, definiert.
Heißläuferortungsanlage Eine Heißläuferortungsanlage (HOA) dient dazu, eine unzulässige Erwärmung von Radsatzlagern durch Defekte bei Schienenfahrzeugen (sogenannte Heißläufer) rechtzeitig feststellen zu können. Durch eine übermäßige Erwärmung eines Radsatzlagers kann es zu einem Achsbruch und in weiterer Folge zu einer Entgleisungdes Waggons oder durch die entstehende Hitze und eventuelle Funkenbildung zur Entzündung leichtentzündlicher Güter im Zug und damit zu einem Brand kommen.
Kehre (Eisenbahn) Kehren sind Bestandteile einer Eisenbahnstrecke und dienen zum Auf- oder Abstieg der Strecke, in der Regel im Mittel- und Hochgebirge. Kehren können oberirdisch als Kehrviadukt oder unterirdisch als Kehrtunnelangelegt sein. Von Kreiskehren wird gesprochen, wenn die Ablenkung der Fahrtrichtung ungefähr 270° oder mehr beträgt und dabei die Strecke ihre eigene Trasse kreuzt. Kreiskehrtunnel wurden häufiger gebaut als Kreiskehrviadukte.
Kehrtunnel Ein Kehrtunnel ist ein in einer Kurve und in einer Steigungliegender Tunnel, der eine Kehre oder eine Kreiskehrschleife einer künstlich verlängerten Trasse bildet. Die Verlängerung der Trasse dient zur Überwindung von Talstufen, bei denen eine gerade Linienführung zu einer übermäßigen Steigung führen würde
Klappschiene Die Klappschiene ist eine berührungsfreie Kreuzung zwischen mindestens zwei Gleisen. Sie besteht aus einer Klappe, die mittels eines Gelenks über ein darunter liegendes Gleis geklappt wird.
Kletterweiche Eine Kletterweiche, auch Auflegeweiche oder Aufliegeweichegenannt, wird üblicherweise nur bei Straßenbahnen und Feldbahnen eingesetzt. Sie wird behelfsmäßig meist wegen Bauarbeiten auf das bestehende Gleis gelegt, um Züge auf ein anderes Gleis überzuleiten. Die Kletterweiche besteht hierzu aus fest miteinander verbundenen Schienenprofilen. Über abgeflachte Enden können die Züge auf die Behelfsweiche fahren und umgeleitet werden.
Kombibahnsteig Ein Kombibahnsteig ist ein Bahnsteig, an dem zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln umgestiegen werden kann, die unterschiedliche Anforderungen an Fahrweg und/oder Bahnsteighöhe haben. Es handelt sich um eine verhältnismäßig junge, aber mittlerweile populäre Idee zur besseren Verknüpfung von öffentlichen Verkehrsmitteln.
Kreuzung (Bahn) Unter Kreuzung versteht man bei Schienenbahnen die höhengleiche Überschneidung zweier Gleise ohne die Möglichkeit des Gleiswechsels mit Hilfe besonderer Gleiskonstruktionen,
Ladegleis Ein Ladegleis ist ein Gleis, auf das Güterwagengestellt werden, um be- und entladen werden zu können. Das Gleis kann sich sowohl an einer Ladestraße befinden und wird dann auch als Freiladegleis bezeichnet, als auch an einer Laderampe, wo es auch Rampengleis genannt wird. Ladegleise können unter freien Himmel sein, aber auch überdacht in Lagerhallen liegen.
Ladestelle Eine Ladestelle ist ein Teil einer Eisenbahnanlage, der dem Umschlag von Gütern dient. Diese kann Bestandteil eines Bahnhofes, einer Haltestelle oder eine Anlage der freien Streckesein. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird ebenso ein „Ladeplatz“ oft als Ladestelle bezeichnet.
Mechanisches Stellwerk Ein mechanisches Stellwerk ist eine Bahnanlage zur zentralisierten Betätigung von Weichen, Signalen(siehe auch Stellwerk) und anderen beweglichen Einrichtungen im Schienenfahrweg durch mechanisch übertragene Muskelkraft des Bedieners sowie zur Gewährleistung der Signalabhängigkeit.
Nahbedienbereich Ein Nahbedienbereich oder Nahstellbereich ist im Bahnbetrieb ein stellwerksbedienter Stellbezirk, der vorübergehend zur Ortsbedienung freigegeben werden kann.
Nebengleis Als Nebengleise bezeichnet man in Bahnhöfen Gleise, die keine (durchgehenden) Hauptgleise sind. In der Schweiz werden Nebengleise als Rangiergleise bezeichnet, in die signalmäßig nicht ein- und ausgefahren oder nur ausgefahren werden kann.
Ortsgüteranlage Eine Ortsgüteranlage (Abkürzung: in Deutschland OG) war der dem Güterumschlag vorbehaltene Teil eines Bahnhofs.
Passimeter Mit Passimeter wird ein Fahrkartengeber bezeichnet. Dieser hatte die Aufgabe, die Fahrkarten beim Betreten oder Verlassen von abgesperrten Bereichen zu kontrollieren oder zu verkaufen. Es gab auch Auto-Passimeter, bei denen ein Fahrkartenautomat mit einem Drehkreuz verbunden war.
Prellbock Ein Prellbock, auch Pufferwehr oder Puffer, ist eine Form des Gleisabschlusses. Er verhindert, dass bei einem Stumpfgleis einer Eisenbahnstrecke ein Fahrzeug über das Gleisende hinausrollen kann.
Rangiergleis Ein Rangiergleis ist ein Schweizer Eisenbahn-Fachausdruck für ein Nebengleis eines Bahnhofes, auf dem nur Rangierbewegungen durchgeführt werden können. Es gehört somit zu den Betriebsgleisen eines Bahnhofes.
Rasengleis Bei einem Rasengleis ist der Gleiskörper mit Rasen oder anderer Vegetation eingefasst und der Schienenzwischenraum begrünt. Es ist ein beliebtes Mittel, um den Bahnkörpervon Straßen- und Stadtbahnen optisch aufzuwerten. Das Rasengleis hat neben dem positiven optischen auch einen akustischen Effekt. Die Schallabstrahlung der Fahrzeuge wird deutlich reduziert. Die in Humus gefasste Schiene hat keine Luftschallabstrahlungund eine stark gedämpfte Körperschallabstrahlung. Die Bepflanzung absorbiert zusätzlich den Luftschall, der von der Schienenoberfläche ausgeht.
Reisendensicherungsanlage Eine Reisendensicherungsanlage ist eine Vorrichtung, die an Zugangsstellen der Eisenbahn die Gefahren für Personen und insbesondere Reisende durch durchfahrende Züge vermindern sollen.
Relaisstellwerk Ein Relaisstellwerk (kurz auch RSTW) ist eine Bauform des Stellwerks zur Steuerung des Eisenbahnbetriebs, in dem die sicherungstechnischen Abhängigkeiten vollständig elektrisch durch Signalrelais hergestellt werden. Es gehört neben elektronischen Stellwerken zur Gruppe der elektrischen Stellwerke und ist von der Gattung her ein Gleisbildstellwerk. Nicht sicherheitsrelevante Funktionen können auch mit anderen Relaisals Signalrelais realisiert werden.
Richtungsgleis Richtungsgleise sind Gleise eines Rangierbahnhofs, in denen aus einzelnen Eisenbahngüterwagen neue Güterzüge für die verschiedenen Richtungen bzw. Zielbahnhöfe gebildet werden. Es werden mehrere Richtungsgleise in einer gesonderten Richtungsgruppe oder Richtungsharfe (in Österreich: Reihungsbahnhof) zusammengefasst.
Sandgleis Ein Sandgleis ist ein mit grobkörnigem Sand bedecktes Gleis, das zum Aufhalten entlaufener Wagen auf Gefällestrecken dient. Ziel ist das Abbremsen des entlaufenen Waggons durch die erhöhte Reibung durch den Sand zwischen Rad und Schiene, nicht jedoch das kontrollierte Entgleisen wie bei einer Entgleisweiche (auch: Sandweiche). Der Name und die Erfindung des Sandgleises gehen auf den deutschen Bauingenieur Claus Koepcke zurück. Sandgleise werden heute nur noch selten verwendet.
Schiebebühne Eine Schiebebühne dient dazu, auf engstem Raum zahlreiche parallele Gleise miteinander und mit einem oder mehreren Anschlussgleisen zu verbinden. Dazu ist ein Gleisstück querverschiebbar vor den Gleisen angeordnet. Schiebebühnen haben, zusammen mit dem Übergang von Ringlokomotivschuppen zu rechteckigen Lokomotivschuppen und Werkstätten mit paralleler Gleisanordnung, die Drehscheiben weitgehend abgelöst.
Schutzweiche Eine Schutzweiche ist eine Eisenbahnweiche, die zu einem Stumpfgleis führt und dazu dient, sich bewegende Eisenbahnfahrzeuge von einem zu schützenden Fahrweg fernzuhalten, damit eine Flankenfahrt verhindert wird. Dabei wird bewusst in Kauf genommen, dass die in das Gleisende geleiteten Fahrzeuge entgleisenoder mit dem Prellbock am Gleisende zusammenstoßen können. Schutzweichen werden an Stellen verwendet, wo ein Schutz durch Gleissperren ungenügend ist.
Spitzkehre (Eisenbahn) Eine Spitzkehre ist eine Bahnanlage, die dazu dient, unter möglichst geringem technischen Aufwand und mit wenig Platzbedarf einen Höhenunterschied zu überwinden. Sie besteht aus mindestens einem Stumpfgleis, wohin zwei Gleise einer steigungsreichen Eisenbahnstrecke über eine Weiche zusammenlaufen. Im Stumpfgleis nimmt der Zug einen Fahrtrichtungswechsel vor. Dient eine solche Spitzkehre zugleich als Kopfbahnhof, wird die Anlage auch als Spitzkehrenbahnhof bezeichnet.
Stellwerk Ein Stellwerk ist eine ortsfeste Bahnanlage der Eisenbahn zur Steuerung des Bahnbetriebs. Es dient der Stellung von Fahrwegelementen wie Weichen und Gleissperren, stellt Abhängigkeiten zwischen den Fahrwegelementen und Signalenher und bindet Bahnübergangssicherungsanlagen in die Sicherungslogik ein. An das Stellwerk angeschlossen kann eine Gleisfreimeldeanlage sein, die den aktuellen Belegungszustand der Gleise überwacht. Wo eine solche nicht vorhanden ist, muss ein Bediener das Freisein der Gleise innerhalb von Bahnhöfen und Abzweig- bzw. Überleitstellen durch Hinsehen prüfen. Wenn dies erforderlich ist, muss das Stellwerk in erhöhter Position stehen, sodass der Bediener durch das Fenster den Fahrwegprüfbezirk vollständig überblicken kann.
Streckenfernsprecher Ein Streckenfernsprecher ist eine Kommunikationseinrichtung an einer Eisenbahnstrecke oder bei einer Betriebsstelle, mit der Bahnmitarbeiter andere Betriebsstellen erreichen können. Unbesetzte Streckenfernsprecher sind in Kästen untergebracht, um sie gegen Missbrauch und Witterungseinflüsse zu schützen. Gekennzeichnet sind diese Kästen mit einem schwarzen F auf weißem Grund. Sie stehen auf freier Strecke in vorgegebenen Abständen. Es wird zwischen Signal- und Streckenfernsprecher unterschieden, die Funktionsweise ist aber grundsätzlich glei
Streckengleis Als Streckengleis wird bei der Eisenbahn das Gleis der freien Strecke bezeichnet.

Bei einer zweigleisigen Eisenbahnstrecke wird das für die entsprechende Fahrtrichtungvorgesehene Gleis als Regelgleisbezeichnet, das andere entsprechend als Gegengleis. Aus Sicht des Regelwerkes gibt es in Deutschland nur ein- und zweigleisige Strecken. Mehrgleisige Strecken werden betrieblich in einzelne parallele Teilstrecken mit jeweils ein oder zwei Gleisen unterteilt. In den Bahnhöfen selbst gelten andere Regeln für die Gleisbenutzung.

Strossengleis Ein Strossengleis ist ein rückbares Gleis, das besondere Anwendung in Tagebauen findet. Das Gleis ermöglicht den Zügen der Werksbahnen direkt über die Abbaufelder der Tagebaue zu fahren, um zum Beispiel Abraumoder Kohle von den Baggern aufzunehmen. Großgeräte wie Abraumförderbrücken und die zugehörigen Bagger laufen, wenn sie gleisgebunden sind, ebenfalls auf Strossengleisen. Wegen der Breite und Masse dieser Großgeräte sind dafür in der Regel mehrere Gleisroste nebeneinander erforderlich. Wegen des erforderlichen gleichen Abstandes mit nur geringen Toleranzen sind diese Gleisroste untereinander und häufig auch mit den Gleisen für die Förderung durch Kuppelstangen verbunden. Das Rücken der Gleise entsprechend dem Abbaufortschrittübernehmen spezielle Maschinen wie Gleisrückmaschinen, Gleisrücklokomotiven oder -raupen.
Stumpfgleis Ein Stumpfgleis, auch Stutzgleis, Sackgleis, Kopfgleis, Blindgleis, totes Gleis, Gleisstutzen, in der SchweizKopfgleis oder, wenn es sich um ein Nebengleis handelt, Stumpengleis genannt, ist ein Gleis, das nur an einem Ende einen Weichenanschluss und am anderen Ende einen definierten, nicht zu überfahrenden Punkt hat. Letzterer ist oftmals das Schienenende, das in der Regel durch einen Gleisabschluss(Prellbock oder ähnliche Konstruktionen) abgeschlossen ist. Allerdings kann sich das Schienenende auch erst einige Kilometer hinter dem Gleisende befinden. An der Weiche endet das Gleis definitionsgemäß am Herzstück der Weiche. In einem Kopfbahnhof sind alle Gleise Stumpfgleise. Auch Spitzkehren benötigen ein Stumpfgleis.
Umsetzgleis Ein Umsetzgleis – auch Umfahrgleis genannt – ist eine Wendeanlage einer Eisenbahnoder Straßenbahn, die dem Fahrtrichtungswechsel dient.

Mit seiner Hilfe können am Endpunkt eingleisiger Stichstrecken Lokomotiven die Wagen oder Straßenbahn-Triebwagen die Beiwagen umfahren, um sich wieder an die Spitze des Zuges zu setzen. Anschließend können sie wieder in die Richtung fahren, aus welcher sie zuvor kamen. Bei der Straßenbahn wird von einer Umsetzendstelle, Umsetzstelle oder Kuppelendstelle gesprochen, um solche Anlagen von einfachen Stumpfendstellen beziehungsweise Wendeschleifen oder Gleisdreiecken abzugrenzen. Endstellen mit Umsetzgleis können dazu dienen, eine Zugkreuzung zu ermöglichen. In diesem Fall kann der zweite ankommende Zug seinen Rangiervorgang erst durchführen, wenn der erste Zug die Umsetzendstelle wieder verlassen hat.

Unterbau (Eisenbahn) Mit dem Begriff Unterbau bezeichnet man die Gesamtheit der Konstruktionen, die die Kräfte aus dem Oberbau bzw. dem Gleisbett aufnehmen. Dazu gehören neben den räumlichen Formen des Erdkörpers (Geländegleiche, Damm, Einschnitt und Anschnitt) auch eine Reihe von Kunstbauten (z.B. Stützmauern, Flügel- und Futtermauern, Brücken, Überführungsbauwerke und Durchlässe). Alle diese Unterbaukonstruktionen haben eine Hauptaufgabe: die sichere Aufnahme aller Lasten aus dem auf ihnen ruhenden Oberbau. Bei Erdkörpern wird die Fläche, auf denen der Oberbau aufgebracht wird, Planum genannt. Zur sicheren Abführung des Oberflächenwassers ist das Planum dach- oder pultförmig im Verhältnis 1 : 20 geneigt.
Verbindungsbahn Eine Verbindungsbahn ist, gegebenenfalls als einfachste Form einer Umgehungsbahn, eine Eisenbahnstrecke, die dazu dient, Bahnhöfe derselben Eisenbahnverwaltung oder verschiedener Verwaltungen miteinander zu verbinden oder Bahnhöfe zu umfahren.
Weiche (Bahn) Eine Weiche, veraltet auch Wechsel oder – in Abgrenzung zur Luftweiche – manchmal Gleisweiche genannt, ist eine Gleiskonstruktion einer Bahn, die Schienenfahrzeugen den Übergang von einem Gleis auf ein anderes ohne Halt ermöglicht. Im Gegensatz zu Schiebebühnen oder Drehscheiben ist dabei keine Fahrtunterbrechung erforderlich.
Weichenstraße Eine Weichenstraße ist im Eisenbahnwesen eine Abfolge von Weichen, die ein Fahrzeug nacheinander durchfahren kann. In einem Gleisfeld, in dem parallele Gleise in regelmäßigen Abständen durch Weichen mit ihren jeweiligen Nachbargleisen verbunden sind, kommen so beispielsweise Weichenstraßen zustande, die diagonal zu den verbundenen Gleisen verlaufen. Eine häufige Anwendung von Weichenstraßen ist die Aufteilung eines Gleises in mehrere in einer Gleisharfe
Wendeanlage Eine Wendeanlage oder Kehranlage ist eine Anlage im Bahnverkehr, die es Schienenfahrzeugen ermöglicht, die Fahrtrichtung auf einer Bahnstrecke zu wechseln. Sie kann als ein- oder mehrgleisige Anordnung von Stumpfgleisen, als Umsetzgleis, als Wendeschleife, als Gleisdreieck oder in seltenen Fällen als Gleisfünfeckausgelegt sein. Liegt die Wendeanlage am Ende einer mehrgleisigen Strecke, so ermöglicht sie auch einen Wechsel der Gleise. Während Wendeschleife, Gleisdreieck und Gleisfünfeck auch Einrichtungsfahrzeugen das Ändern der Fahrtrichtung erlauben, müssen Fahrzeuge, die auf einer Wendeanlage mit Stumpfgleisen die Fahrtrichtung ändern sollen, für beide Fahrtrichtungen ausgelegt sein.
Wendeschleife Eine Wendeschleife, Kehrschleife, Umkehrschleife, Endschleife, Gleisschleife oder kurz Schleife, Kehrebeziehungsweise Wende dient dem Abschluss einer Linie im öffentlichen Personennahverkehr. Sie erlaubt es den eingesetzten Fahrzeugen ohne Fahrtrichtungsänderung umzukehren, um die Rückfahrt einzuleiten. Man unterscheidet dabei Schleifen an Endhaltestellen und solchen an Zwischenendstellen. Führt eine Schleifenfahrt durch mehrere Straßenzüge, so spricht man von einer Häuserblockschleife, Blockschleife oder Blockumfahrung. In der Schweiz ist der Begriff Wendeschlaufegebräuchlich.
Wärterstellwerk In Bahnhöfen mit mechanischen oder elektromechanischen Stellwerken wird der Bahnhofsbereich häufig in Stellwerksbezirke eingeteilt. Außer einem Fahrdienstleiterstellwerk sind dann auch ein oder mehrere Wärterstellwerke, die von einem Weichenwärter bedient werden, vorhanden. Weichenwärter agieren beim Rangieren selbstständig, bei Zugfahrten im Einzelauftrag des Fahrdienstleiters.
Zugnummerndrucker Der Zugnummerndrucker ist eine technische Einrichtung der Eisenbahn.

Zugnummerndrucker sind an stark frequentierten Eisenbahnstrecken vorwiegend in modernen Gleisbildstellwerken in Verbindung mit einer Zugnummernmeldeanlage installiert. Sie registrieren die Zugnummern der Züge mit ihren Abfahrts-, Durchfahrts- und Ankunftszeiten auf den einzelnen Betriebsstellen und drucken die Daten fortlaufend aus.

Zugnummernmeldeanlage Die Zugnummernmeldeanlage (ZNA) ist eine technische Einrichtung der Eisenbahn. Sie dient dazu, das fernmündliche Zugmeldeverfahrenzwischen den Zugmeldestellen zu ersetzen (und damit die Belastung des Fahrdienstleiters zu verringern) und eine automatische Zuglaufverfolgung durch die Leittechnik der Betriebszentralen zu ermöglichen. Darüber ist eine Zugnummernmeldeanlage die Voraussetzung für die Ausrüstung mit Selbststellbetrieb oder Zuglenkung. Es können weitere Anlagen, wie z. B. Heißläuferortungsanlagen oder Reisendeninformationssysteme mit Daten aus der Zugnummernmeldeanlage versorgt werden.
Zwieschutzweiche Eine Zwieschutzweiche (Zw) ist eine Schutzweiche, die zwei Fahrstraßen vor Flankenfahrten schützt.
Übergabegruppe Eine Übergabegruppe ist eine Gleisanlage, die das nationale Eisenbahnnetz mit einer privaten Anschlussbahn (zum Beispiel einem Industriestammgleis), einer Werksbahn, einer Hafenbahn oder einer Straßenbahn gleicher Spurweite verbindet. Sie dient dem Güterverkehr und ermöglicht den Austausch von Wagengruppen und Zügen zwischen der Staatsbahn und den jeweiligen, meist nicht-staatlichen, Betreibern der Anschlussgleise.
Überleitstelle Eine Überleitstelle (Abkürzung Üst) ist eine Betriebsstelle der freien Strecke einer Eisenbahn. Sie ist zugleich eine Blockstelle. Der Begriff Überleitstelle wird in Deutschland und Österreich verwendet.
Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Abstellbahnhof Ein Abstellbahnhof ist ein Betriebsbahnhof, der das Abstellen von einzelnen Triebfahrzeugen und Wagen oder Wagengruppen sowie ganzen Zugkompositionen auf Abstellgleisen ermöglicht. In der Regel handelt es sich um eine an größere Personenbahnhöfe angeschlossene Gleisanlage, die dem Abstellen, Reinigen, Ausrüsten und Untersuchen der Wagen sowie der Zugbildung dient.
Anschlussbahnhof siehe Artikel für unterschiedliche Bedeutungen
Bahnstation Unter Bahnstation versteht man alle Haltepunkte einer Eisenbahn oder U-Bahn.
Berührungsbahnhof Ein seltener Typ ist der Berührungsbahnhof, in dem sich zwei Strecken berühren, ohne sich zu kreuzen
Dienstbahnhof Betriebsbahnhöfe, in der Schweiz als Dienstbahnhöfe bezeichnet, sind jene Bahnhöfe, die ausschließlich betriebliche Aufgaben haben. Im Gegensatz zu den Personen- und Güterbahnhöfen haben sie keinen öffentlichen Zugang, oder ein früher vorhandener Zugang wurde aufgehoben. I
Durchgangsbahnhof Als Durchgangsbahnhof bezeichnet man einen Bahnhof, der im Gegensatz zum Kopfbahnhof, den Schienenverkehr aus zwei Richtungen zulässt. Diese Bauform ist trotz ihrer teilweise problematischen Integration in die Infrastruktur der zugehörigen Stadt die praktikablere, da das entsprechende Gleisfeldmit den Weichen weniger umfangreich ausfallen kann. Zudem können die erlaubten Geschwindigkeiten vor der Einfahrt höher sein; bei einem Kopfbahnhof müssen sie aus Sicherheitsgründen deutlich reduziert werden. In einigen Fällen wurden deshalb schon vorhandene Kopfbahnhöfe zu Durchgangsbahnhöfen umgebaut.
Endbahnhof Ein Endbahnhof ist ein Bahnhof, der im Gegensatz zum Zwischenbahnhof Ausgangs- bzw. Endpunkt einer oder mehrerer Eisenbahnstrecken ist. Baulich können Endbahnhöfe verschieden angelegt worden sein. Häufig wurden Endbahnhöfe als Kopfbahnhof gebaut, wo die Hauptgleise stumpf an einem Prellbock im Bahnhof enden.
Fernbahnhof Als Fernbahnhof (oder als Fernverkehrsbahnhof, auch Fernverkehrshaltepunkt oder Fernverkehrshalt) bezeichnet man im Eisenbahnverkehr einen Bahnhofbzw. Haltepunkt, an dem regelmäßig Reisezüge im Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) halten, überregional oder international. Ein Fernbahnhof ist in der Regel auch ein Regionalbahnhof, der von Reisezügen des Schienenpersonennahverkehrs(SPNV) bedient wird.
Flügelbahnhof Ein Flügelbahnhof ist ein betrieblich weitgehend eigenständiger und räumlich von den anderen Betriebsanlagen etwas abgesetzter Teil eines größeren Bahnhofs.
Fährbahnhof Ein Fährbahnhof ist Bahnhof an einer Fluss-, See- oder Meeresküste, der unmittelbar an einen Fährhafen grenzt, sodass Eisenbahnfahrzeuge unmittelbar auf Eisenbahnfähren auffahren und übergesetzt werden können.
Güterbahnhof Unter einem Güterbahnhof (Abkürzungen: in Deutschland Gbf, in der Schweiz GB; Bezeichnung in Österreich: Frachtenbahnhof, abgekürzt Fbf) versteht man im weitesten Sinn eine Bahnanlageoder deren Teil, auf der kein Personenverkehr stattfindet, sondern lediglich Güter in jeder Form von der Straße oder vom Schiff auf die Eisenbahnbeziehungsweise umgekehrt verladen und/oder Eisenbahngüterwagen an örtliche Gleisanschlüsse übergeben werden.
Hafenbahnhof Als Hafenbahnhof bezeichnet man einen Bahnhof, der dem Umschlagverkehr zwischen Eisenbahn und Wasserstraßen dient, d. h. dem Umschlag von Waren zwischen Schiffen und Schienenfahrzeugen.
Haltepunkt Ein Haltepunkt (Abkürzung: Hp) ist in Deutschland eine Bahnanlage, an der Passagiere Züge besteigen oder verlassen können, also eine Zugangsstelle für Reisende.
Hauptbahnhof Hauptbahnhof (abgekürzt in Deutschland und Österreich Hbf, in der Schweiz HB) bezeichnet in vielen Städten des deutschsprachigen Raumes üblicherweise den wichtigsten von mehreren Personenbahnhöfen. Ein Hauptbahnhof kann auch einen Güter- oder Rangierbahnhof mit umfassen.
Inselbahnhof Als Inselbahnhöfe werden Bahnhöfe bezeichnet, deren Empfangsgebäude sich in einer Insellage zwischen den Gleisen befindet. Das beidseitig vom Gleisfeld umschlossene Gebäude ist dann straßenseitig in der Regel durch eine Sackgasse erschlossen, die von einer die Gleise querenden beziehungsweise unterquerenden Straße abzweigt. Im Gegensatz zum Keilbahnhof sind beim Inselbahnhof die beidseitigen Gleisanlagen sowohl vor als auch hinter dem Empfangsgebäude verbunden. Gründe für die Anlage eines Inselbahnhofes können zum Beispiel notwendige Erweiterungen einer Bahnhofsanlage gewesen sein, die aus räumlichen Gründen nicht mehr auf der ursprünglichen Gleisseite ausgeführt werden konnten. Auch gibt es Berührungsbahnhöfe, bei denen die verschiedenen Bahnhofsseiten ursprünglich zu verschiedenen Bahngesellschaften gehörten.
Keilbahnhof Als Keilbahnhof wird ein Trennungsbahnhof bezeichnet, dessen Gleisanlage sich meistens vor dem Bahnsteigbereich gabelt, wobei das Empfangsgebäude dabei zwischen den Gleisen liegt. Die Gleise führen beidseitig daran vorbei, ohne sich dahinter wieder zu vereinigen – im Gegensatz zum Inselbahnhof, bei dem die Gleise sich hinter dem Empfangsgebäude wieder vereinigen. Es existieren auch Keilbahnhöfe, in denen die Gabelung erst im Bahnsteigbereich erfolgt, niemals aber danach. Nicht geeignet sind die y-förmig angelegten Keilbahnhöfe für die Flügelung von Zügen.
Kopfbahnhof Ein Kopfbahnhof oder Sackbahnhof ist ein Bahnhof, bei dem alle Hauptgleise im Bahnhof enden und somit alle Züge nur an einer Seite herein- und nach Fahrtrichtungswechsel wieder hinausfahren können. Ein häufiges bauliches Merkmal eines Kopfbahnhofes ist ein sogenannter Kopf- oder Querbahnsteig, der quer vor den Gleisenden verläuft und alle entlang der Gleise angeordneten Bahnsteige dabei miteinander verbindet.
Kreuzungsbahnhof Ein Kreuzungsbahnhof ist ein Durchgangsbahnhof, in dem sich mindestens zwei Strecken kreuzen.

Ein Kreuzungsbahnhof ist ein Bahnhof, an dem Züge mit denen der Gegenrichtung kreuzen können, siehe Zugkreuzung.

Messebahnhof Als Messebahnhöfe werden Bahnhöfe bezeichnet, die speziell für die Anreise zu Messegeländen erbaut wurden und sich deswegen meist in deren direkter Nähe befinden. In Einzelfällen ist ihr Name auch erst durch Umbenennung bestehender Stationen entstanden (z. B. Köln-Deutz oder Haagen (Baden)).
Metropolbahnhof Metropolbahnhof ist eine Kategorie im Trassenpreissystem der DB Netz AG.

Im Zuge des neuen Trassenpreissystems 2018 wurde durch die DB Netz AG die Kategorie „Metropolbahnhöfe“ sowie „Aufkommensstarke Grenzstellen“ eingeführt.

Museumsbahnhof Als Museumsbahnhof werden Bahnhöfe bezeichnet, die als eigenes Exponat für den historischen Bahnbetrieb oder als Funktionsgebäude Teil eines Eisenbahnmuseumssind. Es handelt sich dabei in der Regel um Gebäude, aber auch Gleisanlagen, die ehemals dem Schienenverkehr gedient haben oder noch für den Betrieb einer Museumsbahn genutzt werden. Vereinzelt werden zu diesem Zweck aber auch Gebäude umgewidmet.
Reiterbahnhof Der Reiterbahnhof, auch Sattelbahnhof und Durchgangsbahnhof in Gleistieflage, ist eine Bahnstationsanlage, bei der das Empfangsgebäude gleich einer Brücke quer über den Gleisanlagen liegt, es steht über den Gleisen. Dabei erübrigt sich eine Einsteighalle. Vom Bahnhofsgebäude führen Treppen, Rampen oder Aufzüge hinunter zu den Bahnsteigen.
S-Bahnhof Als S-Bahnhof (abgekürzt S-Bf, teilweise auch S-Bhf) werden vor allem in DeutschlandBahnhöfe von S-Bahnen bezeichnet. Vielfach wird die Bedeutung und Verwendung des Begriffs auch auf S-Bahn-Haltepunkte ausgedehnt, so dass – fachsprachlich unpräzise – alle Zugangsstellen einer S-Bahn-Linie als S-Bahnhöfe bezeichnet werden.
Spanische Lösung Von der Spanischen Lösung spricht man, wenn ein Bahnhof der U- oder S-Bahn nach beiden Seiten über Bahnsteige, sogenannte Zwillingsbahnsteige, zum getrennten Aus- oder Einsteigen verfügt. Vermeintlich wurde dieses Prinzip zum ersten Mal in den 1930er Jahren bei der Metro Barcelona benutzt (vorher aber schon in London und New York, siehe unten). Dessen Ziel ist es, Aus- und Einsteigen über getrennte Bahnsteige abzuwickeln, damit die Kapazität der Bahnhöfe zu vergrößern und die Fahrgastwechselzeit der Züge zu verkürzen. Der Mittelbahnsteig dient dabei oft zum Einsteigen, die Seitenbahnsteige, die schmaler gebaut sind, zum Aussteigen (oder umgekehrt).
Talbahnhof Als Talbahnhof wird allgemein ein in einem Tal oder an der untersten Stelle einer Bahnstrecke liegender Bahnhof bezeichnet; speziell ist es der konkrete Name eines konkreten Bahnhofs.
Trennungsbahnhof In einem Trennungsbahnhof (Österreich und oft in der Schweiz: Abzweigbahnhof) zweigt mindestens eine weitere Eisenbahnstrecke von einer durchgehenden Strecke ab. Die Strecken sind dabei im Bahnhof betrieblich verknüpft, sodass Übergänge von Zügen von der einen zur anderen Strecke üblich sind. Verkehrstechnisch kommt Trennungsbahnhöfen eine besondere Bedeutung zu, auch wenn sie nur wenig Verkehrsaufkommen haben sollten.
Umsteigebahnhof Als Umsteigebahnhof wird ein Bahnhof bezeichnet, der das Wechseln von Verkehrsmitteln im öffentlichen Personenverkehrerlaubt. Der Begriff findet insbesondere in Netzen von U- und S-Bahnen Verwendung, bei Straßenbahnen spricht man von „Umsteigehaltestellen“. Umgangssprachlich werden auch Eisenbahnstationen so genannt, wie zum Beispiel „Der Bahnhof Münchberg ist der Umsteigebahnhof nach Helmbrechts“.
Vorbahnhof Als Vorbahnhof bezeichnet man den äußeren Teil eines großen Bahnhofes oder auch einen Bahnhof in der Nähe eines großen Bahnhofs, der diesem gewisse Aufgaben abnimmt.
Zugangsstelle Zugangsstelle ist der Oberbegriff für Betriebsstellen im öffentlichen Verkehr, an denen Fahrgäste ein- und aussteigen und/oder Güter verladen werden. Betrieblich kann es sich dabei um einen Bahnhof, eine Haltestelle (sowohl nach Definition der EBO als auch der BOStrab) oder einen Haltepunkt handeln.
Zwischenbahnhof Ein Zwischenbahnhof ist eine Betriebsstelle der Eisenbahn an einer durchgehenden Eisenbahnstrecke. Im engeren Sinne ist es ein Bahnhof ohne weitere anschließende Strecke, im Unterschied zu Trennungs-, Anschluss-, Kreuzungs- und Berührungsbahnhöfen. Im weiteren Sinne ist ein Zwischenbahnhof allgemein jeder Bahnhof an der Strecke zwischen ihren Endbahnhöfen.
Überholbahnhof Als Überholbahnhof wird ein Betriebsbahnhofbezeichnet, der vornehmlich dem Überholenvon Zügen dient. Unter Überholen versteht man das Ausweichen eines langsameren Zuges zu Gunsten eines schnelleren, in gleicher Richtung fahrenden Zuges. Der Überholbahnhof hat dazu neben den Durchfahrgleisen mindestens ein weiteres Hauptgleis.

Bahnstreckentyp

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Bauform Bild Beschreibung Ursprung
Ausbaustrecke Als Ausbaustrecke werden bereits bestehende Straßen- und Eisenbahnstrecken bezeichnet, die nachträglich durch umfangreiche Baumaßnahmen für höhere Geschwindigkeiten oder eine höhere Kapazität ertüchtigt wurden. Durch die Baumaßnahmen werden die Strecken in der Regel durch Linienverbesserungen begradigt und möglichst viele Kreuzungen planfrei umgebaut. Ausbaustrecken auf Autobahnen verfügen über mindestens drei – gelegentlich auch vier – durchgehende Fahrstreifen je Fahrtrichtung.
Bergbahn Eine Bergbahn ist ein zu den Bahnen gehörendes Verkehrsmittel für den Personen- oder Gütertransport, die einen Berggipfel oder eine andere Anhöhe erschließt. Die Überwindung großer Steigungen ist ein daher typisches Merkmal von Bergbahnen. Sie werden insbesondere für Tourismus, Bergsport und Wintersport genutzt. In der Regel sind sie als Zahnradbahn, gemischte Zahnrad- und Adhäsionsbahn, Seilbahn oder Schrägaufzug ausgeführt und vollständig oder zumindest betrieblich vom normalen Eisenbahnnetz getrennte Strecken. Als erste Standseilbahn des Personenverkehr wurde 1845 die Wasserballastbahn Prospect Park Incline Railway bei den Niagarafällen in den Vereinigten Staaten dem Verkehr übergeben.
Betriebsspitze Als Betriebsspitze bezeichnet man den Punkt auf einer Eisenbahnstrecke, die teilweise noch nicht oder nicht mehr betrieben werden kann, bis zu dem Eisenbahnbetriebmöglich ist.
Betriebsstrecke Betriebsstrecke (in der Schweiz: Dienststrecke) ist die Bezeichnung für eine Bahnstrecke, die nicht dem allgemeinen Verkehr dient, sondern eine rein innerbetriebliche Funktion hat. Auch in Oberleitungsbusnetzen sind Betriebsstrecken (in der Schweiz: Dienstfahrleitung) anzutreffen.
Eisenbahnstrecke Eisenbahnstrecke wird die Verbindung von Orten mit einem Schienenweg genannt. Im Gegensatz dazu bezeichnet der Begriff (Eisen-)Bahnlinie den auf diesen Strecken regelmäßig stattfindenden Verkehr. So können auf einer Strecke mehrere Bahnlinien oder eine Bahnlinie auf mehreren Strecken verkehren. Eisenbahnstrecken dienen dem Personen- als auch dem Güterverkehr.
Flachbahn Mit Flachbahn werden ebene Eisenbahnstrecken bezeichnet, deren Verlauf sich nur in geringem Maße den örtlichen Begebenheiten und der Topografie anpasst und deshalb kein großes Gefälle aufweist und, sofern es sich um eine Hochgeschwindigkeitsstreckehandelt, auch keine engen Kurvenradien. Dies ermöglicht das Befahren dieser Strecken für alle möglichen Zugarten. Bei schweren Güterzügen erübrigt sich die Verwendung von zusätzlichen Lokomotiven zur Bewältigung von Steigungen.
Freie Strecke Der Begriff freie Strecke wird im Verkehrswesen, insbesondere dem Straßenbau und der Eisenbahn, verwendet.
Gebirgsbahn Eine Gebirgsbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die ein Gebirge durchquert oder überquert. Die Trasse führt meist in topographisch schwierigem Gelände über einen Gebirgspass und muss dabei große Höhenunterschiede überwinden, was neben der großen Steigung auch durch künstliche Verlängerung der Strecke geschieht. Der Bau und Betrieb von Gebirgsbahnen ist im Vergleich zu Bahnen im Flachland aufwändiger. Im Gegensatz zu Bergbahnen dienen Gebirgsbahnen nicht hauptsächlich einem touristischen Zweck und sind mit dem übrigen Schienennetz verbunden. Die erste Gebirgsbahn in Europa war die 1854 eröffnete Semmeringbahn in Österreich.
Güterumgehungsbahn Eine Güterumgehungsbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die speziell für die Benutzung durch Güterzüge konzipiert ist. Die ersten Wünsche nach Umgehungsbahnen für den damals langsamen und lärmreichen Güterverkehr gehen zurück in die Zeit um 1880. Das erste Teilstück der Güterumgehungsbahn Hamburg wurde 1902, der in Hannover 1909 in Betrieb genommen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Eisenbahnverkehr häufig über die Güterumgehungsbahnen umgeleitet.

Hafenbahn Eine Hafenbahn ist eine Eisenbahn im Hafengelände, die die Verladung von Umschlagsgut auf die Eisenbahn ermöglicht. Sie ist eine Sonderform einer Industrieanschlussbahn. Über die Anbindung(en) an das Eisenbahnnetz ist sie – hauptsächlich für den Güterverkehr – ein wichtiger Teil für den Hinterlandverkehr. Meistens gibt es bei einer Hafenbahn auch einen entsprechenden Hafenbahnhof oder mehrere.
Hauptbahn Hauptbahnen (auch Haupteisenbahnstrecke) sind Eisenbahnstrecken, die im Gegensatz zu Nebenbahnen das Grundnetz darstellen.
Industriestammgleis Ein Industriestammgleis, alternativ Industriegleis, Industriebahn, Industriestammbahn, Stammgleis,Güterstammgleis oder in ÖsterreichSchleppgleis respektive Schleppbahn genannt, ist eine Sonderform einer Eisenbahn-Infrastruktur. Es handelt sich dabei um eine – oft weit verzweigte – Gleisanlage in einem Industrie- beziehungsweise Gewerbegebiet, auf der ausschließlich Schienengüterverkehrstattfindet.
Inselbahn Eine Inselbahn ist eine Eisenbahn(meistens Schmalspurbahn), welche kleinere Inseln erschließt. Meistens haben Inselbahnen keinen Anschluss an das Eisenbahnnetz auf dem Festland. Vollbahnen auf Inseln (z. B. die Vogelfluglinie auf Fehmarn, die Usedomer Bäderbahn auf Usedom oder die Haupteisenbahnstrecke auf Rügen -jeweils mit Abzweigen-) werden normalerweise nicht zu den Inselbahnen gerechnet.
Kohlenbahn Eine Kohlenbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die insbesondere der Verbindung eines Kohlebergwerkes mit dem öffentlichen Eisenbahnnetz oder direkten Abnehmern wie zum Beispiel Wärmekraftwerken, Brikettfabriken, Eisenhütten oder Kokereien dient. Sie ist meist Eigentum der angeschlossenen Bergwerke, ein Betrieb durch den Staat stellt eine Ausnahme dar.

Rechtlich sind Kohlenbahnen meist als Anschlussbahn klassifiziert, in einigen Ländern stehen sie als Grubenanschlussbahn auch unter Aufsicht der jeweiligen Bergbehörde.

Nebenbahn Nebenbahnen sind Eisenbahnstrecken untergeordneter („sekundärer“) Bedeutung, die im Gegensatz zur HauptbahnVereinfachungen im Bau und Betrieb aufweisen. Da der Bau und Betrieb der Hauptbahnen nicht immer durch die Erträge gedeckt wurde, begann man nach Vereinfachungen zu suchen. Bereits 1865 hatte die Techniker-Versammlung des Vereins Deutscher EisenbahnverwaltungenGrundsätze für sekundäre Bahnen aufgestellt. Diese wurden am 1. Juli 1878 mit der Bahnordnung für deutsche Eisenbahnen untergeordneter Bedeutung als Reichsgesetz in Kraft gesetzt.
Neubaustrecke Neubaustrecke (NBS) heißen völlig neu gebaute Verkehrsstrecken im Unterschied zu Ausbaustrecken (ABS), die durch bauliche Maßnahmen wie Linienverbesserungen oder Kreuzungsbeseitigungen aus bestehenden Strecken hervorgegangen sind. Ebenfalls abzugrenzen sind Linienverlegungen, also der abschnittsweise Neubau von Strecken, die bisherige Strecken ersetzen. Eine Neubaustrecke ist also immer eine zusätzliche Strecke im Bahnnetz. Die Begriffe werden zwar auch im Straßenbau verwendet, im üblichen Sprachgebrauch sind jedoch immer Eisenbahnstrecken damit gemeint. In Deutschland sind vor allem seit 1973 einige große Neubaustrecken realisiert worden.
Sandbahn (Bergbau) Eine Sandbahn ist eine Montanbahn, die die Aufgabe hat, die nötigen Versatzmaterialien für das Auffüllen ausgekohlter untertägiger Grubenbaue im Stein- und Braunkohlebergbauheranzuschaffen. Im Allgemeinen werden dafür Kiese und Sandeverwendet, die in die stillgelegten Abbaufelder eingespült werden. Charakteristisch für diese Bahnen waren hohe Achslasten und der Einsatz von Lokomotiven, die für die Beförderung schwerster Züge auf kurzen Distanzen konzipiert waren. Sandbahnen existieren heute noch im Steinkohlebergbaugebiet in Oberschlesien.
Sekundärbahn Unter einer Sekundärbahn oder Lokalbahn, ursprünglich Secundärbahn beziehungsweise Localbahn geschrieben, versteht man eine in erster Linie dem Nahverkehr dienende Bahnlinie zur Verkehrsanbindung des ländlichen Raumes. Lokalbahnen entstanden Ende des 19. Jahrhunderts, also vor Verbreitung des Automobils. Da Bahnbau und die entsprechende Gesetzgebung für den Betrieb im 19. Jahrhundert noch Länderhoheit waren und es sich hier um historische Begriffe handelt, gab es im deutschsprachigen Raum verschiedene Verwendungen der Begriffe. So waren in Preußen Sekundärbahnen allgemeine Nebenbahnen. Für einen vereinfachten Betrieb wurde später das Kleinbahngesetz geschaffen. Dies betraf aber vor allem private Gesellschaften. In Sachsen dagegen bezeichnete man als Sekundärbahnen (staatliche) Nebenbahnen untergeordneter Bedeutung. Die Lokalbahnen in Bayern waren offiziell neugeschaffene staatliche oder private Strecken, die nach Grundsätzen analog dem preußischen Kleinbahngesetz betrieben wurden. Da diese weit verbreitet waren, bürgerte sich dort in der Bevölkerung der Begriff Lokalbahn als Synonym für Nebenbahn ein.
Steilstrecke Eine Steilstrecke ist ein stark geneigter Abschnitt einer Eisenbahnstrecke, der ausschließlich gemäß Steilstreckenvorschrift mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen von speziell zugelassenen Triebfahrzeugen im Reibungs-Betrieb befahren wird (→ Adhäsionsbahn).
Stichstrecke Eine Stichstrecke (auch Stichlinie, im Schienenverkehr Stichbahn, Österreich Flügelbahn bzw. Flügelstrecke) ist
  • eine von einer Verkehrslinie (bzw. Bahnstrecke) oder aus einem Verkehrsnetz abzweigende Nebenstrecke, die an einem Ort ohne oder mit nur eingeschränkten Anschlussmöglichkeiten zu anderen öffentlichen Verkehrsmitteln endet (z. B. im ländlichen Raum, wobei auch Verbundgrenzen Anschlüsse einschränken können) oder
  • eine von einer Verkehrslinie abzweigende kurze Strecke, die im Zuge eines durchgehenden Linienwegs mitbedient und dabei zweimal befahren wird (in den Linienweg A–B–C wird ein Abzweig zum Ort „o“ eingefügt: A–B→o→B–C).
Umgehungsbahn Eine Umgehungsbahn ist eine meistens nur dem Güterverkehr dienende Eisenbahnstrecke, die am Rande eines Eisenbahnknotenpunktes den Hauptbahnhof bzw. die Hauptbahnhöfe und deren anschließende innerstädtische Streckenabschnitte umfährt. Die Güterumgehungsbahn soll hingegen primär dazu dienen, Lärmschutz zu gewährleisten, Güterzüge zum Zielbahnhof unter Ausnutzung geeigneter Eisenbahnstrecken um Kopfbahnhöfe herumzulenken und Gefahrgutunfälle im Innenstadtbereich zu vermeiden.
Umspurung (Oberbau) Die Umspurung von Strecken oder Netzen spurgebundener Verkehrsmittel erfolgt durch den Umbau dieser Strecken aus einer Spurweite in eine andere mittels technischer Mittel. Dies kann Änderungen an den Schienen, am Gleis oder am gesamten Oberbau umfassen.
Verbindungskurve Im Eisenbahnwesen versteht man unter einer Verbindungskurve, einer Verbindungslinie oder einem Verbindungsbogen ein kurzes Streckenstück, das bei zwei zusammentreffenden oder kreuzenden EisenbahnstreckenZügen eine zusätzliche Übergangsmöglichkeit von einer Strecke auf die andere bietet. Das Zusammentreffen der Strecken erfolgt häufig innerhalb eines Bahnhofs, wobei die Verbindungskurve normalerweise außerhalb des Bahnhofs gelegen ist. In der Regel wird der Bahnhof von den Zügen, die die Verbindungskurve nutzen, nicht durchfahren. Insofern stellt die Verbindungskurve die einfachste und häufigste Form einer Umgehungsbahn dar.